RAG Mining Solutions GmbH

  • Die RAG im Jahr 2020: Herausforderungen angenommen

    Zwei Jahre ist es her, dass die letzten Bergwerke in Nordrhein-Westfalen geschlossen wurden. Am 21. Dezember 2018 überreichten RAG-Kumpel Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die letzte Kohle aus dem Bergwerk Prosper-Haniel in Bottrop. Heute hat die RAG Aktiengesellschaft, Essen, alle Voraussetzungen dafür erfüllt, sich endgültig aus der Untertagewelt zu verabschieden (Bild 1). „Das alles in schwierigen Zeiten – und dennoch unfallfrei“, lobt RAG-Vorstandsvorsitzender Peter Schrimpf seine Mannschaft. Und überhaupt ist das Unternehmen mit den Leistungen im Jahr 2020 zufrieden.

    Auch für die beiden Bergwerke in Ibbenbüren und Bottrop, die noch bis zuletzt gefördert hatten, naht nun, rund zwei Jahre nach der Stilllegung der Produktion, mit dem endgültigen Abstellen der Pumpen der unwiderrufliche Abschied aus dem Grubengebäude. Während in Ibbenbüren der Abschlussbetriebsplan zum Verlassen des Restgrubengebäudes bereits im April genehmigt worden war, erteilte die Bergbehörde diese letzte Genehmigung im November auch für das Bergwerk Prosper-Haniel in Bottrop. Mit der zum Jahresbeginn erwarteten Zulassung für die Abschlussbetriebsplanergänzung des ehemaligen Bergwerks Lohberg wird die RAG dem vollständigen untertägigen Rückzug und damit der Umsetzung des Grubenwasserkonzepts im Ruhrgebiet einen weiteren entscheidenden Schritt näherkommen, denn der Standort in Dinslaken ist im Konzept der RAG von ganz entscheidender Bedeutung. „Mit dieser Zulassung kann das Grubenwasser dort auf ein Niveau von -630 m ansteigen. Dies wiederum ist die Voraussetzung dafür, dass das Grubenwasser von Prosper-Haniel nach Lohberg überlaufen kann und nicht mehr in die Emscher eingeleitet werden muss“, erläutert Schrimpf. Damit sei ein wichtiger Schritt getan, die Emscher bis Ende 2021 vollständig von Grubenwasser zu befreien. So könne dann auch das Generationenprojekt Emscherumbau abgeschlossen werden.

    Neben den bergrechtlichen Genehmigungen gehen nun auch die wasserrechtlichen Genehmigungen für das Heben und anschließende Einleiten von Grubenwasser in die aufnehmenden Gewässer in die heiße Phase. Das Grubenwasserkonzept für das Ruhrgebiet sieht vor, Grubenwasser zukünftig nur noch an sechs Standorten mit großen Tauchpumpen aus großer Tiefe zu heben und in Ruhr, Lippe und im Wesentlichen in den Rhein einzuleiten. In Ibbenbüren soll das Grubenwasser über einen noch zu erstellenden Grubenwasserkanal in die Aa gelangen. Schrimpf: „Wir werden diese Prozesse offen und transparent gestalten. Am Ende geht es darum, möglichst viele Flusskilometer von Grubenwasser zu entlasten und so eine natürliche Entwicklung der Gewässer zu ermöglichen.“ Der Vorstandschef der RAG legt großen Wert darauf, dass das Unternehmen auch nach Ende des Steinkohlenbergbaus als Ansprechpartner der Bürger in den ehemaligen Bergbauregionen zur Verfügung steht. Schrimpf: „Wir sind da und bleiben auch. Wir stehen zu unserem Wort, die Folgen des Bergbaus verantwortungsvoll anzugehen.“

