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Aktuelle Ausgabe 4/2019

Andreas-Peter Sitte
(Chefredakteur Mining Report Glückauf)

Editorial

Schwankende Rohstoffpreise, hohe Investitionen, lange Entwicklungszeiten, die Einzigartigkeit jeder Lagerstätte und die damit verbundene Unsicherheit der Informationen darüber sind schon immer Herausforderungen des Bergbaus gewesen. Aufgrund der Erschöpfung älterer Lagerstätten müssen neue Vorkommen mit schwieriger Geologie, in größeren Teufen und in klimatisch sowie geographisch schwer zugänglichen und entlegenen Gebieten erschlossen werden. Hinzu kommen veränderte Anforderungen an die Mitarbeiter und ein erhöhter Qualifizierungsbedarf der Belegschaft. Die Zukunft wirft Fragen auf, sowohl in Hinblick auf den Rohstoffbedarf, als auch dahingehend, welche Einflüsse von außen auf die Branche Bergbau zu erwarten sind.

Die vorliegende Ausgabe des Mining Report Glückauf geht in Hinblick darauf unter der Überschrift „High Performance Mining“ zukünftigen Möglichkeiten zur Verbesserung von Produktivität und Effizienz von Bergwerken nach. Die Weiterentwicklung von Technik und Technologien im Bergbau ist dabei allerdings nur ein Aspekt. High Performance Mining richtet den Blick darüber hinaus auf die Menschen und die Umwelt und betrachtet das Zusammenspiel dieser beiden mit der Technik. Ziel ist es, den Bergbauunternehmen Orientierung zu geben, wie sie sich auf die Zukunft vorbereiten und äußeren Einflüssen wirksam begegnen können.

Nach einer Annäherung an die Begrifflichkeit vertieft das Interview mit George Hemingway von der Wachstumsstrategieberatung Stratalis die Faktoren, auf die es bei der Zukunftsorientierung der Bergbauunternehmen ankommt. Ein Beispiel, wie High Performance Mining in die Praxis umgesetzt werden kann, bietet der Kupfertagebau Aitik in Schweden, das effizenteste Bergwerk weltweit.

Ein Faktor in Hinblick auf High Performance Mining aus dem Bereich Technik ist die Digitalisierung. Sie verspricht erhebliche Vorteile bei der Steigerung von Arbeitssicherheit, Effizienz und Produktivität im Bergbau. Das industrielle Internet der Dinge ermöglicht die Analyse von Daten, die in Echtzeit gesammelt werden, und liefert Empfehlungen für die jeweiligen Nutzer innerhalb und außerhalb von Bergwerken. Der Control Tower von Epiroc kann ferngesteuerte und automatisierte Maschinen erkunden und steuern, die überall auf der Welt betrieben werden. Ende 2018 veröffentlichte die Weltbank den Sonderbericht „Managing Coal Mine Closure: Achieving a Just Transition for All“. Dessen Zweck ist es, staatlichen Regierungen und Regionen, die aus klimapolitischen oder anderen Gründen mit Schließungen von Kohlebergwerken konfrontiert werden, Hilfestellungen für ein „Social Engineering“ dieser Stilllegungsprozesse zu geben, um daraus resultierender wirtschaftlicher Not und sozialen Konflikten vorzubeugen. Auch das ist ein Aspekt von High Performance Mining.

Den Abschluss der Fachbeiträge in diesem Heft bildet der Rückblick auf den deutschen Braunkohlenbergbau im Jahr 2018.

Mit freundlichem Glückauf,

Dipl.-Ing. Andreas-Peter Sitte
(Chefredakteur Mining Report Glückauf, Essen)

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