Gesamtverband Steinkohle e. V. (GVSt)

  • Nachruf Wolfgang Reichel

    Bild 1. Wolfgang Reichel. Foto: Privat

    Diplom-Volkswirt Wolfgang Reichel (Bild 1), geboren am 15. März 1943, trat am 1. Februar 1970 als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Öffentlichkeitsarbeit/Information seinen Dienst beim damaligen Gesamtverband des deutschen Steinkohlenbergbaus GVSt (später Gesamtverband Steinkohle, heute Branchenverband Steinkohle und Nachbergbau – BSN e. V.) an. Nach weiteren Stationen in den Bereichen Betriebswirtschaft und Statistik, Wirtschaftspolitik, Volkswirtschaft und Energiepolitik wurde er zum 1. Januar 1990 in die Geschäftsführung mit der Zuständigkeit für Wirtschaftspolitik beim GVSt berufen. Zum 1. Oktober 1993 folgte seine Berufung zum Hauptgeschäftsführer des Verbands mit den Zuständigkeiten für Wirtschaftspolitik und Europaangelegenheiten. Vom 1. Januar 1996 bis zu seinem Ausscheiden in den Ruhestand am 30. Juni 2006 führte er den Verband als alleiniger Hauptgeschäftsführer. Von Juli 1997 an war Reichel zugleich Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des GVSt. Neben seinen Aufgaben beim GVSt war er Mitglied des Aufsichtsrats der Verlag Glückauf GmbH, Hauptgeschäftsführer und Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Unternehmensverbands Steinkohlenbergbau (UVSt), Mitglied des Vorstands des Vereins für die bergbaulichen Interessen (VbI) sowie Hauptgeschäftsführer der Wirtschaftsvereinigung Bergbau (WVB, heute Vereinigung Rohstoffe und Bergbau – VRB).

    Reichel vertrat bis zu seinem Ausscheiden in den Ruhestand die Interessen des deutschen Steinkohlenbergbaus auf herausragende Weise und führte dabei den Verband und seine Mitarbeiter umsichtig und auf eine menschlich zugewandte Art. Am 20. Juni 2025 ist er in Essen verstorben. Er hinterlässt seine Ehefrau und zwei Töchter. (Si.)

  • GVSt wird bsn – Gesamtverband Steinkohle umbenannt in Branchenverband Steinkohle und Nachbergbau

    Zum 1. März 2021 hat sich der Gesamtverband Steinkohle e. V. (GVSt), Essen, umbenannt und firmiert seit diesem Datum unter Branchenverband Steinkohle und Nachbergbau e. V. (bsn). Mit dieser Umbenennung verdeutlicht der Verband seine veränderten Aufgaben nach der Beendigung der Steinkohlenförderung in Deutschland im Jahr 2018. Im dritten Jahr nach der Einstellung der Förderung ist der deutsche Steinkohlenbergbau endgültig in der Nachbergbauzeit angekommen. Heute treten die kohlepolitischen und energiewirtschaftlichen Fragestellungen in den Hintergrund, die verantwortungsvolle Bearbeitung der Altlasten und der sogenannten Ewigkeitsaufgaben stehen für die Branche klar im Fokus. Der Verband nimmt auch in dieser Zeit weiter die Interessen seiner Mitglieder, der RAG Aktiengesellschaft, ihrer Konzerntöchter und der STEAG GmbH, wahr. Um dies auch im Verbandsnamen erkennbar zu machen, wurde von den Mitgliedern beschlossen, dem Verband den Namen Branchenverband Steinkohle und Nachbergbau (bsn) zu geben (Bild 1).

    Neben der Interessenvertretung seiner Mitglieder rund um den Nachbergbau – deutlich geprägt durch Rechtsfragen rund um die Wasserhaltung, den Altbergbau und die Flächenrekultivierung – bleiben die weiteren Aufgaben des Verbands bestehen. Der bsn vertritt seine Mitglieder als Arbeitgeberverband, berät in Fragen des individuellen und kollektiven Arbeitsrechts einschließlich der betrieblichen Altersversorgung und nimmt wichtige Aufgaben in der sozialen Selbstverwaltung wahr. Er bleibt Tarifpartei für seine tarifgebundenen Mitglieder und verhandelt derze it mit seinem Tarifpartner, der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) über ein neues Tarifwerk für die Steinkohle. Damit sollen ab dem Jahr 2022 die vom traditionellen Bergbau geprägten Tarifregelungen für die Branche abgelöst und durch einen modernen Rahmen für die veränderten Aufgabenstellungen des Nachbergbaus ersetzt werden.

