Veränderungsmanagement im Bergbaulebenszyklus benötigt Vertrauen!
Einleitung
Das Veränderungsmanagement im bergbaulichen Lebenszyklus beschreibt umfassende und weitreichende Veränderungen, so beispielsweise die plötzliche Schließung eines Produktionsbetriebs, verbunden mit dem unmittelbaren Übergang in die Schließungs- und Nachsorgephase. Das Veränderungsmanagement stellt insbesondere dann eine große Herausforderung dar, wenn hierbei Phasen des bergbaulichen Lebenszyklus betroffen sind, bei denen eine hohe Beteiligung notwendig ist.
Die Beteiligten (Stakeholder) in einem bergbaulichen Lebenszyklus sind sehr divers und umfassen verschiedene Akteure der Gesellschaft und der Politik, sowohl unmittelbar vor Ort als auch überregional. Dazu zählen beispielsweise beteiligte Aufsichtsbehörden, Verbände, Nichtregierungsorganisationen und politische Akteure auf unterschiedlichen Ebenen (Kommune, Land, Bund).
Für ein nachhaltiges Veränderungsmanagement ist es elementar, dass Akzeptanz und Vertrauen in die Wissenschaft bei den Beteiligten gestärkt werden. Im Bereich der nachbergbaulichen Forschung ist dies eine komplexe Aufgabe, da es nicht nur gilt, technisches Verständnis aufzubauen und dadurch Vertrauen in die Wissenschaft zu stärken. Vielmehr ist es die übergeordnete Aufgabe, auf Unsicherheiten der Bürger einzugehen, welche oftmals gespeist werden von der Wissenschaft inhärenten Ambivalenzen (2). Dies trifft insbesondere auf die Forschung im Nachbergbau zu, die sich stetig weiterentwickelt und deren Verflechtungen oft komplex und nicht unmittelbar greifbar sind. Ein Beispiel dafür ist die Beziehung zwischen Nachhaltigkeitszielen und Nachbergbauforschung in Anbetracht der spezifischen räumlichen und zeitlichen Rahmenbedingungen des Bergbaus und seiner dynamischen Betriebsweise (3). Unsicherheiten, welche ihren Ursprung in ideologischen Grundfragen oder Missverständnissen haben, welche durch Ambivalenzen auftreten, lassen sich nicht durch ein faktenbasiertes Vertrauen neutralisieren, sondern bedürfen emotional verankerten Vertrauens (1, 2, 4, 5). Wie Nina Janich (6) überzeugend argumentiert, muss man sich in der Wissenschaftskommunikation vermehrt mit „der auch sozialen Konstruiertheit ihres Wissens, den rhetorischen Dimensionen von Wissenschaftssprache und -kommunikation und auch mit der Frage eines transparenten Umgangs mit wissenschaftlichem Nichtwissen und Unsicherheiten aktiv auseinandersetzen“.
Die Wichtigkeit, ein Vertrauen zu etablieren, welches Bürger dazu befähigt, mit Unsicherheiten und Ambivalenzen umzugehen, ist aufgrund des dynamischen Charakters des Nachbergbaus besonders wichtig. Die im Folgenden dargestellten äußeren Rahmenbedingungen des bergbaulichen Lebenszyklus verändern sich stark und schnell. Das Veränderungsmanagement muss entsprechend darauf reagieren. Hierzu sind vier Gründe zu nennen.
Erstens ist die Umstellung auf eine zirkuläre Wertschöpfungskette zu berücksichtigen. Dies führt dazu, dass das gesellschaftliche Verständnis für die Prozesse des bergbaulichen Lebenszyklus von der Erkundung bis hin zum Nachbergbau immer weiter abnimmt. Hieraus kann das Missverständnis entstehen, dass sich Rohstoffe nicht verbrauchen und immer wieder recycelt werden können. Der zunehmende Verbrauch technischer und energetischer Güter macht aber immer noch eine Rohstoffgewinnung notwendig (Bild 1).

Zweitens ist festzustellen, dass aufgrund der Entwicklungsprozesse beim Gesetzgeber, bei Nichtregierungsorganisationen, aber auch in der Gesellschaft, ein Umdenken hin zum Klima- und Erdsystemschutz stattfindet. Dies lässt sich z. B. sehr deutlich am Megatrend Nachhaltigkeit erkennen. Das Hinterfragen des eigenen Handelns und der Verantwortung ist mit der soziologischen Bezeichnung einer Generation, der Generation-Purpose, auf den Punkt gebracht (7, 8). Der zweite Megatrend der Digitalisierung unterstützt diesen Wandlungsprozess (9).

Drittens ist zu berücksichtigen, wie die vom Wandel betroffenen Gruppen informiert werden und sichergestellt wird, dass die wissenschaftlich-technischen Inhalte sensibel vermittelt und verstanden werden. Hier gilt es drei Faktoren zu beachten (Bild 2) (11):
1.) individuelle Faktoren,
2.) soziale Faktoren,
3.) strukturelle Bedingungen.
