Ein hochkarätiges Konsortium aus Industrie und Wissenschaft kam Ende September am Hauptsitz der BAUER Maschinen GmbH zusammen, um den Startschuss für die zweite Phase des Innovationsprojekts Deep Sea Sampling II (DSS II) zu geben. Ziele des Vorhabens sind die Entwicklung und Evaluierung von technologischen Lösungsansätzen für eine potenzielle Erschließung von Tiefseelagerstätten mit besonderem Fokus auf Umweltschutz und Minimierung des ökologischen Fußabdrucks. Das Forschungsprojekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE) gefördert.
Warum die Tiefsee ins Blickfeld rückt
Das anhaltende weltweite Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum führt in den kommenden Jahrzehnten zu einem steigenden Rohstoffbedarf. Allein Kreislaufwirtschaft und Recycling werden nicht ausreichend sein, die erhöhte Nachfrage zu decken. Zusätzlich erfordert die globale Transformation hin zu einer digitalen, elektrifizierten und dekarbonisierten Gesellschaft eine Ausweitung des Abbaus von dafür strategisch wichtigen Mineralien und Metallen. Gleichzeitig wachsen die Anforderungen an ökologische und soziale Standards bei der Gewinnung dieser Rohstoffe. In diesem Spannungsfeld ist es essenziell, proaktiv und ergebnisoffen technologische Handlungsoptionen zu evaluieren. Das Projekt DSS II greift genau diese Herausforderung auf und untersucht das Potenzial von Tiefseemineralien als alternative Rohstoffquelle.
Rückblick: Konzept „Vertical Approach“
Im Laufe des vorangegangen Projekts Deep Sea Sampling I wurde zwischen 2021 und 2024 die technische Machbarkeit einer kompakten, elektrifizierten Tiefseefräse betrachtet. Das Konzept basiert auf dem vertikalen Schlitzwandverfahren von Bauer. Dabei stellt ein geschlossener Prozesskreislauf sicher, dass möglichst kein Schmutz in die Umgebung gelangt. Meerwasser und Gesteinspartikel werden dabei bereits vor Ort am Meeresboden voneinander separiert und die gereinigte Spülung zurück in die Prozesszone geleitet. Ein energieintensives Pumpenfördersystem zur Meeresoberfläche ist somit nicht notwendig.
Ziele der zweiten Phase
Bis 2028 soll nun in der zweiten Projektphase die gesamtheitliche Betrachtung mariner Ressourcen hinsichtlich ökologischer wie auch ökonomischer Faktoren im Vordergrund stehen. Für Forschungszwecke werden mehr Informationen und Daten von Geologie und Meeresumgebung benötigt.
Exploration: Entwicklung einer leichten, kompakten Tiefseeplattform, die Drücken in 4.000 m Tiefe standhält und an mehreren Standorten punktuell Gesteinsproben entnehmen kann.
Extraktion: Voruntersuchung für ein minimalinvasives Abbaukonzept auf Basis der vertikalen Frästechnologie
A new kind of mining – minimalinvasive Tiefseetechnologie. Quelle: TU Bergakademie Freiberg
Die Herausforderungen
Am Meeresboden herrscht ein Druck von bis zu 400 bar – vergleichbar mit dem Gewicht eines Kleinwagens auf einer Briefmarke. Technik, die dort arbeitet, muss robust und zugleich präzise sein. Hinzu kommen völlige Dunkelheit, extreme Hangneigungen und eine schwer zugängliche Topografie der Lagerstätten.
Nächste Schritte
Nachdem die Anforderungs- und Konzeptphase gestartet ist, arbeitet nun ein interdisziplinäres Team aus Geowissenschaftlern, maritimen Experten und Ingenieuren zielgerichtet an Lösungen für die Probleme von morgen. „Rohstoffe wie Kupfer sind unverzichtbar für Energiewende und Digitalisierung. Deep Sea Sampling II will Wege aufzeigen, diese Metalle mit minimalem Eingriff in die Natur zu gewinnen“, sagt Verbundkoordinator Dr. Matthias Semel, BAUER Maschinen GmbH.
Der Aufsichtsrat der BAUER AG hat in seiner jüngsten Sitzung zwei neue Mitglieder für den Vorstand bestellt. Herr Prof. Dr.-Ing. Detlef Heck wird ab dem 15. August für das Segment Spezialtiefbau zuständig sein. Herr Dr. Martin Thormann tritt zum 15. September in den Vorstand ein und ist dann für das Segment Maschinen verantwortlich. Eine konkrete Ressort- und Aufgabenverteilung bezüglich aller Geschäftssegmente wird zeitnah vorgenommen.
Beide Neuberufungen stärken die strategische und operative Ausrichtung der BAUER Gruppe. Mit ihrer ausgewiesenen Fach- und Führungskompetenz werden Prof. Dr. Heck und Dr. Thormann einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Weiterentwicklung der Unternehmensgruppe leisten.
Prof. Dr.-Ing. Detlef Heck begann seine Karriere 1997 bei der Züblin Spezialtiefbau GmbH, ehe er 2006 als Professor für Baubetrieb und Bauwirtschaft an die TU Graz, Graz/Schweiz, berufen wurde. Ab 2007 war er Geschäftsführer der profacto GmbH und anschließend Geschäftsführer der H+P Consult GmbH in Graz. Zudem ist er seit 2008 gerichtlich zertifizierter und vereidigter Sachverständiger für Kalkulation, Vergabewesen, Verdingungswesen, Bauabwicklung und Bauabrechnung. Seit 2020 ist er zudem Sprecher der DACH-Baubetriebsprofessuren.
Dr. Martin Thormann blickt auf eine internationale Karriere im Maschinen- und Anlagenbau zurück und hat eine ausgewiesene Erfolgsbilanz in der Realisierung von Wachstum und Umsetzung von großen Transformationen. Er startete 2012 bei der thyssenkrupp AG und promovierte parallel im Maschinenbau an der TU Dortmund in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut. Nach Abschluss seiner Promotion wechselte er 2015 in den Strategiebereich der thyssenkrupp Elevator (heute bekannt als TK Elevator) und übernahm 2018 die Leitung des Strategie-Teams für die Business Unit Europe Africa. 2020 wurde er zum CEO Nordics mit Sitz in Stockholm berufen. Seit Ende 2022 verantwortet er als CEO Greater Europe mit Sitz in Wien das operative Geschäft in über zwölf Ländern sowie das Distributoren-Geschäft in den GUS-Staaten der TK Elevator.
„Mit der Berufung von Prof. Dr. Heck und Dr. Thormann gewinnen wir zwei äußerst kompetente Persönlichkeiten mit langjähriger Industrieerfahrung für unser Vorstandsteam“, erklärt Prof. Dr. Bastian Fuchs, Vorsitzender des Aufsichtsrats der BAUER AG. „Beide bringen tiefgehendes Know-how in ihren jeweiligen Fachgebieten mit und werden dazu beitragen, unsere operative Stärke im Spezialtiefbau und im Maschinenbau weiter auszubauen. Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit.“
Im Zuge der Neubesetzungen wird Herr Klaus Pöllath mit Eintritt von Prof. Dr. Heck zum 15. August aus dem Vorstand ausscheiden und wieder in den Aufsichtsrat der BAUER AG zurückkehren. Neben Lena Effinger, die zum 1. Juni als Vorständin für kaufmännische Angelegenheiten bestellt wurde, wird der Vorstand der BAUER AG dann zukünftig aus drei Personen bestehen.
Das Münchner Technologieunternehmen abaut GmbH hat erfolgreich eine Finanzierungsrunde in Höhe von 3,2 Mio. € abgeschlossen. Die Runde wurde vom Schweizer VC EquityPitcher Ventures angeführt, unter Beteiligung von Co-Investoren Bayern Kapital und EIT RawMaterials sowie dem bisherigen Bestandsinvestor BAUER AG aus Schrobenhausen.
Mit dem frischen Kapital verfolgt abaut konsequent seine Mission: Bau- und Rohstoffbetriebe produktiver, transparenter und planbarer zu machen – durch intelligente Digitalisierung auf der Baustelle. Die multi-modale, sensorgestützte Software ermöglicht es, Materialflüsse im Tief- und Tagebau in Echtzeit zu verstehen und operative Entscheidungen datenbasiert zu automatisieren. Das Ergebnis: messbare Kosteneinsparungen und höhere Auslastung.
Das Team der abaut GmbH, München. Foto: abaut
abaut ist bereits heute in 18 Ländern auf vier Kontinenten im Einsatz – von mittelständischen Betrieben bis hin zu internationalen Konzernen. Der Erfolg zeigt: Der Bedarf an praxistauglicher Digitalisierung im Feld ist global – und abaut bietet dafür eine skalierbare Lösung.
„Diese zusätzliche Finanzierung wird genutzt, um zum einen das Team im Bereich Vertrieb und Marketing zu verstärken. Zum anderen werden wir uns auf die Produktentwicklung konzentrieren und unsere Algorithmen weiterentwickeln, damit Kunden eine noch höhere Effizienz- und Produktivitätssteigerung mit unserer Lösung erzielen“, erklärt Sebastian Kaluza, Founder & CEO der abaut GmbH. Hermann Koch von EquityPitcher ergänzt: „abaut hat mit seiner Lösung ein technologisch einzigartiges Produkt geschaffen, das echten Mehrwert für die Industrie bietet. Das Team versteht es hervorragend, KI in die konkreten Prozesse im Alltag im Tief- und Tagebau gewinnbringend einzusetzen.“
EquityPitcher Ventures
EquityPitcher Ventures ist eine Schweizer Venture-Capital-Firma im Early-Growth-Bereich mit Sitz in Zürich. Der Fokus liegt auf technologiegetriebenen Start-ups mit skalierbaren Geschäftsmodellen.
Mit über 30 Portfoliounternehmen und einer klaren Diversifizierungsstrategie unterstützt EquityPitcher Ventures Gründerteams branchen-, markt- und phasenübergreifend. Dabei profitieren die Start-ups vom Zugang zu einem breiten Netzwerk aus mehr als 50 Branchen- und Fachexperten, erfahrenen Unternehmern und strategischen Partnern.
Bayern Kapital
Die Bayern Kapital ist die Venture-Capital-Gesellschaft des Freistaats Bayern und gehört mit 700 Mio. € under Management, Beteiligungen bis zu 25 Mio. € pro Unternehmen, über 110 aktiven Portfoliounternehmen und 30 Jahren Erfahrung im VC Business zu den aktivsten, finanzstärksten und erfahrensten Investoren im DACH-Raum. Bayern Kapital investiert im Konsortium mit privaten Investoren in bayerische High-Tech- und Deep-Tech-Startups und Scaleups mit innovativen Businessmodellen aus allen Branchen und das von der Seed- über die Scaleup-Phase bis hin zum Exit.
Seit der Gründung 1995 hat Bayern Kapital bislang über 500 Mio. € eigenes Beteiligungskapital in mehr als 320 Startups und Scaleups aus Branchen wie Life Sciences, Software & IT, Werkstoffe & Neue Materialien, Nanotechnologie sowie Umwelttechnologie investiert. So sind in Bayern über 12.000 Arbeitsplätze dauerhaft in zukunftsfähigen Unternehmen entstanden.
Beispiele für zahlreiche bahnbrechende Erfolgsgeschichten, die Bayern Kapital bereits früh begleitet hat, sind Casavi, Catalym, commercetools, egym, EOS, Fazua, Immunic, Isar Aerospace, IQM, Parcellab, Proglove, Qbilon, Riskmethods, SimScale, Sirion, tado, Tubulis, Marvel Fusion, Proxima Fusion, plancq, Akhetonics und viele weitere.
EIT RawMaterials
EIT RawMaterials ist das weltweit größte und aktivste Wissens- und Innovationsnetzwerk für Rohstoffe, das mehr als 300 Partnerorganisationen entlang der gesamten Wertschöpfungskette für Rohstoffe umfasst. EIT RawMaterials demonstriert sein Engagement für die Förderung und Unterstützung einer Kreislaufwirtschaft in Europa durch die Förderung von Innovation, Zusammenarbeit und nachhaltigen Praktiken. Im Auftrag der Europäischen Kommission leitet EIT RawMaterials die Europäische Rohstoffallianz (ERMA), die mehr als 750 Mitglieder und eine fortgeschrittene Projektpipeline mit über 40 Projekten umfasst, die ein Investitionspotenzial von mehr als 25 Mrd. €. darstellen.
BAUER AG
Die BAUER Gruppe ist führender Anbieter von Dienstleistungen, Maschinen und Produkten für Boden und Grundwasser. Der Konzern verfügt über ein weltweites Netzwerk auf allen Kontinenten. Die Geschäftstätigkeit ist in drei zukunftsorientierte Segmente aufgeteilt: Spezialtiefbau, Maschinen und Resources. Bauer profitiert in hohem Maße durch das Ineinandergreifen der drei Geschäftsbereiche und positioniert sich als innovativer und hoch spezialisierter Anbieter von Produkten und Serviceleistungen für anspruchsvolle Spezialtiefbauarbeiten und angrenzende Märkte. Damit bietet Bauer passende Lösungen für die großen Herausforderungen in der Welt, wie die Urbanisierung, den wachsenden Infrastrukturbedarf, die Umwelt sowie für Wasser. Die BAUER Gruppe, gegründet 1790, mit Sitz im oberbayerischen Schrobenhausen verzeichnete im Jahr 2024 mit etwa 11.000 Mitarbeitern weltweit eine Gesamtkonzernleistung von 2,2 Mrd. €.
Über abaut GmbH
abaut wurde 2017 in München gegründet. Der Fokus des Unternehmens liegt bei Lösungen für die Bau- und Rohstoffindustrie. Die Technologie wird bereits in 18 Ländern auf vier Kontinenten von mittelständischen bis zu Konzernen eingesetzt.
Nach einer Sitzung des Aufsichtsrats der BAUER AG wird Peter Hingott als Vorstandsmitglied ausscheiden.
Als Nachfolge wurde das bisherige Aufsichtsratsmitglied Klaus Pöllath vom Aufsichtsratsgremium in den Vorstand berufen – seine Position im Aufsichtsrat ruht. Klaus Pöllath ist seit 2021 Mitglied des Aufsichtsrats der BAUER AG und hat umfassende Expertise in der Baubranche. Von 1979 bis 2018 war er bei der Ed. Züblin AG tätig, von 1991 bis 2002 als Geschäftsführer der Züblin Spezialtiefbau GmbH, von 2003 bis 2018 als Mitglied des Vorstands der Ed. Züblin AG.
Der Vorstand der BAUER AG besteht somit aus Lena Effinger und Klaus Pöllath, wobei Lena Effinger im Wesentlichen für alle kaufmännischen Ressorts und Klaus Pöllath für alle operativen Themen verantwortlich zeichnen werden.
Klaus Pöllath ist eine passende Persönlichkeit mit breitem Wissen im Baubereich, um die operativen Themen nahtlos weiterzuführen. Zusammen mit Lena Effinger, die seit 2006 in der BAUER Gruppe tätig ist und zum 1. Juni 2025 als Finanzvorständin berufen wurde, ist der Vorstand sehr gut aufgestellt. Zusammen mit einer motivierten Belegschaft plant das Unternehmen die Zukunft aktiv und erfolgreich zu gestalten.
Mit wegweisenden Maschinen und innovativen Lösungen für den Spezialtiefbau setzte die BAUER Maschinen Gruppe, Schrobenhausen, auf der bauma 2025 erneut Maßstäbe. Mehrere Tausend Fachbesucher strömten in die BAUER City, um die neuesten Entwicklungen und Technologien des Unternehmens hautnah zu erleben. Das breite Ausstellungsspektrum umfasste neben den bewährten BAUER-Drehbohrgeräten, der Schlitzwandtechnik und den Bohrwerkzeugen auch innovative Produkte der Tochterfirmen KLEMM, RTG und BAUER MAT. Eurodrill war, wie in den Jahren zuvor, mit einem eigenen Stand für Bohrantriebe auf der bauma vertreten.
Ein besonderes Highlight war das neue Fräsensystem BCS 185 power pack, das durch sein modulares Antriebskonzept eine flexible Wahl zwischen Elektro- und Dieselantrieb ermöglicht (Bild 1). Diese Technologie bietet eine lokal emissionsfreie Betriebsweise sowie eine variable Positionierung des Aggregats, um den Platzbedarf auf der Baustelle zu minimieren.
Ebenso große Aufmerksamkeit erregte die eRG 21 t hybrid der RTG Rammtechnik. Die Kombination aus einem kraftvollen 430 kW-Dieselmotor und einem zusätzlichen 88 kW-Elektromotor ermöglicht ein Arbeiten mit bis zu 68 % weniger CO2-Emissionen. Dies unterstreicht den nachhaltigen Innovationsanspruch von BAUER.
KLEMM Bohrtechnik überzeugte u. a. mit der neuen KR 806-4E, einer Weiterentwicklung des elektrohydraulischen Bohrgeräts KR 806-3E. Mit erhöhter Motorleistung, verbesserter Batteriekapazität und einem optimierten elektrischen System vereint dieses Gerät Umweltfreundlichkeit mit der vollen Leistungsfähigkeit seiner dieselhydraulischen Pendants.
BAUER MAT Slurry Handling Systems stellte u. a. den neuen Kollodialmischer CMS 50 vor. Dieser beeindruckte nicht nur mit einem um 10 % größeren Mischvolumen im Vergleich zu seinem Vorgängermodell, sondern auch mit innovativer Technik und überarbeitetem Design. Im Bereich der Injektionstechnik präsentierte MAT die neue vollautomatische IPA 250-E. Sie kombiniert bewährte MAT-Mischtechnik mit der Obermann-Pumpentechnik und setzte neue Standards in der Injektionstechnik.
Ein beachtenswertes Innovationsprojekt, das am BAUER-Stand zu sehen war, war der Prototyp des elektronischen Cutter Soil Mixing (eCSM). Dieses weltweit erste elektrifizierte Schlitzwandverfahren ersetzt herkömmliche hydraulische Komponenten durch eine leistungsstarke elektrische Antriebsarchitektur und bestätigt BAUERs Position als Technologieführer in diesem Bereich.
Peter Hingott, Vorstand von BAUER, betonte: „Wir wollen unsere Innovationskraft und Technik noch stärker in den Mittelpunkt rücken. BAUER ist eines der führenden Unternehmen der Branche, aber unser Ziel muss sein, der Beste zu sein. Wir bieten unseren Kunden nicht nur Produkte, sondern umfassende Lösungen für ihre Herausforderungen.“
Und Wulf Flos, Geschäftsführer der BAUER Maschinen GmbH, ergänzte: „Unsere Produkte sollen Kunden weltweit begeistern. Als Premiumhersteller setzen wir auf strategische Partnerschaften und herausragenden Service. Die bauma 2025 hat erneut gezeigt, dass wir die Branche mit modernsten Technologien, nachhaltigen Lösungen und emissionsarmen Antriebssystemen vorantreiben. Das Feedback unserer Kunden zu unserer BAUER City und den Exponaten war exzellent. Ein hervorragender Auftragseingang ist Bestätigung hierfür.“
Die Steuerung großer, mobil-hydraulischer Baumaschinen ist anspruchsvoll. Ihr sicherer und effizienter Einsatz hängt maßgeblich vom Erfahrungswissen der Maschinenführer ab. Dieses Wissen lässt sich nur über Jahre hinweg aufbauen. Weniger erfahrene Bediener geraten dadurch schnell an ihre Grenzen. Genau an diesem Punkt setzte das kürzlich erfolgreich abgeschlossene und von der Bayerischen Forschungsstiftung (BFS) geförderte Forschungsprojekt OPAI4DNCS an.
Industrie und Wissenschaft im Schulterschluss
Die BAUER Maschinen GmbH, HAWE Hydraulik SE und STW (Sensor-Technik Wiedemann GmbH) arbeiteten in dem Projekt eng mit dem Lehrstuhl für Automatisierung und Informationssysteme sowie dem Lehrstuhl für Ergonomie der Technischen Universität München zusammen. Über drei Jahre erforschten die Projektpartner das Thema der maschinenführerzentrierten Assistenz von mobilen Arbeitsmaschinen für den Spezialtiefbau.
Bedarfsgerechte Unterstützung durch KI
Ziel des Projekts war die Entwicklung adaptiver, intelligenter und lernender Steuerungssysteme basierend auf Multi-Agentensystemen (MAS) ab. Im Zentrum stand die bedarfsgerechte Unterstützung der Maschinenführer, um einen sicheren Maschinenbetrieb auch in Grenzsituationen zu ermöglichen.
Bild 1. BAUER GB 50 Greifer – im Rahmen des Forschungsprojekts diente ein Gerät dieses Typs als Demonstrator. Foto: BAUER
Bauer-Schlitzwandgreifer als Versuchsträger
Als Demonstrator diente ein hydraulischer Greifer (Bild 1), wie er für die Herstellung von Schlitzwänden eingesetzt wird. Im Vordergrund standen die Schwingungsdämpfung und Greiferstabilisierung. Die Bedienung des Greifers ist aufgrund ihrer pendelnden Schaufel besonders anspruchsvoll. Mithilfe eines Softsensors zur Messung der Pendelbewegungen, bedingt durch Druckschwankungen an den hydraulischen Aktoren, konnte ein reales Assistenzsystem entwickelt und in Testkampagnen erfolgreich eingesetzt werden.
