Mit dem Rückgang der Gewinnung mineralischer Rohstoffe in Deutschland richtet sich der Fokus verstärkt auf die daraus resultierenden Aufgaben der Nachbergbauzeit. Unter Nachbergbau wird die Gesamtheit aller Prozesse und Aufgaben nach Beendigung der Rohstoffgewinnung verstanden. Hierzu zählen neben der Sicherung und Sanierung von bergbaulichen Hinterlassenschaften das langfristige und nachhaltige Management der Lagerstätten und der in Anspruch genommenen Flächen. Weitere Themenfelder sind das Risikomanagement, die Renaturierung und Rekultivierung ehemals bergbaulich genutzter Flächen sowie das Grund- und Grubenwassermanagement …
Mehr lesenMit freundlichem Glückauf
Andreas-Peter Sitte
Chefredakteur Mining Report Glückauf, Essen
AUSGABE 04/2024 // SCHWERPUNKT: Post-Mining
Risiko- und Sicherheitsmanagement für Vermessungsarbeiten in schwer zugänglichen untertägigen Hohlräumen
Am 28. und 29. August 2023 führten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Forschungszentrum Nachbergbau (FZN) der Technischen Hochschule Georg Agricola (THGA), Bochum, eine besondere Aufgabe aus. Die Paasbach-Verrohrung, eine Tunnelkonstruktion unter und im Bereich der Hattinger Henrichshütte wurde über- und untertägig vermessen. Der Tunnel wurde mit dem Wachstum der Henrichshütte über die Jahre mehrfach verlegt und der genaue Verlauf war nicht bekannt. Die Fachbereiche Stadtbetriebe und Tiefbau der Stadt Hattingen befürchtete Bauwerksschäden, die zu schwerwiegenden Folgen für Teile der Verrohrung etwa im Bereich von Fahrbahnen führen könnten. Zur Planung notwendiger Sanierungsmaßnahmen musste zunächst …Autoren: Dr. rer. nat. Bodo Bernsdorf, Prof. Dr. rer. nat. Tobias Rudolph, Prof. Dr.-Ing. Peter Goerke-Mallet, Forschungszentrum Nachbergbau (FZN), Technische Hochschule Georg Agricola (THGA), Bochum, Melanie Gendrullis, Thomas Adam, Abteilung Feuerwehr und Rettungsdienst, Stadt Hattingen, Christoph Uphues, Fachbereich Stadtbetriebe und Tiefbau, Stadt Hattingen, Dipl.-Ing. Andreas Koschare, RAG Aktiengesellschaft, Essen, Benjamin Haske M. Eng., Marcin Pawlik M. Sc., Forschungszentrum Nachbergbau (FZN), Technische Hochschule Georg Agricola (THGA), Bochum, und TU Bergakademie Freiberg, Freiberg
Mehr lesenÖffentliche Wahrnehmung und Gemeinschaftsbeteiligung bei der Kohletransition im Ruhrgebiet – Teilresultate des EU-Forschungsprojekts WINTER
Das EU-Forschungsprojekt WINTER erarbeitet ein Web-basiertes interaktives Management-Werkzeug für den Strukturwandel von Kohleregionen. Die Basis bilden drei Pilotregionen in der EU im oder auf dem Weg zum Nachbergbau, darunter das Ruhrgebiet. Teil der in diesem Rahmen erforderlichen und durchgeführten Analysen sind die Öffentlichkeitswahrnehmung und die Gemeinschaftsbeteiligung bei der Kohletransition. Resultate dazu werden hier vorgestellt.Autoren: Prof. Dr. rer. oec. Kai van de Loo, Senior Consultant, Julia Haske, M. A., Bereichsleiterin, Forschungszentrum Nachbergbau (FZN), Technische Hochschule Georg Agricola (THGA), Bochum
Mehr lesenDas UNESCO-Welterbe Zollverein: Denkmal und Zukunftsort
Seit der Auszeichnung als UNESCO-Welterbe im Jahr 2001 hat sich die ehemalige Zeche und Kokerei Zollverein zu einem herausragenden Beispiel für erfolgreichen Strukturwandel entwickelt. Diese Transformation basiert auf dem Prinzip „Erhalt durch Umnutzung“. Die mit dieser Aufgabe betraute Stiftung Zollverein in Essen hat daher nicht nur den Auftrag der Denkmalpflege und -vermittlung, sondern gestaltet auch die zukünftige Entwicklung des Geländes für diverse Nutzungsformen.Autor: Prof. Dr. rer. nat. Hans-Peter Noll, Vorstandsvorsitzender Stiftung Zollverein, Essen
Mehr lesenWiederherstellung der Grubenwasserableitung über den Königlich Bayerischen Maximilian Erbstollen in Stockheim
Der Steinkohlenbergbau bei Stockheim und Reitsch im Landkreis Kronach in Oberfranken begann 1756 und wurde im Jahr 1968 wegen Unwirtschaftlichkeit des Bergbaubetriebs und der Erschöpfung der Lagerstätte endgültig eingestellt. Mit der Einstellung wurden die zu diesem Zeitpunkt genutzten Tagesöffnungen und tages- bzw. oberflächennahen Grubenbaue aus heutiger Sicht teilweise nur unzureichend gesichert. Ab 1984 wurden in der Ortslage Stockheim Tagesbrüche auf dem Hauptentwässerungsstollen, dem Königlich Bayerischen (K. B.) Maximilian Erbstollen, registriert. Es zeigte sich, dass alle Tagesöffnungen und tagesnahen Grubenbaue sowie die problematische Entwässerung des Steinkohlenaltbergbaus ein erhebliches Risiko …Autoren: Valentin Vossen M. Sc., Dipl.-Geol. Stephan Bachmann, G. U. B. Ingenieur AG, Leipzig, Jan Pfänder B. Eng., Feldhaus Bergbau GmbH & Co. KG, Arnsberg, Dipl.-Ing. Robin Hoffmann, Bergamt Nordbayern, Bayreuth