Die drei Faktoren sind im Veränderungsmanagement von Projekten im bergbaulichen Lebenszyklus zu berücksichtigen und mit entsprechenden Maßnahmen zu adressieren. Die Analyse von Schrögel et al. (11) zeigt, dass sowohl in den individuellen, als auch den sozialen Faktoren das Vertrauen eine wichtige Rolle spielt. Auch zeigt sich durch den Vergleich der Faktoren, dass für den Wissens- und Wissenschaftstransfer sowie die Kommunikation unterschiedliche Werkzeuge und Methoden notwendig sind.
Viertens unterliegen die einzelnen Phasen und Veränderungen des Bergbau-Lebenszyklus der großen Herausforderung, Vertrauen in die (wissenschaftlich-)technischen Inhalte aufzubauen und die Reputation der Unternehmen kontinuierlich aufrechtzuhalten. Hier bietet die Anwendung, Umsetzung und Anpassung der technischen Maßnahmen des integrierten Geo- und Umweltmonitorings die Möglichkeit zum Aufbau eines transparenten Prozessverständnisses (Bild 1) (3). Dies ist insbesondere am Ende des Bergbau-Lebenszyklus wichtig, wenn im Rahmen der nachbergbaulichen Betrachtung die Gewinnungslizenz für die Rohstoffe durch das bergrechtlich verantwortliche Unternehmen beendet wird. Dies kann bei den Beteiligten den Eindruck erwecken, dass sich die bergrechtlich verantwortlichen Unternehmen der Verantwortung entziehen. Dass die erfolgreiche Beendigung einer Gewinnungslizenz aber möglich ist, zeigt sich beispielsweise an der abschließenden Sanierung von ehemaligen Standorten (11, 12, 13). Denn durch den erfolgreichen Rückbau der Standorte und somit Abschluss der bergbaulichen Projekte wird gezeigt, dass der Prozess der Rohstoffgewinnung zeitlich begrenzt/endlich ist und aufgrund der bergbaulichen Verantwortung keine Unsicherheiten bestehen.
Veränderungsmanagement und Vertrauen

Ein erfolgreiches Veränderungsmanagement besteht aus den drei Punkten Basis, Vision und erste Handlungsschritte. Im Veränderungsmanagement ist, da eine neue Situation erreicht werden soll, mit einem faktenbasierten und einem gefühlsbasierten Widerstand/persönlicher Betroffenheit zu rechen. Daher ist es wichtig, hier eine gemeinsame Basis, also Vertrauen aufzubauen und dies im weitesten Sinne kommunikativ zu begleiten und so Perspektiven aufzubauen (Bild 3). Eine detaillierte Analyse des Begriffs Vertrauen zeigt, dass er aus neun untereinander verknüpften Aspekten besteht (14, 15, 16).
Die Technologie- und Sachkompetenz bildet die Basis des Vertrauens. Mit ihr werden komplexe Projekte im bergbaulichen Lebenszyklus erfasst, beurteilt und Handlungen eingeleitet. Hier spielt außerdem die Reputation der wissenschaftlichen Institution eine entscheidende Rolle, da fachbezogene Personen und/oder Institutionen eher ein langfristiges Vertrauensverhältnis herstellen können (17).
Die Ehrlichkeit ist der wichtigste Aspekt. Ein ehrliches Handeln ist in der wissenschaftlich-technischen Umsetzung des Veränderungsmanagements bei bergbaulichen Prozessen essentiell. Dies ist vor allem in der Phase des Nachbergbaus wichtig, wenn sich die Sichtbarkeit der bergrechtlich-verantwortlichen Unternehmen verändert und ggf. sinkt. Daher sollten gerade für diese kritische Phase des bergbaulichen Lebenszyklus eine umfassende Transparenz in die kommenden Schritte gebracht werden. Dies kann z. B. bedeuten, dass die dem Prozess zugrundeliegenden technischen (Geo-/Umwelt-)Daten im Beteiligungsprozess bereitgestellt werden. Das bedeutet aber nicht, dass interne, unternehmerisch-kaufmännische Informationen, wie z. B. das kaufmännische Modell für Rückstellungen bei bergschadenkundlichen Regulierungen, offengelegt werden.
Der multilaterale Respekt, die Aufrichtigkeit und die Ethik der beteiligten bergrechtlich-verantwortlichen Unternehmen, Aufsichtsbehörden, Nichtregierungsorganisationen und der Öffentlichkeit ist eine weitere Grundlage für einen erfolgreichen wissenschaftlich-technischen Austausch. Respekt und Aufrichtigkeit bedeutet hier auf die jeweiligen Bedürfnisse der Beteiligten, z. B. bei notwendigen technischen Erklärungen, wechselseitig einzugehen. Die Aufrichtigkeit bedeutet zusätzlich, dass Verantwortung für das eigene Handeln übernommen wird.
