STEAG GmbH

  • Wärmenetz-Anbieter plant mit Stadtwerken Konstanz gemeinsame Projektgesellschaft „Wärmeversorgung Bodensee-Therme GmbH

    Der Weg zur klimaneutralen Wärmeversorgung in Konstanz nimmt Fahrt auf: Der Gemeinderat gab grünes Licht für die Gründung einer gemeinsamen Projektgesellschaft der Stadtwerke Konstanz und der Iqony Energies GmbH, Saarbrücken. Das zur Steag Iqony Group, Essen, gehörende Unternehmen realisiert und betreibt gemeinsam mit Kommunen und Stadtwerken nachhaltige Wärmenetze (Bild 1) – aktuell an 25 Standorten bundesweit, weitere sind in Planung.

    Die neue Gesellschaft mit dem Namen „Wärmeversorgung Bodensee-Therme GmbH“ soll den ersten Wärmeverbund der Stadt Konstanz im Gebiet rund um die Bodensee-Therme realisieren – nahezu vollständig auf Basis regenerativer Umweltwärme aus dem Bodensee, unterstützt durch moderne Großwärmepumpen. „Gemeinsam mit den Stadtwerken Konstanz werden wir dafür sorgen, dass die Transformation hin zu regenerativer Wärmelieferung maximal effizient verläuft“, sagt Andreas Loh, Geschäftsführer der Iqony Energies. „In den kommenden Jahren zählt die Umstellung auf eine klimaneutrale Wärmeversorgung planerisch, aber auch finanziell zu den größten Herausforderungen für die Kommunen – hier stehen wir als verlässlicher Partner für neue Fernwärmeprojekte in ganz Deutschland bereit.“

    Das in Konstanz geplante Projekt ist ein zentraler Bestandteil der kommunalen Wärmeplanung vor Ort. „Mit Iqony Energies haben wir einen erfahrenen Partner gewonnen, der uns nicht nur fachlich, sondern auch strategisch bei der Umsetzung dieses zukunftsweisenden Projekts unterstützt“, betont Stadtwerke-Geschäftsführer Gordon Appel. Rd. 80 % des Wärmebedarfs im geplanten Versorgungsgebiet entfallen auf die Bodensee-Therme, die Kliniken Schmieder und den Parkstift Rosenau der KWA. Insgesamt sollen rd. 14 GWh Wärme klimafreundlich bereitgestellt werden – umgerechnet ausreichend für den Wärmebedarf für Raumwärme und Warmwasser von etwa 1.000 Wohnungen bzw. Einfamilienhäusern mit einer Wohnfläche von 100 m2. Eine EU- und BMWK-geförderte Machbarkeitsstudie bestätigte 2024 die Umsetzbarkeit des Vorhabens.

    Die Projektgesellschaft wird zu gleichen Teilen von den Stadtwerken Konstanz und der Iqony Energies getragen. Der Baubeginn des Wärmeverbunds ist – vorbehaltlich des weiteren Projektverlaufs – für 2028 geplant. Bis Ende 2025 soll die Gesellschaft formal gegründet werden. (Iqony/Si.)

  • STEAG fordert faire Vergütung für Reservekraftwerke

    Im Jahr 2022 hat die STEAG GmbH, Essen, rd. 2,5 GW an zusätzlicher Kraftwerksleistung zurück an den Markt gebracht. Dies war von allen Kraftwerksbetreibern der größte Beitrag, in der zurückliegenden Energiekrise die Versorgungssicherheit in Deutschland zu gewährleisten. Nun gehen diese Anlagen aus dem Markt, sie sollen aber in der Netzreserve verbleiben.

    Als im Herbst und Winter 2022 die Versorgungslage in Deutschland und Europa aufgrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine deutlich angespannt war, hat die STEAG nicht lange gezögert: die saarländischen Kraftwerke Weiher (656 MW) und Bexbach (726 MW), die Blöcke MKV (179 MW) und HKV (211 MW) in Völklingen-Fenne sowie das Kraftwerk Bergkamen (717 MW) im Ruhrgebiet wurden in kürzester Zeit und in einem wahren Kraftakt der Belegschaften für den Marktbetrieb fit gemacht. All dies geschah nicht zuletzt auf ausdrücklichen Wunsch der Bundesregierung. „Seitdem haben unsere Steinkohlenkraftwerke einen wichtigen Beitrag zur Gewährleistung von Versorgungssicherheit geleistet.“, betont Andreas Reichel, Vorsitzender der STEAG-Geschäftsführung und Arbeitsdirektor. „Wir können stolz auf das Erreichte sein.“ Das Ersatzkraftwerkebereithaltungsgesetz (EKBG), welches die befristete Rückkehr der Reservekraftwerke an den Markt ermöglichte, läuft aus, sodass die fünf von der STEAG vor 18 Monaten bereitgestellten Stromerzeugungsanlagen, insgesamt 2,5 GW an Kraftwerksleistung, zum 1. April 2024 wieder aus dem Marktbetrieb ausgeschieden sind.

    Als Teil der Netzreserve sollen sie aber weiterhin einen wesentlichen Beitrag leisten: Im März 2024 hat die Bundesnetzagentur (BNetzA) entschieden, dass die fünf besagten Kraftwerksblöcke der STEAG Power systemrelevant sind. Das bedeutet, dass die STEAG als Eigentümer diese Anlagen nicht abschalten darf, sondern in dauerhafter Betriebsbereitschaft halten muss. Denn die vier Blöcke im Saarland und das Kraftwerk im Ruhrgebiet sind nach Ansicht der BNetzA für die Netzstabilität unverzichtbar.

