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Aktuelle Ausgabe 5/2018

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Andreas-Peter Sitte
(Chefredakteur Mining Report Glückauf)

Editorial

Die Bergbauausbildung in Deutschland hat sich in den letzten zehn Jahren maßgeblich gewandelt und weiterentwickelt. Dies ist sowohl auf veränderte Rahmenbedingungen und Anforderungen von Seiten der Industrie, Wissenschaft und Gesellschaft, als auch auf die Einführung einer europäischen Studienreform zurückzuführen. Höchste Zeit also, im Mining Report Glückauf einmal einen Überblick über das Bergbaustudium in Deutschland, seine Rahmenbedingungen, seine Perspektiven und die bestehenden Studiengänge sowie über gemeinsame Initiativen und Projekte der Bergbauhochschulen, nicht zuletzt auch auf europäischer Ebene, zu geben.

Moderne Bergbauunternehmen, die attraktive und sichere Arbeitsbedingungen bieten möchten, brauchen entsprechend ausgebildetes Führungspersonal. Aus diesem Grund arbeiten vier der führenden europäischen Bergbauuniversitäten mit Industriepartnern zusammen, um ein SafeMine genanntes gemeinsames, koordiniertes Programm zur Doktorandenausbildung mit Fokus auf Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz im Bergbau ins Leben zu rufen. Im Rahmen des Strukturwandels im mitteldeutschen Bergbau ergaben sich neue Anforderungen an das Grubenrettungswesen vor Ort. Diese werden mit ihren Auswirkungen auf das Forschungs- und Lehrbergwerk der TU Bergakademie Freiberg ebenso beleuchtet wie das im Rahmen der universitären Zusammenarbeit gestartete europäische Ausbildungsprojekt MINERS.

Der Bergbau wird sich in den nächsten Jahrzehnten maßgeblich verändern. In Kombination mit einem effizienten, nachhaltigen und verantwortungsbewussten Umgang mit den vorhandenen Ressourcen wird er von einer zunehmenden Digitalisierung und Automatisierung geprägt sein. Damit wird sich auch das Anforderungs- und Ausbildungsprofil zukünftiger Bergbauingenieure ändern und anpassen müssen. Die vorgestellte CDIO-Initiative bietet einen innovativen Rahmen für die Weiterentwicklung ingenieurwissenschaftlicher Studiengänge. Ein weiterer Beitrag zeigt, dass Nachhaltigkeitsaspekte stärker als bisher im Bergbaustudium zu verankern sind. Darüber hinaus müssen sich auch die Lehr- und Lernaktivitäten verändern. Eine Möglichkeit dazu bieten innovative Lernumgebungen.

Ein Beispiel für die sich Studierenden im Bergbau bietenden Möglichkeiten stellt der Beitrag über die Optimierung untertägiger Bauwürdigkeitsgrenzen dar, der auf einer Masterarbeit basiert, die in Zusammenarbeit der RWTH Aachen mit einem kanadischen Rohstoffunternehmen erstellt wurde. Der Bergbau bietet also nicht nur in Deutschland, sondern auch im Ausland Perspektiven für Hochschulabsolventen. Dass interkulturelles Verständnis dabei ein Erfolgsfaktor ist, zeigt abschließend ein Beitrag über den Technologie- und Know-how-Transfer nach Chile.

Mit freundlichem Glückauf,

Dipl.-Ing. Andreas-Peter Sitte
(Chefredakteur Mining Report Glückauf, Essen)

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