Durch die erstgenannten Aspekte ist es notwendig, Transparenz aufzubauen, um jede Projektphase des bergbaulichen Lebenszyklus nachvollziehbar zu machen und die Erwartungshaltung zu definieren. Mittels der Transparenz können somit auch Unsicherheiten im Aufbau des Prozessverständnisses beseitigt werden.
Mit der transparenten Darstellung von Prozessen und Projektphasen wird eine Verbindlichkeit und Verlässlichkeit im Handeln erzielt. Durch die Kombination der Aspekte wird erreicht, dass für Beteiligte eine Nachvollziehbarkeit erzielt wird und somit ein Schritt der Vertrauensbildung.
Der Aspekt der Unterstützung bedeutet, dass im Rahmen von Projektphasen, ggf. über die eigentlichen (rechtlichen) Notwendigkeiten hinaus, weitere und ggf. zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden. Dies bedeutet, dass die Planungs- und Genehmigungsunterlagen im Rahmen eines Beteiligungsprozesses nicht nur ausgelegt, sondern auch beispielsweise mit erklärenden Workshops begleitet werden. Der dadurch erzeugte Mehrwert verstärkt das Vertrauen, da eine Identifikation mit der Thematik erzeugt wird. Hier bieten sich beispielsweise Bürgerwissenschaften (citizen-science) und verteilte Quelle (crowdsourcing) mit Maßnahmen des Umwelt- und Geomonitorings an.
Trotz des Bestrebens nach Ehrlichkeit, Respekt, Aufrichtigkeit und Unterstützung gibt es unter gewissen Umständen Situationen, bei denen eine geleitete Aufmerksamkeit und eine spezifische Zurückhaltung wichtig sind. So sollte beispielsweise in den Phasen erhöhter Wahrnehmung und ggf. umfassender öffentlicher Diskussionen, die entstehende/entstandene Unruhe und Unsicherheit nicht durch eine Erweiterung von weiteren, möglichen zukünftigen, strategischen sowie unternehmerischen internen Projektkomponenten erhöht werden, die auch vielleicht primär mit dem eigentlichen Grund der Diskussion nichts zu tun haben. Es darf aber auch zu keiner Einbehaltung von notwendigen (Geo-/Umwelt-)Daten und Informationen kommen (s. Aspekt der Unterstützung).
Die Projektumsetzung in der Rohstoffgewinnung kann nur dann glaubwürdig sein, wenn damit eine vollständige Identifikation/Empathie verknüpft ist. Diese Identifikation umfasst eine multilaterale Kommunikation zwischen den beteiligten Gruppen, um so die unterschiedlichen Sichtweisen der Beteiligten berücksichtigen zu können.
Die Neutralität ist in der Umsetzung von Projekten mit einer großen öffentlichen Wirkung ein wichtiges Gut. Eine vollständige Neutralität in der Projektumsetzung ist z. B. durch den Betreiber schwierig einzuhalten, da er unternehmerische Ziele verfolgt. Daher ist es wichtig, externe neutrale Unterstützung durch Gutachter und Forschungseinrichtungen einzubeziehen und für diese Arbeiten notwendige Mittel anders bereitzustellen, u. a. über eine Kommune, Fonds, Stiftungen (18).
Zusammenfassend ist hier festzuhalten, dass Vertrauen und die damit verknüpften Aspekte, ein von allen beteiligten Parteien einzubringendes Gut sind (19). Nur so wird die Grundlage geschaffen, in einen wissenschaftlich-technischen und gleichzeitig sozialen bzw. gesellschaftlichen Austausch zu gehen. Mit dem gegenseitig erbrachten Vertrauen im Veränderungsmanagement können Projekte im bergbaulichen Lebenszyklus entwickelt werden, wenn so ein Bewusstsein für die Rohstoffgewinnung erreicht wird.
Kommunikation und Wissens-/Wissenschaftstransfer
Ein übergeordnetes Ziel des Wissens-/Wissenschaftstransfers und der Kommunikation besteht darin, eine ganzheitliche Form/Strategie zu entwickeln, um innerhalb wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Gruppen einen kritischen Diskurs zu etablieren und ein Verständnis für den verantwortlichen Umgang mit dem Veränderungsmanagement im bergbaulichen Lebenszyklus zu erzeugen. Das übergeordnete Ziel muss hierbei sein „Lassen Sie eine Eskalation nicht zu“, aber ernsthafte Debatten sind wünschenswert (nach (16)).

communication. // Bild 4. Die vier Aspekte des Wissens-/Wissenschaftstransfers und der Kommunikation. Source/Quelle: FZN
In der inneren Definition stellen der Informationsgehalt, die Aktualität, die Bedeutung und die Originalität der Informationen die Basis der Kommunikation dar. Die Werkzeuge des Umwelt- und Geomonitorings bieten hier die Möglichkeit, Near-real-time-Informationen mit hoher Aktualität bereitzustellen (20). In der äußeren, erweiterten Definition gilt es, vier weitere Aspekte zu berücksichtigen (Bild 4):
1.) Wahrnehmung,
2.) Innovation,
3.) Strategie,
4.) Nachhaltigkeit.
