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Aktuelle Ausgabe 5/2017

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Andreas-Peter Sitte
(Chefredakteur Mining Report Glückauf)

Editorial

Die Staaten der EU und nicht zuletzt auch das Mitgliedsland Deutschland sind in hohem Maß abhängig vom Import von Rohstoffen. Partnerschaften, welche die Bundesregierung im Rohstoffsektor im Verlauf der letzten Jahre mit potentiellen Lieferländern geschlossen hat, belegen dies. Bei der Auswahl der Lieferländer spielen u. a. Gesichtspunkte der Nachhaltigkeit bei der Rohstoffgewinnung – soziale und Umweltauswirkungen sowie Wirtschaftlichkeit – eine Rolle. Über den konventionellen Bergbau hinaus gewinnen auch alternative Verfahren zur Energie- und Rohstoffgewinnung in diesem Zusammenhang an Bedeutung.

Nach der Mechanisierung und der anschließenden Automatisierung einzelner Betriebspunkte im untertägigen Bergbau in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts sprechen wir heute über die Automatisierung eines Bergwerks insgesamt. Dafür werden innovative Ansätze auf allen Ebenen benötigt. Als Beispiele werden in diesem Heft der Einsatz von Sensoren zur Erfassung der Zusammensetzung von Stoffströmen, die Bedeutung geeigneter Hydraulikflüssigkeiten und von Meißelhalterungen an Schneidwerkzeugen für die Effizienz, sowie für eine eher ungewöhnliche Abbaumethode die untertägige Gewinnung von Kalkblöcken beschrieben. Das Thema Vollautomatisierung für einen nachhaltigen Bergbau ist vielschichtig und hochkomplex, dennoch wird sie Grundlage sein für die Herausforderungen der Zukunft – der Rohstoffgewinnung in der Tiefsee oder gar auf anderen Planeten.

Die EU unterstützt mit ihrem Horizon 2020-Programm Bemühungen zur nachhaltigen Gewinnung von Rohstoffen aus europäischen Lagerstätten. Ein Beispiel ist das Projekt -BIOMOre, bei dem In situ-Laugungs- und Biolaugungstechnologien auf ihre Anwendbarkeit für tiefliegende Erzlagerstätten getestet werden.

Aufbereitungsrückstände werden im Allgemeinen auf Halden gelagert. Zusammen mit umwelt- und sicherheitsrelevanten können betriebswirtschaftliche Aspekte eine Rückgewinnung solcher Halden begründen, wie das SecMinStratEl-Projekt der TU Bergakademie Freiberg und weiterer Partner am Beispiel einer Spülhalde in Chile aufzeigt.

Im Rahmen des Urban Mining spielt der Deponiebergbau eine Rolle, bei dem unter entsprechenden Rahmenbedingungen Gas zur energetischen Nutzung gefördert werden kann.

Abgerundet wird die Thematik durch Beiträge zur Exportfinanzierung und im Rahmen unserer Rubrik ISSA Mining zur Nutzung von Synergien zugunsten größerer Arbeitssicherheit.

Mit freundlichem Glückauf,

Andreas-Peter Sitte
(Chefredakteur Mining Report Glückauf, Essen)

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