    Sollte es in Zukunft erforderlich sein, könnte der Übertragungsnetzbetreiber Amprion diese Kraftwerke mit kurzer Vorlauffrist zur Stabilisierung der Stromnetze anfordern. „Wir arbeiten damit von nun an auf Anweisung des Netzbetreibers“, erläutert Reichel weiter. „Das ist gut für die Versorgungssicherheit in Deutschland. Betriebswirtschaftlich vertretbar ist dieses Modell aber nach den geltenden Regeln nicht.“

    Besonders deutlich wird dies anhand der beiden saarländischen Kraftwerke Weiher und Bexbach. Die BNetzA hatte diese Anlagen erstmals ab April 2017 als systemrelevant eingestuft. Sie blieben dann bis Ende Oktober 2022 in der Netzreserve, ehe ihnen durch die Verabschiedung des EKBG eine vorübergehende Rückkehr in den Marktbetrieb ermöglicht wurde. Nun hat die BNetzA beide Anlagen ein weiteres Mal als systemrelevant eingestuft – und das gleich bis Ende März 2031. „Sollte diese Entscheidung Bestand haben, sprechen wir im Fall von Bexbach und Weiher über eine Systemrelevanz von fast 13 Jahren“, so Reichel. „Für einen solch langen Zeitraum ist die Netzreserve nicht gedacht.“ Genau genommen würden der STEAG die Eigentumsrechte an den Kraftwerken für mehr als ein Jahrzehnt entzogen. Deshalb hat die STEAG gegen den Ausweisungsbescheid der BNetzA Beschwerde eingelegt.

    Gleichzeitig erwartet die Bundesregierung von den Kraftwerksbetreibern bis 2030 erhebliche Investitionen in den Bau neuer klimaneutraler Gaskraftwerke, was die STEAG auch gerne tun will. Deshalb fordert Reichel ein neues Vergütungsmodell (Bild 1). „Wir sind bei der aktuellen reinen Kostenerstattung für Kraftwerke in der Netzreserve weit entfernt von einer angemessenen Vergütung für eine unternehmerische Tätigkeit. Wir müssen mit den Anlagen Geld verdienen können. Denn nur Unternehmen, die Gewinne erwirtschaften, sind auch in der Lage zu investieren.“

    Seit Jahren leistet der STEAG-Konzern einen nennenswerten Beitrag für eine sichere Strom- und Wärmeversorgung in Deutschland. Das soll auch in Zukunft so bleiben: Die STEAG regt deshalb an, die Brückenfunktion der bestehenden Kohlekraftwerke zu honorieren. „Wir sind mit unserer jungen Tochtergesellschaft Iqony aktiv dabei, die Energieversorgung von Morgen zu gestalten. Dazu gehört neben der Expansion in der Fernwärmeversorgung gerade auch der Neubau von wasserstofffähigen Gaskraftwerken. Unsere Kraftwerksstandorte bieten wegen der vorhandenen Infrastruktur und der hochqualifizierten Kraftwerksmannschaften für diese Energiewende-Projekte ideale Voraussetzungen“, fasst Reichel zusammen. (STEAG/Si.)

  • STEAG beantragt Stilllegung von Kraftwerk Herne 4

    Steinkohleverstromung hat in Herne seit den 1960er Jahren Tradition. Damals ging der erste Kraftwerksblock Herne 1 an den Start. Mit Inbetriebnahme des Blocks Herne 4 setzte die STEAG GmbH, Essen, im Jahr 1989 diese Tradition fort – und zwar bis heute. Die Anlage mit einer Nettoerzeugungsleistung von 460 MW kann rechnerisch mehr als 1,1 Mio. Vier-Personen-Haushalte rund um die Uhr ein Jahr lang mit Strom versorgen. Das Heizkraftwerk, das nach dem Prinzip der Kraft-Wärmekopplung arbeitet, ist zudem eine wichtige Wärmequelle für die Fernwärmeschiene Ruhr. „Herne 4 hat uns stets sehr gute Dienste geleistet. Mein Dank gilt besonders der Kraftwerksmannschaft vor Ort, die 35 Jahre sicher und zuverlässig zur Versorgungssicherheit der Region beigetragen hat“, sagt Andreas Reichel, Vorsitzender der Geschäftsführung und Arbeitsdirektor der STEAG-Geschäftsführung.

    Im Rahmen der unternehmenseigenen Transformation strebt der STEAG-Konzern Klimaneutralität bis zum Jahr 2040 an. Insbesondere wegen der stark gefallenen Strompreise, die im Vergleich zu Oktober 2023 bis heute um rd. 40 % nachgegeben haben, beantragt die STEAG die Stilllegung des Kraftwerks Herne 4 nun bereits bis März 2025 (Bild 1).

    „Das ist natürlich kein leichter Schritt für uns. Aber er ist notwendig, um die wiedergewonnene wirtschaftliche Stärke des Gesamtunternehmens zu bewahren“, ergänzt Reichel. Die Stilllegung von Herne 4 war ursprünglich bereits für Frühjahr 2022 vorgesehen. Aufgrund der geänderten Lage am Strom- und Gasmarkt nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, hatte die STEAG die Stilllegung damals verschoben und dadurch einen Beitrag für mehr Versorgungssicherheit insbesondere im kritischen Winter 2022/23 geleistet.

    Mit dem benachbarten Gas- und Dampfturbinenkraftwerk (GuD) Herne 6, das die STEAG-Tochter Iqony im Herbst 2022 am gleichen Standort in Betrieb genommen hat, ist die Strom- und Fernwärmeversorgung auch in Zukunft gesichert. In Zukunft soll zusätzlich die Abwärme von Industriebetrieben in der Region als weitere Wärmequelle für eine perspektivisch grüne Fernwärmeversorgung im Ruhrgebiet genutzt werden.

    Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort ändert sich somit erst einmal wenig. „Zudem bieten sich beim neuen GuD Herne 6 am Standort Herne gute Weiterbeschäftigungsmöglichkeiten für unsere hoch qualifizierte und motivierte Kraftwerksmannschaft“, unterstreicht Reichel. Herne werde auch in Zukunft ein wichtiger Energiestandort im Ruhrgebiet bleiben. (STEAG/Si.)

  • STEAG will kräftig wachsen

    Auf der Betriebsrätevoll- und Delegiertenkonferenz des Essener STEAG-Konzerns (Bild 1) hat Andreas Reichel, Vorsitzender der Geschäftsführung und Arbeitsdirektor, deutlich gemacht, dass der bevorstehende Verkauf des Essener Energiekonzerns an den spanischen Infrastrukturinvestor Asterion Industrial Partners für die STEAG mehr Spielraum bei der Gestaltung der Energie- und Wärmewende bedeutet.