Hierbei zeigt sich, dass nur durch die Basis-Kombination von Innovation und Nachhaltigkeit Erfolg erzielt wird. Durch die Innovation lassen sich beispielsweise Methoden zu einem minimal-invasiven Produktionsprozess entwickeln, der so gestaltet ist, dass die nachbergbauliche Gestaltung optimiert wird. Durch die Verknüpfung der 17 UN Nachhaltigkeitsziele (17 SDGs) mit den ökologischen, sozialen und ökonomischen Aspekten kann eine bessere äußere Wahrnehmung erzielt werden (21, 23)
Je nach Zielgruppe und deren soziokulturellem Hintergrund stehen neben der Nutzung der etablierten Methoden des klassischen Wissens-/Wissenschaftstransfers und der Kommunikation sowie der Nutzung von Social-Media weitere Formate zur Verfügung. Mittels innovativer Kommunikations- und Beteiligungsformen aus dem Bereich der Bürgerwissenschaften lassen sich weitere Zielgruppen erreichen (22). So lässt sich der wissenschaftlich-technische Transfer verstetigen und Verständnis herstellen. Diese Partizipation, so der Ansatz der Bürgerwissenschaften, führt zu Bewusstsein und bewussterem Handeln.
Diese innovativen Kommunikationsformen haben immer das Ziel, eine direkte Beteiligung/Interaktion der Betroffenen auf „Augenhöhe“, weg von der reinen Übergabe/Präsentation der Informationen, also der vertikalen Berichterstattung, zu erreichen (23). Somit wird neben der Bewusstseinsbildung auch der institutionelle Wissenstransfer erreicht und im Weiteren aufgrund des optimierten gegenseitigen Verständnisses Vertrauen aufgebaut (14, 19). Dies verhindert auch die Verbreitung von „Fake-News“ oder „alternativen Fakten“ (24).

Zu den innovativen Kommunikationsformen gehören mehrere Werkzeuge und Strategien, die eine unterschiedliche aktive Beteiligung vorsehen, die über die interne Forschung und die klassische Kommunikation zu wissenschaftlichen Ergebnissen hinausgehen und so dem Aufbau von Vertrauen dienen sollen (Bild 5) (19):
1.) lokale Tagungskonzepte, Workshops, Roadshows, Popup-Shows,
2.) Graphic-Recording, Wimmelbilder, Science-Comics,
3.) Elevator-Pitching,
4.) Bürgerlabor,
5.) Fishbowl-Runden,
6.) Nutzung der virtuellen Realität (VR) und erweiterten
Realität (AR),
7.) Serious Gaming,
8.) Science Photo/Video Walk,
9.) Science Tweetups, Science Instastories, Video-Stories,
10.) Citizen-Science/Scientific Crowdsourcing.
Die damit erarbeiteten wissenschaftlich-technischen Inhalte haben durch die Beteiligung ausgewählter Zielgruppen eine deutlich höhere Authentizität und werden aufgrund der an der Zielgruppe ausgerichteten Konzepte breiter akzeptiert. Auch wird mit dieser horizontalen Kommunikation eine größere Reichweite erreicht.
Bei lokalen Tagungskonzepten, Workshops, Roadshows und Popup-Shows werden die technischen Inhalte für eine mobile Darstellung aufbereitet. Die Umsetzung erfolgt skalierbar in der Größe und im Umfang. Dieses Konzept sieht wie in Ausstellungen und Messen vor, Inhalte an die Öffentlichkeit zu bringen. So wurden für die Forschungskooperation Epe (www.monitoring-epe.de) die Anwendung der Radar-Satellitenfernerkundung zur Detektion von Bodenbewegungen in einem Kavernenfeld aufgearbeitet und mittels Informationsveranstaltungen, aber auch Begehungen, mit interessierten Beteiligten bearbeitet.

Das Graphic-Recording ist die dynamische bildliche Umsetzung von (Prozess-)Inhalten. Im Zusammenspiel von Wissenschaftlern, Kommunikationsexperten und Grafikern/Zeichnern können so wissenschaftlich-technische Inhalte umgesetzt werden. Mit dieser graphischen Umsetzung werden beim Publikum weitere Wahrnehmungswege aktiviert und so ein breites Verständnis und Transparenz erzeugt (26). Auch in der statischen Umsetzung können Grafiken als sogenannte Wimmelbilder eine bildliche Unterstützung liefern sowie wissenschaftlich-technische Aspekte erklären (29). Eine weitere Form der bildlichen Umsetzung stellen Science-Comics dar. Hier werden in kurzen Bildergeschichten wissenschaftlich-technische Aspekte auf eine einfache Ebene heruntergebrochen und adressieren Kinder, Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen (28). Eine weitere Methode ist es, die wissenschaftlich-technischen Inhalte so weit zu vereinfachen, dass sie in Kinderbücher umgesetzt werden können (Bild 6).