    Der Gesamtverband des deutschen Steinkohlenbergbaus (GVSt) wurde im Jahr 1968 als Verbändeverband für die damaligen regionalen Unternehmensverbände des deutschen Steinkohlenbergbaus gegründet. Seitdem erfüllte der GVSt die Verbandsaufgaben, die sich an den jeweiligen Rahmenbedingungen für die Steinkohle orientierten. Er hat dabei den Weg zur geordneten und sozialverträglichen Beendigung des deutschen Steinkohlenbergbaus mitgestaltet. Im Jahr 2007 übernahm er die Aufgabe als Tarifpartei vom Unternehmensverband Steinkohle (UVSt) und änderte seinen Namen in die damals bereits etablierte Kurzform „Gesamtverband Steinkohle“. Mit der Verschmelzung des traditionsreichen Vereins für die bergbaulichen Interessen (VbI) auf den GVSt im Jahr 2009 fand die Konzentration der Gemeinschaftsorganisationen des deutschen Steinkohlenbergbaus ihren Abschluss. Mit der Aufgabenschärfung und der Umbenennung zum Branchenverband Steinkohle und Nachbergbau wird nun der nächste Schritt der Anpassung an die Rahmenbedingungen für den Steinkohlenbergbau, nun in der Nachbergbauzeit, vollzogen. (bsn/Si.)

  • Gesamtverband Steinkohle e. V. trauert um seinen Ehrenpräsidenten Dr.-Ing. E.h. Wilhelm Beermann

    Der Gesamtverband Steinkohle e. V. (GVSt) trauert um Dr.-Ing. E.h. Wilhelm Beermann. Der Ehrenpräsident und stellvertretende GVSt-Vorsitzende verstarb am 5. August im Alter von 84 Jahren.

    Wilhelm Beermann hat sein gesamtes berufliches Wirken in den Dienst des Bergbaus und der Bergleute im Stein- und Braunkohlenbergbau gestellt. Dabei war es ihm immer ein zentrales Anliegen, für die Menschen, die tagtäglich die schwere Arbeit zu verrichten hatten, Verantwortung zu übernehmen und ihre Interessen in den Blickpunkt unternehmerischer Entscheidungen zu rücken.

    Wilhelm Beermann wurde 1936 als Sohn einer Bergmannsfamilie in Gelsenkirchen geboren. 1951 begann er seine Ausbildung zum Industriekaufmann auf der Zeche Holland der Rheinelbe Bergbau AG. Früh engagierte er sich bei der IG Bergbau und der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft. Im Jahr 1969 übernahm Beermann bei der Bergbau AG Westfalen die Leitung der Abteilung „Soziale Fragen“. Im Jahr 1984 wechselte er als Arbeitsdirektor in den Vorstand der Bergbau AG Niederrhein.

    Nach zwischenzeitlicher vierjähriger Tätigkeit im Vorstand der Rheinischen Braunkohlenwerke AG kehrte er 1990 in den Steinkohlenbergbau zurück, wurde Arbeitsdirektor im Vorstand der RAG Aktiengesellschaft und übernahm dort 1997 auch den stellvertretenden Vorsitz. Im Jahr 1998 wurde er der erste Vorstandsvorsitzende der neu gegründeten Deutschen Steinkohle AG.

    Von 2001 bis 2019 trug Wilhelm Beermann als Vorsitzender des Aufsichtsrats der MIBRAG mbH erneut Verantwortung im deutschen Braunkohlenbergbau.

    Den GVSt hat Wilhelm Beermann über viele Jahre begleitet und seit 1997 im Vorstand des Verbands als dessen stellvertretender Vorsitzender Verantwortung übernommen. Er wirkte in den Verbänden auch über die deutschen Grenzen hinaus. In seine Zeit als Präsident unserer damaligen europäischen Dachorganisation CECSO fielen wichtige Entscheidungen zu den Folgeregelungen nach Ablauf des Vertrags zur Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl.