    Vor den Teilnehmenden der Betriebsrätevoll- und Delegiertenkonferenz auf Zeche Zollverein in Essen erläuterte Reichel die zukünftige Marschrichtung des Energiekonzerns: „Der voraussichtlich im Dezember 2023 endgültig besiegelte Verkauf der STEAG GmbH mitsamt ihrer beiden Töchter Iqony und STEAG Power an Asterion ist ein sehr gutes Signal für die rd. 5.300 Beschäftigten und für die Energiebranche in Deutschland insgesamt. Gemeinsam mit unserem künftigen Eigentümer haben wir nun das Potential, deutlich in die Erweiterung unserer ganzheitlichen Lösungen für die Dekarbonisierung, Dezentralisierung und Digitalisierung der Energieversorgung zu investieren.“

    Asterion hatte Ende August angekündigt, nach vollzogener Übernahme rd. 1 Mrd. € in das grüne Wachstumsgeschäft des STEAG-Konzerns investieren zu wollen, welches unter dem Dach der jungen Tochter Iqony gebündelt ist. „Zu unseren Leuchtturmprojekten gehört beispielsweise das Projekt „HydrOxy Hub“ am Kraftwerksstandort Duisburg-Walsum, wo wir in einem Elektrolyseur mit einer Erzeugungsleistung von bis zu 520 MW große Mengen an grünem Wasserstoff erzeugen wollen“, so Reichel.

    Ebenso zählen Projekte für den Neubau mehrerer wasserstofffähiger Gaskraftwerke zu den künftigen Investitionsschwerpunkten. „Dafür benötigen wir aber schnellstmöglich die notwendigen politischen Rahmenbedingungen, schnellere Genehmigungsverfahren und konkrete Gesetze“, appellierte Reichel. Dies gelte umso mehr, als die Bundesregierung selbst das Ziel ausgegeben habe, neue Gaskraftwerke mit einer Erzeugungsleistung bis zu 25 GW bis zum Jahr 2030 zu bauen. „Wenn wir das in dieser kurzen Zeit schaffen wollen, müssen wir rasch Klarheit haben“, so Reichel.

    Der STEAG-Gesamtbetriebsratsvorsitzende Gerhard Grabmeier machte in seiner Rede deutlich, dass für die STEAG mit dem Eigentümer Asterion eine neue Wachstumsphase beginnen werde: „Asterion will verstärkt in grüne Zukunftstechnogien investieren. Das sorgt im Unternehmen für gute und verlässliche Beschäftigungsperspektiven und erhöht die Attraktivität des Konzerns als Arbeitgeber. Die Mannschaft von Iqony hat das Zeug, die Energiewende in Deutschland und Europa maßgeblich mitzugestalten.“

    Neben dem Wachstum in nachhaltige Zukunftsfelder steht die STEAG auch für Versorgungssicherheit durch die Großkraftwerke der Konzerntochter STEAG Power. „Gerade der vergangene Winter, in dem kein russisches Gas mehr durch die Pipelines nach Westeuropa strömte, hat gezeigt: Auf die Menschen bei STEAG ist Verlass!“, lobt Michael Vassiliadis, Vorsitzender der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) und Aufsichtsratsmitglied bei der STEAG.

    STEAG Power hat im November 2023 2,5 GW Erzeugungsleistung an den Markt zurückgebracht und damit entscheidend dazu beigetragen, dass der Erdgasverbrauch in der Stromerzeugung deutlich gesenkt werden konnte. „Was es nun für die Zukunft braucht, ist Verlässlichkeit von der Politik. Wir brauchen mehr Planungssicherheit und eine verlässliche Kraftwerksstrategie der Bundesregierung. Es braucht Sicherheit für den Strommarkt und ein neues Marktdesign, bei dem Kraftwerksbetreiber Geld auch dafür erhalten, dass sie Stromerzeugungskapazitäten ständig bereithalten – auch wenn sie gerade nicht am Netz sind“, fordert Vassiliadis. Am Ziel, bis Mitte 2026 aus der Kohleverstromung in Deutschland auszusteigen, hält die STEAG aber weiterhin fest. (STEAG/Si.)

  • STEAG sorgt für Kontinuität an Unternehmensspitze

    Der Aufsichtsrat der STEAG GmbH, Essen, hat in seiner Sitzung vom 25. Januar 2023 Ralf Schiele (Bild 1) für weitere drei Jahre zum Mitglied der Geschäftsführung der STEAG bestellt. Schiele ist seit Oktober 2020 Mitglied der STEAG-Geschäftsführung und verantwortet das Ressort Markt und Technik. Seine Bestellung als Chief Operating Officer (COO) läuft nun bis Ende September 2026. Schiele ist seit 20 Jahren für den STEAG-Konzern tätig. Bereits 2022 war Andreas Reichel, in Personalunion Vorsitzender der Geschäftsführung der STEAG und Arbeitsdirektor, bis Ende Juli 2026 wiederbestellt worden.

    Die STEAG GmbH fungiert seit Anfang 2023 als Holding der STEAG-Gruppe. In der neuen Iqony GmbH, die zum 1. Januar 2023 an den Start gegangen ist, hat die STEAG die grünen Wachstumsgeschäfte des Essener Energieunternehmens gebündelt. Unter dem Dach der STEAG Power GmbH firmiert in der neuen Aufstellung das angestammte Kohlegeschäft der STEAG. Die drei STEAG-Geschäftsführer Reichel, Schiele und Ralf Schmitz sind zugleich auch Geschäftsführer der Tochterunternehmen Iqony GmbH und STEAG Power GmbH. (STEAG/Si.)

  • Ewald Woste neuer Vorsitzender des Aufsichtsrats der STEAG GmbH

    Die STEAG GmbH hat einen neuen Aufsichtsratsvorsitzenden. Ewald Woste, ein erfahrener und versierter Branchenkenner, der seit 30 Jahren in der Energiewirtschaft tätig ist, wurde am 8. Dezember 2022 von den 20 Mitgliedern des Gremiums einstimmig gewählt.

    Woste übernimmt das Amt in einer für das Energieunternehmen richtungsweisenden Phase: Nach der Zweiteilung des STEAG-Konzerns, Essen, in ein Kohlegeschäft und ein grünes Wachstumsgeschäft wird Anfang 2023 der Verkaufsprozess für das Unternehmen als Ganzes gestartet.

