BG RCI

  • Branchenverband und IG BCE beschließen Tarifwerk „Steinkohle Nachbergbau“

    Am 25. August 2021 haben der Branchenverband Steinkohle und Nachbergbau e. V. (bsn), Essen, und die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE), Hannover, das Tarifwerk „Steinkohle Nachbergbau“ unterzeichnet (Bild 1). Damit wird fast drei Jahre nach Einstellung der Steinkohlenförderung in Deutschland die Tarifwelt in die Nachbergbauzeit überführt und die Zukunft der RAG Aktiengesellschaft mitgestaltet.

    Die Regelungen treten am 1. Januar 2022 in Kraft und lösen das seit 1919 bestehende und seitdem weiterentwickelte Tarifwerk des deutschen Steinkohlenbergbaus mit einem komplett neu gestalteten Tarifsystem ab.

    Für die Beschäftigten enthält das neue Tarifwerk moderne Arbeits- und Entgeltbedingungen einschließlich eines einheitlichen Vergütungssystems, das nicht mehr zwischen Arbeitern und Angestellten differenziert. Ebenso vereinbarten Arbeitgeber und Arbeitnehmervertreter eine variable Vergütung, die heute bereits bis 2024 einen Einkommenszuwachs von 5 % garantiert. Beide Seiten einigten sich außerdem auf einen Entgeltbaustein Vorsorge in Höhe von jährlich 750 €, den die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in eigener Initiative und Verantwortung zur privaten Vorsorge nutzen sollen. Besonderes Augenmerk richteten die Verhandlungspartner auf flexible Arbeitsbedingungen. Moderne Zeitwertkonten werden eingeführt und die Beschäftigten können ihre Arbeitszeit flexibel gestalten. Persönliche Freizeit kann künftig auch stundenweise und nicht mehr nur tageweise genommen werden.

    „Ich freue mich, dass wir es geschafft haben, nach 100 Jahren Tarifgeschichte nun ein neues Kapitel aufzuschlagen und mit intelligenten Lösungen für unsere Beschäftigten ein zukunftsweisendes und attraktives Gesamtpaket zu schnüren“, betont Michael Kalthoff, Präsident des bsn. Mit den neuen Regelungen trage man den veränderten Aufgaben und Möglichkeiten der RAG Rechnung.

    Ralf Sikorski, Tarifvorstand und stellvertretender Vorsitzender der IG BCE betont: „Heute ist ein historischer Tag. Nach über 100 Jahren beenden wir ein tarifpolitisches Kapitel für eine ganze Branche.“ Er unterstreicht: „Mit dem neuen Tarifwerk haben wir für unsere Kolleginnen und Kollegen eine gute Perspektive für die Zukunft geschaffen, die deutliche materielle Verbesserungen mit innovativen Elementen vereint und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie deutlich erleichtert.“

    Besonders mit Blick auf die Aufgaben, die sich in der Nachbergbau-Ära an die RAG und ihre Beschäftigten stellen, zieht der RAG-Vorstandsvorsitzende Peter Schrimpf eine positive Bilanz der Tarifverhandlungen: „Das Tarifwerk berücksichtigt alle Interessen. Es gibt dem Unternehmen und der Belegschaft eine gute Perspektive und schafft die Basis, um gemeinsam die Zukunft der RAG zu gestalten.“

    In diesem Zusammenhang betont die Gesamtbetriebsratsvorsitzende der RAG, Susanne Hardies: „Wir sind mit dem Anspruch in die Verhandlungen gegangen, unseren Kolleginnen und Kollegen auch künftig ein attraktives und soziales Arbeitsumfeld mit interessanten Perspektiven zu bieten. Dies ist uns auch gelungen.“ (bsn/Si.)

  • Null Unfälle – gesund arbeiten

    Eine enge Zusammenarbeit haben die RAG Aktiengesellschaft, Herne, und die Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie (BG RCI), Heidelberg, im Rahmen der Umsetzung der Präventionsstrategie „VISION ZERO. Null Unfälle – gesund arbeiten!“ vereinbart (Bild 1). RAG und BG RCI sind der Überzeugung, dass durch die Präventionsstrategie Unfälle und Berufskrankheiten vermieden werden können. Schon heute ist der Steinkohlenbergbau in Deutschland der sicherste weltweit.

    „Die Kooperationsvereinbarung ist der logische Schritt, die Vermeidung von Arbeitsunfällen und arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren in unseren Unternehmen noch weiter voranzubringen. Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz müssen als elementare Werte erkannt werden. Management, alle Führungskräfte und die Beschäftigten müssen ihrer Verantwortung entsprechend handeln“, so der stellvertretende RAG-Vorstandsvorsitzende Peter Schrimpf, der die Vereinbarung für die RAG unterzeichnete.

    „Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz liegen uns allen sehr am Herzen“, erklärte Geschäftsführer Ulrich Meesmann für die BG RCI. „Wir freuen uns sehr, die Kooperation mit der RAG eingehen zu können. Die Präventionsstrategie „VISION ZERO. Null Unfälle – gesund arbeiten!“ der BG RCI gibt konkrete Ziele vor, die es bis zum Jahr 2024 zu erreichen gilt.“ Schon heute sei die RAG in diesem Bereich vorbildlich, so Meesmann weiter. Das Arbeitsunfallrisiko solle nun um weitere 30 % verringert werden und die Zahl der tödlichen Arbeitsunfälle um 50 % sinken.

    Zehn Punkte werden in der Vereinbarung aufgelistet, damit die nachhaltige Verbesserung für Sicherheit und Gesundheitsschutz noch weiter vorangetrieben werden kann. U. a. sollen Führungskräfte qualifiziert werden, die im VISION ZERO-Leitfaden beschriebenen Erfolgsfaktoren in ihrem Verantwortungsbereich umzusetzen. Weiter wird die Einführung des Gütesiegels „Sicher mit System“ durch die BG RCI unterstützt.

    Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz nehmen bei der RAG einen gleichrangigen Stellenwert mit Produktion und Wirtschaftlichkeit ein. Mit geeigneten Präventionsmaßnahmen soll die Anzahl der Arbeitsunfälle systematisch und kontinuierlich weiter gesenkt werden. Seit dem Jahr 1995 gingen die Unfallzahlen im deutschen Steinkohlenbergbau um über 90 % auf 3,8 Unfälle pro eine Million Arbeitsstunden im Jahr 2016 zurück. Zu den Maßnahmen gehört auch eine konzernweite Arbeitsschutzkampagne, die bis zum Ende des deutschen Steinkohlenbergbaus im Jahr 2018 zum sicheren Handeln vor, während und nach der Arbeit anhalten soll. Die RAG beschäftigt noch rd. 7.300 Mitarbeiter. (RAG/Si.)

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