    Dazu hat sich die RAG neu aufgestellt. Zurzeit sind noch knapp 1.240 Mitarbeiter bei der RAG beschäftigt. Im Jahr 2007, als die politische Entscheidung fiel, den Steinkohlenbergbau zu beenden, waren es noch 34.000. Fast 33.000 Mitarbeiter konnten somit sozialverträglich abgebaut werden. All denen, die nicht in den Vorruhestand wechseln konnten, wurden mehrfach neue alternative Arbeitsplätze angeboten. Rd. 160 ehemalige Bergleute haben alle Angebote ausgeschlagen und klagen nach betriebsbedingter Kündigung gegen die RAG. Schrimpf: „Das Verhalten der Kollegen hat mich persönlich tief getroffen. Es ist durch und durch unsolidarisch. Dafür habe ich kein Verständnis. Wir werden alle uns zur Verfügung stehenden Rechtsmittel prüfen!“

    Zur Neuausrichtung der RAG gehört auch, dass sich der Konzern von Geschäftsaktivitäten trennen musste, beispielsweise zum Jahresende 2020 von der RAG Mining Solutions. Seit 2009 vermarktete das Unternehmen nicht mehr benötigtes RAG-Bergbauequipment weltweit. Insgesamt konnten so über 70 Mio. € erwirtschaftet werden. Schrimpf: „Dies hat einmal mehr gezeigt, welch hervorragenden Ruf deutsches Bergbau-Know-how und -equipment international genossen hat.“

    Fig. 2. RAG Verkauf delivered the coal from the mines to the customer by train within a few hours. // Bild 2. RAG Verkauf lieferte die Kohle von den Bergwerken innerhalb weniger Stunden per Zug zum Kunden. Photo/Foto: RAG

    Am 31. Dezember 2020 stellte auch der ehemalige Vermarkter heimischer Steinkohle und einst größte deutsche Kohleimporteur, RAG Verkauf, seine Tätigkeit ein. Fast sieben Jahrzehnte lang leistete das Unternehmen einen wesentlichen Beitrag zur Energiesicherheit in Deutschland (Bild 2). „RAG Verkauf hat immer eine entscheidende Rolle für den RAG-Konzern gespielt“, sagt der RAG-Vorstandschef. „Hätte die RAG Verkauf unsere Kohle nicht vermarkten können, wäre der gesamte Auslaufprozess des deutschen Steinkohlenbergbaus sozialverträglich nicht möglich gewesen. Denn die notwendigen öffentlichen finanziellen Hilfen gab es nicht für die geförderte, sondern für die verkaufte Tonne Steinkohle.“ Seit Mitte der 1990er Jahre vermarktete RAG Verkauf zusätzlich zur deutschen auch internationale Steinkohle und entwickelte sich zu einem bedeutenden, im Jahr 1998 sogar zum größten Kohleimporteur Deutschlands.

    Vorangeschritten ist auch die organisatorische Optimierung der immobilienwirtschaftlichen Aufgaben. Alle Aktivitäten, die dem Nachbergbau zugeordnet sind, wie die Sanierung ehemalig genutzter Bergbauflächen oder die Reinigung von Grundwasser an ehemaligen Kokereistandorten sollen zukünftig direkt durch die RAG bearbeitet werden. Nach der Neuorganisation bleibt die für neue Ansiedlungen dringend benötigte Flächenentwicklung in den ehemaligen Bergbauregionen an der Ruhr, in Ibbenbüren und im Saarland jedoch weiterhin Kerngeschäft der RAG Montan Immobilien. Schrimpf: „Sie leistet damit einen wesentlichen Beitrag zum Strukturwandel.“

    Das Jahr 2020 stand natürlich auch bei der RAG im Zeichen von Corona. Schrimpf: „Die Pandemie hat uns gezeigt, wie verletzlich vor allem Menschen, aber auch wirtschaftliche Prozesse sind. Wir haben uns wieder daran erinnern dürfen, wie wichtig es ist, zusammenzuhalten. Gemeinsam sind wir die Herausforderungen angegangen und haben die notwendigen Geschäftsprozesse aufrechterhalten und gleichzeitig unsere Mitarbeiter schützen können.“ (RAG/Si.)