Zusammenarbeit von Mensch und KI
Ein zentrales Projektergebnis war die Entwicklung einer Shared-Control-Plattform, die eine intuitive Zusammenarbeit zwischen Mensch und künstlicher Intelligenz ermöglicht. So wurde eine Nachrüstlösung geschaffen, mit der bestehende Steuerungssysteme um intelligente Funktionen ergänzt werden können – ohne tiefgreifende Eingriffe in die Maschinenarchitektur. Das Assistenzsystem bietet drei verschiedene Steuerungsmodi, abgestimmt auf den Erfahrungsgrad des Bedienpersonals. Im Zusammenspiel mit einer Multi-Agenten-Architektur sorgt es für eine flexible, kontextsensitive Unterstützung bei komplexen Steuerungsaufgaben und damit für mehr Effizienz, Sicherheit und Ressourcenschonung auf der Baustelle.
Der Aufsichtsrat der BAUER AG hat in seiner jüngsten Sitzung Lena Effinger mit Wirkung zum 1. Juni 2025 zum Mitglied des Vorstands bestellt. Sie wird künftig die Verantwortung als Finanzvorständin der BAUER AG übernehmen.
Lena Effinger ist seit dem Jahr 2006 in der BAUER Gruppe tätig und führte seit 2016 Jahren die Abteilung Konzernfinanzen, wo sie zuletzt auch wesentlich für die Themenfelder Finanzierung und Treasury verantwortlich zeichnete.
„Ich danke dem Aufsichtsrat sowie dem Vorstand für das entgegengebrachte Vertrauen und freue mich auf eine gute Zusammenarbeit mit dem gesamten Führungsteam“, so Lena Effinger.
„Ich freue mich, die langjährige Zusammenarbeit mit Lena Effinger nun auch im Vorstand weiterzuführen. Sie ist eine erfahrene Finanzerin, seit vielen Jahren federführend bei der Koordination mit unseren Banken und hat das Treasury bei Bauer in den letzten Jahren erheblich weiterentwickelt“, so Peter Hingott, Vorstand der BAUER AG.
Im Zuge der Berufung von Lena Effinger wird Hartmut Beutler sein Mandat als Vorstandsmitglied niederlegen. Hartmut Beutler war nach seinem Ausscheiden aus dem Vorstand zum Jahresende 2021 zwischenzeitlich wieder als Interimsvorstand der BAUER AG berufen worden.
Die BAUER Gruppe konnte den eingeschlagenen Weg hin zu einem nachhaltig erfolgreichen und profitablen Unternehmen fortsetzen. In einem Umfeld, in dem die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in der Welt weiter herausfordernd waren, konnte Bauer die Gesamtkonzernleistung auf 2.183,4 Mio. € deutlich steigern. Das EBIT lag mit 89,1 Mio. € auf Höhe des Vorjahres von 89,0 Mio. €.
Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Abarbeitung eines Großprojekts in Ungarn allein etwa 318 Mio. € zum Anstieg der Gesamtkonzernleistung beigetragen hat. In den Ergebniskennzahlen sind Rückstellungen enthalten, die aufgrund des schwer abzuschätzenden weiteren Verlaufs des genannten Großprojekts gebildet worden sind. Hintergrund waren Ende 2024 zusätzlich in Kraft getretene Sanktionen, die die Rahmenbedingungen für das Großprojekt verschlechtert haben.
Insgesamt war das globale Umfeld von verschiedenen Einflussfaktoren geprägt, darunter der anhaltende Krieg Russlands gegen die Ukraine, die Angriffe Israels auf den Gaza- Streifen, der unverändert schwache Bausektor in China sowie eine anhaltend schwache wirtschaftliche Entwicklung in weiteren asiatischen Ländern.
„Mit den im Jahr 2024 erreichten Kennzahlen sind wir aufgrund der ökonomischen und politischen Rahmenbedingungen grundsätzlich zufrieden, auch wenn unsere langfristigen Ziele bei den Ergebniskennzahlen höher angesiedelt sind“, betont Peter Hingott, Vorstand der BAUER AG (Bild 1).
Bei der Entwicklung der Bilanzkennzahlen konnte das Unternehmen weitere Fortschritte erzielen. Die Bilanzsumme blieb trotz der gestiegenen Leistung mit 1.683,6 Mio. € nahezu unverändert und die Nettoverschuldung hat sich auf 375,3 Mio. € weiter reduziert. Das Verhältnis Net Debt zu EBITDA sank auf 1,68 und erreichte damit einen neuen historisch niedrigen Wert.
Entwicklung der Segmente
Im Segment Spezialtiefbau wurde die internationale Präsenz weiter optimiert, indem der Fokus auf Tochterunternehmen in nachhaltig stabilen und vielversprechenden Märkten gelegt wurde. Hier zeigen sich bereits Erfolge aus der Verringerung der Fixkosten, aber auch aus dem konsequent verbesserten Risikomanagement. Die operative Abwicklung der Projekte im Jahr 2024 war positiv, so dass nahezu alle Regionen gute Ergebnisbeiträge liefern konnten. Die Leistung lag im Wesentlichen aufgrund der Abarbeitung eines Großprojekts in Ungarn über dem Vorjahr, während das Ergebnis nach Steuern durch Rückstellungen belastet wurde.
Das Segment Maschinen verzeichnete aus operativer Sicht ein stabiles Geschäftsjahr, mit Anstiegen bei den Verkaufszahlen in Europa und im Nahen Osten. In Deutschland entwickelte sich das Geschäft gut, während in den USA aufgrund der Präsidentschaftswahlen eher eine Kaufzurückhaltung herrschte. China hingegen war als Verkaufsmarkt aufgrund der anhaltenden Schwäche des Baumarkts erneut unerfreulich und Restrukturierungen haben das Ergebnis belastet. Insgesamt zeigt sich der asiatische Markt auch wegen des wachsenden Wettbewerbs lokaler Hersteller zunehmend herausfordernd. Der Cyberangriff Ende Oktober 2023 hatte das Segment im Vorjahr am wesentlichsten beeinflusst. Somit fehlten in den Zahlen 2023 fast zwei Monate Umsatz und der dazugehörende Ergebnisbeitrag, weshalb der erzielte deutliche Anstieg bei der Leistung und dem Ergebnis nach Steuern etwas zu relativieren ist.
Das Segment Resources verzeichnete erneut eine erfreuliche Entwicklung. In nahezu allen Geschäftsbereichen konnten gute Leistungs- und Ergebniskennzahlen erzielt werden. In der Umwelttechnik gab es aufgrund des schwierigen Marktumfelds am Bau in Deutschland und der intensiveren Wettbewerbssituation einen Rückgang. Erfreulich entwickelte sich der Bereich Bergbau, der nicht nur wieder positive Ergebnisbeiträge lieferte, sondern auch seinen Auftragsbestand nochmals deutlich steigern konnte. Dies bedeutet in diesem Geschäft eine langfristige Auslastung. Unter dem Strich ist die Leistung im Segment leicht gesunken und das Ergebnis nach Steuern konnte leicht gesteigert werden.
Ausblick
Insgesamt will Bauer einen stärkeren Fokus auf die Performance legen und darüber hinaus Innovation und Technik wieder mehr in den Mittelpunkt rücken. „Wir haben in den letzten Jahren alle Voraussetzungen dafür geschaffen, wieder nachhaltig erfolgreich zu sein. Die gestärkte Bilanz gibt uns Möglichkeiten für sinnvolle Investitionen in die Zukunft. Das wirtschaftliche und politische Umfeld in der Welt hat sich im vergangenen Jahr weiter eingetrübt, und darauf bereiten wir uns vor. Wir arbeiten in allen Bereichen daran, Kosten zu senken, um in den nächsten Jahren auch in einem schwierigen Marktumfeld erfolgreich zu sein. Wir haben alle Voraussetzungen, um 2025 zu einem erfolgreichen Jahr zu machen“, so Peter Hingott, Vorstand BAUER AG.
Wohin mit dem Abfall? Diese Frage sorgt nicht nur im Kleinen für Diskussionen, sondern stellt auch auf nationaler Ebene eine Herausforderung dar – besonders, wenn es um radioaktive Abfälle geht. Die Stadt Krško im Osten Sloweniens steht nun im Zentrum eines großen Projekts: dem Bau eines Endlagers für schwach- und mittelradioaktive Abfälle. Mit der Errichtung hat die slowenische Agentur für radioaktive Abfälle (ARAO) ein Konsortium unter der Leitung von Riko d.o.o., Ljubljana, gemeinsam mit Kolektor CPG, Nova Gorica, CGP, Novo mesto und Kostak d.d., Krško beauftragt. Der Testbetrieb des Lagers ist für das Jahr 2028 anvisiert.
Das BAUER Cutter Inclination System (CIS)® sorgte für eine präzise Positionierung der Schlitzwände. Foto: Bauer Spezialtiefbau
6.500 m² Schlitzwand bis in 65 m Tiefe hergestellt
Einen wesentlichen Bestandteil des Projekts bildet ein kreisförmiger Schlitzwandschacht, der von der BAUER Spezialtiefbau GmbH errichtet wurde. Mit einem Durchmesser von 32 m, einer Tiefe von 65 m und einer Wandstärke von 1,5 m erstreckt sich das Bauwerk über beeindruckende 6.500 m². Zur Realisierung der anspruchsvollen Arbeiten verwendeten die Spezialtiefbauer einen BAUER MC 96 Seilbagger mit einer BC 48 Schlitzwandfräse und einen MC 64 mit Hydraulikgreifer DHG/V. Außerdem im Einsatz: das BAUER Cutter Inclination System (CIS)® zur präzisen Positionierung der Schlitzwände sowie das Hydraulic Grab Inclination System (HGIS)® zur kontinuierlichen Kontrolle und Steuerung des Hydraulikgreifers.
Für die anspruchsvollen Arbeiten kam unter anderem ein BAUER MC 96 Seilbagger mit einer BC 48 Schlitzwandfräse zum Einsatz. Foto: Bauer Spezialtiefbau
Digitale Tools für Nachhaltigkeit und Qualität
Um die Komplexität dieses Großprojekts zu bewältigen, nutzte das erfahrene Team digitale Tools zur Prozessoptimierung und Lean Management – Stichwort BAUER Construction Process. Dank einer detaillierten Planung, Steuerung und Überwachung aller Bauphasen konnten eine optimale Ressourcennutzung und höchste Qualitätsstandards eingehalten werden. „Mit unserer Technologie und jahrzehntelanger Expertise setzen wir Maßstäbe in Sachen geotechnischer Präzision. Durch den Einsatz unserer vielfach bewährten Schlitzwandgeräte einerseits und fortschrittlicher digitaler Systeme andererseits können wir selbst höchste Genauigkeitsanforderungen erfüllen und dabei eine möglichst nachhaltige Bauweise gewährleisten“, erklärt Projektleiter Stefan Neidhart.
Ab Beginn der Schlitzwandarbeiten am 1. Oktober 2024 zeigte die Crew von Bauer Spezialtiefbau vollen Einsatz. „Dank unseres engagierten Teams und modernster Technologien haben wir einen entscheidenden Beitrag zu diesem großen Projekt geleistet“, erklärt der Projektleiter. Die Herstellung der Schlitzwände wurde im Dezember 2024 erfolgreich abgeschlossen.
Blickt man auf die vergangenen Geschäftsjahre der BAUER-Gruppe, Schrobenhausen, so kommen die Zahlen, die das Unternehmen Ende Juli veröffentlicht hat, fast schon einem Befreiungsschlag gleich: Mit dem Abschluss des Jahres 2023 kann BAUER auf ein bewegtes, aber letztendlich erfolgreiches Jahr zurückblicken. Trotz der zahlreichen Veränderungen und Herausforderungen sowohl im Unternehmen als auch in der weltweiten Politik und Wirtschaft gelang es, die Gesamtkonzernleistung auf 1.831,1 Mio. € zu steigern und ein EBIT von 95,2 Mio. € zu erzielen. Auch der Konsortialkredit konnte vorzeitig verlängert werden.
Das globale Umfeld war geprägt von verschiedenen Einflussfaktoren, darunter der anhaltende Krieg Russlands gegen die Ukraine, Angriffe Israels auf den Gaza-Streifen, einem unverändert schwachen Bausektor in China sowie weiteren asiatischen Ländern, die sich noch nicht von den Auswirkungen der Corona-Pandemie erholt haben.
„Besonders bemerkenswert ist unser Jahresergebnis vor dem Hintergrund eines Cyberangriffs Ende Oktober 2023 auf unsere IT-Infrastruktur“, betont Peter Hingott, Vorstand der BAUER AG (Bild 1). „Obwohl dieser Vorfall zu Umsatzausfällen in den letzten beiden Monaten des Jahres führte, zeigen die erzielten Zahlen, wie gut unsere operative Entwicklung tatsächlich bereits gewesen ist.“
Die umfassende Kapitalerhöhung im Jahr 2023, die zu einem Wechsel bei der Eigentümerstruktur geführt hatte, verbesserte die Bilanzstruktur der BAUER-Gruppe erheblich. Die Nettoverschuldung sank deutlich und das Verhältnis von Net Debt zu EBITDA betrug 1,96. „Das ist ein nahezu historisch niedriger Wert und zeigt, dass unsere Bilanz wieder sehr gesund ist“, so Hingott. Auf dieser Grundlage sind auch bedeutende Investitionen in die Modernisierung und Erweiterung der Maschinenproduktion am Standort Schrobenhausen geplant.
Im Segment Spezialtiefbau ist Bauer eine umfassende Trendwende gelungen. Dazu beigetragen hat die Optimierung der internationalen Aufstellung sowie sehr erfolgreich verlaufene Projekte in der ganzen Welt. Somit konnte das Segment eine deutliche Steigerung bei der Leistung und ein positives Ergebnis nach Steuern erzielen.
Das Segment Maschinen hatte aus operativer Sicht ein stabiles Geschäftsjahr, vor allem in den Regionen Amerika und Europa. China hingegen war als Markt erneut unerfreulich und brachte negative Ergebnisse. Der Cyberangriff Ende Oktober 2023 hatte dieses Segment am stärksten beeinflusst. Somit fehlten fast zwei Monate Umsatz und der dazugehörende Ergebnisbeitrag, weshalb hier die Erwartungen zum Jahresende nicht erreicht werden konnten und sowohl die Leistung als auch das Ergebnis nach Steuern gegenüber dem Vorjahr leicht zurückgingen.
Das Segment Resources verzeichnete im abgelaufenen Geschäftsjahr eine insgesamt erfreuliche Entwicklung und konnte beim geplanten leichten Rückgang der Leistung ein deutlich positives Ergebnis nach Steuern erzielen. Auch hier führten die vorgenommenen Restrukturierungen des letzten Jahres dazu, dass sich das in Summe positive operative Geschäft auch in den Zahlen widerspiegelte. In nahezu allen Geschäftsbereichen konnten gute Leistungs- und Ergebnisentwicklungen erzielt werden, trotz eines nach wie vor schwierigen Marktumfelds im Bau in Deutschland.
Mit Blick in die Zukunft plant die BAUER-Gruppe eine weitere Verbesserung der wirtschaftlichen Entwicklung und will sich wieder verstärkt auf Innovation und Technik konzentrieren. „Wir müssen den Anspruch haben, der Beste zu sein, damit wir uns auch in den nächsten Jahren im Wettbewerb behaupten können. Und wir wollen der beste Partner für unsere Kunden sein. Wir verkaufen nicht nur ein Produkt oder eine Dienstleistung – wir verkaufen eine Lösung und helfen unseren Kunden dabei, ihre Herausforderungen optimal zu bewältigen.“ (BAUER/Si.)
Wenn das Klimaschutzquartier im Hilgenfeld in Frankfurt fertig ist, ist das Team der BAUER Resources GmbH mit seinen drei Bohrgeräten schon längst wieder weg. Dann ist es fast so, als wären sie nie da gewesen. Aber eben nur fast. Was dagegen bleibt, ist eine beeindruckende Erdwärmesondenanlage, die im Auftrag des regionalen Energieversorgers Mainova AG errichtet wurde. Mit sieben Verteilerschächten, unzähligen Leitungen und über 50 m3 Sole ist die Anlage nicht nur extrem groß, sondern auch in vielerlei Hinsicht ein außergewöhnliches Projekt.
19.200 Bohrmeter in acht Monaten
In acht Monaten haben die drei Bohrteams von Bauer Resources auf sieben Geothermiefeldern für die Errichtung der Erdwärmesondenanlage ganze Arbeit geleistet. Mehr als 19.200 Bohrmeter wurden ausgeführt und insgesamt 160 Erdwärmesonden der GWE GmbH bis in 120 m Tiefe eingebaut. „Vor allem das spätere Verpressen nahm viel Zeit in Anspruch, da es teilweise zu erheblichen Mehrverbräuchen kam. Dies erforderte eine präzise Koordination zwischen den verschiedenen Projektbeteiligten“, erklärt Bauleiter Raphael Werner von der BAUER Resources GmbH und ergänzt: „Um die optimale Qualität der Bohrlochverfüllung zu gewährleisten, haben wir eine speziell entwickelte, magnetisch markierte und thermisch verbesserte Suspension verwendet. Nach den Bohrungen haben wir die Abdichtung mit einer Magnetsonde überprüft, um sicherzustellen, dass sie ordnungsgemäß ist – so erreichen wir den bestmöglichen Grundwasserschutz.“ Parallel zu den Bohrarbeiten begann der Aushub für die Leitungsgräben. Anschließend stand der schweißtreibendste Job an: Das eingespielte Team verlegte über 10.000 m an Leitungen. Zuletzt wurden die Anschlüsse fertiggestellt und die Gräben mit Erde verfüllt. Um den erhöhten qualitativen Anforderungen gerecht zu werden, wurden alle Arbeitsschritte akribisch dokumentiert, die Baustoffe sorgfältig überwacht und die Leitungen regelmäßigen Druckprüfungen unterzogen. „Dank der präzisen Ausführung konnten wir das Projekt zügig vorantreiben“, so der Bauleiter weiter.
Boden, der es in sich hat
Das Projekt ist nicht nur wegen seiner Größe und Leistung außergewöhnlich, sondern auch wegen des besonderen Bodens: Das 17,7 ha große Gelände ist an der Oberfläche mit eiszeitlichem Lösslehm bedeckt. Dabei handelt es sich um einen der wertvollsten Böden der Welt. „Deshalb wurde der Bodenschutz großgeschrieben. Keines der Baufahrzeuge durfte direkt über die Flächen fahren. Stattdessen wurden zusätzliche Baustraßen angelegt und der Boden mit Holzhackschnitzeln und Lastverteilerplatten geschützt“, erklärt Raphael Werner. Auch die tieferen Gesteinsschichten brachten gleich mehrere Herausforderungen mit sich: Zum einen musste das Bohrequipment aufgrund unterschiedlicher Bodenschichten häufig angepasst werden. Zum anderen traten unvorhergesehene Spülverluste auf. „Kein leichtes Unterfangen, aber letzten Endes kein Problem für uns. Mal haben wir die Bohrlöcher anders gespült, mal anders verrohrt“, so der erfahrene Oberbauleiter Marcel Mößlang von der BAUER Resources GmbH.
Nach der Fertigstellung ist vor der Wartung
Auch nach den Hauptarbeiten bleibt für Bauer Resources noch einiges zu tun: Bis 2029 kümmern sich die Experten um die Wartung der Erdwärmesondenanlage, einschließlich Spülen, Befüllen und Einregulieren. „In Frankfurt bieten wir unser vollständiges Leistungsspektrum an, von der Planung über die Ausführung und Inbetriebnahme bis hin zur Wartung.“ Im nächsten Schritt entsteht auf der 17,7 ha großen Fläche ein innovatives Klimaschutzquartier, das dank des nachhaltigen Energiekonzepts zur Wärme- und Stromversorgung durch den regionalen Energieversorger Mainova AG weit über Frankfurt und Hessen hinaus Vorbildcharakter haben wird. Dieses Quartier wird insgesamt 54 Mehrfamilienhäuser, 860 Wohneinheiten und Gewerbeflächen umfassen und von dem städtischen Wohnungsbaukonzern ABG FRANKFURT HOLDING GmbH errichtet. „Wir werden dieses Projekt noch lange in Erinnerung behalten, denn eine Geothermieanlage dieser Größenordnung ist selten – sie gehört zu den größten in ganz Deutschland“, fasst Marcel Mößlang zusammen.
Am 19. September 2024 fand die ordentliche Hauptversammlung der BAUER AG statt. Rund 250 Aktionäre, Gäste und Pressevertreter fanden den Weg an den Firmensitz nach Schrobenhausen. Mit großem Interesse folgten sie den Ausführungen von Vorstand Peter Hingott, der zunächst über das abgelaufene Geschäftsjahr berichtete: „2023 war für uns ein bewegtes, aber erfolgreiches Jahr“, fasste er zusammen.
Trotz der zahlreichen Veränderungen und Herausforderungen sowohl im Unternehmen als auch in der weltweiten Politik und Wirtschaft war es Bauer 2023 gelungen, die Gesamtkonzernleistung auf 1.831,1 Mio. EUR zu steigern und ein EBIT von 95,2 Mio. EUR zu erzielen. Zudem konnte der Konsortialkredit vorzeitig verlängert werden. „Besonders bemerkenswert ist unser Jahresergebnis vor dem Hintergrund eines Cyberangriffs Ende Oktober 2023 auf unsere IT-Infrastruktur“, betonte Peter Hingott.
