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Aktuelle Ausgabe

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Andreas-Peter Sitte
(Chefredakteur Mining Report Glückauf)

Editorial

Im ersten Heft dieses Jahres hatte ich angekündigt, das Thema Nachbergbau stärker in den Fokus zu rücken, als das bisher der Fall war. Diesem Versprechen komme ich nun nach. Die Recherche nach entsprechenden Beiträgen zeigte sehr schnell, dass das Thema zu vielfältig ist, um alle Facetten auf einmal anzusprechen. Deshalb widmet sich diese Ausgabe des Mining Report Glückauf zunächst dem Wassermanagement und zwar aus unterschiedlichen Perspektiven, an verschiedenen Standorten und aus Sicht von unterschiedlichen Bergbauzweigen. Andere Themen wie der Umgang mit und die Nachnutzung von ehemaligen Bergbauflächen oder der Umgang mit erst nach dem Bergbauende auftretenden Bergschäden werden Themenschwerpunkt eines der nächsten Hefte sein.

Zur Vielschichtigkeit des Themas Nachbergbau passt, dass die TFH Georg Agricola gemeinsam mit der RAG-Stiftung bereits im Jahr 2012 eine Stiftungsprofessur für „Geoingenieurwesen und Nachbergbau“ einrichtete und unlängst, am 22. Oktober 2015, auf dem TFH-Campus das weltweit einzigartige Forschungszentrum Nachbergbau eröffnete. Dieses soll das nötige Know-how bündeln, um die Folgen des Bergbaus technisch, ökonomisch und umweltverträglich gestalten zu können.

Zu diesem Know-how zählt die Kenntnis darüber, wie sich die in den Aufbereitungsrückständen und Grubenwässern der Bergwerke enthaltenen Minerale auf die Umwelt auswirken können. International hat sich dafür der Begriff „Acid Mine Drainage“ eingebürgert. Mehrere Beiträge widmen sich diesem Thema u. a. an Beispielen des Wassermanagements im Ruhrgebiet, an den sächsisch-thüringischen Standorten des ehemaligen Uranbergbaus und in den vom Braunkohlenbergbau beeinflussten Gebieten in der Lausitz.

Den Abschluss bildet eine Übersicht über die Inhalte des diesjährigen Jahresberichts des Gesamtverbands Steinkohle e. V. Auch darin geht es u. a. um Aufgabenstellungen der Nachbergbauzeit, in diesem Fall um die, mit denen sich das Steinkohlenbergbauunternehmen RAG Aktiengesellschaft nach Schließung seiner Bergwerke zu befassen hat.

Vor diesen Fachbeiträgen stehen zunächst zwei rückblickende Betrachtungen: Zum Jahresende 2015 schließt zum einen die RAG Aktiengesellschaft vor dem Hintergrund des beschlossenen Ausstiegs aus der subventionierten Steinkohlenförderung und im Rahmen seiner darauf abgestimmten Bergbauplanung das Bergwerk Auguste Victoria in Marl. Das gibt Anlass, auf die wechselvolle Geschichte dieses Bergbaustandorts zurückzublicken und seine Bedeutung für die Stadt und die sie umgebende Region zu würdigen. Zum anderen feierte im Jahr 2015 die TU Bergakademie Freiberg ihr 250-jähriges Bestehen. Grund genug, die Entwicklung der ältesten montanwissenschaftlichen Lehranstalt der Welt Revue passieren zu lassen.

Mit freundlichem Glückauf,

Andreas-Peter Sitte
(Chefredakteur Mining Report Glückauf, Herne)

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