    Der Aufsichtsrat folgte mit der Wahl von Woste dem Vorschlag aus Dortmund. „Ewald Woste ist ein ausgewiesener Fachmann in der Energiebranche, er verfügt über ein großes Netzwerk und wird als STEAG-Aufsichtsratsvorsitzender keine Anlaufzeit benötigen“, sagte Guntram Pehlke, Vorsitzender des Vorstands von DSW21, mit 36 % größter mittelbarer Anteilseigner der STEAG. Alleiniger Eigentümer der STEAG ist die Kommunale Beteiligungsgesellschaft KSBG. Deren Gesellschafter sind sechs Ruhrgebietsstadtwerke. „Die Interessen der hinter den Stadtwerken stehenden Ruhrgebietskommunen liegen im anstehenden Verkaufsprozess bei Herrn Woste in den besten Händen“, so Pehlke weiter.

    In seiner Sitzung hat der Aufsichtsrat zudem die Bestellung von Ralf Schmitz zum Chief Transformation Officer (CTO) und Mitglied der Geschäftsführung der STEAG um ein Jahr verlängert. Schmitz ist neben der Transformation auch für die operative Steuerung des Verkaufsprozesses der STEAG verantwortlich.

    „Wir gehen mit einer guten personellen Aufstellung in das für STEAG entscheidende Jahr 2023“, betonte Dietmar Spohn, Sprecher der Geschäftsführung der Stadtwerke Bochum, im Namen der kommunalen Anteilseigner. „Die jetzt erzielte Vereinbarung war auch deshalb möglich, weil alle Beteiligten bereit waren, ihre persönlichen Interessen zurückzustellen und das große Ganze im Blick zu halten. Wir werden nun konsequent den Verkauf der STEAG vorantreiben.“

    Woste wird Nachfolger von Gerhard Jochum, der das Amt des Aufsichtsratsvorsitzenden der STEAG niedergelegt hat. (STEAG/Si.)

  • STEAG bringt 2,5 GW zusätzliche Kraftwerksleistung zurück an den Markt

    Die STEAG GmbH, Essen, bringt seine beiden Steinkohlenkraftwerke Bexbach und Weiher im Saarland aus der Netzreserve zurück an den Markt. Mit einer Netto-Nennleistung von 726 MW ist das Kraftwerk Bexbach (Bild 1) das größte STEAG-Kraftwerk in Deutschland, das Schwesterkraftwerk Weiher verfügt über eine Leistung von 656 MW. Beide Anlagen können rechnerisch bis zu vier Millionen Haushalte zuverlässig mit Strom versorgen. Außerdem hat die STEAG beschlossen, die Kraftwerke Bergkamen(717 MW) im Ruhrgebiet und die Blöcke MKV(179 MW) und HKV (211 MW) im saarländischen Völklingen-Fenne, die ursprünglichalle zum 31. Oktober 2022 vom Netz hätten gehen sollen, weiterhin am Markt zu lassen. Darüber hat das Energieunternehmen die Bundesnetzagentur und den Übertragungsnetzbetreiber Amprion informiert. Ebenfalls erfolgte eine Mitteilung an die Strombörse EEX.

    „Wir können als Unternehmen in der aktuellen Krise einen wesentlichen Beitrag zur Einsparung von Erdgas und damit zur Vermeidung einer echten Erdgasmangellage leisten“, unterstreicht Andreas Reichel, Vorsitzender der Geschäftsführung der STEAG. Insgesamt verfügen die jetzt an den Markt zurückkehrenden STEAG-Kraftwerke im Saarland und im Ruhrgebiet, für welche die Ausnahmeregelungen des Ersatzkraftwerkebereithaltungsgesetzes (EKBG) gelten, über eine gemeinsame Netto-Nennleistung von knapp 2.500 MW.

    „Unsere Kraftwerke können rechnerisch etwa ein Drittel des 2021 in Gaskraftwerken erzeugten Stroms ersetzen“, ergänzt Ralf Schiele, Geschäftsführer Markt und Technik der STEAG. Das entspreche nicht ganz 4 % der 2021 in Deutschland insgesamt erzeugten Strommenge.

    Als erster der vier Standorte kehrte am 28. Oktober 2022 das saarländische Kraftwerk Bexbach an den Markt zurück und erfüllt damit die ihm in der aktuellen Versorgungskrise zugedachte Aufgabe: Erdgas bei der Stromversorgung einzusparen. Das Schwesterkraftwerk Weiher, gelegen in der saarländischen Gemeinde Quierschied, folgte zum 31. Oktober 2022. Die beiden ursprünglich zur Stilllegung vorgesehenen Kraftwerke in Bergkamen und Völklingen-Fenne blieben über den 30. Oktober 2022 hinaus am Markt. Voraussichtlich werden alle vier Kraftwerke im Rahmen des EKBGbis Frühjahr 2024 im Marktbetrieb verbleiben.

    Dass dies möglich ist, ist vor allem den intensiven Bemühungen zur Sicherstellung einer hinreichenden Brennstoffversorgung zu danken. „Die zurückliegenden Wochen waren für unsere Beschäftigten anstrengend und herausfordernd“, bilanziert Reichel. Gemeinsam mit Logistikdienstleistern und der Bundesregierung habe man Lösungen zur Überwindung der bestehenden Transportengpässe auf der Schiene gefunden. „Im Ergebnis“, so Reichel, „sind wir sehr erleichtert, dass die Bundesregierung hier buchstäblich die richtigen Weichen gestellt hat.“

    Die Regelung sieht vor, Brennstofftransporten auf der Schiene immer dann Vorrang gegenüber anderen Schienenverkehren zu gewähren, wenn ansonsten der dauerhafte Betrieb eines Kraftwerks nicht mehr gewährleistet werden kann. Seit Anfang Oktober kann die STEAG die für eine Marktrückkehr benötigten, im Vergleich zum Reservebetrieb wesentlich höheren Brennstoffvorräte anlegen.