  • RAG Mining Solutions

    Arnold Gehlen ist am 30. September 2015 aus der Geschäftsführung der RAG Mining Solutions GmbH, Herne, ausgeschieden.

  • RAG Mining Solutions bietet instandgesetztes Bergbauequipment und komplette Systeme

    Die RAG Mining Solutions hat ihr Produktportfolio erweitert und bietet ab sofort neben gebrauchtem Bergbauequipment auch instandgesetztes Equipment sowie komplette Systeme für den untertägigen Einsatz an. Instandgesetzte Maschinen gibt es je nach Kundenwunsch in drei Kategorien: auf Reparaturbasis gereinigt und konserviert, betriebsbereit oder generalüberholt. Das Angebot richtet sich dabei an Kunden, die untertägiges Equipment für die Bereiche Gewinnung, Streckenvortrieb, Ausbautechnik, Wetter- und Klimatechnik, Automatisierung oder Logistik suchen.

    RAG Mining Solutions bietet darüber hinaus nun auch komplette lauffähige und betriebsbereite untertägige Systeme für die Gewinnungstechnik mit Hobel oder Walzenlader an. Auch für den maschinellen Streckenvortrieb mit Teilschnittmaschine oder den konventionellen Streckenvortrieb mit Bohrwagen, Lader und Ausbaubühne sind ganze Systeme im Angebot.

    Die Maschinen und Anlagen der RAG Mining Solutions sind auf dem Weltmarkt gefragt, da neben den eigentlichen Maschinen auch das entsprechende Know-how zum richtigen Einsatz des Maschinenparks von der RAG Mining Solutions angeboten wird. So lassen sich Produktivität und Sicherheit auch im internationalen Bergbau kostengünstig weiter steigern. (RAG Mining Solutions GmbH/Si)

  • Ehemaliges Zechengelände geht an die Natur zurück

    In den 1980er und 1990er Jahren waren hier die Bergleute des Oer-Erkenschwicker Bergwerks Ewald Fortsetzung angefahren. Seit Anfang des Jahrtausends wird er nicht mehr benötigt und nun dauerstandsicher verfüllt: Der Haard-Schacht in Datteln-Ahsen inmitten des Wald- und Erholungsgebietes Haard. Die Arbeiten sollen voraussichtlich im Sommer 2015 beginnen.

    Mit den Teufarbeiten des Schachtes war 1977 begonnen worden. 1982 nahm der Schacht seine Arbeit auf. Er diente der Seilfahrt und dem Materialtransport. Nach der Stilllegung des Bergwerks Ewald-Fortsetzung gehörte der Schacht zum Recklinghäuser Bergwerk General Blumenthal und zuletzt zum Marler Bergwerk Auguste Victoria. 2001 wurde der Haard-Schacht stillgelegt.

    Vermutlich werden die Verfüllarbeiten im Sommer 2015 beginnen. Um jedoch die Natur zu schonen und die Belästigung für Spaziergänger und Radfahrer so gering wie möglich zu halten, soll der größte Teil der notwendigen Sandtransporte bereits im Januar und Februar 2015 erfolgen und zwar so viel, wie auf der Bergwerksfläche gelagert werden kann. Der Rest – rund 30 % – wird während der Verfüllung beigefahren. Insgesamt sind dafür rund 2.000 LKW-Transporte notwendig. Der reine Natursand ist Bestandteil  einer Betonmischung, die den Schacht füllen soll, der bereits zwischen einer Tiefe von 750 bis 850 mit einem Betonstopfen verschlossen  ist. Die Restsäule des insgesamt 1.116 Meter tiefen Schachtes wird mit rund 37.000 m3 des Materials verfüllt. Die Betonmischung wird direkt vor Ort mit Zement, Wasser und 54.000 t Natursand aus Haltern gemischt. Natursand auch deshalb, weil der Haard-Schacht im Bereich der Trinkwasserhorizonte der Halterner Sande verfüllt wird. Das Verfüllmaterial wird intensiv kontrolliert und begutachtet.