Und die positive Entwicklung setzt sich bislang auch im laufenden Geschäftsjahr fort: „Wir sind gut ins Jahr 2024 gestartet und liegen nach dem ersten Halbjahr im Plan“, so Hingott. „Auftragsbestand und Auftragseingang des Konzerns sind nochmals deutlich angestiegen – der Zuwachs kommt aus allen drei Segmenten, jedoch insbesondere aus dem Spezialtiefbau. Wir erwarten daher, für den Konzern weiterhin unsere Ziele zu erreichen und die Gesamtkonzernleistung sowie das EBIT zu steigern.“
Allerdings wies der Vorstand der BAUER AG auch darauf hin, dass sich der Markt in Deutschland weiter abgeschwächt habe, da die Bauinvestitionen aufgrund der Inflation und der steigenden Zinsen zurückgegangen seien. „Es ist davon auszugehen, dass 2025 für uns in Deutschland herausfordernd wird, und darauf stellen wir uns bereits seit längerem ein. Ebenso der Preis- und Wettbewerbsdruck im Segment Maschinen steigt, denn der seit Jahren schwache chinesische Baumarkt veranlasst die lokalen Hersteller, vermehrt in die europäischen Märkte zu drängen.“
Des Weiteren informierte Peter Hingott über derzeitige und geplante Investitionen u. a. im Hauptwerk in Aresing, aber auch bei Tochterfirmen wie Klemm in Drolshagen.
In der Abstimmung stimmten die Aktionäre dann bei den Tagesordnungspunkten über die Beschlussvorschläge ab, in deren Folge nun u. a. die Umstellung der Inhaber- auf Namensaktien vollzogen werden soll. Auch der Vorschlag, Sebastian Sennebogen und Florian Tucher Freiherr von Simmelsdorf als neue Mitglieder der Anteilseignerseite in den Aufsichtsrat zu wählen, fand breite Zustimmung. Im Gegenzug scheiden die langjährigen Mitglieder Elisabeth Teschemacher sowie Gerardus N. G. Wirken aus dem Aufsichtsrat der BAUER AG aus. „Beide haben über viele Jahre hinweg das Unternehmen begleitet. Für ihre Arbeit und Unterstützung gebührt Ihnen unser außerordentlicher Dank“, so Peter Hingott.
Schrobenhausen – Eine langjährige Tradition setzt sich fort: Seit über 35 Jahren lädt die BAUER Spezialtiefbau GmbH zur Vortragsreihe „Schrobenhausener Tage“ ein. Im April war es wieder so weit. Das Motto in diesem Jahr: Fokus Baustelle – stay tuned im Spezialtiefbau. Insgesamt folgten rund 300 Gäste aus dem In- und Ausland der Einladung, darunter sogar Teilnehmer aus Japan, die sich das Event nicht entgehen lassen wollten. Sie alle erwartete eine gelungene Mischung aus spannenden Vorträgen über spektakuläre Bauprojekte in Deutschland, herausfordernde internationale Projekte und die neuesten Innovationen im Spezialtiefbau. Doch das war längst nicht alles, auch das Thema künstliche Intelligenz stand auf dem Programm.
Rund 300 Gäste nahmen an der diesjährigen Traditionsveranstaltung teil. Foto: BAUER
Frank Haehnig, Geschäftsführer der BAUER Spezialtiefbau GmbH, begrüßte die Gäste und übergab anschließend an Florian Bauer, Geschäftsleiter der BAUER Spezialtiefbau GmbH und Moderator der Veranstaltung. „Lassen Sie sich von den aktuellen Entwicklungen im Spezialtiefbau begeistern. Denn nicht nur unsere Innovationen und Verfahren, sondern auch der Einsatz künstlicher Intelligenz eröffnen zahlreiche Chancen und Perspektiven für unsere Baustellen“, stimmte Florian Bauer die Gäste ein.
Von Deutschland… Den Anfang bildete ein Vortragsblock, der sich mit spektakulären Projekten in Deutschland beschäftigte. Karsten Kegelbein, Standortleiter der BAUER Spezialtiefbau GmbH in Hamburg, eröffnete die Reihe und präsentierte ein Bauvorhaben in Helgoland. Hier hatte Bauer vor einmaliger Kulisse gleich vier verschiedene Injektionsarten durchgeführt – alles andere als gewöhnlich. Im nächsten Vortrag stellten Susanne Nefzger, Leitung Vertrieb Bayern der Region Süd, und Daniel Junger, Bauleiter bei der BAUER Spezialtiefbau GmbH, ein Projekt zum Hochwasserschutz im bayerischen Feldolling vor. Ein spektakuläres Projekt mit (fast) allem, was der Spezialtiefbau zu bieten hat. Das Baugrubenmonitoring beim Vorhaben CEFAM in Köln thematisierten Agnes Demharter, Bauleiterin bei der BAUER Spezialtiefbau GmbH, und Projektleiter Andreas Hertenberger aus dem Geschäftsbereich Inland. Ein interessanter Gastvortrag zu „Monitoring im Spezialtiefbau – Basis einer nachhaltigen und intelligenten Geotechnik“ von Prof. Dr. Christian Moormann vom Institut für Geotechnik an der Universität Stuttgart rundete die Vortragsreihe am Vormittag ab.
Während der Mittagspause hatten die Teilnehmer wie gewohnt die Gelegenheit, sich bei einer Ausstellung an den Ständen der Abteilungen Bautechnik, Baukonstruktion und Digitalisierung über die Innovationen im Spezialtiefbau zu informieren. Darüber hinaus stand im Ausstellungsbereich der wenige Tage später stattfindenden Hausausstellung der BAUER Maschinen GmbH eine beeindruckende Gerätepalette im Mittelpunkt, und auch der direkte Austausch mit den Fachexperten kam nicht zu kurz.
…in die ganze Welt Gut gestärkt ging es weiter mit dem zweiten Themenblock der Veranstaltung. Dieser widmete sich ganz den internationalen Herausforderungen. Als erstes berichtete Shekhar Battacharjee, Senior Manager Business Development bei BAUER Engineering India Private Limited, über ein Metro-Projekt in der indischen Metropole Chennai. Karsten Beckhaus, Geschäftsleiter der BAUER Spezialtiefbau GmbH, stellte anschließend ein beeindruckendes Offshore-Projekt vor der französischen Altantikküste bei Saint-Brieuc vor, in dessen Rahmen Bauer 190 Offshore-Pfähle für 62 Windturbinenstandorte hergestellt hatte. Zuletzt präsentierte Keith Ryan, Geschäftsführer von BAUER International UAE, die besonderen Herausforderungen eines Bauvorhabens in Dubai, bei dem Barrette-Fundamente durch ein bestehendes dreistöckiges Kellergeschoss hergestellt wurden.
Digitalisierung und KI Der dritte und letzte Themenkomplex der Veranstaltung richtete einen Blick auf die Zukunft und die digitalen Herausforderungen. Michael Jones, Geschäftsführer International Business Development bei BAUER Technologies Limited, und Joachim Gaus, Fachexperte für Bodenmischverfahren in der Abteilung Major Project Sales, sprachen über die komplexen Bodenverbesserungsmaßnahmen unter Wasser, die 2023 in Schweden von einem Ponton aus realisiert wurden. Mit dem Digital Twin befasste sich Marcus Daubner, Leiter Digitalisierung, und zeigte konkrete Beispiele aus der Praxis. Richard Gutjahr, freier Journalist, Moderator und Blogger, gab zuletzt einen interessanten Einblick in das Thema „Künstliche Intelligenz – Hype or Change“.
Im Rahmen einer abschließenden Podiumsdiskussion mit Christian Moormann, Richard Gutjahr, Marcus Daubner und Frank Haehnig wurden die Chancen und Perspektiven der künstlichen Intelligenz im Spezialtiefbau intensiv diskutiert. „Wir sind begeistert für Fortschritt und bereit für Neues“, betonte Florian Bauer. „Im Spezialtiefbau warten durch den Einsatz von KI tolle Möglichkeiten auf uns, die wir gemeinsam anpacken.“
Podiumsdiskussion unter der Leitung von Florian Bauer (Mitte) mit Marcus Daubner, Prof. Dr. Christian Moormann, Richard Gutjahr und Frank Haehnig (v.l.n.r.). Foto: BAUER
Den Abschluss der diesjährigen Traditionsveranstaltung bildeten angeregte Gespräche bei einem gemütlichen bayerischen Abend mit regionalen Spezialitäten und zünftiger Musik.
Die BAUER Spezialtiefbau GmbH setzt auf mehr als nur Fundamente. Sie hat es sich zum Ziel gesetzt, die nachhaltige Baustelle als Standard zu etablieren und einen entscheidenden Beitrag zu einer grünen Zukunft zu leisten. Bereits letzten Sommer war das Unternehmen mit dem DGNB-Zertifikat für nachhaltige Baustellen ausgezeichnet worden. Nun wurde ein weiterer Meilenstein in Sachen Nachhaltigkeit erreicht: Am 23. Februar überreichte Florian Pronold, Parlamentarischer Staatssekretär a. D. und Geschäftsführer des Institutes Bauen und Umwelt e.V., Vertretern der Bauer Spezialtiefbau, darunter Geschäftsführer Frank Haehnig und Geschäftsleiter Florian Bauer, sechs Umwelt-Produktdeklarationen für ihr Mixed-in-Place-Verfahren (MIP). „Ich freue mich, der BAUER Spezialtiefbau GmbH die Umwelt-Produktdeklarationen überreichen zu dürfen. Dieser Schritt unterstreicht nicht nur deren Engagement für einen transparenten und nachhaltigen Spezialtiefbau, sondern setzt auch neue Maßstäbe“, so Florian Pronold.
Verifizierte Umwelt-Produktdeklarationen des Institutes Bauen und Umwelt e.V. für die Mixed-in-Place Baustoffklassen der BAUER Spezialtiefbau GmbH. Foto: BAUER
Grundlage für die ökologische Bewertung
Umwelt-Produktdeklarationen, kurz EPDs (Environmental Product Declarations), liefern transparente Ökobilanzdaten, verifiziert von unabhängigen Experten. Auf diese Weise lässt sich die Umweltverträglichkeit des Bauprodukts nachvollziehbar und transparent in die Bewertung der Nachhaltigkeit eines Bauwerks integrieren. Bereits in der Planungsphase profitieren Planer, Architekten und Bauherren von diesen ausführlichen Informationen. Sie ermöglichen ihnen, fundierte Entscheidungen für nachhaltige Bauweisen zu treffen, indem sie beispielsweise den CO₂-Fußabdruck berücksichtigen. Des Weiteren wird sichergestellt, dass die Anforderungen an die Umweltverträglichkeit eines Bauwerks erfüllt werden – und das über den gesamten Lebenszyklus hinweg. Die EPDs dienen als Grundlage für die ökologische Bewertung von Bauwerken gemäß DIN EN 15978. Diese Deklarationen sind international abgestimmt und basieren auf der ISO- Norm ISO 14025 sowie der europäischen EN 15804.
Grüner Meilenstein
„Unsere Initiative mit insgesamt sechs EPDs für unser Mixed-in-Place-Verfahren stellt einen bedeutenden Meilenstein in der Bauindustrie dar“, betont Dr. Hursit Ibuk, Leiter Baustofftechnik und Product Sustainability bei Bauer Spezialtiefbau. Bislang existierten nämlich keine Umwelt-Produktdeklarationen für Bauprodukte, welche erst vor Ort auf der Baustelle unter Verwendung von Rohstoffen hergestellt wurden. Die EPDs erfassen somit sowohl das Herstellverfahren des MIP-Baustoffs als auch das MIP-Verfahren selbst.
Effizienz trifft Nachhaltigkeit
Seit mehr als 30 Jahren hat sich das von Bauer entwickelte Mixed-in-Place-Verfahren erfolgreich in der Realisierung von Baugrubenumschließungen, Gründungsmaßnahmen und im Hochwasserschutz bewährt. Das Besondere dabei: Die nachhaltige und ressourcenschonende Herstellung des Baustoffs erfolgt direkt vor Ort. „Dank der langjährigen Expertise, dem Know-how unserer Mitarbeiter und der ständigen Weiterentwicklung der Bohr- und Mischwerkzeuge kann das Mixed-in-Place-Verfahren heute in nahezu allen Bodenarten ausgeführt werden“, erläutert Dr. Hursit Ibuk. Mit einer Allgemeinen Bauartengenehmigung (ABG) des Deutschen Instituts für Bautechnik kann das MIP-Verfahren auch für besonders anspruchsvolle Bauaufgaben eingesetzt werden.
Frank Haehnig, Geschäftsführer der BAUER Spezialtiefbau GmbH, fasst stolz zusammen: „Die Umwelt-Produktdeklarationen für unser Mixed-in-Place-Verfahren zeigen ganz klar: Das Thema Nachhaltigkeit ist für uns nicht nur ein Konzept, sondern eine Herzensangelegenheit.“
Am 16. Oktober 2023 fand am Stammsitz der BAUER Maschinen GmbH im oberbayerischen Schrobenhausen die Kick-off-Veranstaltung für ein Forschungsprojekt statt, das das Potenzial hat, den CO2-Fußabdruck von Spezialtiefbaumaschinen auf ein ganz neues Level zu katapultieren. Das Ziel: der klimaneutrale Betrieb auf Basis eines Brennstoffzellensystems. Konsortialpartner sind die BAUER Maschinen GmbH sowie die Professur für Fluidsystemtechnik und der Lehrstuhl für Strömungsmechanik der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.
Bauer-Gerät als Basis
Die Verbundpartner erarbeiten in den kommenden drei Jahren gemeinsam ein Konzept, um Baumaschinen für den Spezialtiefbau CO2-emissionsfrei betreiben zu können. Hierfür ist die Integration eines Antriebssystems, bestehend aus einer Wasserstoff- Brennstoffzelle, sowie aller erforderlichen Peripherie-Komponenten („balance of plant“) in ein Spezialtiefbaugerät der BAUER Maschinen GmbH geplant. Das Brennstoffzellensystem sowie zusätzlich notwendige Komponenten wie H2-Speicher und Kühlungseinheit werden universell einsetzbar als Plug-In-Modul konzipiert.
Senkung der Schallemissionen
Innerhalb des Projekts werden Betriebsstrategien von Brennstoffzelle und Pufferbatterie im Hinblick auf die technischen Anforderungen untersucht. Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt ist das gezielte Beeinflussen der Schallemissionen, die beim Betrieb von Baumaschinen eine Belastung für Geräteführer und Umwelt darstellen. Gestützt durch Aeroakustik- Simulationen und davon abgeleiteten schallreduzierenden Maßnahmen sollen die Emissionen im Vergleich zu konventionellen, dieselbetriebenen Geräten erheblich gesenkt werden. Zum Abschluss des Projekts wird das Plug-In-Modul auf einem Bauer-Gerät installiert und im Praxiseinsatz erprobt.
Logische Weiterentwicklung
Das Projekt wird vom Bund mit 2,5 Mio. Euro gefördert. Quelle: BMWK
Das auf drei Jahre ausgelegte Forschungsprojekt mit dem offiziellen Titel „Modulares Antriebssystem mit Brennstoffzelle für Anwendungen im Spezialtiefbau“ (MABAS) wird im Rahmen des 7. Energieforschungsprogramms mit etwa 2,5 Mio. Euro durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert. Das Projekt ist ein weiterer konsequenter Schritt in Richtung Nachhaltigkeit: Nachdem Bauer mit der kabelgebundenen eBG 33 und der akkubetriebenen eBG 33 H all electric schon Entwicklungen zum nachhaltigen Bauen geleistet hat, ist der Einsatz von Wasserstofftechnologie in Form einer Brennstoffzelle eine logische Weiterentwicklung. Eine wasserstoffbetriebene Maschine kann überall dort zum Einsatz kommen, wo kein Kabelanschluss möglich ist oder Leistungen erforderlich sind, die ausschließlich durch Akkus nicht im erforderlichen Maß zur Verfügung gestellt werden können.
Bild 1. Shahad Al-Zakwani von Bauer Nimr stellte das einzigartige Projekt zur Reduktion von CO2-Emissionen vor. Foto: BAUER
Dubai, VAE – Zwei Wochen lang blickte die Welt gespannt nach Dubai. Am 12. Dezember endete hier die 28. UN-Klimakonferenz „COP28“. Im Fokus: nicht weniger als die Zukunft unseres Planeten, und das in einem Jahr, das wohl das heißeste seit Beginn der Aufzeichnungen sein wird. Rund 70.000 Menschen – darunter Politiker, Journalisten, Berater und Klimaaktivsten – nahmen an der Konferenz teil. Eine von ihnen war Shahad Al-Zakwani (Bild 1). Als Vertreterin von BAUER Nimr LLC, der omanischen Tochterfirma der BAUER Resources GmbH, stellte sie ein einzigartiges Projekt zur Reduktion von CO2-Emissionen vor.
Mit der Kraft der Natur
Seit zwölf Jahren betreibt BAUER Nimr LLC im Oman die weltweit größte kommerzielle Schilfkläranlage. Mit einer Fläche von 13,5 km2 ist sie in etwa so groß wie 1.600 Fußballfelder. Durch sie verwandelte sich ab 2009 eine ehemalige Wüstenlandschaft in eine blühende Oase voller Leben. Petroleum Development Oman (PDO) erteilte damals Bauer den Auftrag, ein naturbasiertes sowie nachhaltiges Wasserreinigungssystem zu entwickeln, zu bauen und zu betreiben.
Nicht nur seine enorme Größe und seine bemerkenswerte Reinigungskapazität machen das grüne Wasserreinigungssystem einzigartig, sondern auch die neuen Standards, die es in Sachen Nachhaltigkeit setzt. Durch die Aufbereitung und Wiederverwendung des verunreinigten Wassers in einer mittels Schwerkraftprinzip betriebenen Pflanzenkläranlage entfällt die Reinjektion des verunreinigten Wassers und damit der Einsatz energieintensiver Pumpen. Jährlich werden so mehr als 225.000 t an CO2-Emissionen vermieden – ein bahnbrechendes Ergebnis. Das Emissionsminderungsprojekt ist beim Global Carbon Council registriert. Seit 2021 generiert es verifizierte CO2-Zertifikate, die die Anforderungen von CORSIA, dem Kohlenstoffausgleichs- und -reduktionsprogramm der Luftfahrtindustrie, erfüllen. Auch wurde das Projekt für seine positiven ökologischen und sozialen Auswirkungen mit dem Diamond Label ausgezeichnet. Bis 2030 wird es weiterhin CO2-Zertifikate generieren, die auf dem freiwilligen Markt gehandelt werden können.
Positive Auswirkungen auch auf die Artenvielfalt
Abgesehen von den Vorteilen für die Umwelt trägt das Projekt auch ganz erheblich zur biologischen Vielfalt in der Region bei, da verschiedene Feuchtgebietspflanzen zur Aufbereitung und Wiederverwendung des Wassers eingesetzt werden. Zahlreiche Vögel und Wildtiere haben sich im Projektgebiet neu angesiedelt. Und auch in anderer Hinsicht ist das Projekt ein beachtlicher Erfolg: Durch die Schaffung von kurz- und langfristigen Arbeitsplätzen trägt es für weitere 20 Jahre zur wirtschaftlichen Entwicklung der Region bei.
Ein Aufruf für naturbasierte Lösungen im gesamten Nahen Osten
„Unsere Teilnahme an der COP28 unterstreicht unser Engagement für nachhaltige Lösungen”, betonte Dennis K. Alexandersen, Business Development Director bei BAUER Resources Middle East. „Das Wasseraufbereitungsprojekt in Nimr ist ein Beispiel für unser Engagement, unsere Innovationskraft und unser Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Umwelt. Wir sind davon überzeugt, dass naturbasierte Lösungen von zentraler Bedeutung sind, um die drängenden ökologischen Herausforderungen im Nahen Osten zu bewältigen, sowohl in der Öl- und Gasindustrie als auch bei der Behandlung von Industrie- und Haushaltsabwässern”
Bild 1. Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie zeichnete die BAUER Spezialtiefbau GmbH erneut mit dem SAFETY AWARD Spezialtiefbau in Silber aus. Quelle: BAUER
Die Gesundheit und Sicherheit aller Mitarbeiter innerhalb der BAUER Spezialtiefbau GmbH, Schrobenhausen, hat oberste Priorität. Dieses Engagement wurde nun erneut vom Hauptverband der Deutschen Bauindustrie mit dem SAFETY AWARD Spezialtiefbau in Silber ausgezeichnet (Bild 1). Im Rahmen der Mitgliederversammlung der Bundesfachabteilung Spezialtiefbau (BFA) wurde der Award am 25. September 2023 an Florian Bauer, Mitglied der Geschäftsleitung der BAUER Spezialtiefbau, feierlich übergeben. Grundlage für die Prämierung waren die von den Mitgliedsunternehmen gemeldeten Unfallzahlen und die daraus innerhalb der BFA erhobene Statistik für das Bewertungsjahr 2022. Zudem erfolgte die Prämierung mit freundlicher Unterstützung der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU). Die BFA Spezialtiefbau im Hauptverband der Deutschen Bauindustrie ist ein Zusammenschluss der führenden deutschen Spezialtiefbauunternehmen mit nationalem und internationalem Tätigkeitsgebiet. Seit 2016 zeichnet der Award Spezialtiefbauunternehmen für die überdurchschnittlich erfolgreiche Vermeidung von Arbeitsunfällen auf Baustellen aus. Die BAUER Spezialtiefbau wurde bereits 2019 mit dem SAFETY AWARD in Silber ausgezeichnet.
