(Chefredakteur Mining Report Glückauf)
Editorial
Bergbau und die Weiterverarbeitung der geförderten Rohstoffe ist für unser tägliches Leben von größter Bedeutung und bietet nach wie vor und auch in Zukunft enormes Potential für gesellschaftlichen Wohlstand. Andererseits beeinflusst der Bergbau in hohem Maß sowohl die Umwelt als auch das soziale Umfeld. Das Bewusstsein dafür und der Umgang mit dieser Einflussnahme zeichnen einen verantwortungsvollen Bergbau aus. Nur die Berücksichtigung der ökologischen, ökonomischen und sozialen Anforderungen führt jetzt und in einem sicherlich steigenden Maß auch in Zukunft zu einer nachhaltigen Entwicklung. Deshalb widmet sich diese Ausgabe des Mining Report Glückauf unter dem Stichwort „Responsible Mining“ diesem Thema.
Ein erster Beitrag zeigt Gedanken und Ideen zur nachhaltigen Bergbaupraxis auf und beschreibt Möglichkeiten, diese Ansätze in die Ausbildung von Bergbauingenieuren zu integrieren.
Der International Council on Mining and Metals (ICMM) in London/UK sieht eine Dekarbonisierung der Weltwirtschaft, bei welcher der Bergbau in den nächsten Jahrzehnten eine wichtige Rolle spielen wird. Der ICMM hat daher zehn Prinzipien formuliert, die das Kernstück eines Rahmenkonzepts für nachhaltige Entwicklung bilden. Seine Mitglieder sind diesen Prinzipien verpflichtet.
Ein deutsches Forschungskonsortium, darunter die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), Hannover, hat sich in den vergangenen drei Jahren Gedanken über Standardinitiativen im Rohstoffsektor gemacht und klärt in einem Beitrag über Hintergründe, Ziele sowie Unterschiede zwischen Nachhaltigkeitsinitiativen speziell im Bergbau auf.
Konkrete Beispiele für einen verantwortungsvollen Umgang mit den Auswirkungen des Bergbaus bieten die Artikel zum Steinkohlenbergbau der RAG Anthrazit Ibbenbüren GmbH in Ibbenbüren, zum Projekt HYPERION für den Kalibergbau und zum Erzbergbau in Kylylahti in Finnland. Dass „Responsible Mining“ auch in den größten Bergbauländern Thema ist, zeigen die Aktivitäten auf diesem Gebiet in Australien.
Zu einem verantwortungsvollen Bergbau gehört natürlich die Abschätzung von Gefährdungspotentialen bei der Rohstoffgewinnung für die Mitarbeiter und das Treffen entsprechender Vorkehrungen. Der letzte Beitrag beschäftigt sich in diesem Zusammenhang mit Feinststaub als Indiz für Spannungsveränderungen im Gebirge, die zu Gebirgsschlägen führen könnten.
In der Rubrik ISSA Mining berichten wir über zwei Veranstaltungen zur Arbeitssicherheit und zum Arbeits-, Gesundheits- sowie Umweltschutz, die im Jahr 2017 im kanadischen Sudbury sowie in Odense/Dänemark stattfanden.
Mit freundlichem Glückauf,
Dipl.-Ing. Andreas-Peter Sitte
(Chefredakteur Mining Report Glückauf, Essen)