    Ursprünglich war dafür im EKBG sogar eine Menge vorgeschrieben, die ausreichen würde, um die Anlagen insgesamt 30 Tage unter Volllast zu betreiben. Diese nach Ansicht von Kraftwerksbetreibern praxisferne Mindestbevorratungspflicht hat die Bundesregierung inzwischen deutlich gelockert. Denn nach der Verabschiedung des EKBG im Juli waren erst zwei Steinkohlenkraftwerke an den Markt zurückgekehrt.

    „Ohne die bedarfsabhängige Vorrangregelung für Steinkohlentransporte gegenüber anderen Schienenverkehren wäre die frühere Rückkehr des Kraftwerks Bexbach an den Markt kaum möglich gewesen“, fasst Schiele die schwierige logistische Ausgangslage für die Kraftwerke zusammen.

    Tatsächlich war das Transportsystem Schiene nach der im Jahr 2020 gesetzlich verankerten Beendigung der Kohleverstromung in Deutschland auf ein Wiederhochfahren der Steinkohlenkraftwerke nicht vorbereitet. „Transportunternehmen und Eisenbahnunternehmen hatten ihre Kapazitäten an Loks, Lägern und Waggons der neuen Marktlage angepasst. Auch an Lokführern besteht infolgedessen derzeit ein Mangel. Entsprechend anspruchsvoll war und ist die Aufgabe, in der aktuellen Energiekrise eine verlässliche Brennstoffversorgung für die zur Gewährleistung von Versorgungssicherheit dringend benötigten Steinkohlenkraftwerke zu organisieren“, erklärt Stephan Riezler, der die Handelsabteilung der STEAG leitet und in dieser Funktion für das Brennstoffmanagement verantwortlich ist.

    Erschwerend kam hinzu, dass etwa mit Blick auf den Kraftwerksstandort Bergkamen, der per Schiff beliefert wird, die niedrigen Pegelstände der Flüsse bis in den Herbst hinein ebenfalls für eine angespannte Versorgungslage gesorgt haben. „Auch bei der Binnenschifffahrt stand nach dem Entscheid zum Kohleausstieg zuletzt weniger Transportkapazität zur Verfügung. Dankenswerterweise hat sich hier die Lage aber auch wegen der zuletzt wieder steigenden Flusspegel entsprechend entspannt“, so Riezler. Die Versorgung der per Schiff belieferten Kraftwerksstandorte der STEAG sei insofern gesichert.

    Die Sicherstellung einer verlässlichenTransportlogistik von den Überseehäfen Rotterdam und Amsterdam zu den Kraftwerksstandorten im Saarland war allerdings nur eine von gleich mehreren Herausforderungen, welche die STEAG vor einem weiteren Marktbetrieb der Kraftwerke in den zurückliegenden Wochen zu meistern hatte.

    So mussten insbesondere die Kraftwerke Bergkamen und Völklingen-Fenne einerseits technisch überholt werden. Andererseits galt es sicherzustellen, dass auch über das designierte Stilllegungsdatum hinaus an diesen Standorten genügend Personal zur Verfügung steht, um die Kraftwerke wie benötigt betreiben zu können. „Es wurden Ruhestände verschoben, wir haben Kollegen, die sich beruflich umorientiert hatten, zum Bleiben bewegen können und wir haben – soweit am Arbeitsmarkt verfügbar – neues Personal eingestellt“, so Reichel, der bei der STEAG auch die Funktion des Arbeitsdirektors innehat.

    Dank dieser Maßnahmen konnte der Weiterbetrieb der Kraftwerke Bergkamen und Völklingen-Fenne auch personell gesichert werden. Allerdings lässt der Personalstand am Standort Völklingen-Fenne keinen Doppelblockbetrieb zu. „Daher wird am Standort Völklingen-Fenne jeweils nur einer der beiden Blöcke am Netz sein“, so Schiele.

    Dass die Marktrückkehr von Bexbach und Weiher sowie der Marktverbleib von Bergkamen und Völklingen-Fenne trotz aller organisatorischen Widrigkeiten nun pünktlich zum Beginn der Heizperiode gelingt, ist das Ergebnis einer geschlossenen Mannschaftsleistung der STEAG-Belegschaft. „Auf diesen Erfolg“, ergänzt Reichel, „sind die STEAG und ihre Beschäftigten zurecht stolz.“ (STEAG/Si.)

  • STEAG verkauft Anteile an Auslandskraftwerk

    Die STEAG GmbH, Essen, trennt sich von einem Großteil der Anteile an seinem Kraftwerk auf der philippinischen Insel Mindanao. Käufer ist Mitgesellschafter Aboitiz Power Corp. (APC). Die STEAG hatte bereits im vergangenen Jahr bekundet, sich von seiner Beteiligung trennen zu wollen und einen Verkaufsprozess eingeleitet. Im Rahmen dessen machte Aboitiz nun von seinem Vorkaufsrecht Gebrauch.

    Die entsprechenden Verträge wurden am 19. Oktober 2022 von den Konzernleitungen beider Vertragspartner in Essen zeremoniell unterzeichnet, nachdem die formelle Unterzeichnung bereits am 15. September 2022 stattfand (Bild 1). Der endgültige Vollzug der Transaktion, die einen Wert von rd. 36 Mio. US-$ hat, steht formal noch unter dem Zustimmungsvorbehalt mehrerer mittelbar beteiligter Vertragspartner sowie philippinischer Behörden.

    „Mit dem Verkauf vollzieht die STEAG einen weiteren Schritt auf dem Weg zu einer Dekarbonisierung des Konzerns“, so Ralf Schiele, der in der STEAG-Geschäftsführung die Bereiche Markt und Technik verantwortet.

    Bis auf Weiteres wird die STEAG aber noch Minderheitsgesellschafter der STEAG State Power Inc. (SPI), derEigentümer-und Betreibergesellschaft des Kraftwerks Mindanao, bleiben. „Da der zweite Mitgesellschafter, die La Filipina Uy-Gongco Corporation, von ihrem proportionalen Vorkaufsrecht nicht Gebrauch gemacht hat, halten wir weiterhin rd. 15 % der Betreibergesellschaft, sind aber weiterhin bestrebt, auch diesen Minderheitsanteil zu verkaufen“, so Schiele.