    An seinem 70. Geburtstag im Jahr 2006 hat der Vorstand des Gesamtverbands Steinkohle Wilhelm Beermann als Zeichen der Dankbarkeit für seinen einzigartigen Einsatz für unsere Branche und ihre Beschäftigten zum Ehrenpräsidenten ernannt.

    Zahlreiche Auszeichnungen unterstreichen die Bedeutung seines Lebenswerks. So ernannte ihn die Technische Hochschule Georg Agricola in Bochum zum Ehrensenator, die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen verlieh ihm die Ehrendoktorwürde. Das umfassende ehrenamtliche Engagement auch außerhalb des Bergbaus wurde u. a. mit der Verleihung des Verdienstkreuzes erster Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland gewürdigt.

    Der Verband verliert mit Wilhelm Beermann eine herausragende Persönlichkeit und einen Ratgeber mit großem Urteilsvermögen. Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

    Michael Kalthoff
    Präsident
    Gesamtverband Steinkohle e. V. (GVSt)

    Michael Weberink
    Hauptgeschäftsführer
    Gesamtverband Steinkohle e. V. (GVSt)

  • GVSt

    In seiner Sitzung am 13. September 2019 hat der Gesamtverband Steinkohle e. V. (GVSt), Essen, eine Verkleinerung seines Vorstands beschlossen. Die langjährigen Vorstandsmitglieder Jürgen Eikhoff, Rainer Platzek und Michael G. Ziesler haben ihr Mandat niedergelegt. Der Hauptgeschäftsführer des Verbands Michael Weberink ist als Geschäftsführendes Vorstandsmitglied neu in das Gremium berufen worden.

  • Prof. Dr. Gerhard Neipp ist tot

    Aufsichtsrat, Vorstand, Betriebsrat und Mitarbeiter der RAG Aktiengesellschaft und des Gesamtverbands Steinkohle e. V. (GVSt) trauern um Prof. Dr. Gerhard Neipp. Er war von 1995 bis 1999 Vorstandsvorsitzender der RAG und zeitgleich auch im Vorstand des GVSt, dessen Präsident er von 1997 bis 1999 war.

    Neipp ist am 16. Juli 2019 im Alter von 79 Jahren verstorben. In seine Amtszeit fiel die Zusammenführung des gesamten deutschen Steinkohlenbergbaus in der RAG-Tochter Deutsche Steinkohle AG (DSK), in deren Aufsichtsrat er den Vorsitz übernahm. In dieser Zeit entwickelte sich die RAG zu einem international agierenden und anerkannten Konzern. Prof. Dr. Gerhard Neipp war zudem maßgeblich daran beteiligt, dass 1997 zwischen Politik, Unternehmen und Mitbestimmung ein Kompromiss in der Kohlepolitik gefunden wurde, der weiterhin die Sozialverträglichkeit bei künftigen Betriebsschließungen garantierte.

    „Der Name Gerhard Neipp bleibt damit für immer mit dem Weg der sozialverträglichen Anpassung des deutschen Steinkohlenbergbaus verbunden“, würdigte der RAG-Vorstandsvorsitzende Peter Schrimpf die Verdienste des Verstorbenen. (RAG/Si.)

  • 200 Jahre industrieller Steinkohlenbergbau in Deutschland

    Am 23. Januar 2019 führte der Gesamtverband Steinkohle e. V. (GVSt), Essen, die Veranstaltung „200 Jahre industrieller Steinkohlenbergbau in Deutschland“ durch. Jürgen-Johann Rupp, Präsident des GVSt und Mitglied des Vorstands der RAG Aktiengesellschaft, begrüßte dazu rd. 150 Teilnehmer im Casino Zollverein (Bild 1).

    Der Vorsitzende der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE), Michael Vassiliadis, mahnte in seinem Grußwort Leitprinzipien für die Umsetzung des Strukturwandels in den ehemaligen Bergbaurevieren an. Klima- und Energiepolitik seien nicht dasselbe. Daher benötigten die Landesregierungen in Nordrhein-Westfalen und im Saarland wie auch die Bundesregierung einen „energiepolitischen Kompass“, um die richtigen Entscheidungen zu treffen.