„Die Arbeitssicherheit nehmen wir in unserem Unternehmen sehr ernst, weshalb wir uns umso mehr über diese renommierte Auszeichnung freuen“, so Harald Heinzelmann, Mitglied der Geschäftsführung der BAUER Spezialtiefbau. „Wir setzen bei diesem Thema auf ein einheitliches Health, Safety and Environment-Managementsystem, das auf weltweit gültigen Standards und Leitlinien beruht. Zusätzlich liegt der Fokus auf persönlicher Schutzausrüstung für alle Mitarbeiter auf Baustellen, auf verhaltensbezogener Arbeitssicherheit, einem umfangreichen Unfallmelde- und Auditsystem sowie einer konsequenten Weiterentwicklung und Schulungen für Mitarbeiter“.
Um für das Thema Arbeitssicherheit zusätzlich zu sensibilisieren, findet innerhalb der BAUER Group in Deutschland und Österreich ein jährlicher Sicherheitswettbewerb statt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben dabei die Chance, attraktive Sachpreise zu gewinnen, u. a. ein Auto. Und der Erfolg kann sich durchaus sehen lassen: Durch alle Maßnahmen im Rahmen der Arbeitssicherheit konnten die Unfallzahlen seit 2019 deutlich gesenkt werden.
München – 35.000 qm Fläche und fast kein Stein blieb auf dem anderen. Die meisten Gebäude auf dem Areal in München-Schwabing wurden umgenutzt oder teilweise zurückgebaut. Nur die alten Wollhallen und ein Garagenkomplex im nördlichen Bereich des Lodenfrey-Parks erinnern noch an alte Zeiten – aber mittlerweile auch nicht mehr. Das ehemalige Gelände der Textilfirma Lodenfrey wurde nach der Verlagerung der Produktion in den 1980er Jahren Stück für Stück in einen modernen Businesspark umgewandelt. Nun weicht auch der letzte Rest der alten Textilproduktionsstätte. Wo früher Seidenstoffe, Satin, Samt und Loden gelagert wurden, wird bald ein moderner und zukunftsweisender Neubau das Campusareal bereichern: das Haus K. Damit die neue Gewerbeimmobilie überhaupt entstehen kann, beweist die BAUER Resources GmbH zusammen mit der BAUER Spezialtiefbau GmbH ihr vielfältiges Können. Angefangen beim Rückbau und dem Baugrubenaushub über den Tiefbau bis hin zum Thema Energie.
Abriss ohne Aufriss Im September 2022 ging es mit dem Abriss los. Doch wie rückt man solchen Industriebauten zu Leibe? Ganz einfach: mit Profis vom Fach. Oberbauleiter Jan Uhlig und Polier Erwin Resch vom Bereich Bauer Umwelt der BAUER Resources GmbH sind bei Rückbau-Projekten immer dabei und überzeugen mit wertvollem Insider-Wissen, beispielsweise zu Hinterlassenschaften im Boden und Gebäuden. Auch bei der ehemaligen Produktionsstätte wurde erstmal entrümpelt und schadstoffhaltige Materialien entfernt – darunter asbesthaltige Dachpappe, belastetes Holz und gefährliches Dämmmaterial. Der anschließende Abbruch war für die Mannschaft vor Ort ein Klacks: Mit großen Geräten wurden Schritt für Schritt die Gebäude zerlegt und dabei rund 35.000 m3 umbauter Raum zurückgebaut. „Natürlich geht das nicht völlig geräuschlos vonstatten“, erklärt Maschinist Bernhard Friedrich vom Bereich Bauer Umwelt. „Mit viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl kann man aber auch mit einem Abbruchbagger im innerstädtischen Bereich vergleichsweise lärmarm arbeiten – und das beherrschen wir ebenso im Effeff wie den problemlosen Abtransport des Abbruchmaterials.“
Hand in Hand zur Baugrube
Rund 3.000 qm Mixed-in-Place-Wand (MIP) und eine 2.500 qm große Bodenplatte wurden geothermisch aktiviert. Foto: BAUER Gruppe
Nach dem Abriss der Gebäude nahmen Jan Uhlig und sein Team den Voraushub der Baugrube in Angriff. Für den Tiefbau rückten die Kollegen von Bauer Spezialtiefbau an, denn wie immer hieß es: Sicherheit geht vor. Da eine 8 m tiefe Baugrube herzustellen war, wurden zur Sicherung 3.000 qm Mixed-in-Place-Wand (MIP) ausgeführt – diese galt es, mit rund 84 Ankern rückzuverankern und 84 MIP-Trägern für die geothermische Aktivierung vorzubereiten. Zusätzlich brachten die Spezialtiefbauer 6 m lange GEWI-Pfähle für die Auftriebssicherung der 2.500 qm großen Bodenplatte in die Erde ein. Parallel dazu arbeitete das Bauer Resources-Team am weiteren Aushub der Baugrube inklusive Wasserhaltung. Am Ende der gesamten Arbeiten wurden etwa 18.000 m3 Aushubmaterial bewegt und ordnungsgemäß entsorgt – insgesamt ein enormer Aufwand. Doch dank der guten Teamarbeit, langjährigen Erfahrung und engen Abstimmung griffen Rückbau, Aushub und Tiefbau nahtlos ineinander. „Das besondere an unserem Konzept ist die Komplettlösung aus einer Hand. Wir erledigen alles auf und unter der Erde bis zur schlüsselfertigen Baugrube“, betont Jan Uhlig. „Das bringt maximale Effizienz und zahlt sich für unsere Kunden unterm Strich aus.“
Geothermie als grüne Krönung
Mehr als 5 km Rohrleitungen wurden auf der Baugrubensohle verlegt. Foto: BAUER Gruppe
Auch nach den Hauptarbeiten folgte eine anspruchsvolle Projektphase: die geothermische Aktivierung der MIP-Wand und der Bodenplatte. Wie am Schnürchen verlegten die Experten von Bauer Resources dafür mehr als 5 km Rohrleitungen auf der Baugrubensohle – ein echter Knochenjob. Seitdem pausiert die Baustelle, bis der Rohbau und das erste Untergeschoss fertiggestellt sind. Erst dann kann mittels eines Thermal-Response-Tests die Wärmeleitfähigkeit des Erdreichs bestimmt, die Verteilereinheiten montiert und die geothermische Wärme- und Kälteversorgungsanlage mit einer Leistung von ca. 100 kW in Betrieb genommen werden.
Groß im Durchsatz, schnell im Aufbau, digital mit Fernwartung – das ist die neue Entsandungsanlage BE 600-C von BAUER MAT Slurry Handling Systems. Die Allgäuer Zweigniederlassung der BAUER Maschinen GmbH brachte kürzlich damit ein Nachfolgegerät der bewährten BE 550 auf den Markt, das es – im wahrsten Sinne – in sich hat: Die zweistufige Anlage mit Doppelzyklonierung ist innerhalb eines Container-Rahmens verbaut, und das inklusive Vorratstanks, Feststoffaustrag, Schlauchführung, Rundumbegehung und vorgeschaltetem Grobsieb. Sie verfügt über eine Leistung von 174 kW und eine beachtliche Durchsatzkapazität von 600 m3/h. Stündlich kann die Anlage dadurch bis zu 120 t an Feststoffen verarbeiten – und setzt damit neue Maßstäbe im Bereich Entsandung.
Aus zwei mach eins
In der BE 600-C steckt jede Menge bewährte Technik, denn genaugenommen besteht sie aus zwei Standard-Entsandungsanlagen des Typs BE 300-C. Neu ist allerdings die optimierte Separation: Die in einem ersten Schritt komplett gereinigte Suspension wird durch den zweiten Tank innerhalb (statt unterhalb) der Anlage zur Desiltereinheit gepumpt. Ein weiteres Merkmal ist der vergleichsweise geringe Platzbedarf, da sich Pumpen und Desilter im Containerrahmen befinden und nicht außerhalb, wie bei Standard-Doppelzyklonierungsanlagen. So bringt es die BE 600-C auf eine Grundfläche von nur 6,1 x 5,9 m.
Das ist aber noch nicht alles: Weil alle Komponenten innerhalb der Containerrahmen verbaut sind, können auch Transport, Aufbau und Inbetriebnahme vor Ort – zum Beispiel bei Fräs-, Tunneling-, Greifer- oder Bohrprojekten – schnell und unkompliziert durchgeführt werden. Der Clou: Bei Bedarf lässt sich die BE 600-C problemlos wieder in zwei Einzelanlagen BE 300-C aufteilen, das vorgeschaltete Grobsieb kann auch nur eine Anlage beschicken. „Damit ist unsere Anlage so flexibel wie die Projekte unserer Kunden“, bringt es Tim Eberwein, Vertriebsleiter der BAUER MAT Slurry Handling Systems, auf den Punkt
Digitalisierung und Automatisierung im Fokus
Auch in Sachen Digitalisierung glänzt die BE 600-C mit einigen neuen Features, erklärt Yilmaz Ipeksoy, Technischer Leiter BAUER MAT Slurry Handling Systems: So verfügt jede der beiden Einzelanlagen über ein 12-Zoll-Display mit Touchscreen. Die komplette Anlage kann im Master-Slave-Operation-Modus auch von nur einem Screen aus betrieben werden. Der Bediener sieht auf einen Blick, welche Teile der Anlage (Förderband, Durchflussmesser, Zubehör etc.) laufen und welche nicht; auch Drücke, Betriebsstunden oder die Stromaufnahme werden angezeigt. Ein EWON-Router stellt eine Verbindung mit dem Internet her, wodurch sich per Fernabfrage sämtliche Daten, aber auch Fehlermeldungen abrufen lassen. „So können sich unsere Service-Spezialisten schnell und unkompliziert mit dem Gerät verbinden und bei Bedarf eine Ferndiagnose durchführen. Das spart viel Zeit und damit auch Kosten, denn unsere Kunden müssen nicht warten, bis der Service-Techniker vor Ort auf der Baustelle ist.“
Überall, wo Bentonit- oder Zementsuspensionen angemischt werden müssen, kommen die MAT-Anlagen zum Einsatz. „Ob sie mischen, pumpen, bevorraten oder separieren, unsere Produkte sind ein wichtiger Bestandteil des kompletten Kreislaufs“, erklärt Kurt Ostermeier, Leiter Produktmanagement Misch- und Trenntechnik bei Bauer Maschinen. Über 30 Jahre Know-how im Bereich Misch- und Trenntechnik fließen mit ein, wenn bei BAUER MAT Slurry Handling Systems Anlagen oder Komponenten neu- bzw. weiterentwickelt werden. Aber auch neue Trends, wie die Digitalisierung und die Automatisierung hat man natürlich im Fokus. Kurt Ostermeier weiß: „Digitalisierung, aber auch Automatisierung sind fortlaufende Prozesse, die auch künftig eine große Rolle spielen werden. Unser Ziel ist es, unsere Anlagen langfristig vollständig in den Kreislauf einer digitalen Baustelle einzubinden.“ Und mit der neuen BE 600-C ist man diesem Ziel bei BAUER MAT Slurry Handling Systems einen großen Schritt nähergekommen.
Vor fast 40 Jahren hat Bauer die erste Fräse auf den Markt gebracht und damit eine Erfolgsgeschichte begründet, der nun ein neues Kapitel hinzugefügt wurde: Im April stellte das Unternehmen sein neues Fräsensystem BCS 185 vor, das bei den Kunden einen echten Nerv getroffen hat. „Unsere multifunktionellen MC Seilbagger kommen für unterschiedlichste Anwendungen zum Einsatz, angefangen als Trägergerät für unsere Fräsen und Greifer, aber auch für den Hebebetrieb oder die dynamische Bodenverdichtung“, erläutert Leonhard Weixler, Geschäftsbereichsleiter Schlitzwand bei Bauer Maschinen. „Für all diejenigen, die diese Multifunktionalität nicht benötigen, sondern ein Gerät, das speziell für das Fräsen optimiert ist, haben wir nun unser Fräsenportfolio um das neu entwickelte BCS 185 erweitert. Und das erste Feedback unserer Kunden ist überragend.“ Das neueste Modell des BAUER Cutter Systems (BCS) kann bis zu 90 m tiefe Schlitze fräsen. Zudem kombiniert das spezielle Design des BCS gekonnt bewährte Technologie, eine große Fülle an nützlichen Features sowie die notwendige Modularität für die Transportbestimmungen, die heutzutage immer strenger werden.
Solide Basis Basismaschine ist ein MT 185. Die solide Konstruktion bietet eine hohe Stabilität sowie zahlreiche HSE-Features, darunter eine Rückfahrkamera, integrierte Serviceplattformen und eine ergonomische Kabinengestaltung mit hohem Komfort. Überhaupt werden sich Gerätefahrer, die das Fahren eines Bauer MCs gewohnt sind, schnell heimisch fühlen, denn das Innenleben der Kabine ist identisch mit dem der Bauer-Seilbagger. Eine Vielzahl an Assistenzsystemen, die Teil der neuesten Version des BAUER B-Tronic sind, unterstützen Gerätefahrer wirkungsvoll und erhöhen gleichzeitig die Produktivität. Ausgestattet ist der MT 185 mit einem kraftstoffsparenden und gleichzeitig leistungsstarken Volvo-Motor, der die verschiedenen Emissionsnormen weltweit erfüllt.
Stufenlose Positionierung der Fräse Das BCS 185 ist natürlich ebenso mit dem verdrehbaren Schlauchtrommelsystem von Bauer erhältlich, das es der Fräse erlaubt, auf Fräsbaustellen mit extrem beengten Platzverhältnissen auch an extrem schlecht zugängliche Stellen zu gelangen. „Das macht bei aktuellen Fräsbaustellen den Unterschied“, so Leonhard Weixler. Dadurch kann die Fräse stufenlos in einem Bereich von -50 Grad bis +95 Grad zu ihrer Normalposition verdreht werden und problemlos jede Ecke in der Baugrube erreichen. Zusammen mit den allgemein kompakten Abmessungen des BCS 185 sind effiziente Einsatzmöglichkeiten unter beengten Bedingungen damit noch besser.
Aufgeräumtes Spezialgerät für den mittleren Einsatzbereich Aufmerksamen Beobachtern wird auch die Anordnung der Schlauchtrommeln im Ausleger auffallen, dank der das Fräsensystem insgesamt einen sehr aufgeräumten Eindruck macht. Die 30-t-Winde wurde bewusst für den Einsatz im mittleren Bereich konzipiert. Aufgrund der Hakenlast von 43 t kann eine Vielzahl an Bauer-Fräsen mit Schlitzbreiten bis 1.500 mm eingesetzt werden. Eine Tatsache, die das System insgesamt noch interessanter macht: Das neue BAUER Cutter System fällt nicht unter die Kranzulassung, etwaige Auflagen an das Bedienpersonal entfallen somit.
Ersteinsatz in China und Europa Gerade noch auf der Hausausstellung von Bauer in Schrobenhausen und parallel auf einem Produkteinführungsevent im chinesischen Tianjin zu sehen, ist das neue Fräsensystem bereits im Süden von China in den Einsatz gegangen. Nachdem es Anfang Juni auf die Baustelle gebracht wurde, wurde es in einer Rekordzeit von nur 22 Stunden aufgebaut. Die erste Einheit in Europa wird bald ihren Weg in das französische Toulouse antreten. Dieses BCS 185 wird auf einem Projekt zusammen mit anderen Bauer-Fräsen zum Einsatz kommen. „Die BCS-Baureihe, unsere MC-Serie sowie unsere Weltneuheit, das BAUER Cube System, ergänzen sich auf das Beste“, ist sich Leonhard Weixler sicher. „Und mit diesem Zusammenspiel beweist Bauer einmal mehr, dass wir der weltweit führende Hersteller für hocheffiziente Fräsensysteme sind.“
Cementation Skanska und BAUER Maschinen GmbH haben in London gemeinsam das weltweit erste elektrische Großdrehbohrgerät auf das Projekt High Speed 2 (HS2) gebracht. Anstatt eines Dieselmotors verfügt die BAUER eBG 33 über einen leistungsstarken elektrischen Antrieb. Dank einer eigenen elektrischen Trafostation vor Ort kann Cementation Skanska das Gerät lokal komplett emissionsfrei betreiben.
Dieses innovative Gerät beweist, dass schwere, elektrisch angetriebene Baumaschinen die gleichen Aufgaben ausführen können, wie herkömmliche Geräte und damit ein weiterer Schritt in Richtung dieselfreie Baustellen gelungen ist. Die eBG 33 in London hat annähernd 500 Stunden auf diesem Projekt gearbeitet, was einer erheblichen CO2-Einsparung entspricht. Zusätzlich ist die Lärmreduzierung beträchtlich: Im Vergleich zu einem konventionellen Bohrgerät ist der Geräuschpegel des Grundgerätes um 50% niedriger.
Andrew Entwistle, Betriebsleiter bei Cementation Skanska, betont: „Der emissionsfreie Einsatz dieses Bohrgeräts ist ein entscheidender Schritt hin zu unserem Ziel, komplett klimaneutral zu werden. Diese Innovation passt exakt zu unserer Strategie der CO2-Reduzierung und unterstützt HS2 bei dem Ziel, alle Baustellen bis 2029 dieselfrei zu betreiben. Nicht nur für uns war es sehr wertvoll, mit der eBG 33 von Bauer erstmals auf einer realen Baustelle zu arbeiten, es war auch eine wichtige Gelegenheit, der Baubranche zu zeigen, welches Potenzial elektrische Großgeräte haben.“
Warren Arnold, Geschäftsführer von BAUER Equipment UK Ltd., sagt: „Wir freuen uns sehr darüber, mit Cementation Skanska bei diesem Projekt zusammenzuarbeiten und das weltweit erste, lokal komplett emissionsfreie Großdrehbohrgerät liefern zu können. Wir alle sind unglaublich stolz auf dieses einzigartige Gerät, das Maßstäbe setzt. Sämtliche während des Betriebs aufgezeichnete Daten helfen uns bei der weiteren Entwicklung unserer umweltfreundlichen Bohrgeräte und in unserem Bestreben, der führende Anbieter nachhaltiger Geräte für den Spezialtiefbau zu sein. Es ist eine hervorragende Möglichkeit für uns zu zeigen, was unsere eBG 33 leisten kann und welche Vorteile sie für die Anwohner und die Umwelt bringt.“
Der Einsatz ist die Fortsetzung der Arbeiten im Rahmen des HS2-Projekts in Birmingham, wo das Gerät von einem Generator angetrieben wurde. Dort wurde zum allerersten Mal unter Realbedingungen der Kabeltransport getestet. Mit der Möglichkeit, das Gerät in London an das örtliche Stromnetz anzuschließen, konnten Bauer und Cementation die eBG 33 auf Herz und Nieren prüfen und wertvolle Daten über den Stromverbrauch während des gesamten Pfahlbohrvorgangs sammeln. Diese Daten werden in die Weiterentwicklung der von BAUER Maschinen GmbH kürzlich vorgestellten, batteriebetriebenen eBG 33 H all electric einfließen.
Kohlenstoff ist einer der wichtigsten Bausteine des Lebens. Er ist die Basis aller natürlichen Materialen und geht zahlreiche Bindungen ein. Wenn beispielsweise Wälder sterben, gelangt CO2 in die Atmosphäre und wird an anderer Stelle von Pflanzen oder Flüssen gebunden. Damit ist Kohlenstoff einfach überall. Und mittlerweile sogar eine größere Menge in der Luft als der natürliche Kreislauf neutralisieren kann. Wie man dem entgegenwirken kann, zeigt die Carbo-FORCE GmbH: Das Start-up aus dem norddeutschen Preetz hat eine zukunftsweisende Anlage zur Karbonisierung von Biomasse entwickelt. Die BAUER Resources GmbH, Schrobenhausen, hat zum 1. Januar 2023 nun 50 % der Anteile des Unternehmens erworben (Bild 1).
Doch wie funktioniert die innovative Anlage? Die Technologie beruht auf dem traditionellen Prinzip der Verkohlung. Das ist nichts anderes als Pyrolyse, bei der Biomasse – von (Alt-)Holz über Pferdemist bis hin zu Gärresten oder Klärschlamm – unter Ausschluss von Sauerstoff auf sehr hohe Temperaturen erhitzt wird. Dadurch wird ein großer Teil des Kohlenstoffs gebunden und nicht etwa wie bei der Verbrennung vollständig in die Atmosphäre abgegeben. Als Endprodukt entsteht Pflanzenkohle, die vielfältig eingesetzt werden kann: in der Landwirtschaft als Bodenverbesserer, in der Tierhaltung als Futterkohle sowie als Dämmstoff oder Aktivkohlefilter. „1 t Pflanzenkohle kann je nach Ausgangsmaterial über 3 t CO2 binden“, erklärt Kai Alberding, Geschäftsführer und Gründer von Carbo-FORCE. Damit produziert die Anlage aktiv Carbon Credits und darüber hinaus auch noch Abwärme. Während des Betriebs wird kaum Energie benötigt, lediglich zum Start des Verbrennungsprozesses. „So wird weitaus mehr Energie erzeugt als verbraucht – die Anlage ist quasi autark“, fasst Alberding zusammen. Durch die modulare Bauweise in Form von Containern können die langlebigen Anlagen individuell angepasst und dezentral aufgestellt werden.