Mehr lesenSanierung eines überstauten Wasserlösestollens: Wilsmicker und Altenberger Stollen in Wenden im Sauerland
Im Januar 2023 kam es vor einem Wohnhaus in Wenden im Sauerland zu einem schwallartigen Wasseraustritt aus dem Untergrund. Das Wasser trat im Bereich eines Entwässerungsschachts zu Tage, wobei dieser an ein weitreichendes Stollensystem angeschlossen war. Nach Eintritt des Schadensfalls wurden ad-hoc-Untersuchungs- und Sicherungsmaßnahmen eingeleitet. Nach Abwägung unterschiedlicher Sanierungsvarianten wurde eine Lösung bevorzugt, die das Stollensystem weiterhin im Überstau entwässert. Im Zuge der Sanierungsarbeiten wurde ein Hochbruch saniert und nachhaltige Hebebauwerke inkl. Freispiegelleitungen wurden auf den Stollen aufgesetzt. Abschließend wurden sämtliche Oberflächen wiederhergestellt …Autoren: Sebastian Hillinger M.Eng., Dipl.-Geol. Nikolaus Linder, Fichtner Water & Transportation GmbH, Essen, Philipp Philipp M.Sc., Bezirksregierung Arnsberg, Abteilung Bergbau und Energie in NRW, Dortmund
Mehr lesenErkundung altbergbaulicher Infrastruktur im Oberharz und Entwicklung von Nachnutzungskonzepten
Der Oberharz ist durch den hydrothermalen Gangerzbergbau historisch geprägt, der seit dem Mittelalter bis in das 20. Jahrhundert hinein betrieben wurde. Diese Region war eines der bedeutendsten Bergbauzentren Europas, bekannt für seine Silber-, Blei- und Zinkvorkommen. Im Untergrund finden sich zahlreiche Relikte dieser intensiven bergbaulichen Aktivität, darunter weit verzweigte Stollensysteme zur Bewältigung der Grubenwässer. An der Technischen Universität Clausthal (TUC), Clausthal-Zellerfeld, wird intensiv geforscht, um diese alte Infrastruktur zu erkunden und Möglichkeiten der Nachnutzung …Autoren: Mareike Schubert M. Sc., Institute for Mining, Prof. Dr.-Ing. Jens-André Paffenholz, Institute of Geo-Engineering (IGE), Prof. Dr.-Ing. Oliver Langefeld, Institute for Mining, Clausthal University of Technology (CUT), Clausthal-Zellerfeld/Germany
Mehr lesenTagesbrüche in Stolberg: Die Rolle der Bergbehörde bei nicht bergbaubedingten Tagesbrüchen
Im Jahr 2022 wurde der Bezirksregierung Arnsberg, Abteilung Bergbau und Energie in NRW, Dortmund, ein Tagesbruch im nördlichen Stadtgebiet von Stolberg in Nordrhein-Westfalen gemeldet. Aufgrund des in der Umgebung bekannten Altbergbaus war eine bergbauliche Ursache für den aufgetretenen Tagesbruch nicht auszuschließen. Im Zuge von Erkundungsarbeiten wurde festgestellt, dass die Ursache jedoch nicht aus den früheren bergbaulichen Tätigkeiten stammte. Auch bei Schadensfällen, die sich wie hier als nicht bergbaulich bedingt herausstellen, stellt ein pragmatisches Vorgehen der beteiligten Behörden und anderen Stellen eine unverzügliche und abgestimmte Gefahrenabwehr sicher.Autoren: BVR Dipl.-Ing. Ingo Milas, BR’in Nicole Reinermann M. Sc., Bezirksregierung Arnsberg, Abteilung Bergbau und Energie in NRW, Dortmund
Mehr lesenDer DGGT & DMV Arbeitskreis „Altbergbau“. Entwicklung, Arbeitsergebnisse und Perspektiven
Aufgrund der bergbaulichen Beeinflussung vieler Schutzgüter besteht in vielen Ländern ein erhebliches Interesse an einem geordneten Umgang mit alt- und nachbergbaulichen Fragestellungen. Weltweit hinterlässt der Bergbau vielfältige Herausforderungen und ungelöste Aufgaben, mit oftmals negativen Einflüssen auf Mensch und Umwelt sowie Einschränkungen bei der Nachnutzung von bergbaulich beeinflussten Flächen. Die Nachbergbauzeit bietet unter Beachtung der bergbaulichen Risiken aber auch viele Perspektiven. Hierfür bedarf es Experten, welche die fachlichen Zusammenhänge der Auswirkungen der montanen Nutzung kennen und hieraus Planungsgrundlagen für die Nachnutzung erarbeiten können. Seit über 30 Jahren wird auf der Ebene …Autoren: Dipl.-Ing. Matthias Bock, Plejades GmbH, Freiberg, Dipl.-Ing. Tobias Friedrich, DMT Group, Essen, Prof. Dr.-Ing. Peter Goerke-Mallet, Technische Hochschule Georg Agricola (THGA), Bochum
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