Der Vorteil liegt darin, dass die grafische Aufbereitung wissenschaftlicher Inhalte sowohl das Interesse einer breiteren Gruppe wecken kann, als auch allgemein verständlich ist. Die Reduktion der Komplexität auf eine vermeintlich einfache (Bild-) Sprache ermöglicht es zudem, mentale Distanz zu überwinden. Zudem bietet es außerdem den Wissenschaftern die Möglichkeit, ihre eigene Forschung aus einer anderen Perspektive zu betrachten und dadurch alternative Fragestellungen zu generieren oder Forschungsfelder zu ergänzen.
Das Elevator-Pitching ist ein klassisches Werkzeug, um in einem kurzen Zeitraum eine Idee zu präsentieren. Häufig wird das Werkzeug im Zusammenhang der Vorstellung einer Geschäftsidee und der damit verbundenen Einwerbung von Investitionsmitteln genutzt. Im Bereich des Veränderungsmanagements bietet sich die abgewandelte Möglichkeit, mit den Beteiligten in die Interaktion zu treten, um so Ideen, Veränderungsvorschläge, Einschränkungen usw. einzusammeln, die ggf. für den weiteren Projektverlauf relevant werden könnten.
Ein Bürgerlabor stellt die unmittelbare Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Technik sowie den Beteiligten dar. Hier können mit einem wissenschaftlich-technischen Ansatz je nach Zielgruppe projektbezogene Fragestellungen spielerisch und selbstständig, praxisnah und anwendungsorientiert umgesetzt werden. So lassen sich beispielsweise die Analyse von nachbergbaulichen Wasser-/Bodenproben selbst durchführen/selbst experimentieren. So wird ein wissenschaftlich-technisches Verständnis aufgebaut.
Das Werkzeug der Fishbowl-Diskussionen im Rahmen von Tagungen oder auch als eigene Veranstaltung bietet die Möglichkeit der direkten Einbindung der Öffentlichkeit und von Beteiligten in die Diskussion. Hierbei handelt es sich um eine sehr aktive und offene Plenumsdiskussion. In einem Innenkreis diskutiert eine kleine Gruppe von Beteiligten ein Thema, der Rest der Beteiligten beobachtet aus einem Außenkreis die Diskussion. Eine Interaktion und Beteiligung in der Diskussion erfolgt nun durch den Austausch/Wechsel der Diskussionsbeteiligten von außen nach innen. Dies kann beispielsweise über einen freien Stuhl, der abwechselnd besetzt werden kann, erfolgen. Begleitet und gesteuert wird die Diskussion und der Wechsel von einem Moderator. Der Einsatz von Fishbowl-Runden bietet die Möglichkeit, dass die Teilnehmer/Beteiligten direkt in die Diskussion eingebunden werden und nicht nur von außen Fragen stellen. Dadurch entsteht der verpflichtende Charakter der Beteiligung und gegenseitigen Wertschätzung.
Die Projekte im bergbaulichen Lebenszyklus haben häufig einen sehr großen dreidimensionalen und räumlichen Charakter. Eine rein bildliche oder z. B. nur kartenbasierte Darstellung reicht für die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit nicht aus. Um nun die Sichtbarkeit und das Erlebbare für die Öffentlichkeit zu erzeugen, bietet sich der Einsatz der virtuellen Realität (VR) und der erweiterten Realität (AR) an. Eine Form direkter Beteiligung stellen virtuelle, mobile Lagetische, u. a. Hologrammtische, dar (Bild 7, A). Bei Hologrammtischen werden Objekte/Gebiete dreidimensional und interaktiv projiziert und können durch den Betrachtenden beispielsweise mittels blickrichtungsabhängiger Brillen visuell erfasst werden (Bild 7, B).

In weiteren Schritten können die Darstellungen auf dem Hologrammtisch mit richtig skalierten, Real-time-Animationen und Erläuterungen erweitert werden, um so eine bessere Verdeutlichung zu erreichen (29). Dies ist vor allem interessant, wenn Projekte aus dem Planungszustand in die aktive Umsetzung gehen. So kann beispielsweise gezeigt werden, wie Maschinen den Abbau durchführen, eine Tiefbohrung verfüllt oder eine Kaverne endverwahrt wird. Ein sehr umfassendes Beispiel der VR, sogar mit Lehrmaterial verknüpft, ist das 360° VR-Video des Bergwerks Prosper-Haniel vom WDR (30). Ein weiterer Vorteil ist, dass Hologramm- oder Lagetische mobil sind.