    Nach den Verfüllarbeiten – voraussichtlich im Herbst 2015 – werden die restlichen Gebäude der Schachtanlage zurückgebaut. Das Gelände wird anschließend renaturiert und wieder Bestandteil des Waldgebietes Haard werden. (RAG Aktiengesellschaft/Si)

  • Vom Weltkulturerbe aus übernimmt RAG Verantwortung für den Nachbergbau

    Die Zentrale der RAG Aktiengesellschaft zieht zur Mitte des Jahres 2017 nach Essen. Ihre neue Heimat findet das Unternehmen dann am Standort des UNESCO-Weltkulturerbes Zollverein. Die RAG Aktiengesellschaft kehrt damit zurück in die Stadt, wo sie als Ruhrkohle AG 1968 den Anfang fand, auf das Gelände der einst modernsten Steinkohlenzeche der Welt. Wie der RAG-Vorstandsvorsitzende Bernd Tönjes bei der Bekanntgabe des Vorhabens betonte, wird sein Unternehmen auch nach dem Ende des subventionierten Steinkohlenbergbaus Ansprechpartner in allen Fragen rund um die Bergbaufolgen bleiben.

    Schon heute ist auf Zollverein die RAG Montan Immobilien GmbH angesiedelt, die als Immobilientochter der RAG Aktiengesellschaft u. a. die dortige Kokereifläche saniert, entwickelt und vermarktet. Die RAG Montan Immobilien GmbH wird in Gemeinschaft mit dem Essener Projektentwickler Kölbl & Kruse den Neubau mit rund 250 Büroarbeitsplätzen für die RAG Aktiengesellschaft bis September 2017 auf dem Kokerei-Areal des UNESCO-Welterbes realisieren. Der Baubeginn ist für 2016 vorgesehen. Der Neubau wird sich an modernsten Nachhaltigkeits-Standards orientieren und als CO2-neutrales „Green-Building“ konzipiert. Das gilt sowohl für den Gebäudeaufbau als auch für die integrierte Energieversorgung und die innere Gestaltung der Immobilie als Lebensraum.

    Zurzeit realisieren die beiden Partner in der Welterbe Entwicklungsgesellschaft mbH Co. KG den Neubau der Folkwang Akademie der Künste und einen Hotelneubau auf dem sogenannten Designstadt-Areal des Welterbes Zollverein. Die neue Hauptverwaltung der RAG Aktiengesellschaft wird in direkter Nachbarschaft zum Unternehmenssitz der RAG Montan Immobilien GmbH entstehen. In dem neuen Gebäude werden nach und nach die Mitarbeiter der Standorte Herne und Bottrop zusammengeführt. Die operativen Aufgaben der Ewigkeitsgesellschaft, also im Wesentlichen die Aufgaben rund um die Grubenwasserhaltung, aber auch die Bergschadensabwicklung werden mit den entsprechenden Mitarbeitern am Standort Pluto in Herne-Wanne angesiedelt.

    Ausschlaggebend für die Entscheidung des Unternehmens sind vor allem finanzielle Gründe. Die Kosten für einen Neubau liegen auf das Jahr umgerechnet weit unter den Kosten, die der RAG ansonsten an allen übrigen Standorten entstehen würden. Außerdem entsprechen die Kapazitäten der bisherigen Standorte nicht denen, die in Zukunft benötigt werden. Vor allem sei das aber ein Signal dafür, dass die RAG Aktiengesellschaft auch zukünftig Ihre Verantwortung für die Region und die Nachbergbauzeit wahrnehmen werde, so Tönjes in seinem Statement weiter, im Zentrum des Ruhrgebiets auf einer ehemaligen und symbolträchtigen Bergbaufläche. (RAG/Si)

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