    Allerdings bleibt die STEAG längstens nur bis 2031 in Mindanao investiert, da im Rahmen eines Build-Operate-Transfer-Modells für diesen Zeitpunkt von Anfang an im Gesellschaftervertrag ein Eigentumsübergang des Kraftwerks an den staatlichen Energieversorger und Netzbetreiber Power Sector Assets and Liabilities Management Corporation (PSALM) vorgesehen ist. (STEAG/Si.)

  • STEAG-Kooperation mit ADNOC zahlt sich aus

    Ein Teil der im Frühjahr zwischen der Abu Dhabi National Oil Company (ADNOC) und verschiedenen deutschen Energie-und Chemieunternehmen vereinbarten Demonstrationslieferungen von kohlenstoffreduziertem Ammoniak ist in Hamburg eingetroffen; die für die STEAG GmbH, Essen, bestimmte Tranche wird zeitnah folgen. Aus diesem Anlass kamen in Hamburg Vertreter von ADNOC, der STEAG und weiteren Unternehmen sowie Regierungsvertreter der Vereinigten Arabischen Emirate und der Bundesrepublik zusammen. Dabei ging es nicht nur darum, Bilanz zu ziehen, sondern auch Optionen weiterer Kooperationen zu erörtern (Bild 1). Aktuell stehen ADNOC und die STEAG in Verhandlungen über eine Ausweitung ihrer Zusammenarbeit.

    „Wir freuen uns sehr, dass die im Frühjahr begonnene Zusammenarbeit sich binnen so kurzer Zeit so positiv entwickelt hat“, sagt Andreas Reichel, Vorsitzender der Geschäftsführung der STEAG GmbH. Dies zeige gerade im Angesicht der aktuellen Krise auf den Energiemärkten den erklärten Willen der Partner, rasch Lösungen zu finden, um die Energieversorgung langfristig zu sichern und dabei die Bedürfnisse des Klimaschutzes nicht aus den Augen zu verlieren.

    Für die STEAG bietet Ammoniak verschiedene Nutzungsoptionen: „Einerseits wird Ammoniak in unseren Steinkohlenkraftwerken bei der Entstickung der Rauchgase eingesetzt“, erklärt Ralf Schiele, der in der STEAG-Geschäftsführung die Bereiche Markt und Technik verantwortet. Bei der Entstickung wird den Rauchgasen Ammoniak zugesetzt, das dann mit den im Rauchgas enthaltenen Stickoxiden zu Wasser und Stickstoff reagiert und die Rauchgase somit reinigt.

    „Darüber hinaus kann Ammoniak auch ein Transportmedium für Wasserstoff sein“, führt Schiele weiter aus. Mittels des bekannten Haber-Bosch-Verfahrens lässt sich Ammoniak synthetisch aus Wasserstoff und Stickstoff herstellen. „Da der Transport von Ammoniak deutlich einfacher ist als der von Wasserstoff, stellt der stoffliche Umweg über Ammoniak eine durchaus sinnvolle Alterative dar“, so Schiele. Am Standort der Produktionsanlagen des Abnehmers lasse sich das Ammoniak anschließend wieder in die Bestandteile Stickstoff und Wasserstoff aufspalten.

    Angesichts des breiten Anwendungsspektrums von Ammoniak insbesondere in der Industrie und bei der Energie-erzeugung führen ADNOC und die STEAG zusammen mit weiteren potentiellen Partnern Gespräche über eine Intensivierung der Zusammenarbeit, die im Rahmen einer Delegationsreise von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck in die Vereinigten Arabischen Emirate im März 2022 vereinbart worden war. „Dass Wasserstoff das Schlüsselelement für eine gelingende Energiewende ist, ist inzwischen allgemein anerkannt. Folgerichtig entwickelt die STEAG an zwei Standorten Projekte zur grünen Wasserstofferzeugung mittels Elektro-lyse in industriellem Maßstab“, so Reichel. Doch angesichts des absehbar hohen Bedarfs an Wasserstoff brauche es neben der inländischen Eigenerzeugung auch einen Wasserstoffimport, um die Bedarfe der Kunden langfristig zu decken.

    Die Gespräche beider Partner dauern an. „Sobald es hier Konkretes zu vermelden gibt, werden wir uns selbstverständlich äußern“, so Reichel. Zugleich richtete er seinen Dank an Bundeswirtschaftsminister Habeck, dessen Delegationsreise den ersten Anstoß für die sich nun anbahnende, vertiefte Kooperation gegeben hat. (STEAG/Si.)

  • STEAG gewinnt an Stärke

    Der STEAG-Konzern blickt auf ein erfolgreiches Halbjahr zurück. In den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres erzielte das Essener Energieunternehmen einen Konzernumsatz von 2,41 Mrd. €. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern verbesserte sich auf 386,1 Mio. € und übertraf damit das Resultat des gesamten Vorjahrs bereits um fast das Doppelte. Auch das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen EBITDA nahm deutlich auf 450 Mio. € zu. „Wir liegen nach Ablauf der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2022 bei allen relevanten Kennzahlen deutlich über Plan und auch deutlich über den Werten des gesamten Vorjahres“, unterstreicht Andreas Reichel, der Vorsitzende der Geschäftsführung der STEAG GmbH.

    Zurückzuführen ist die deutliche wirtschaftliche Stabilisierung des traditionsreichen Energieunternehmens auf das Kraftwerksgeschäft, das sich im Vergleich zum grünen Wachstumsgeschäft in den ersten sechs Monaten 2022 überproportional verbessert hat. Die inländischen Kraftwerke verdienen seit September 2021 Geld. Vor knapp einem Jahr bewirkte eine unerwartete Preisrally am Erdgasmarkt eine erste Verteuerung der Strompreise. Mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und der wenig später folgenden, drastischen Reduzierung russischer Erdgaslieferungen nach Europa verschärfte sich die Situation auf den Energiemärkten weiter.

    Die seit 2020 gesetzlich verankerte Beendigung der Kohleverstromung in Deutschland hatte die STEAG enorm belastet. In der Bilanz 2020 musste das Unternehmen erhebliche Wertminderungen für seine inländischen Kraftwerke und zusätzlich hohe Sozialplankosten für den Abbau von rd. 1.000 Stellen im Konzern verkraften.