    Prof. Bert Rürup, Leiter des Handelsblatt Research Institute (HRI), stellte das Factbook Steinkohle vor, das sein Institut im Auftrag der RAG und des GVSt erstellt hat. Er wies dabei insbesondere auf die Bedeutung des Steinkohlenbergbaus als Motor der Industrialisierung hin. Gleichzeitig mahnte er, dass aus dem Ausstieg aus dem Steinkohlenbergbau politisch nicht die falschen Lehren gezogen werden dürften. Das Ruhrgebiet müsse auf seine bereits entwickelten Stärken setzen und das seien die Gesundheitswirtschaft, die Logistik und die Umweltwirtschaft. Eine anschließend von Prof. Stefan Berger, Ruhr-Universität Bochum (RUB), moderierte Gesprächsrunde mit Bärbel Bergerhoff-Wodopia, Mitglied des Vorstands der RAG-Stiftung, Karola Geiß-Netthöfel, Regionaldirektorin des Regionalverbands Ruhr (RVR), und Prof. Jörg Bogumil, Inhaber des Lehrstuhls für öffentliche Verwaltung, Stadt- und Regionalpolitik an der RUB, diskutierte mögliche Wege dies umzusetzen.

    Fig. 2. GVSt Honorary President Wilhelm Beermann (r.) reflects on key events surrounding coal policy during GVSt’s 50-year history. // Bild 2. GVSt-Ehrenpräsidenten Wilhelm Beermann (r.) erinnerte an herausragende kohlepolitische Ereignisse aus fünf Jahrzehnten des Bestehens des GVSt. Photo/Foto: GVSt

    Ende 2018 konnte nicht nur die RAG, sondern auch der GVSt auf 50 Jahre seines Bestehens zurückblicken. Darauf verwies der Hauptgeschäftsführer des Verbands, Michael Weberink. Ein besonderes Highlight in diesem Zusammenhang waren die Erinnerungen des GVSt-Ehrenpräsidenten Wilhelm Beermann an herausragende kohlepolitische Ereignisse aus diesem Zeitraum (Bild 2). (Si.)

  • GVSt

    Jürgen-Johann Rupp, Mitglied des Vorstands der RAG Aktiengesellschaft, ist mit Wirkung vom 24. Mai 2018 zum neuen Präsidenten des Gesamtverbands Steinkohle e. V. (GVSt), Essen, gewählt worden. Er folgt auf Bernd Tönjes, neuer Vorstandsvorsitzender der RAG-Stiftung, der das GVSt-Mandat gleichzeitig mit seiner Tätigkeit als Vorstandsvorsitzender der RAG Aktiengesellschaft zum 23. Mai 2018 niedergelegt hat.

  • GVSt

    Jürgen-Johann Rupp, Mitglied des Vorstands der RAG Aktiengesellschaft, ist mit Wirkung vom 24. Mai 2018 zum neuen Präsidenten des Gesamtverbands Steinkohle e.V. (GVSt), Essen, gewählt worden. Er folgt auf Bernd Tönjes, neuer Vorstandsvorsitzender der RAG-Stiftung, der das GVSt-Mandat gleichzeitig mit seiner Tätigkeit als Vorstandsvorsitzender der RAG Aktiengesellschaft zum 23. Mai 2018 niedergelegt hat.

  • GVSt

    Prof. Dr. Franz-Josef Wodopia ist zum 31. Dezember 2015 als Geschäftsführendes Vorstandsmitglied und Hauptgeschäftsführer beim Gesamtverband Steinkohle e. V. (GVSt), Herne, ausgeschieden. Neuer Hauptgeschäftsführer ist Rechtsanwalt Michael Weberink, der bereits seit März 2015 Mitglied der Geschäftsführung des GVSt war.

  • GVSt

    Elmar Milles, Geschäftsführer für den Bereich Recht/Soziales/Tarife des Gesamtverbands Steinkohle e. V. (GVSt), schied zum 28. Februar 2015 aus und wechselte in den Ruhestand. Seine Tätigkeiten als Geschäftsführer des Bochumer Verbands und des Unfallschadenverbands wird er weiterhin ausführen. Sein Nachfolger beim GVSt wurde am 1. März 2015 Michael Weberink, bis dahin Justitiar beim GVSt.

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