Mit dem Serious Game-Ansatz werden mittels Elementen und Technologien aus Computerspielen und unter Nutzung der Komponente Unterhaltung wissenschaftlich-technische Inhalte umgesetzt. Die Hauptzielsetzung ist hierbei, einen Lerneffekt zu erreichen. Gute Bespiele sind das Serious Game der TH Köln „Welt der Werkstoffe“ zum Aufbau von Wissen im Bereich der Werkstoffkunde und der Fraunhofer IOSB „Lost Earth 2307“ zur Auswertung von Luft- und Satellitenbildern (31, 32).
Der Science Photo/Video Walk bietet als weitere Steigerung die direkte Einbindung von Beteiligten. Durch die Möglichkeit des ein- bis mehrmaligen Einsatzes der Fotografie und Filmtechnik können sich Beteiligte mit einem Standort/einer Produktionsstätte und/oder (Standort-)Veränderung, beispielsweise von einem aktiven Produktionsstandort hin zu einer montanhistorischen Landmarke, auseinandersetzen und mit Bildern/Videos z. T. künstlerisch/persönlich abbilden. So erfolgt indirekt die wissenschaftlich-technische Begleitung. Durch die persönliche, direkte Nutzung der Aufnahmen in den unterschiedlichen sozialen Medien wird zusätzlich eine breitere Öffentlichkeit erreicht. So bieten thematische Fahrradtouren die Möglichkeit, die Wissenschaft zu „erfahren“. In der Forschungskooperation Epe (www.monitoring-epe.de) wurde eine Fahrradtour angeboten, aber auch eine zum Nachbergbau in Bochum (https://www.thga.de/hochschule/kalender/veranstaltung/nachbergbau-radtour).
Hierauf bauen dann Science Tweetups, Science Instastories und Youtube-/TikTok-/Twitch-Stories auf. Durch die veränderte gesellschaftliche Wahrnehmung, vor allem bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen, ist es wichtig, hier zielgruppengerecht zu kommunizieren. So forderten Vertreter von Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf dem zweiten Beratungstermin der Fachkonferenz „Teilgebiete Endlagersuche“, dass die Informationen mittels Youtube, Instragram und Tiktok direkt zur Verfügung gestellt werden müssen (33). Daher bieten die genannten Werkzeuge und Methoden durch die direkte und wiederholte Beteiligung der Betreiber der Social-Media-Kanäle an Veranstaltungen, aber auch bei Besuchen bergbaulicher Betriebsanlagen, die Möglichkeit, zielgruppengerecht wissenschaftlich-technisch zu berichten. Auch hier erfolgt die Berichterstattung primär direkt durch den interessierten Beteiligten und nicht durch das Unternehmen bzw. durch Journalisten. Bei Nutzung von wissenschaftlich-technischen Moderatoren kann so nicht nur eine rein bildliche Dokumentation, sondern auch eine Vermittlung von Inhalten erfolgen (34).
Die größte Einbindung der Öffentlichkeit erfolgt durch die Konzepte des Citizen-Science und/oder Crowdsourcing. Beim Citizen-Science Ansatz erfolgt die Bearbeitung von wissenschaftlich-technischen Fragestellungen komplett oder teilweise durch den interessierten Laien/die allgemeine Öffentlichkeit. Je nach Zielgruppe und/oder Schwierigkeit sowie Umfang der Fragestellung kann ein wissenschaftlich-technischer Begleitkreis durch neutrale Einrichtungen, z. B. Forschungseinrichtungen, Universitäten, Hochschulen, eingerichtet werden. Für die bereits genannte Forschungskooperation Epe wurde das Konzept des Umweltkumpel eingeführt (https://umweltkumpel.thga.de/). Hierbei handelt es sich um eine partizipative Webseite für das Geo- und Umweltdaten-Tracking (Bild 8).

Mit dem Scientific Crowdsourcing-Konzept wird nun noch ein weiterer Schritt gegangen. Hierbei steht nicht die singuläre Umsetzung und Beantwortung einer wissenschaftlich-technischen Fragestellung im Vordergrund, sondern die wissenschaftlich-technische Begleitung eines Projekts durch die interessierte, allgemeine Öffentlichkeit (35). Neben der Möglichkeit, eine Vielzahl an Rückmeldungen zu bekommen, ist auch der dezentrale Charakter der Rückmeldungen von Bedeutung. Beispielsweise können so bei Projekten des bergbaulichen Lebenszyklus, die eine Beeinflussung der Umwelt, z. B. durch Bodenbewegungen, auslösen, hier durch spezielle Sensorik gekoppelt an Webportale/mobile Apps Veränderungen an der Tagesoberfläche u. a. durch Anwohner dezentral gemeldet werden und so die Datengrundlage vergrößern (35). Ein gutes Beispiel im Themenkomplex des Umweltmonitorings ist hier der Philippine Groundwater Outlook (PhiGO), der unter der direkten Beteiligung der lokalen Bevölkerung den Einfluss des Klimawandels auf das Grundwasser darstellt (36). Diese Art der Umsetzung kann durch einen Betreiber allein in dem Umfang nicht erfolgen. Nach der Meldung, Verarbeitung sowie Analyse der Rückmeldungen können die Information in den wissenschaftlich-technischen Kontext des Projekts der Rohstoffgewinnung und des Monitorings gesetzt und die Ergebnisse wieder transparent verfügbar gemacht werden.