    „Jetzt sind wir vor allem dank der soliden Gewinne der inländischen Kraftwerke finanziell wieder dazu in der Lage, kräftig in den Ausbau des grünen Wachstumsgeschäfts von STEAG zu investieren, in dem rd. 2.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt sind“, verdeutlicht Ralf Schiele, Geschäfts-führer Markt und Technik der STEAG. „Wir können diesen Menschen eine gute und sichere Perspektive bieten und mit unserer in acht Jahrzehnten erworbenen technischen und energiewirtschaftlichen Kompetenz die Rolle als Ermöglicher der Energiewende kraftvoll wahrnehmen.“

    Denn auch die STEAG-Bilanz ist im Geschäftsjahr 2022 deutlich stärker geworden. Das Konzerneigenkapital, das Ende 2021 mit 0,6 Mio. € nur leicht positiv war, hat sich per Ende Juni 2022 auf 304 Mio. € erhöht. Zugleich sank die Nettofinanzverschuldung auf 303 Mio. € – nach 485 Mio. € Ende 2021. „Unser Nettoverschuldungsgrad, ausgedrückt im Verhältnis von Nettofinanzschulden zum EBITDA, liegt aktuell deutlich unter eins. Das ist ein grundsolider Wert“, urteilt Ralf Schmitz, Chief Transformation Officer und Finanzgeschäftsführer der STEAG. Durch den starken Zinsanstieg am Kapitalmarkt sanken zudem die Pensionsrückstellungen auf unter 900 Mio. € – nach knapp 1,23 Mrd. € Ende 2021.

    Auch die mittelfristigen Geschäfts-perspektiven für die STEAG sind gut. Durch das kürzlich in Kraft getretene Ersatzkraftwerkebereithaltungsgesetz (EKBG) versucht die Bundesregierung, die gefährliche Abhängigkeit Deutschlands von russischen Energieimporten zu verringern und Erdgas in der Stromerzeugung vor allem durch Steinkohle zu ersetzen. Das EKBG eröffnet der STEAG die Aussicht auf einen wirtschaftlichen Weiterbetrieb von vier Steinkohlenblöcken am Markt bis Frühjahr 2024.

    Außerdem leistet die STEAG einen wesentlichen Beitrag für das Gelingen der Energiewende. Einerseits sorgt das Unternehmen für verlässliche Energie, damit Wirtschaft und Gesellschaft vor allem in diesem Winter nicht in die Krise rutschen, andererseits treibt die STEAG Projekte bei den erneuerbaren Energien, der Wasserstofferzeugung und der Dekarbonisierung der Industrie weiter voran. Dazu gehören neben den großen Wasserstoffprojekten in Duisburg-Walsum und Völklingen-Fenne ein Großbatterieprojekt an einem STEAG-Standort oder auch die Erschließung der Abwärme einer saarländischen Abfallverwertungsanlage für die regionale Fernwärmeversorgung.

    „Die STEAG wird in der aktuellen Energiekrise gebraucht. Deshalb haben wir die feste Absicht, unter den Vorgaben des EKBG zwei Steinkohlenkraftwerke aus der Netzreserve zu holen und zwei weitere Anlagen, die eigentlich schon kurz vor der Stilllegung standen, länger am Netz zu lassen. Insgesamt sind so 2.300 MW Kraftwerksleistung spätestens ab November 2022 einsatzbereit und am Markt verfügbar. Kein anderer Kraftwerksbetreiber kann einen so hohen Beitrag zur Gasersparnis leisten“, betont Reichel. „Die STEAG allein kann rund ein Viertel der bisher in Gaskraftwerken erzeugten Energie mit ihren an den Markt zurückkehrenden Anlagen erzeugen“, ergänzt Schiele.

    Die aktuelle Geschäftsentwicklung ändert nicht die Grundsatzentscheidung der STEAG-Anteilseigner, sich von ihrer Beteiligung zu trennen – im Gegenteil. Bereits im Herbst 2021 hatten die Gesellschafter erklärt, sich perspektivisch aus ihrem Engagement bei der STEAG zurückziehen zu wollen. Jetzt haben Sie angekündigt, wegen des aktuell guten Branchenumfelds den Verkaufsprozess der STEAG als Ganzes vorzuziehen. „Wir loten zunächst das Interesse von potentiellen Erwerbern durch ein Market Sounding aus. Die Erkenntnisse daraus fließen in unsere und die weiteren Überlegungen unserer kommunalen Anteilseigner mit ein. Unsere Aufgabe als STEAG-Geschäftsführung lautet, unseren Eigentümern im Jahr 2023 eine Veräußerung ihrer Anteile zu einem angemessenen Preis zu ermöglichen“, betont Schmitz. Der eigentliche Verkaufsprozess startet voraussichtlich im Herbst 2022. (STEAG/Si.)

  • thyssenkrupp Steel und STEAG vereinbaren Wasserstofflieferung

    HydrOxy Walsum, das Wasserstoff-Projekt der STEAG im nordrhein-westfälischen Duisburg nimmt Gestalt an. Auf Basis einer positiv ausgefallenen Machbarkeitsstudie für eine Wasserelektrolyse mit einer Leistung von bis zu 520 MW, welche die Projektpartner STEAG GmbH, Essen, und thyssenkrupp Steel AG, Duisburg, gemeinsam erstellt haben, wurde nun eine Übereinkunft in Form eines „Memorandum of Understanding“ über eine geplante Belieferung von thyssenkrupp Steel in Duisburg mit Wasserstoff und Sauerstoff vom benachbarten STEAG-Standort in Duisburg-Walsum erzielt (Bild 1).

    Damit leistet die geplante Wasserelektrolyse einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung von Europas größtem Stahlstandort. „Im Zuge der Energiewende spielt Wasserstoff eine zunehmend wichtige Rolle“, sagt Ralf Schiele, der in der STEAG-Geschäftsführung die Bereiche Markt und Technik verantwortet. Denn Wasserstoff biete die Chance, sowohl in der Industrie als auch im Mobilitätssektor sowie der Energiewirtschaft CO2-Emissionen zu vermeiden und damit die angestrebtenKlimaziele zu erreichen.