„Seit langem steht Bauer Resources für einfache Technologien in Verbindung mit dezentralen Lösungen. Deshalb ergänzen die zukunftsweisenden Karbonisierungsanlagen von Carbo-FORCE unser Portfolio ideal“, betont Roman Breuer, Geschäftsführer von BAUER Resources, und ergänzt: „Gleichzeitig verstärken wir damit den Ausbau unseres Bereichs Energie.“ Für Carbo-FORCE hat die Zusammenarbeit weitere große Mehrwerte: „Mit Bauer Resources haben wir einen langfristigen Partner gefunden, der uns die erforderlichen Produktionskapazitäten und ein passendes Vertriebsnetzwerk zur Verfügung stellt“, so Alberding. Den Bau der Anlagen wird ein Tochterunternehmen von Bauer Resources – die SCHACHTBAU NORDHAUSEN GmbH – übernehmen, die mit mehr als 30 Jahren Erfahrung ein Spezialist in Sachen Anlagentechnik ist.
Beide Unternehmen werden damit von der zukünftigen Zusammenarbeit profitieren und mit vereinten Kräften wichtige Themen anpacken: die Reduzierung von CO2-Emissionen und die Gewinnung von nachhaltiger Energie. (BAUER/Si.)
Nach drei Jahren war es am 24. Oktober endlich wieder so weit: Die Bauma – Weltleitmesse für Baumaschinen, Baustoffmaschinen, Bergbaumaschinen, Baufahrzeuge und Baugeräte – öffnete auf dem Münchener Messegelände ihre Pforten. Auf rund 200.000 m2 Hallenfläche und über 400.000 m2 Außenfläche präsentierten sich bis zum 30. Oktober über 3.000 Aussteller aus 58 Ländern. Darunter natürlich auch wieder die BAUER Maschinen Gruppe, die zahlreiche Gäste am komplett neugestalteten und klimaneutral zertifizierten Messestand mit City-Charakter begrüßte. Neben den Bauer-Drehbohrgeräten, den Seilbaggern der MC-Serie und der Schlitzwandtechnik zeigte Bauer auch Geräte und Anlagen der Tochterfirmen KLEMM, RTG und Bauer MAT – einige Weltpremieren inklusive.
„Seit über einem halben Jahrhundert setzen unsere leistungsstarken und hocheffizienten Geräte Maßstäbe im Spezialtiefbau“, sagt Dr. Rüdiger Kaub, Geschäftsführer der BAUER Maschinen GmbH. „Darauf sind wir stolz, aber wir ruhen uns nicht aus: Mit unseren zahlreichen Innovationen, die wir auf der Bauma gezeigt haben, beschreiten wir in großen Schritten den Pfad in eine nachhaltige Zukunft. Wir freuen uns darauf, diesen Weg gemeinsam mit unseren Kunden und Partnern zu gehen.“
Michael Stomberg, Vorstandsvorsitzender der BAUER AG ergänzt: „Die Themen Urbanisierung, Energieversorgung und Klimawandel stellen uns vor vielfältige Herausforderungen. Mit unseren Maschinen, Anlagen und digitalen Lösungen tragen wir dazu bei, diesen zu begegnen und das Fundament für die Welt von morgen zu errichten.“
Eines der Highlights in diesem Jahr: die BAUER eBG 33 H all electric. Foto: BAUER Gruppe
Alternative Antriebe für mehr Flexibilität auf Baustellen In diesem Jahr stand die Bauma ganz im Zeichen der Digitalisierung und Nachhaltigkeit – zwei Schlagworte, die auch bei Bauer eine zentrale Rolle spielen. Mitte 2021 hatte Bauer mit der eBG 33 sein erstes Bohrgerät mit Elektroantrieb auf den Markt gebracht. Nun schlug das Unternehmen auf der Bauma ein weiteres Kapitel in Sachen Elektrifizierung auf und präsentierte die neue, nun batteriebetriebene Version seiner elektrischen Bohrgeräte: die vollelektrische BAUER eBG 33 H all electric. Durch die zusätzliche Elektrifizierung der Hauptverbraucher, wie Drehantrieb und Hauptwinde, definiert es neue Standards in der Energieeffizienz. Der lokal CO2-freie Betrieb bei höchsteffizientem Energieeinsatz und niedrigen Lärmemissionswerten sind Benefits für Anwender, Anwohner und letztendlich die gesamte Umwelt. Bei diesem neuen eBG-Modell kommt eine komplett neue Generation des Steuerungs- und Visualisierungssystems B-Tronic – die B-Tronic 5 – zum Einsatz mit innovativen Lösungen bei der Interaktion Mensch-Maschine und zusätzlichen Funktionalitäten im Bereich Datenmanagement.
Erstes Hybridgerät im Telemäklerbereich Auch die RTG Rammtechnik GmbH hatte eine echte Weltneuheit im Gepäck: die RG 19 T hybrid. Die Systemleistung wird mit einem Dieselmotor und einem zusätzlichen Elektroantrieb erzielt, wodurch sich die CO2– und Geräuschemissionen deutlich reduzieren. Damit setzt RTG Maßstäbe im Telemäklerbereich. Alle RG-Modelle auf den Trägergeräten BS 55 RS und BS 65 RS können künftig mit der Hybridtechnologie angeboten werden. Selbstverständlich steht auch in der Hybridversion die Operate-Fernbedienung zur Verfügung. Die neu entwickelte RTG Pile Driver App ermöglicht dem Bediener ein schnelles und sicheres Bedienen des Gerätes. Zudem lässt sich mit Hilfe der App der komplette Service an der Maschine ausführen.
Mit ihrer neuen RG 19 T hybrid setzt die RTG Rammtechnik GmbH Maßstäbe im Telemäklerbereich. Foto: BAUER Gruppe
Auch die KLEMM Bohrtechnik GmbH stellte unter anderem ein E-Gerät aus: In der gezeigten KR 806-3E steckt bewährte Technik der KR 806-3GS, allerdings als elektrohydraulische, emissionsfreie Variante. Die intelligente Steuerung ermöglicht den Einsatz von Batterien als Booster für den Bohrbetrieb zur Reduzierung der benötigten Anschlussleistung. Im Vergleich zur dieselhydraulischen Variante zeigen sich keine Einschränkungen bei der Leistung und Anwendung.
Komplettiert wird das E-Geräteportfolio der BAUER Maschinen Gruppe durch den elektrisch betriebenen Seilbagger der MC-Reihe, der bereits auf der Bauma 2019 die Blicke auf sich zog, sowie das innovative BAUER Cube System. 2021 auf den Markt gebracht, präsentierte Bauer das System auf der diesjährigen Bauma nun dem breiten internationalen Fachpublikum. Seit seiner Markteinführung hat das System bereits einige Tests hinter sich. Um dies auf der Messe zu demonstrieren, wurde bewusst auf eine komplette Überholung der Anlage verzichtet. Das Besondere an der Weltneuheit: Das Fräsensystem findet samt Schlauchaufrollsystem in drei handelsüblichen 20-Fuß-High-Cube-Containern Platz. Damit kann es beispielsweise problemlos in 3 x 3 m großen Tunneln eingesetzt werden – ein großer Vorteil bei Fräsprojekten in dichtbesiedelten Metropolen. Ob über- oder unterirdischer Einsatz, großflächige Sperrungen innerstädtischer Areale gehören damit potenziell der Vergangenheit an, denn die Auswirkungen auf den Verkehr, die Geschäfte und vor allem auf die Anwohner reduzieren sich auf ein Minimum. Nicht zuletzt verringert sich durch den Elektroantrieb der ökologische Eingriff einer Fräsbaustelle ganz erheblich.
„Mit unserer umfassenden Produktpalette, die Spezialtiefbaugeräte mit klassischen Diesel-, Hybrid- und Elektroantrieben beinhaltet, ermöglichen wir unseren Kunden die größtmögliche Flexibilität für ihre Baustelle“, sagt Dr. Rüdiger Kaub.
Große Resonanz gab es auch für die Exponate der KLEMM Bohrtechnik GmbH (im vorderen Bildbereich), darunter die elektrohydraulische KR 806-3E. Foto: BAUER Gruppe
Nachhaltigkeit – auch eine Frage der Effizienz Beim Thema Nachhaltigkeit spielt neben der Antriebsart der Geräte aber noch ein weiterer Faktor eine entscheidende Rolle, nämlich wie effizient die Geräte auf den Baustellen arbeiten. Bereits vor einem Jahrzehnt hat Bauer Maschinen die Grundsteine zu den heutigen modernen dieselbetriebenen Bohrgeräten gelegt. Aus dem TEAM-Projekt, dass sich mit der Entwicklung von Technologien für energiesparende Antriebe mobiler Arbeitsmaschinen befasste, entstand das EEP Energy-Efficient Power Paket. Es beinhaltet zahlreiche Modifikationen zur Verbesserung des Wirkungsgrades. Das Antriebssystem der Hauptwinde, die vor allem beim Kelly-Bohren einen maßgeblichen Anteil am Energieumsatz hat, wurde grundlegend überarbeitet. Mit dem System ist es möglich, die beim Absenken freiwerdende Energie zurückzugewinnen. Vor allem bei tiefen Bohrungen kann so der Kraftstoffverbrauch erheblich gesenkt werden. Weitere Vorteile sind eine bedarfsgerechte Leistungsregelung der Lüfterdrehzahlen. Sie wirken sich nicht nur auf die Effizienz, sondern auch auf die weitaus geringeren Schallemissionen des Bohrgeräts im Vergleich zu früheren Generationen aus. Gleiches gilt für die optimierte Motorsteuerung: In Abhängigkeit der betätigten Verbraucherfunktion wird die Drehzahl des Dieselmotors mit Hilfe des Eco-Modes intelligent auf den niedrigsten möglichen Wert geregelt. Ein großzügig dimensioniertes Hydrauliksystem senkt die Leitungsverluste auf ein Minimum. Die Folge: Neben der Kraftstoffersparnis wird auch mehr Kraft am Verbraucher generiert. Weniger Verluste, also mehr Wirksamkeit, bedeutet auch mehr Power, wo sie benötigt wird: am Drehgetriebe und an der Hauptwinde.
Dies alles ist in den heutigen dieselbetriebenen Bauer-Bohrgeräten bereits serienmäßig verbaut und trägt zur Nachhaltigkeit, Effizienzsteigerung und Betriebskostenreduzierung bei. So können je nach Gerätegröße bis zu 30 % an Kraftstoff eingespart werden – bei einer Produktivitätssteigerung um bis zu 10 % und einer deutlich reduzierten Lärmentwicklung von bis zu 50 %.
Große Freude herrschte bei den Partnern des Deep Sea Sampling Projekts über den Bauma Innovationspreis in der Kategorie Forschung. Foto: BAUER Gruppe
Nachhaltige Verfahren reduzieren den Carbon Footprint Darüber hinaus hat aber auch die Wahl des Verfahrens eine nicht unerhebliche Auswirkung auf den CO2-Fußabdruck einer Baustelle. Nachhaltige, weil ressourcenschonende Bodenmischverfahren, wie das von der BAUER Maschinen GmbH patentierte Cutter Soil Mixing (CSM) oder das Einzelsäulenmischverfahren (SCM), haben einen großen Vorteil: Der anstehende Boden wird gelockert und mit einer selbsterhärtenden Suspension vermischt. Dies reduziert die Anzahl der notwendigen Transporte (z. B. um Beton zur Baustelle oder Aushub von der Baustelle zur Deponie zu bringen) erheblich. Weltweit steigt die Nachfrage nach derartigen Verfahren, für die Bauer nicht nur die Geräte, sondern auch die passenden Werkzeuge liefert.
Auf der Bauma wurden gleich zwei Geräte mit Ausrüstungen zum Bodenmischen präsentiert: eine BG 45 mit einem Single-Column-Mixing-Double-Head-Mischantrieb (SCM-DH), bei dem durch das gegenläufige Drehen der Mischwerkzeuge Säulen mit bis zu 2.400 mm Durchmesser hergestellt werden können; außerdem eine RG 21 mit der neuen BCM 5L Fräs- und Mischeinheit zur Durchführung des CSM-Verfahrens.
Innovationspreis und EuroTest-Preis
Für das innovative Assistenzsystem Stability Plus erhielt Bauer den EuroTest-Preis 2022 der BG BAU. Foto: BAUER Gruppe
Über gleich zwei renommierte Auszeichnungen freute sich die BAUER Maschinen GmbH im Rahmen der Bauma. Den Auftakt bildete am Vorabend der Messe-Eröffnung der Innovationspreis: In der Kategorie Forschung schaffte es das Verbundprojekt Deep Sea Sampling auf den ersten Platz. Stellvertretend für die Projektbeteiligten nahm Prof. Dr.-Ing. Martin Sobczyk von der TU Bergakademie Freiberg, die Auszeichnung entgegennehmen. Über das Projekt: Ob Kupfer, Kobalt oder seltene Erden, schon jetzt ist der weltweite Bedarf an diesen und anderen Rohstoffen gewaltig. Und er wird in den nächsten Jahren noch steigen. Um den Rohstoffbedarf langfristig zu decken, müssen bestehende Kapazitäten ausgeweitet und neue Lagerstätten nachhaltig erschlossen werden. Die Thematik des Tiefseebergbaus ist daher aktueller denn je. Sie erfordert eine Betrachtung der Potenziale und Auswirkungen über alle Fachdisziplinen hinweg. Dazu liefert das Forschungsprojekt Deep Sea Sampling einen wichtigen Beitrag. Verbundpartner sind die TU Bergakademie Freiberg mit ihrem Institut für Aufbereitungsmaschinen und Recyclingsystemtechnik sowie dem Institut für Maschinenbau, die Universität Rostock, die FAU Erlangen-Nürnberg sowie die Krebs & Aulich GmbH und die BAUER Maschinen GmbH. Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) wie auch die Deep Sea Mining Alliance (DSMA) sind zudem im projektbegleitenden Ausschuss vertreten.
Nur wenige Tage später erhielt Bauer dann den EuroTest-Preis 2022 von der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) für das innovative Assistenzsystem Stability Plus. Es zielt darauf ab, bei deutlich verbesserter Leistungsfähigkeit die Sicherheit und Bedienerfreundlichkeit des Bohrgerätes weiter zu erhöhen. Stability Plus optimiert dabei die horizontale Ausladung des Bohrmastes, die Positionen der Hauptverbraucher und die Schwenkgeschwindigkeit des Oberwagens. Die im jeweiligen Gerätezustand durch die Standsicherheitstabellen freigegebenen Betriebskräfte werden dabei dem Bediener in Echtzeit auf der B-Tronic Bedienoberfläche angezeigt. Der Fahrer wird damit signifikant entlastet, ein Nachschlagen und Auswendiglernen der komplexen Datentabellen entfällt. Zudem kann der Fahrer in der B-Tronic-Steuerung selbstständig bereits hinterlegte Datensätze zu verschiedenen Gerätekonfigurationen auswählen und flexibel in die Maschinensteuerung laden. Der bisher nötige Einsatz von Servicetechnikern entfällt. Sollten neue Gerätedatensätze benötigt werden, können diese bei Bauer Maschinen bestellt und mittels Data2Rig-Funktionalität via DTR-Modul über Internet in die Maschinensteuerung eingespielt werden.
„Der Erfindergeist in den vielen großen und kleinen Unternehmen ebnet den Weg zur Vision Zero in der Bauwirtschaft. Denn ihre Arbeitsschutzideen helfen, Unfälle und berufsbedingte Erkrankungen zu verhindern und Baustellen sicherer zu machen“, sagte Prof. Frank Werner, stellvertretender Leiter der Hauptabteilung Prävention der BG BAU, anlässlich der Preisverleihung. „Mit innovativen Arbeitsmitteln und Lösungsansätzen, die für mehr Sicherheit auf den Baustellen und im Handwerk sorgen, haben die diesjährigen Gewinner des EuroTest-Preises die Fachjury überzeugt.“
Neben allen Innovationen und Premieren kamen bei Bauer aber auch heuer lieb gewonnene Traditionen nicht zu kurz, wie etwa die Einladung der Kunden und Partner zu einem bayerischen Abend am Firmensitz in Schrobenhausen. „Unsere Gäste schätzen ganz besonders die familiäre, bodenständige Atmosphäre bei uns. Viele von Ihnen kennen wir seit Jahrzehnten“, so Dr. Rüdiger Kaub. „Ihnen und uns ist es wichtig, dass sie spüren: Mit dem Kauf eines Bauer-Gerätes sind sie nicht nur Kunde, sondern sie werden Teil unserer weltweiten Bauer-Familie.“
Eine langjährige Tradition: Seit über 30 Jahren lädt die BAUER Spezialtiefbau GmbH zum Event „Schrobenhausener Tage“ ein. Die diesjährige Traditionsveranstaltung fand Anfang Juni unter dem Motto „B.sustainable: Nachhaltigkeit im Spezialtiefbau“ statt. Das Besondere dabei: Nach drei Jahren Pause konnten die Gäste endlich wieder persönlich in Schrobenhausen begrüßt werden.
Bereits am Vormittag erhielten die Teilnehmer in der Alten Schweißerei einen Einführungsvortrag von Arnulf Christa, Vorsitzender der Geschäftsführung der BAUER Spezialtiefbau GmbH: „Nachhaltigkeit verlangt Verantwortung zu übernehmen. So steht die Entwicklung ressourcenschonender und umweltverträglicher Innovationen sowie Technologien bei der BAUER Spezialtiefbau GmbH seit Jahren klar im Fokus. Wir sind stolz darauf, mit unseren Ideen hier einen wichtigen Beitrag leisten zu können.“ Ziel sei es, die Auswirkungen des Spezialtiefbaus auf Mensch und Umwelt zu reduzieren, Rohstoffe effizienter einzusetzen und Projekte nachhaltig und umweltverträglich zu managen. Mit Blick auf die vergangenen zwei Jahre berichtete er weiter: „Durch die Pandemie hatten wir mit vielen Herausforderungen zu kämpfen, auf die wir flexibel reagieren mussten. Dennoch haben unsere Baustellen-Teams in der ganzen Welt – wo möglich – vollen Einsatz gebracht, um die Projekte erfolgreich auszuführen.“
Bild 2. Information und Expertenaustausch: Im Ausstellungsbereich erwarteten die Teilnehmer verschiedene Stationen der Bautechnik, Baukonstruktion oder der BAUER Maschinen GmbH. Foto: BAUER
Im Ausstellungsbereich erwarteten die Teilnehmer dann verschiedene Stationen der Bautechnik, Baukonstruktion und Digitalisierung. Hier wurden die neuesten Entwicklungen von Bauer präsentiert – eine gute Gelegenheit für die Gäste, sich mit den Experten auszutauschen. Nicht zuletzt stellte auch die BAUER Maschinen GmbH ihr innovatives BAUER Cube System sowie ihr erstes elektrifiziertes Bohrgerät vor.
Die eigentliche Vortragsreihe fand dann am Nachmittag als Hybridveranstaltung statt, bei der die nationalen Gäste vor Ort sowie die internationalen Gäste via Webinar teilnahmen. Hans-Joachim Bliss, ehemals Geschäftsleiter der BAUER Spezialtiefbau GmbH, führte durch das Programm mit spannenden und abwechslungsreichen Projektvorträgen, Liveschaltungen zu Baustellen im In- und Ausland sowie interaktiven Diskussionen. Für die internationalen Gäste, die virtuell teilnahmen, wurden die Vorträge simultan übersetzt.
Bild 3. Auch der Bereich Digitalisierung präsentierte seine neuesten Entwicklungen. Foto: BAUER
Florian Bauer, Vorstand der BAUER AG und Geschäftsleiter der BAUER Spezialtiefbau GmbH, eröffnete die Vortragsreihe. Wie wichtig das Thema Digitalisierung für den Spezialtiefbau geworden ist, verdeutlichte er in seiner Präsentation „Digitalization at Bauer – Solutions for today‘s Construction Sites“. „Die digitale Baustelle ist vielfältig. Neben dem Einsatz von digitalen Tools wie einer Datenmanagementsoftware, Datenbanken oder künstlicher Intelligenz, sind es die Menschen, unsere Mitarbeiter, unsere Teams, die für den Erfolg unserer Baustellen verantwortlich sind und ohne die nichts möglich wäre“, so Florian Bauer.