Die Inwertsetzung im Veränderungsmanagement
Im Veränderungsmanagement des bergbaulichen Lebenszyklus ist es absolut notwendig, auf Basis eines transparenten Vertrauensverhältnisses zu agieren, vor allem dann, wenn für die breite Öffentlichkeit in einschneidende Projektphasen eingetreten wird. Der moderne Wissens-/Wissenschaftstransfer und die Kommunikation mit einer Inwertsetzung von integrierten Umwelt- und Geomonitoringmethoden kann hier dazu beitragen, dieses breite Vertrauensverhältnis zu schaffen.
Im bergbaulichen Lebenszyklus werden über die Laufzeit eines Projekts eine Vielzahl an Projektphasen erreicht, die eine Interaktion mit der Öffentlichkeit notwendig machen. Beispielsweise ist der Übergang von der Erkundungs- hin zur Erschließungsphase, aber auch der Übergang von der Produktions- in die Nachbergbauphase mit einer deutlichen Veränderung in der öffentlichen Wahrnehmung verbunden. Der Grund liegt entweder in der Zunahme der Sichtbarkeit durch die Errichtung von Anlagen oder im umgekehrten Fall dem Rückbau von Anlagen. Diese Veränderungen in der öffentlichen Sichtbarkeit sind im Veränderungsmanagement von Projekten zu berücksichtigen.

Auch zukünftig bewirken bergbauliche Prozesse einen Eingriff in Natur und Landschaft und führen oftmals zu nur teilweise reversiblen Veränderungen. Diese Eingriffe lassen sich auch bei einer Steigerung und Ausdehnung der zirkulären Wertschöpfung nicht vermeiden, da Rohstoffe verbraucht werden. Die Eingriffe bleiben somit immer sichtbar und sind im strengen Sinne auch nicht nachhaltig. Aufgrund des gesellschaftlichen Wandels hin zu einem Klima- und Erdsystemschutz entsteht daher ein Zielkonflikt in der gesellschaftlichen Akzeptanz. Um aber die gesellschaftliche Akzeptanz zu erreichen sowie dem Aspekt der Risikominimierung zu genügen, ist es wichtig, dass ein integriertes und kontinuierliches Umwelt- und Geomonitoring im Bergbau aufgebaut und umgesetzt wird (Bild 9). Durch die vollständige, digitale Integration von Methoden aus der Luft, z. B. Satellit, Befliegung, Drohne, an der Tagesoberfläche, z. B. Begehung, In-situ-Sensoren, und im Untergrund, z. B. markscheiderische Vermessung, Bohrlochgeophysik, kann ein transparentes Prozessverständnis von Eingriffen in die Natur und Landschaft über den Raum und die Zeit geschaffen werden. Das 4D-Prozessverständnis (Raum-Zeit-Sensor) bildet die Grundlage für den Wissens-/Wissenschaftstransfer sowie die Kommunikation und bedient die gesellschaftliche Betreiberverantwortung.
Für den Aufbau von Vertrauen und die Vermittlung von wissenschaftlich-technischen Inhalten sind verschiedene Wege mit kurz-, mittel- und langfristigen Zielen im Wissens-/Wissenschaftstransfer und in der Kommunikation zu aktivieren. Die modernen Werkzeuge des Wissens-/Wissenschaftstransfers und der Kommunikation, die im vorhergehenden Kapitel eingeführt wurden, bieten die Möglichkeit, mehr oder weniger gleichzeitig und unterschiedlich intensiv auf die verschiedensten Zielgruppen zugeschnitten zu sein, um so eine breite Durchdringung und einen umfassenden Laientransfer zu erreichen.
So bietet ein Bürgerlabor eine gesteigerte Beteiligung der allgemeinen Öffentlichkeit, ist aber zeitlich begrenzt. Ein Serious-Game für den bergbaulichen Lebenszyklus steht zwar zeitlich unbegrenzt zur Verfügung, bietet aber ggf. eine begrenzte Durchdringung, da es nur von bestimmten Altersklassen genutzt wird. Diese Maßnahme müsste mit weiteren Kommunikationsmaßnahmen begleitet werden, um eine vergleichbare Durchdringung zu erreichen wie beim Bürgerlabor. Eine Fischbowl-Runde kann nur dann mit einer direkten Beteiligung der Zielgruppen durchgeführt werden, wenn hierzu vorab ein grundlegender Informationstransfer und die Bildung einer Verständnisbasis, wie z. B. mittels lokaler Tagungskonzepte, Workshops, Roadshows, Popup-Shows, erfolgt ist.