Es folgte die erste Liveschaltung auf die Baustelle Metro Kairo in Ägypten. Mohamed Sherif, Projektleiter bei Bauer Egypt, berichtete über das Projekt, bei dem aktuell eine Top-Down-Konstruktion für das Schnellbahnsystem realisiert wird. Ebenfalls live von einer Baustelle in München meldeten sich anschließend Jee-Sun Rössler und Stefan Jäger, Vertriebsingenieure der Region Süd: „Bei diesem Projekt kommt das Mixed-in-Place-Verfahren zum Einsatz. Dabei wird der vorhandene Boden als Zuschlagsstoff eingesetzt. Ein Abtransport des Materials wird so überflüssig, wodurch Zeit und Geld, aber vordergründig vor allem CO2 eingespart werden kann.“
Anknüpfend an die Liveschaltungen nach Kairo und München widmete sich der Vortrag von Dr. Karsten Beckhaus, Leiter Bautechnik der BAUER Spezialtiefbau GmbH, ganz dem Motto „B.sustainable: Nachhaltigkeit im Spezialtiefbau“. Er erklärte: „Unser oberstes Nachhaltigkeitsziel ist es, 2050 klimaneutral zu sein.“ Und weiter betonte er: „Wir fokussieren uns dabei auf die Bereitstellung nachhaltiger Produkte für unsere Kunden.“
Abgerundet wurde die diesjährige Vortragsreihe durch eine Liveschaltung nach Alaska: Bruno Luz, Projektleiter bei der US-Tochter BAUER Foundation Corp., berichtete über die extremen Arbeitsbedingungen und logistischen Herausforderungen der Dammsicherung Moose Creek am nördlichen Polarkreis. Zwischen den Vorträgen hatten die Gäste immer wieder Gelegenheit, über ein Online-Abstimmungsportal Fragen zu stellen und in direkten Austausch mit den Vortragenden zu treten.
Die Veranstaltung war mit rund 150 Teilnehmern vor Ort sowie ca. 300 Online-Zuschaltungen ein voller Erfolg. Den Abschluss der diesjährigen Traditionsveranstaltung bildeten angeregte Gespräche bei einem gemütlichen Abendessen.
Sankhuwasabha Distrikt, Nepal – Der Fluss Arun in Nepal fließt von Tibet aus durch das Himalaya-Gebirge bis nach China. Er hat die größte schnee- und eisbedeckte Fläche aller nepalesischen Flusseinzugsgebiete. An diesem Fluss entsteht derzeit ein neues Wasserkraftwerk, das voraussichtlich bis zu 900 MW Strom produzieren wird.
BAUER Engineering India Pvt. Ltd., ein Tochterunternehmen der BAUER Spezialtiefbau GmbH, wurde von dem indischen Unternehmen Jaiprakash Associates Limited im Rahmen des Projekts Arun III HEP mit der Herstellung einer Dichtwand beauftragt. Ziel ist es, unterhalb des stromaufwärts gelegenen Kofferdammes und im linken und rechten Widerlager eine Abdichtung und Sickerwasserminderung zu erreichen.
Zum Leistungsumfang von Bauer gehört die Ausführung von 3.500 lfm Bohr- und Injektionsarbeiten am Kofferdamm. Im granularen Baugrund, bestehend aus Sand, Kies, Geröll und Felsbrocken, wird die Poreninjektion mittels Manschettenrohre (Tubes-à-Manchette) und Ringraumverpressung angewendet.
„Mithilfe der Poreninjektion können wir im sehr lockeren Boden die Poren mit Zementsuspension füllen und so die Durchlässigkeit verringern,“ erklärt Project Manager Satish Kumar. Und weiter: „Injektionen erfordern ein hohes Maß an Qualitätssicherung und Qualitätskontrolle. Den hohen Anforderungen können wir aufgrund unserer langjährigen Erfahrung gerecht werden.“ Neben Poreninjektionen wird Bauer auch Felsinjektionen zur Verfüllung von Spalten, Rissen und Hohlräumen im Fels durchführen.
Aufgrund der abgeschiedenen Lage im Himalaya-Gebirge ist nicht nur der Baugrund, sondern auch die Logistik eine Herausforderung. Dazu kommt ein sehr enger Zeitplan, weil im März die Schneeschmelze beginnt und dann das Wasser im Fluss ansteigen und die Arbeiten erschweren wird.
Für die Bohr- und Injektionsarbeiten wird eine KLEMM KR 909 eingesetzt. Die Arbeiten seitens Bauer haben im Dezember 2021 begonnen und werden voraussichtlich im Mai 2022 abgeschlossen sein.
Bild 1. Erste Bauer-Fräse bei der Abdichtung des Brombachspeichers im Jahr 1985. Foto: BAUER
Wohl kaum ein anderes Verfahren hat den Spezialtiefbau seit Mitte der 1980er Jahre so stark verändert wie die Entwicklung der Schlitzwandtechnik. Ein Meilenstein war dabei die Einführung der ersten Bauer-Schlitzwandfräse, die 1984/85 zur Abdichtung des fränkischen Brombachspeichers zum Einsatz kam (Bild 1). Innerhalb von nur vier Monaten wurde damals die Innovation von den Bauer-Ingenieuren konstruiert, gebaut und auf die Baustelle gebracht – und das mit großem Erfolg: Trotz einiger Anlaufschwierigkeiten gelang es, mit dem Prototyp eine 60 cm starke und 40 m tiefe Wand herzustellen. „Dieses ‚technische Abenteuer‘ war der Startschuss für eine echte Erfolgsgeschichte, in deren Verlauf die Grenzen des bis dahin Machbaren immer wieder überschritten wurden und die noch lange nicht abgeschlossen ist“, sagt Leonhard Weixler, Leiter des Geschäftsbereichs Schlitzwandtechnik, in der BAUER Maschinen GmbH. Seit 1985 begleitet er in verschiedenen Funktionen die Entwicklung der Bauer-Fräsentechnik.
Spezialeinsätze für Bauer-Fräsen
Bild 2. Tiefenrekord: Im Jahr 2019 wurde mit einer Bauer-Fräse erstmals eine Tiefe von 251,4 m erreicht. Foto: BAUER
Mit großen Schritten wurde die Fräsentechnik bei Bauer in den darauffolgenden Jahren vorangetrieben – „immer sehr pragmatisch, aber mitunter auch sehr mutig und kreativ“, erinnert sich Leonhard Weixler. Erste Fräsen wurden nach Japan und in die Türkei verkauft. In Zusammenarbeit mit einem französischen Partner entstand für die Arbeit in beengten Verhältnissen und mit Arbeitshöhen von nur 5 m der wendige City-Cutter BC 15. Neue Einsatzmöglichkeiten eröffnete schließlich die Low-Headroom-Maschine, die Bauer Ende der 1990er auf den Markt brachte. Mit ihr wurde die Umschließung eines U-Bahnhofs in Singapur unter einem bestehenden Flughafengebäude ausgeführt. Eine weitere Maschine dieses Typs kam wenige Jahre später in China zum Einsatz, um beim Projekt Yeleh-Damm in einem engen Tunnel die Abdichtungswand für einen Staudamm herzustellen.
2014 läutete der CBC 40 Silent Cutter dann eine neue Generation von Geräten für Projekte im urbanen Umfeld ein. Bei seinem Einsatz im Rahmen eines U-Bahnbauprojekts in Singapur überzeugte das Gerät insbesondere mit seinen niedrigen Lärmemissionen, aber auch durch seine kompakten Abmessungen, welche u. a. durch das seitliche Anbringen des Hydraulikaggregats ermöglicht wurde. Im Sommer 2019 konnte mit einer BAUER BC 50 Fräse an einem MC 128 Seilbagger schließlich ein beeindruckender Tiefenrekord aufgestellt werden: Bei einem Mining-Projekt in Kanada wurde erstmals bis in eine Tiefe von 251,4 m gefräst (Bild 2).
Standardgeräte im Spezialtiefbau
„Neben all diesen Spezialeinsätzen – teils in schwierigen geologischen Verhältnissen – haben sich unsere Fräsen als zuverlässiges Standardgerät im Spezialtiefbau etabliert, etwa wenn es um die Herstellung von Schlitzwänden geht, die als Baugrubenumschließung, zur Dichtwandherstellung oder als Gründungselement dienen können“, betont Leonhard Weixler. Darüber hinaus spielen Fräsen auch bei Bodenmischverfahren wie dem Cutter Soil Mixing (CSM) eine wichtige Rolle: Fräsräder lockern den Boden und vermischen ihn mit einer Suspension zu einem homogenen Boden-Zement-Mörtel. Das Verfahren kann in verschiedenen, auch harten Bodenarten zur Herstellung von Dicht- und Verbauwänden eingesetzt werden.
Über die Jahrzehnte hat Bauer mehrere hundert Fräs- und CSM-Einheiten gebaut und verkauft. „Die Zuverlässigkeit unserer Geräte gründet sich zu einem Großteil auch auf unsere jahrelange Erfahrung“, sagt Leonhard Weixler. „Darauf vertrauen auch unsere Kunden.“ In den letzten Jahren gaben jedoch nicht nur die Anforderungen der Kunden, sondern insbesondere zwei Megatrends die Richtung im Hinblick auf Neu- und Weiterentwicklungen der Bauer-Fräsentechnik an. „Die Themen Urbanisierung und Nachhaltigkeit gewinnen zunehmend an Bedeutung. Sie brauchen proaktive Lösungen, wie zum Beispiel unsere erste elektrisch angetriebene Fräseinheit auf Basis eines BAUER MC 96 Seilbaggers, den wir 2019 auf der Bauma in München vorgestellt haben“, so Leonhard Weixler weiter.
Neue Einsatzmöglichkeiten
Bild 3. BAUER Cube System. Foto: BAUER
Im vergangenen Jahr schließlich präsentierte Bauer eine Innovation, die künftig völlig neue Einsatzmöglichkeiten bei der Herstellung von Schlitzwänden eröffnet: das elektrisch angetriebene BAUER Cube System (Bild 3). Entwickelt wurde es exakt in Container-Abmessungen. Damit kann es beispielsweise problemlos in Tunneln mit einem Durchmesser von nur 3 x 3 m eingesetzt werden – ein großer Vorteil etwa bei Fräsprojekten in dichtbesiedelten Metropolen. „Das BAUER Cube System kann genau dort zum Einsatz kommen, wo die Schlitzwand hergestellt werden soll: untertage“, bringt Leonhard Weixler es auf den Punkt. Großflächige Sperrungen innerstädtischer Areale gehören damit potenziell der Vergangenheit an. Die Auswirkungen auf den Verkehr, die Geschäfte und vor allem auf die Anwohner reduzieren sich – selbst bei einem übertägigen Einsatz – auf ein Minimum. Weiterer Vorteil: Durch den Elektroantrieb verringert sich der ökologische Eingriff einer Fräsbaustelle ganz erheblich. Auch in logistischer Hinsicht bieten die kompakten Abmessungen des Systems einen großen Vorteil, denn statt eines aufwändigen Schwertransports werden die einzelnen Elemente des Systems als handelsübliche Container problemlos an ihren Einsatzort transportiert. „Alles in allem setzt das BAUER Cube System neue Maßstäbe ich Sachen Nachhaltigkeit in der Fräsentechnologie“, fasst Leonhard Weixler zusammen.
BAUER Technologies Ltd, das britische Tochterunternehmen der BAUER Spezialtiefbau GmbH, Schrobenhausen, ist führend auf dem Gebiet der nachhaltigen Beschaffung und wurde kürzlich mit dem Nachhaltigkeitszertifikat BES 6001 ausgezeichnet.
Beim BES 6001 handelt es sich um eine von Building Research Establishment (BRE) England entwickelte Zertifizierungsmethode. Der „Framework Standard for Responsible Sourcing“ beschreibt einen Rahmen für die Unternehmensführung, das Management der Lieferkette sowie ökologische und soziale Aspekte. Diese müssen berücksichtigt werden, um die nachhaltige Beschaffung von Bauprodukten zu gewährleisten. Im Oktober 2020 hatte BAUER Technologies Ltd den Bewerbungsprozess für den BRE BES 6001-Standard für die nachhaltige Herstellung von Pfahlgründungen initiiert – mit Erfolg: Im November 2021 erhielt Bauer Technologies das Zertifikat.
Bauer Technologies hat sich auf die Planung und Ausführung komplexer Gründungsprojekte in Großbritannien und Irland spezialisiert. Das Unternehmen beschafft schon seit vielen Jahren Materialien auf verantwortungsvolle Art und Weise. Der Nachweis der Nachhaltigkeit des Unternehmens war jedoch bisher schwierig und langwierig – sowohl für Bauer Technologies als auch für Kunden, die eine einfachere Möglichkeit zur Bewertung solcher Nachweise benötigen. Die Erlangung der BES 6001-Zertifizierung für verantwortungsbewusste Beschaffung gibt den Kunden von Bauer Technologies nun Sicherheit, da die Zertifizierung durch einen Dritten das Engagement des Unternehmens für die langfristigen Umweltauswirkungen der Branche eindeutig belegt.
Bild 1. Michael Jones, Geschäftsführer von BAUER Technologies Ltd. Foto: BAUER
Michael Jones (Bild 1), Geschäftsführer von BAUER Technologies Ltd, über die Akkreditierung: „Wir sind stolz darauf, diese Zertifizierung erhalten zu haben. Dass wir das einzige Spezialtiefbauunternehmen in Großbritannien sind, das diese Zertifizierung bekommen hat, erfüllt uns mit Stolz. Nachhaltigkeit in unserer Lieferkette, unseren Prozessen, unseren Bau- und Betriebstätigkeiten sowie in allen Bereichen des Bausektors ist für uns unerlässlich. Nicht zuletzt ist diese Zertifizierung auch für unsere Kunden von entscheidender Bedeutung.“
Kunden können durch die Auflistung der BES 6001-Zertifizierung von Bauer Technologies auf dem Green Book Live Service von BRE Global die Nachhaltigkeitsnachweise des Unternehmens schnell und einfach überprüfen und durch die Zertifizierung zusätzliche BREEAM-Punkte für ihre Projekte erhalten. BREEAM steht für Building Research Establishment Environmental Assessment Method und ist das älteste und am weitesten verbreitete Zertifizierungssystem für nachhaltiges Bauen.“
Marine Massivsulfide sind ein vielversprechender mineralischer Rohstoff am Grund der Tiefsee. Der „Vertical Approach“ ist eine Methode zur Entnahme mariner Massivsulfide über das im Spezialtiefbau bewährte Schlitzwandverfahren, das auf offener See von einem Schiff aus in der Tiefsee-Umgebung betrieben und unterstützt wird. Der Ansatz bietet als relativ kleinmaßstäblicher Eingriff mit minimiertem ökologischem Fußabdruck eine ideale Methode für den Testbergbau und zur Erkundung der Vorkommen in bis zu 3.000 m Tiefe.
Die Idee zu diesem Konzept entstand in Gesprächen zwischen der BAUER Maschinen GmbH, Schrobenhausen, und der Harren & Partner Gruppe, Bremen, über Möglichkeiten der Kombination der Expertise der beiden Unternehmen und zur Entwicklung neuer Strategien zu nachhaltigen Bergbaukonzepten in Übereinstimmung mit den Normen der internationalen Meeresbodenbehörde (International Seabed Authority – ISA).
Am 26. August 2021 wurde nun von beiden Firmen ein Joint Venture-Vertrag unterzeichnet und in diesem Zug die Seabed Mineral Services GmbH gegründet (Bild 1). In einem ersten Schritt sollen nun die Wirtschaftlichkeit, aber insbesondere auch die Umweltverträglichkeit des „Vertical Approach“ eruiert werden.
„Wir freuen uns, mit Bauer einen kompetenten Partner gefunden zu haben, der – genau wie wir – bereit ist, die Dinge anzupacken und eine Pionierrolle im Bereich des Tiefseebergbaus einzunehmen. Unser gemeinsames Konzept basiert dabei auf einer Kombination bewährter Technologien. Dadurch können wir das technologische Risiko minimieren und gleichzeitig die Kosten im Rahmen halten“, sagt Heiko Felderhoff, Geschäftsführer von Harren & Partner.
Und Leonhard Weixler, Leiter des Geschäftsbereichs Schlitzwandtechnik in der BAUER Maschinen GmbH, bekräftigt: „Die Chemie zwischen uns passt sehr gut, wir teilen einen ähnlichen Spirit. Die Partnerschaft vereint in idealer Weise Fachwissen und Erfahrung auf dem Gebiet der Offshore-Technologie und -Dienstleistungen mit Expertise in der Entwicklung und Produktion von Spezialtiefbaugeräten für Onshore- sowie Offshore-Kunden auf der ganzen Welt.“
Heiko Felderhoff und Leonhard Weixler agieren künftig gemeinsam als Geschäftsführer der Seabed Mineral Services GmbH.
Die Probenahme in der Tiefsee hat unbestreitbar Auswirkungen auf das empfindliche Ökosystem der Tiefsee. Beim „Vertical Approach“ wird jedoch maximaler Aufwand betrieben, um den ökologischen Fußabdruck auf ein Minimum zu reduzieren. Große Bedenken gegenüber dem Tiefseebergbau bestehen wegen des Aufwirbelns von Sedimenten und dessen mögliche Auswirkungen auf die empfindlichen Spezies der Tiefsee. Um das Austreten von Feinmaterial aus dem Fräsbereich zu verhindern, wird zu Beginn ein Schutzkragen rund um die Fräsräder platziert und der eigentliche Fräsvorgang findet im Schutz des umgebenden Erzes statt. Somit verbleibt das feine Material aus dem Fräsvorgang innerhalb dieser Zone, während das Wasser, vermischt mit feinen Sedimenten und Frässpänen, in den Erzcontainer gepumpt wird.
Innerhalb des Erzcontainers findet der Separationsprozess statt, durch den die Partikel in einem Sedimentationsprozess vom Meerwasser getrennt werden. Das so behandelte Wasser wird zu den Fräsrädern zurückgeführt und wieder im Fräskreislauf verwendet. Dieses geschlossene System minimiert das Volumen des Meerwassers, das durch den Fräsprozess beeinträchtigt wird.
Bild 2. Beim „Vertical Approach“ werden die Schablone und die Schlitzwandfräse über eine Seilwinde abgelassen, anstatt einmal platziert und dann horizontal entlang des Meeresbodens bewegt zu werden. Foto: BAUER
Die Beprobung ist selektiv. Die Schablone und die Schlitzwandfräse werden über eine Seilwinde abgelassen, anstatt einmal platziert und dann horizontal entlang des Meeresbodens bewegt zu werden (Bild 2). Somit ist die Einflusssphäre auf die Grundfläche der Schablonenfüße und der Schlitzwandfräse beschränkt. Die erzhaltigen und nicht erzhaltigen Zonen können klar voneinander abgetrennt werden.
Ein weiterer Aspekt des „Vertical Approach“, der sich auf die Umwelteinflüsse dieser Methode im Vergleich mit anderen Verfahren positiv auswirkt, ist, dass lediglich ein „Werkzeug“ zum Zweck der Materialentnahme in Einsatz kommt. Der Boden muss nicht für den Transport zum Schiff nachträglich zerkleinert werden. Es wird lediglich der Rohstoff mit minimalen Auswirkungen auf die Umgebung entnommen.
Schrobenhausen – Aus einer Idee wird Realität: Die BAUER Maschinen GmbH präsentiert auf ihrer diesjährigen Hausausstellung unter dem Motto „BAU ERLEBEN“ die neue eBG – das erste elektrifizierte Bohrgerät aus dem Hause Bauer (Bild 1). Anstelle eines Dieselmotors wird es mit Strom betrieben, benötigt also keinen fossilen Brennstoff und arbeitet äußerst geräuscharm – perfekt für den innerstädtischen Einsatz. „Das Thema Elektrifizierung beschäftigt uns schon länger“, erklärt Christian Heinecker, Leiter des Geschäftsbereichs Bohrgeräte von Bauer Maschinen. „Früher war das Thema aber auf spezielle Kundenbedürfnisse oder Projekte abgestimmt.“
Im Grunde ist die Entwicklung der neuen eBG ein Baustein von „Zero Emission“. Darunter finden sich unterschiedliche Handlungsfelder wie Nachhaltigkeit, Recycling, Energie- und CO2-Bilanz oder Lärmemission. Dass auch Bohrgeräte elektrisch arbeiten, ist also nur ein weiterer logischer Schritt in Richtung Klimaneutralität.
Bislang war die Elektrifizierung bei Bauer-Geräten nur vereinzelt zum Zug gekommen, etwa beim Dive Drill, einem Bohrgerät, das vom Schiff aus im Rahmen von Unterwasserbohrungen betrieben wird und bei dem elektrisch betriebene Hydraulikaggregate verbaut wurden; oder im Bereich Tiefbohrtechnik mit dem elektrisch betriebenen Top Drive. „Die Elektrifizierung hat also über einzelne Produkte und über die Tiefbohrtechnik Eingang in unser Standardportfolio gefunden“, so Christian Heinecker. Auf der Bauma 2019 in München wurde bereits der erste Seilbagger mit Elektromotor, ein BAUER MC 96, ausgestellt, der sich als Schlitzwandfräse für urbanes Bauen ebenso wie für die Herstellung von U-Bahnschächten eignet.
Bild 2: Die neue eBG 33 ist mit mehr als 400 kW Antriebsleistung im mittleren Segment der Bohrgerätereihe angesiedelt. Foto: BAUER
Die neue eBG 33 (Bild 2) ist mit mehr als 400 kW Antriebsleistung im mittleren Segment der Bohrgerätereihe angesiedelt, liegt also in der Größenordnung einer BG 28 bis BG 36 und damit im Bereich von 280 bis 390 kNm Drehmoment. Sie deckt damit einen sehr großen Bereich an Einsatzmöglichkeiten auf der Baustelle ab: Neben dem klassischen Kellybohrverfahren können mit der eBG 33 ebenso Hochleistungsverfahren wie Bodenmischverfahren, z. B. das Cutter Soil Mixing (CSM) oder das Bohren im Doppelkopfverfahren, ausgeführt werden. Sogar der Anbau einer Bauer-Schlitzwandfräse ist möglich.
Im Vorfeld der Entwicklung des elektrischen Bohrgeräts haben Analysen ergeben, dass ab der Größenordnung einer BG 28 der durchschnittliche Dieselverbrauch im Vergleich zu kleineren Gerätetypen enorm ansteigt. Denn ein solches Bohrgerät wird neben dem häufigen Kellybohren zu rund einem Drittel auch für Hochleistungsverfahren genutzt. „Und genau hier haben wir angesetzt“, sagt Christian Heinecker. „Unsere Analysen haben nämlich auch gezeigt, dass genau in diesem Bereich die Betriebskosten bei einem längeren Einsatz der eBG gegenüber einem mit Diesel betriebenen Bohrgerät massiv gesenkt werden können.“
Um die gleiche Leistung wie eine Bauer-BG mit Dieselmotor bieten zu können, hat man sich bei der eBG 33 für eine Lösung mit direkter Stromversorgung entschieden. Der Grund: Ein derzeit verfügbares Akku-System könnte die in dieser Größenklasse notwendige Leistung nicht aufbringen. Der Vorlauf auf der Baustelle muss entsprechend über mehrere Monate geplant sein, damit die Stromversorgung auch gewährleistet ist. Der Einsatz der eBG ist also vor allem auf großen und langlaufenden Baustellen sinnvoll, denn hier werden über den größeren Zeitraum gesehen sämtliche Vorteile, wie die deutliche Betriebskostenreduzierung, voll ausgespielt.
Äußerlich unterscheidet sich die eBG bis auf die Farbgebung nicht von ihren „Artgenossen“. Anders sieht es im Inneren aus: Anstelle des Dieselmotors wurde ein Elektromotor verbaut und die Stromverteilung befindet sich dort, wo eigentlich der Tank ist. Ein Trafo sorgt für die unterschiedlichen Voltspannungen der elektrischen Steuerkomponenten. Der Motor benötigt ganze 690 Volt, die 400-V-Spannung wird für die Klimaanlage und Heizung benötigt. Weiter bietet eine 230-V-Steckdose die Möglichkeit, auf der Baustelle schnell zusätzliche Anbauteile, wie einen Schlagschrauber, anzustecken. Die Bordsteuerung benötigt, wie gewohnt, 24 Volt.
Ab dem Verteilergetriebe ist der Aufbau der eBG gleichgeblieben. Das Hydrauliksystem, die Steuerungselemente und die Softwarekonzeption sind in der bewährten, konventionellen Art und Weise ausgeführt. Der Fahrer muss sich nicht umstellen, denn die Bedienung des Geräts funktioniert wie bei allen anderen Bauer-BGs. Zudem stehen die Vorteile des prämierten Energy Efficient Power (EEP) Systems von Bauer auch der elektrifizierten eBG weiter voll zur Verfügung. Das EEP System setzt bereits seit einigen Jahren neue Standards vor allem in Bezug auf das Emissionsverhalten und den Dieselverbrauch. Eine bedarfsoptimierte, dynamische Regelung von Kühler- und Dieselmotordrehzahlen sowie ein herausragender hydraulischer Wirkungsgrad durch groß dimensionierte Hydraulikkomponenten sind weitere Bausteine dieses Konzepts. Ein Highlight stellt auch die Funktionsweise der Hauptwinde dar: Durch das EEP Windenkonzept kann eine Energie-Rückgewinnung beim Einfahren in das Bohrloch umgesetzt werden.
Eine besondere Herausforderung stellt die Kabelführung für eine gesicherte Stromzufuhr dar. Wieder kommt die Idee aus der Tiefbohrtechnik: Ein sogenannter Power Loop bringt die Lösung, ein dicker Schlauch mit festem Schutzmantel in dessen Innerem insgesamt sieben Kabel laufen.
Auf der BAU ERLEBEN wird die erste eBG mit einem Schleppkabel präsentiert. So eignet sich das Gerät vor allem für Bodenmischverfahren, wo es für geraume Zeit an derselben Stelle arbeitet. Ab Mitte August wird ein Modell für das Kellybohrverfahren vorgestellt. Hier muss sich die Maschine für abwechselndes Bohren sowie Entleeren bewegen und drehen können. Daher wird dieses elektrische BG-Modell mit einem patentierten Kabelführungsarm auf der Maschine ausgestattet sein. „Insgesamt wird die Kabelführung noch einige Herausforderungen bringen, denn in jedem Projekt gibt es unterschiedliche Anforderungen, entsprechend vielfältig werden die Lösungsmöglichkeiten sein“, meint Christian Heinecker.
Die eBG 33 ist in dieser Form und in dieser Größenordnung ein Novum am Markt. „Möglich wurde die Entwicklung durch die enge Zusammenarbeit mit unseren Kunden, aber vor allem auch durch das enorme Engagement unseres Projektteams, dem großer Dank gebührt“, wie Christian Heinecker betont. Bei Bauer Maschinen freut man sich, dass mit der eBG eines der Hauptarbeitsgeräte im Spezialtiefbau nun lokal komplett CO2-frei betrieben werden kann. Mit ihr sind die verschiedenen Verfahren zur Herstellung von Baugrubenwänden als auch das Abbohren von Großbohrgründungspfählen möglich. Sogar die Ausführung von Dichtsohlen ist denkbar.
„In der Projektvorbereitung wird der Initialaufwand zwar insgesamt höher, dafür senkt der Kunde durch den hocheffizienten Elektroantrieb die allgemeinen Betriebskosten“, fasst Christian Heinecker zusammen. Dazu wird der gesamte Carbon Footprint eines Bauwerks positiv beeinflusst – durch den CO2-optimierten E-Antrieb, aber auch durch die mögliche Wahl von CO2-optimierten Bauverfahren. Die Umsetzung vieler Umweltinitiativen und neuer Regularien wird damit nachhaltig und zukunftsgerichtet unterstützt.
Auf der Vulkaninsel Niolam, der Hauptinsel der Lihir-Inselgruppe in Papua-Neuguinea, befindet sich eines der größten Goldvorkommen der Welt. Im Jahr 1982 entdeckt, wird hier seit knapp 25 Jahren das begehrte Edelmetall im Tagebau gewonnen – mittlerweile aus einer Tiefe von bis zu rd. 300 m unter dem Meeresspiegel. Für eine geplante Erweiterung des Tagebaus wird aufgrund der direkten Nähe zum Pazifischen Ozean eine wasserdichte Schutzwand um das neue Abbaugebiet benötigt.
Die Planung sieht zu diesem Zweck ein 1,8 km langes Abdichtungsbauwerk mit einer Dichtwand vor, die in den geothermisch aktiven Untergrund bei Temperaturen von rd. 150 °C bis in eine Tiefe von 60 m eingebunden wird. Die zwei wesentlichen Hauptfunktionen der Dichtwand: Das Abdichten des neuen Abbaugebiets bzw. des Tagebaus gegen Meer- und Grundwassereintritt durch die Dichtwand sowie der Schutz des Tagebaus vor dem unmittelbaren Einströmen von Wasser im Fall eines extremen Erdbebens – was zu einer Verflüssigung der Gründungssedimente und damit zum Versagen der Dichtwand führen würde.
Aufgrund der besonderen Lage des Bergwerks auf der geothermisch aktiven Insel Lihir in Papua-Neuguinea wurde die BAUER Engineering PNG Ltd., eine Tochtergesellschaft der BAUER Spezialtiefbau GmbH, Schrobenhausen, vom Auftraggeber Lihir Gold Ltd., einem Mitglied der Newcrest Mining Group in Zusammenarbeit mit Klohn Crippen Berger (KCB) – Newcrests Berater für die Konstruktion des Abdichtungsbauwerks und der Dichtwand – mit der Ausführung von zwei Test-Dichtwandelementen mit jeweils drei Schlitzwandlamellen bis in eine Tiefe von 55 m unter Geländeoberkante beauftragt (Bild 1). „Zum ersten Mal in der Geschichte der Schlitzwandtechnik werden Dichtwandelemente in geothermisch aktiven Baugrundverhältnissen mit Bodentemperaturen zwischen 120 und 150 °C hergestellt“, erklärt Gebhard Dausch, Projektleiter bei BAUER Engineering PNG Ltd. „Bei den Arbeiten kamen Standard-Geräte in Kombination mit einem einzigartigen, durch Meerwasser gekühltem Suspensions-Zirkulations-System zum Einsatz – und das ohne spezielle Anpassung oder besonderen technischen Schutz der Bauer-Geräte gegen die zu erwartenden Temperaturen im Fundament.“
Die Arbeiten umfassten die Herstellung von insgesamt sechs Schlitzwandlamellen in zwei Dichtwandelementen. Alle sechs Lamellen wurden durch ca. 30 bis 35 m lockere bzw. gesprengte Abraum-Gesteinsschüttung, bestehend aus feinem und grobem Boden, Kies, Geröll und Felsbrocken mit einem Durchmesser von bis zu 2 bis 3 m, unterlagert von 15 bis 20 m marinen Sedimenten, bestehend aus Schluff und Sand, sowie 5 bis 10 m durch hohe Temperaturen stark verändertem vulkanischem Gestein, eingebracht. Fünf Lamellen wurden in einer Tiefe von 55 m unter Geländeoberkante in den vulkanischen Bodenschichten verankert, ein Panel erreichte eine Tiefe von 60 m. Zur Bestimmung der Temperatur und des elektrischen Widerstands im Beton wurden Bewehrungskörbe mit zwei Temperatursensoren und Multi-Ring-Elektroden in die Dichtwandelemente installiert.
Zudem wurde um die Schlitzwand-elemente ein Injektionskörper mittels Vorausinjektion hergestellt, um Suspensionsverlust oder ein Einstürzen des Frässchlitzes zu verhindern, und es wurde ein durch KCB vorgegebener Erd-Beton mit hohem Temperaturwiderstand eingebaut. Bei den Arbeiten kommen ein BAUER MC 128-Seilbagger mit BC 30-Fräseinheit, ein MC 96-Seilbagger mit Greifereinheit sowie ein BAUER BG 45-Bohrgerät mit doppelwandigem Bohrrohr zum Einsatz. Während der Schlitzwandarbeiten wird zusätzlich zu den üblichen Geräten eine spezielle Kühleinheit aus der Erdölbohrtechnik eingesetzt. Das erwärmte Bentonit durchströmt diesen „Mud Cooler“ und wird dabei wieder auf Umgebungstemperatur heruntergekühlt.
Der Arbeitsablauf spricht dabei klar für sich: Durch die Aufnahme des heißen Erd- bzw. Gesteinsmaterials in den Fräskasten der Fräse und das gemeinsame Weiterleiten mit der Bentonitsuspension zur Entsandungsanlage wirkt die Bentonitsuspension sowohl als Kühlung als auch als Isolierung. Durch die Zugabe von Frischbentonit in den Schlitz kühlt die nach unten zur Fräse strömende Suspension die Schlitzwandlamelle. Auch nach Erreichen der Endtiefe heizt sich die ausgeführte Schlitzwandlamelle nur sehr langsam wieder auf – so können der Einbau des Bewehrungskorbs und die anschließenden Betonierarbeiten ohne größeres Risiko für die Mitarbeiter ausgeführt werden.
Die Arbeiten der BAUER Engineering PNG Ltd. haben im September 2020 begonnen und wurden im April 2021 erfolgreich abgeschlossen.
Bild 1. Rund 170 km nördlich des Polarkreises führte die BAUER Foundation Corp. Feldversuche mittels Düsenstrahl- und Cutter-Soil-Mixing-Verfahren aus. Foto: BAUER
Im Nordwesten des US-Bundesstaats Alaska, rd. 170 km nördlich des Polarkreises und knapp 1.000 km nordwestlich von Anchorage, liegt die Red Dog Mine, eines der größten Zinkbergwerke der Welt. Seit Ende der 1980er Jahre wird das Bergwerk im Tagebau betrieben und liefert rd. 10 % der Zinkproduktion weltweit.
Aufgrund der Lage in der Polarkreis-Region befindet sich das gesamte Bergwerk in einem geologischen Permafrost-Bereich, wodurch der Boden ab einer bestimmten Tiefe dauerhaft und vollständig gefroren ist – mit Ausnahme einer aktiven Zone nahe der Oberfläche, die im Sommer auftaut und im Winter wieder gefriert. Aufgrund einer Bewertung des Permafrosts sowie des Bodens vor Ort wurden Bodenverbesserungen als umsichtige Maßnahme identifiziert, um den Auswirkungen eines möglicherweise schmelzenden Permafrosts entgegenzuwirken. Die BAUER Foundation Corp. wurde zu diesem Zweck vom Auftraggeber Teck mit der Ausführung von Feldversuchen mittels Düsenstrahl- und Cutter-Soil-Mixing-Verfahren (CSM) beauftragt (Bild 1).
„Die Versuche umfassten eine detaillierte Datenerfassung und strenge Qualitätskontrollen in enger Zusammenarbeit mit dem Projekteigner Teck und anderen beratenden Ingenieurbüros,“ erklärt Alejandro de la Rosa Knecht, Projektleiter bei Bauer Foundation. „Die Testarbeiten wurden von August bis Dezember 2019 ausgeführt und haben schließlich gezeigt, dass das CSM-Verfahren am besten für die Hauptarbeiten des Projekts geeignet ist.“ Das CSM-Verfahren kombiniert Merkmale der Schlitzwandtechnik und des Mixed-in-Place-Verfahrens (MIP). Der anstehende Boden wird mithilfe einer Fräse aufgebrochen, umgelagert und mit einem Zuschlagsstoff vermischt. Im Rahmen der Versuche für die Red Dog Mine wurde auch ermittelt, in welchem Umfang die vorhandenen Böden durch geeignetes Füllmaterial ersetzt werden sollten, um das anschließende Vermischen des Bodens zu erleichtern.
Im Jahr 2020 wurden im Zeitraum von Juli bis November 50 % der Vorbohrungen sowie 30 % der CSM-Arbeiten abgeschlossen. Darüber hinaus wurde die BAUER Foundation Corp. mit dem Bau einer überschnittenen Pfahlwand als Erweiterung einer bestehenden Schlitzwand beauftragt. Zu diesem Zweck wurde die notwendige Pfahlwand mittels Primär- und Sekundärpfählen in die bestehende Schlitzwand und den darunterliegenden Felsen eingebunden. Insgesamt wurden 93 Sekundärpfähle hergestellt. Bei den Arbeiten kam ein Mehrzweck-Bohrgerät BAUER BG 30 mit spezieller Arctic-Ausrüstung zum Einsatz, darüber hinaus verschiedene Bohrwerkzeug- und Mischanlagen-Sets zur Ausführung aller Arbeiten.
Eine der größten Herausforderungen stellte die Mobilisierung der Ausrüstung innerhalb des strengen Zeitplans dar. Die notwendige Spezialausrüstung konnte jedoch innerhalb kürzester Zeit mobilisiert werden. Ein Teil der Ausrüstung wurde per Flugzeug und über den Hafen von Seattle per Schiff über das Beringmeer zu einer Anlegestelle in 80 km Entfernung zum Bergwerk transportiert. Andere Ausrüstungsgegenstände wurden mit Hercules-Flugzeugen vom Flughafen Anchorage zum Flughafen auf dem Bergwerksgelände transportiert. Dieser logistische Erfolg wurde durch die enge Zusammenarbeit mit verschiedenen Bauer-Niederlassungen sowie Teck ermöglicht. „Die abgelegene und isolierte Lage, die langen Aufenthaltszeiten sowie die Unterbringung in Camps stellen weitere Herausforderungen dar – ebenso wie die extremen arktischen Klimabedingungen, die durch die Corona-Pandemie bedingten Vorsichtsmaßnahmen sowie die spezifischen Sicherheitsanforderungen der Bergbauindustrie“, so de la Rosa Knecht.
Trotz all dieser Herausforderungen gelang es den Teams von Bauer und dem Kunden, die Testarbeiten von August bis Dezember 2019 und den ersten Teil der Produktionsaktivitäten von Juli bis November 2020 erfolgreich abzuschließen. Die abschließende Produktionsphase, die sowohl CSM-Arbeiten als auch die Demobilisierung umfasst, wurde im Juni 2021 abgeschlossen.
Am 17. Juni 2019 hat die BAUER Maschinen GmbH, Schrobenhausen, zusammen mit einem Arge-Partner im Rahmen des FalCon-Projekts in Kanada die erste Probenahme auf eine Frästiefe von 228 m erfolgreich abgeschlossen. Diese Tiefe wurde bislang von keiner Fräse weltweit in einer kommerziellen Anwendung erreicht und zeigt, dass die Bauer-Frästechnologie nicht nur im Spezialtiefbau, sondern auch in der Explorations- und Bergbauindustrie erfolgreich eingesetzt werden kann. Das FalCon-Projekt von Rio Tinto Exploration Canada Inc. (Rio Tinto) und der Star Diamond Corporation zielt darauf ab, die wirtschaftliche Rentabilität der Kimberlitfelder von Fort à la Corne im kanadischen Saskatchewan nachzuweisen. Aufgrund des geringen Diamantgehalts des Kimberlits entschied sich Rio Tinto für den Einsatz einer Bauer-Fräse, um großvolumige, hochwertige Kimberlit-Proben für die abschließende Bewertung zu erhalten.
Für die Probenahme bis in eine maximale Tiefe von 250 m kommt eine BAUER BC 50 Fräse auf einem BAUER MC 128 Seilbagger zum Einsatz (Bild 1). Zusätzlich lieferte die BAUER Maschinen GmbH eine Entsandungsanlage des Typs BE 550 und weiteres Zubehör der Zweigniederlassung BAUER MAT Slurry Handling Systems. Die Anlage wurde termingerecht zum Einsatzort geliefert und im September 2018 getestet. Nach einer langen Winterpause wurde Ende Mai 2019 der Betrieb aufgenommen. Der Kimberlit wird gewaschen, in sogenannte Big Bags verpackt und von den Experten von Rio Tinto in mehreren Schritten weiterverarbeitet. Der Kimberlit des Falcon-Projekts wird von ca. 120 m Sedimenten bedeckt, was eine erhebliche zusätzliche Herausforderung für das Projekt darstellt.
Bauer hat nun gemeinsam mit seinem lokalen Arge-Partner Nuna Logistics Ltd. aus Edmonton einen Meilenstein erreicht und die erste Probenahme auf eine Frästiefe von 228 m erfolgreich abgeschlossen. „Dieser Erfolg ist in mehrfacher Hinsicht ein bedeutender Meilenstein für den Einsatz einer bewährten Technologie in einem ganz neuen Anwendungsbereich. Dadurch sind wir in der Lage, wichtige Entscheidungen bezüglich der Exploration im Rahmen eines der anspruchsvollsten Diamantbewertungsprojekte der Branche treffen zu können. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit Bauer, um diese Technologie und andere Innovationen in unser Portfolio aufzunehmen“, sagt Gary Hodgkinson, Projektleiter bei FalCon.
Im Rahmen des Vertrags wird Bauer im Jahr 2019 mehrere weitere Probenahmen für das FalCon-Projekt durchführen – mit Option auf eine Verlängerung bis 2020.
Idyllisch im sogenannten Königswinkel zwischen Füssen, Pfronten und Schwangau gelegen, erstreckt sich der Forggensee auf einer Fläche von rd. 15,2 km2. Als fünftgrößter See Bayerns und flächenmäßig größter Stausee Deutschlands dient der vom Lech durchflossene Stausee sowohl der Stromerzeugung als auch der Hochwasserregulierung nach Einsetzen der Schneeschmelze in den Alpen. Bereits in den 1950er Jahren fertiggestellt, bildet die Staustufe Roßhaupten die nördliche Talsperre des Sees und zugleich den Zufluss des Wasserkraftwerks mit einer Leistung von 45 MW bei einer Fallhöhe von 35,4 m.
Um das Kraftwerk und auch den Hochwasserschutz für die Zukunft zu rüsten, wird seit Mai 2018 eine Erneuerung der Dammabdichtung ausgeführt. Der Kraftwerksbetreiber Uniper Kraftwerke GmbH hat zu diesem Zweck die BAUER Spezialtiefbau GmbH, Schrobenhausen, mit der Ausführung von 13.500 m2 Schlitzwand zur Abdichtung des Damms beauftragt (Bild 1). Die besonderen Herausforderungen bei diesem Projekt: Die Schlitzwand kann nur von der mit 11 m Breite sehr schmalen Dammkrone aus hergestellt werden und liegt zudem nicht in der Mitte des Damms, sondern ungünstig versetzt an der Seite der Dammkrone. Um den Auftrag trotz dieser schwierigen Rahmenbedingungen umsetzen zu können, wird die Herstellung der Schlitzwand unter Zuhilfenahme eines verdrehbaren Schlauchaufrollsystems HDS-T von Bauer erfolgen.