Nur sehr ausgewählte Werkzeuge des Wissens-/Wissenschaftstransfers und der Kommunikation besitzen eine multilaterale Wirkung mit einer unmittelbaren und direkten Beteiligung. Hierzu gehören die Werkzeuge der Citizen-Science und des Crowdsourcing. Beide Werkzeuge können direkt im Umwelt- und Geomonitoring von Bergbaustandorten eingesetzt werden. Auf der einen Seite dient die direkte Einbindung der breiten Öffentlichkeit dem öffentlichen Diskurs, da Transparenz geschaffen wird. Auf der anderen Seite werden durch die aktive Auseinandersetzung mit wissenschaftlich-technischen Themen ein Verständnis und eine Bildungsbasis erzeugt. Durch die Werkzeuge des Umwelt- und Geomonitorings werden Datensätze generiert, die durch das operative, unternehmerische Geomonitoring nicht generiert werden können. So erfolgt auch auf der wissenschaftlich-technischen Seite eine bessere Inwertsetzung (37) und es kann auch eine bessere Beantwortung der Frage „warum“ (Generation Purpose) erfolgen (16). Durch die Einbindung der externen Beteiligten erfolgt nun ein indirekter Transfer von Daten, Informationen und ggf. auch Wissen, und sie dient dem Erreichen von Vertrauen und Authentizität. Hiermit werden auch die Einflussgrößen zur Erreichbarkeit von Zielgruppen bedient (Bild 2).
Zusammenfassung
Aktuelle Projekte im bergbaulichen Lebenszyklus unterliegen einem starken äußeren Einfluss durch die Öffentlichkeit. Dies bedeutet, dass die unterschiedlichen Phasen der Projekte immer mit einer Veränderung der Sichtbarkeit einhergehen und daher im Rahmen des Veränderungsmanagements mit einem integrierten, raumzeitlichen Umwelt- und Geomonitoring begleitet werden müssen. In Kombination mit den Werkzeugen des Wissens-/Wissenschaftstransfers und der Kommunikation wird somit ein Transfer von Wissen erzeugt.
Das Veränderungsmanagement im bergbaulichen Lebenszyklus benötigt zwei Hauptkomponenten, um erfolgreich zu sein. Hierzu gehören erstens Vertrauen und zweitens Technologie- und Sachkompetenz in der wissenschaftlich-technischen Innovation. Der Aufbau von Vertrauen bei den Prozessbeteiligten/-betroffenen erfordert eine hohe soziale Kompetenz in der Interaktion auf Seiten des Anforderers. Nur so wird die Basis für einen Austausch geschaffen. Erst in einem weiteren Schritt ist eine Technologie- und Sachkompetenz notwendig, welche die wissenschaftlich-technischen Inhalte vermittelt.
Für den Transfer steht eine Vielzahl an innovativen Werkzeugen zur Verfügung, um die Veränderung der Sichtbarkeit in die notwendige Richtung der verbesserten Wahrnehmung zu bekommen. Diese Werkzeuge unterscheiden sich im Umfang der aktiven Beteiligung und der Bereitstellung von Daten, Informationen und Wissen. Diese Ebene ist an die Zielgruppe der Beteiligten anzupassen. Es bietet sich an, je nach individueller und sozialer Struktur der Zielgruppe der Beteiligten, hier mehrere Methoden gleichzeitig zu initiieren. Dabei gilt es zu berücksichtigten, dass je transparenter die Maßnahmen sind, der Vertrauensgewinn desto größer wird. Empfehlenswert ist dabei, dass die Möglichkeit besteht, durch die Werkzeuge des Citizen-Science und Crowdsourcings die Beteiligten in die Prozesse des (unternehmerischen) Umwelt- und Geomonitorings direkt einzubeziehen, einen wissenschaftlich-technischen Diskurs zu erzielen und gleichzeitig Transparenz zu erreichen.
Zusammenfassend zeigt sich einerseits, dass unter der Abwägung der Punkte zum Vertrauensverhältnis, zur Bildungsbasis als Ebene der Vermittlung der wissenschaftlich-technischen Informationen, zur Intensität und zum Umfang der direkten Beteiligung und der Verfügbarkeit an Daten, Informationen und Wissen sehr verschiedene Werkzeuge des Wissens-/Wissenschaftstransfers und der Kommunikation im Veränderungsmanagement des bergbaulichen Lebenszyklus vorliegen. Andererseits zeigt sich, dass nur mit einer sehr umfassenden Beteiligung der Betroffenen die Frage des „warum“ nachhaltig und innovativ beantwortet und vollständige Transparenz sowie Vertrauen geschaffen werden kann. Es wird eine Perspektive geschaffen.
Interessenserklärung
Die Autoren erklären, dass sie keine konkurrierenden Interessen haben.
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