Die 1 m dicke und 70 m tiefe Schlitzwand wird in zwei Arbeitsschritten ausgeführt. Zunächst erfolgt der Aushub auf den oberen 40 m des Dammkörpers mithilfe eines DHG Schlitzwandgreifers auf einem BAUER MC 64 Seilbagger. Die restlichen 30 m unterhalb der eigentlichen Dammaufschüttung werden mittels Schlitzwandfräse BC 40.2 auf einem MC 96 Seilbagger abgetragen, denn das natürlich anstehende Festgestein besteht aus vielen und oft sehr dünnen Schichten aus Tonstein, Tonmergel und Sandstein.
Eine weitere Besonderheit des Projekts stellt die Leitwand für die Ausführung der Schlitzwandarbeiten dar. Hier wurde bereits im vergangenen Sommer eine rd. 550 mm dicke und 8 m tiefe Mixed-in-Place-Wand mit einer Verkleidung aus Ortbeton eingebaut, um eine optimale Führung der Maschinen während der Arbeiten zu ermöglichen. Die Schlitzwandarbeiten von Bauer werden zudem an sieben Tagen pro Woche und in Tag- und Nachtschicht – also im 24 h-Betrieb – ausgeführt und sollen im Frühjahr 2019 abgeschlossen werden.
In der englischen Grafschaft Nord-Yorkshire entsteht im Auftrag der Sirius Minerals Plc in den nächsten fünf Jahren eines der tiefsten Bergwerke Großbritanniens. Hier soll in Zukunft Polyhalit, ein hochwertiger organischer Dünger, bestehend aus den Mineralien Calcium, Magnesium, Schwefel und Kalium, abgebaut werden. Das Besondere daran: Der gesamte Bergwerksbetrieb und der Transport des abgebauten Polyhalit wird nach Fertigstellung des Woodsmith-Projekts vollständig unter Tage erfolgen, wodurch der Polyhalitabbau kaum Einfluss auf den Tourismus der Region und den North York Moors National Park nehmen wird.
Im Rahmen des mit insgesamt 2,5 Mrd. € veranschlagten Großprojekts wurde BAUER Technologies Ltd., ein Tochterunternehmen der BAUER Spezialtiefbau GmbH, Schrobenhausen, mit dem Bau von kreisförmigen und zwischen 60 und 120 m tiefen Schlitzwandschächten beauftragt (Bild 1). Die Schlitzwandarbeiten für den Serviceschacht haben im Dezember 2017 begonnen. Bei den Arbeiten kommen u. a. drei BAUER BC 40 Fräsen auf MC 96 und MC 128 Seilbaggern (Bild 2) sowie drei komplexe Entsandungsanlagen der Typen BE 500 und BE 550 von BAUER MAT Slurry Handling Systems zum Einsatz. Die Bentonit-Suspension wird zudem mit einem speziell entwickelten Zusatzstoff auf Polymerbasis angereichert, um die poröse Bodenbeschaffenheit zu kompensieren.
Fig. 2. Among other equipment, three BAUER BC 40 cutters on MC 96 and MC 128 duty-cycle cranes are being used in the project. // Bild 2. U. a. kommen drei BAUER BC 40 Fräsen auf MC 96 und MC 128 Seilbaggern zum Einsatz.. Photo/Foto: BAUER
Um die spezifizierte vertikale Abweichung von maximal 200 mm in 120 m Tiefe zu garantieren, werden unterschiedliche Messmethoden kombiniert, die mithilfe von Building Information Modeling (BIM) ein eindeutiges 3D-Modell der Schlitzwandarbeiten ermöglichen. Nach Fertigstellung der Schlitzwandschächte durch Bauer Technologies werden der Produktions- und Serviceschacht durch ein Bergbauunternehmen auf die Endtiefe von 1.500 m abgeteuft.
Bauer Technologies konnte sich in Großbritannien dank des Mitwirkens an einigen sehr erfolgreichen und technisch äußerst anspruchsvollen Projekten – darunter die Spezialtiefbauarbeiten für den Umbau der Battersea Power Station in London oder für wichtige Infrastrukturmaßnahmen, wie dem Crossrail-Projekt – bereits einen Namen machen.
Fig. 1. The new BAUER BG 15 H specifically fulfills the requirements of a functional and cost-effective machine in the small drilling rig segment. The completely redesigned and re-manufactured BT 50 base carrier includes an integrated service platform. // Bild 1. Die neue BAUER BG 15 H erfüllt speziell die Anforderungen an ein funktionelles sowie wirtschaftliches Gerät im kleinen Bohrgerätesegment. Das vollständig neu entwickelte und gefertigte Grundgerät BT 50 verfügt über eine integrierte Serviceplattform. Photo/Foto: BAUER
Mit der komplett neu entwickelten BAUER BG 15 H (Bild 1) geht die BAUER Maschinen GmbH, Schrobenhausen, in der ValueLine neue Wege. Diese Neuheit erfüllt speziell die Anforderungen an ein funktionelles sowie wirtschaftliches Gerät im kleinen Bohrgerätesegment und punktet obendrein mit extrem kompakten Transportabmessungen. Mehr Effizienz, mehr Mobilität, mehr Flexibilität, mehr Komfort – die BAUER BG 15 H ist ein klares Statement für Funktionalität und bietet gleichzeitig alle Vorteile für die Herausforderungen kleiner Baustellen.
Auch bei der neuen Bohrgerätegeneration setzt Bauer auf die in Sachen Leistung und Treibstoffverbrauch starken Caterpillar-Dieselmotoren mit 186 kW. Die optimal abgestimmte Hydraulik hat sich im Einsatz bereits bei der „großen Schwester“ BAUER BG 26 bewährt und schlägt sich direkt auf den Kraftstoffverbrauch nieder. Das verleiht der BG 15 H eine hohe Effizienz im täglichen Bohrbetrieb. Eine mögliche Bohrtiefe von bis zu 21 m im einlagigen Windenbetrieb bringt eine deutliche Verschleißreduktion mit sich. Und auch mit bis zu 4 m langen Rohrsträngen beim verrohrten Kellybohren macht diese Neuheit aus dem Hause Bauer einen großen Sprung hinsichtlich der Effizienz.
Die BAUER BG 15 H wird in zwei unterschiedlichen Konfigurationen angeboten und ist deshalb besonders flexibel und vielseitig einsetzbar: Zum einen bietet das Standardmodell neben einer Bohrtiefe von 32 m auch die Möglichkeit des Bohrens „unter dem Masten“. Zum anderen erhält der Kunde über die „Upgrade-Version“ die Option auf eine Bohrtiefe von bis zu 44 m und das SOB-Verfahren.
Ein absolutes Highlight ist das von Bauer vollständig neu entwickelte und gefertigte Grundgerät BT 50, das nun auch bei kleinen Geräten eine ganze Reihe von Vorteilen bietet. Die integrierte Serviceplattform ermöglicht den bequemen Zugang zu allen Wartungsstellen im Oberwagen und erfüllt gleichzeitig höchste Arbeitssicherheitsstandards. In Kombination mit einer Transportbreite von nur 2,5 m ist dieses System weltweit einzigartig.
Weitere Entwicklungsschwerpunkte haben den Komfort im Fokus. Dank des neuen Bedienkonzepts lassen sich alle wesentlichen Arbeitsfunktionen per Joystick ausführen. Anzeigen, Bedienelemente und der luftgefederte Fahrersitz bilden eine ergonomische Einheit. Auch beim Service bringt die BG 15 H den Komfort auf ein neues Level. Der sehr tiefe Mitteltunnel sorgt für eine Transporthöhe von nur 3,3 m und dient obendrein als Servicetunnel. So können sämtliche Wartungs- und Servicestellen bequem von zwei Seiten aus bedient werden.
Modernste Misch- und Trenntechnik seit über 25 Jahren – dafür steht die MAT Mischanlagentechnik GmbH, Immenstadt. Seit dem 1. April 2018 firmiert die Zweigniederlassung der BAUER Maschinen GmbH, Schrobenhausen, unter dem neuen Namen BAUER MAT Slurry Handling Systems – und unterstreicht damit ihre Zugehörigkeit zur international tätigen BAUER Gruppe.
„Was seit vielen Jahren zusammengehört, wächst nun noch mehr zusammen und wird künftig auch im Namen nach außen getragen. Wir stellen uns neu auf, und zwar mit Bauer gemeinsam“, fasst Alexander Konz, Niederlassungsleiter bei MAT, zusammen. Mit der Umfirmierung werde für das mittelständische Unternehmen im Allgäu der nächste Schritt der Zukunftsstrategie vollzogen. Dazu gehöre neben einem starken Wachstum in den internationalen Märkten auch der deutliche Ausbau des Tunneling-Geschäfts.
Darüber hinaus will BAUER MAT Slurry Handling Systems sein Kerngeschäft, die Entwicklung und Herstellung hochmoderner Anlagen im Bereich Misch- und Trenntechnik für anspruchsvolle Spezialtiefbau- und Tunnelingprojekte, weiter forcieren (Bild 1). Hier und auch beim Ausbau des Vertriebs- und Servicenetzwerks, so Konz weiter, sei man künftig noch besser in der Lage, die jeweiligen Marktpotentiale vor Ort optimal zu nutzen. „Bauer hat als Global Player Produktions- und Vertriebsstandorte in zahlreichen Ländern der Welt. Sowohl unsere Kunden als auch unsere Mitarbeiter werden noch mehr von der intensiveren Zusammenarbeit profitieren“, zeigt er sich überzeugt.
Nach außen hin sichtbar wird die Änderung vor allem auch durch ein neues Unternehmenslogo (Bild 2). Zudem ist die Unternehmenswebsite künftig unterwww.bauer-mat.de erreichbar. (BAUER(Si.)
Ob für große Infrastrukturvorhaben, wie U-Bahnstationen, oder für die Abdichtung und Ertüchtigung von großen Dämmen, Bauer-Fräsen sind weltweit bei Projekten für den Spezialtiefbau im Einsatz. In Saskatchewan/Kanada kommt nun bald eine Bauer-Fräse für eine Spezialaufgabe im Rahmen der Diamantenexploration zum Einsatz – und stellt dabei einen neuen Tiefenrekord auf. Die BAUER BC 50-Fräse auf einem MC 128 Seilbagger (Bild 1), ausgestattet mit dem Schlauchaufrollsystem HDS 250, wird weltweit die erste Fräse überhaupt sein, die im operativen Einsatz bis 250 m tief fräsen wird. Bei keinem Projekt zuvor wurden solche Tiefen erreicht.
Die Arbeiten, die Bauer zusammen mit dem lokalen Joint Venture-Partner Nuna Logistics Ltd. für den Auftraggeber Rio Tinto ausführen wird, dienen der Exploration zur Erkundung von Diamantvorkommen in den dort vorhandenen Kimberlit-Schloten. Durch den Einsatz der Fräse können große Volumen auf große Tiefen ausgehoben werden, die dann eine bessere Einschätzung über den Diamantgehalt und die Qualität der Vorkommen ermöglichen.
Die BAUER Maschinen GmbH, Schrobenhausen, liefert neben der Fräse und dem Trägergerät außerdem Entsandungsanlagen des Typs BE-550 der Niederlassung BAUER MAT Slurry Handling Systems sowie weiteres Zubehör. Bauer wird das Gerät bis Mitte 2018 bauen und ausliefern – die Arbeiten sollen noch in diesem Jahr beginnen. Geplant sind aktuell mehrere Schlitze, deren Herstellung bis in das Jahr 2019 andauern wird. Werden die Erwartungen von Rio Tinto an das Vorkommen erfüllt, kann sich der Umfang der Arbeiten noch erheblich erweitern.
Die BAUER Gruppe, Schrobenhausen, wurde im Oktober 2017 von Petroleum Development Oman (PDO), dem im Öl- und Gasbereich führenden Unternehmen für Exploration und Förderung im Oman, mit der Erweiterung der größten kommerziellen Schilfkläranlage der Welt beauftragt (Bild 1). Die Anlage, deren erste Phase im Jahr 2011 von der lokalen Tochterfirma der BAUER Resources GmbH, der BAUER Nimr LLC, fertiggestellt wurde, ist ein mehrfach ausgezeichnetes Leuchtturmprojekt zur Reinigung von belastetem Wasser aus der Erdölgewinnung des Nimr Ölfelds im Süden des Landes.
Die innovative Schilfkläranlage ist durch die Verwendung natürlicher Fließprozesse und Reinigungsmethoden, die eine sehr große Menge Kohlenwasserstoffe aus dem Wasser entfernen, einzigartig. Bedeutend ist die Anlage auch mit ihrer Größe von 10,5 km2. Neben der hervorragenden Reinigungsleistung – es werden Kohlenwasserstoffgehalte von weniger als 0,5 mg/l am Ende des Prozesses erreicht – können knapp 95 % des sich im Wasser befindlichen Rohöls ohne Einsatz von Energie oder Chemikalien zurückgewonnen bzw. entfernt werden. Nach einer Erweiterung durchlaufen die Anlage heute in der Spitze 115.000 m3/d. Zudem ist die vormalige Wüstenlandschaft zu einem Lebensraum für über 140 Tierarten geworden, darunter zahlreiche Vögel, Fische und Reptilien.
Die beauftragte Erweiterung bedeutet nun einen Ausbau der Kapazität der Anlage um 60.000 m3/d auf 175.000 m3/d. BAUER Nimr LLC wird dabei das Design, den Bau sowie den Betrieb der Anlage bis in das Jahr 2044 übernehmen. Das gesamte Auftragsvolumen beträgt mehr als 160 Mio. €, wobei der Anteil für den Bau bei etwa einem Viertel der Summe liegt. Die Bauarbeiten werden bis Ende 2019 abgeschlossen sein, anschließend wird Bauer die Anlage für 25 Jahre betreiben.
Das Industriegebiet Schwarze Pumpe in der brandenburgischen Stadt Spremberg umfasst eine Fläche von insgesamt 720 ha und schließt den Industrie-Altstandort Spreewitz im benachbarten Freistaat Sachsen mit ein. Rd. 80 Unternehmen mit etwa 4.250 Beschäftigten sind heute auf dem Areal angesiedelt, auf dem ab Mitte der 1950er Jahre Braunkohle zu Briketts, Koks und Stadtgas veredelt sowie in einem Kraftwerk verstromt wurden. Das Gaskombinat Schwarze Pumpe, das im Jahr 1990 in die Energiewerke Schwarze Pumpe AG umgewandelt wurde, war eine der tragenden Säulen der Energiewirtschaft der DDR. Auf dem einstigen Kombinatsgelände gelangten allerdings über Jahrzehnte verschiedene Schadstoffe, hauptsächlich durch die Braunkohleveredlung, in den Boden. Neben Benzol sind hier eine Summe monoaromatischer Verbindungen (Benzol, Toluol, Ethylbenzol, Xylol), außerdem polycyclische Kohlenwasserstoffe (PAK) sowie Kohlenwasserstoffe (KW) zu finden. Die teilweise extrem hohen Bodenkontaminationen wirken noch immer als Schadstoffquellen für das Grundwasser.
Um diese Verunreinigungen zu beseitigen, beauftragte die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV), Senftenberg, kürzlich die BAUER Resources GmbH, Schrobenhausen, mit ihrem Bereich Bauer Umwelt und das Unternehmen Lobbe Industrieservice GmbH & Co KG als Partner in einer Arbeitsgemeinschaft mit dem Bau und Betrieb einer vakuumtechnischen Reinigungsanlage sowie dem notwendigen Bodenaustausch bzw. der -reinigung (Bild 1). Sämtliche Spezialtiefbau- und Bodenaustauschmaßnahmen werden dabei von der BAUER Resources GmbH und der BAUER Spezialtiefbau GmbH ausgeführt. Die Maßnahmen beginnen im November dieses Jahres und sollen im Jahr 2022 abgeschlossen sein.
Neben dem Abbruch der vorhandenen Befestigungen auf einer Fläche von insgesamt rd. 25.000 m2 gehört auch die Herstellung von sechs Primärspundwänden mit einer Gesamtlänge von 1.340 m bis in eine Tiefe von 20 m sowie von 147 Spundwandkästen (11,4 x 9,7 m) bis in 15 m Tiefe zum Leistungsumfang von Bauer. Jeder einzelne der sechs Bauabschnitte wird von einer rückverankerten Primärspundwand eingeschlossen. Danach wird der komplette Bauabschnitt auf 4,5 m unter Geländeoberkante (GOK) ausgehoben. Anschließend wird eine Arbeitsebene hergestellt, von welcher aus die Einbringung der Spundwandkästen erfolgt. Diese bilden die Sekundärspundwand und werden mit einem Aussteifungsgurt gesichert.
Für den Austausch von insgesamt mehr als 281.500 t kontaminiertem Erdreich bis 14 m unter GOK kommt ein Teleskopbagger zum Einsatz. Da es sich bei dem vorhandenen Schadstoff Benzol um ein extrem leichtflüchtiges Medium handelt, wird der Aushub unter permanenter Luftabsaugung und -reinigung erfolgen. Das kontaminierte Grundwasser, welches teilweise ein Öl-/Wassergemisch aufweist, spiegelt sich im Spundwandkasten aus und wird aushubbegleitend abgesaugt. Der kontaminierte Boden wird zur Reinigungsanlage, die von Lobbe errichtet und betrieben wird, transportiert und nach seiner Behandlung wieder eingebaut. Zum Einsatz kommen neben einem BAUER BG 20 H Bohrgerät u. a. auch eine RG 22 und eine RG 16 der RTG Rammtechnik GmbH sowie ein Ankerbohrgerät KR 806 der KLEMM Bohrtechnik GmbH.
Der Bereich Bauer Umwelt der -BAUER Resources GmbH zählt mit mehr als 25 Jahren Erfahrung zu den führenden Altlastensanierern im In- und Ausland. Als Experte für die Reduzierung von Umweltbelastungen bietet der Bereich ein breitgefächertes Spektrum von Dienstleistungen im deutschsprachigen Raum und dem benachbarten Ausland in allen Fragen der Umweltthematik an. Die regional organisierte BAUER Resources GmbH ist mit ihren Tochterfirmen auf Projekte in der ganzen Welt ausgerichtet und verfügt über umfangreiche Kompetenzen in den Bereichen Wasseraufbereitung, Automation, Umweltsanierung und Abfallmanagement, Drilling Technologies sowie Brunnenbau und Pflanzenkläranlagen.
Further information/Weitere Informationen: BAUER AG www.bauer.de
36 Tage lang bangten hunderte Rettungskräfte in der Provinz Shandong um das Leben mehrerer verschütteter Bergleute in einer Gipsmine im Osten Chinas. Am 29. Januar 2016 konnten schließlich vier von ihnen durch einen vertikalen Rettungsschacht gerettet werden, nicht zuletzt auch dank der Bohrgeräte der BAUER Maschinen Gruppe, die dabei im Einsatz waren (Bild 1).
Das Unglück mit 29 verschütteten Bergleuten in der Gipsmine geschah bereits am 25. Dezember 2015. Elf von ihnen wurden sofort geborgen, einer starb bei dem Unglück. 13 Kumpel gelten immer noch als vermisst. Vier Bergleute hatten sich in einen geschlossenen Raum retten können und sandten Lebenszeichen. Zu ihnen wurde gleich in den ersten Tagen nach dem Einsturz der Mine eine kleinere Versorgungsbohrung hergestellt, sodass sie mit Nahrung und Kleidung versorgt werden konnten.
Fig. 2. To drill the emergency shaft a PRAKLA RB-T 90 deep drilling rig was in operation. // Bild 2. Zur Bohrung des Rettungsschachts war eine PRAKLA RB-T 90-Tiefbohranlage im Einsatz. Photo/Foto: Bauer
Sofort wurde auch die nötige Bergungstechnik zur Mine geschafft. Das wichtigste Gerät war eine Tiefbohranlage, die unter der Typenbezeichnung PRAKLA RB-T 90 vor einigen Jahren speziell für den Einsatz in China bei Grubenunfällen in Deutschland konstruiert und gebaut wurde; sechs Anlagen wurden damals ausgeliefert. Das Konzept wurde im Bauer Maschinen-Segment entwickelt. Um die Maschinen schnell in Einsatz bringen zu können, ist kein Tieflader nötig, das Gerät ist auf einem Trailer mit vier Achsen aufgebaut und benötigt nur eine Zugmaschine (Bild 2). Die Geräte werden quasi im Stand-by-Modus an verschiedenen Orten in China von der China Rescue-Organisation vorgehalten. Als Ende Dezember die Anforderung eintraf, war die Bohranlage nach einem Jahr Stillstand sofort für den ersten Einsatz bereit.
Zur Bohrung des Rettungsschachts waren noch zwei weitere Bauer-Geräte im Einsatz, eine BG 26 und eine BG 38. Mit ihnen wurden Vorbohrungen ausgeführt, ehe es mit der Tiefbohranlage RB-T 90 mehr als 200 m hinabging. Die schwierige Geologie zählte zu den großen technischen Herausforderungen der Rettungsaktion, da der Untergrund wegen verschiedenster Materialschichten, Festigkeiten, Wasserzufluss und Karstlöchern sehr instabil war. Zuerst konnte die Bohrung nicht stabilisiert werden, am Ende mussten Verrohrungen das gebohrte Loch stützen.
Von Bauer-Seite war ein großes Team im Einsatz, darunter mehrere Spezialisten, die schon bei der Entwicklung der Bohranlage RB-T 90 involviert waren.
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