    Im Fall der Stahlindustrie dienen Wasserstoff und Sauerstoff, der bei der synthetischen Wasserstofferzeugung als Nebenprodukt automatisch mit anfällt, dazu, künftig bei der Roheisenerzeugung auf den Einsatz von CO2-intensivem Koks verzichten zu können. „Unser Ziel ist es, dass thyssenkrupp Steel bis 2045 klimaneutral ist. Als Zwischenschritt streben wir bereits bis 2030 eine signifikante Reduzierung unserer Emissionen um 30 % an“, sagt Marie Jaroni, Head of Decarbonization bei thyssenkrupp Steel. Zur Erreichung dieser ehrgeizigen Ziele leiste die geplante Wasserelektrolyse der STEAG in Walsum einen wichtigen Beitrag.

    Mit der nun erzielten Übereinkunft tritt das Großprojekt in seine nächste Phase: „Das positive Ergebnis der Machbarkeitsstudie und die geplante Abnahme eines Großteils des künftig in Walsum erzeugten Wasserstoffs durch thyssenkrupp Steel geben den Startschuss für das Einwerben von Fördermitteln und privatem Investitionskapital“, sagt Karl Resch, der für die STEAG das „Memorandum of Understanding“ mit thyssenkrupp ausgehandelt hat. Dessen Unterzeichnung sei insofern ein bedeutender Meilenstein auf dem Weg zur Projektrealisierung.

    Für die STEAG selbst ist die erzielte Übereinkunft nicht nur ein wichtiger Schritt zur Realisierung eines ambitionierten energietechnischen Projekts. „Indem wir das Projekt „HydrOxy Walsum“ Schritt für Schritt zum Erfolg führen, treiben wir auch die erfolgreiche Transformation des STEAG-Konzerns insgesamt weiter voran“, unterstreicht Andreas Reichel, Vorsitzender der STEAG-Geschäftsführung. Bereits im Verlauf der kommenden zwölf Monate werde Deutschlands ehemals größter Verstromer von Steinkohle den eigenen Kohleausstieg weitgehend abgeschlossen haben. Zeitgleich vollziehe die STEAG u. a. mit ambitionierten Wasserstoffprojekten an Ruhr und Saar oder dem beinahe abgeschlossenen Neubau eines Gas- und Dampfturbinenkraftwerks in Herne seine erfolgreiche Neuausrichtung auf die Zukunftsfelder der Energiewirtschaft.

    Für das Projekt einer Wasserelektrolyse mit einer installierten Leistung von bis zu 520 MW am Standort Walsum soll die Investitionsentscheidung spätestens 2023 fallen. Der Beginn der Belieferung von thyssenkruppSteel ist für 2025 geplant. „Dann werden wir auf dem Gelände von thyssenkrupp Steel in Duisburg eine sogenannte Direktreduktionsanlage in Betrieb nehmen. Mit ihrer Hilfe wird Roheisen dann künftig nicht mehr unter Einsatz von Koks in einem Hochofen erzeugt, sondern nahezu emissionsfrei unter Einsatz von Wasserstoff“, so Jaroni.

    Dabei garantiert die STEAG, dass der in Walsum erzeugte Wasserstoff „grün“, d. h. klimaneutral, erzeugt wird: „Die Wasserelektrolyse wird vollständig mit Strom aus regenerativer Erzeugung betrieben. Insofern fallen für die Wasserstoffproduktion keine CO2-Emissionen an, sodass auch der mittels unseres Wasserstoffs erzeugte Stahl über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg betrachtet klimaneutral ist“, sagt Schiele. (STEAG/Si.)

  • Grüne Lösungen von Experten

    Aufbauend auf mehr als acht Jahrzehnten umfassender Erfahrung bei Konzeption, Planung, Bau und Betrieb komplexer energietechnischer Anlagen bietet das Essener Energieunternehmen STEAG GmbH nun drei abgestufte Energiestudien für Industrieunternehmen und Gewerbe an (Bild 1). Diese vorgefertigten Pakete ermöglichen mittelständischen Unternehmen den schnellen Einstieg in die Dekarbonisierung. Die besondere Stärke der STEAG liegt dabei in der breit aufgestellten Expertise über die gesamte energietechnische und wirtschaftliche Wertschöpfungskette hinweg. Von Photovoltaik-Anlagen, über Speichertechnik, Lösungen zur Abwärmenutzung und Wärmerückgewinnung, Lüftungs-, Luftfilter- und Drucklufttechnik sowie digitale Services – alle diese Kompetenzen bringt die STEAG in die Energiestudien ein, um den Kunden einen Weg für die Dekarbonisierung und damit hin zur CO2-Neutralität aufzuzeigen.

    Ob Energieoptimierung der Strom- und Wärmeerzeugung eines Automobilzulieferers, Erschließung von Abwärme in industriellem Maßstab, Erstellung von Verbrauchsanalysen und maßgeschneiderte Engineering-Dienstleistungen – die STEAG kann bei der Erstellung individueller Energiekonzepte im eigenen Haus aus dem Vollen schöpfen: „Unsere Vielseitigkeit ist unser größter Trumpf“, erläutert Ulrich Sigel, der bei der STEAG das Geschäftsfeld „Energy Solutions“ gemeinsam mit Anke Langner verantwortet.

    Die Ausarbeitung einer Energiestudie beginnt mit einer grundlegenden Bestandsanalyse. Darauf aufbauend arbeitet die STEAG anschließend Handlungsoptionen für den Kunden heraus. Sofern gewünscht, unterstützt die STEAG anschließend auch bei der Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen.

    Die Leistung der STEAG bei der Erstellung einer Energiestudie geht in die Breite und in die Tiefe: „Wir analysieren die Ausgangssituation, definieren im Dialog mit unseren Kunden Ziele und zeigen dann Wege auf, wie sich diese Ziele erreichen lassen“, schildert Sigel die Herangehensweise der STEAG. Dabei sei für den nachhaltigen Erfolg eines Projekts vor allem eines von Bedeutung: „Es geht zunächst darum, die Bedürfnisse und den Ausgangspunkt unserer Kunden zu verstehen und anschließend Perspektiven aufzuzeigen, um Prozesse dauerhaft besser, effizienter und nachhaltiger zu machen. Genau dafür haben wir für unsere mittelständischen Kunden drei Pakete geschnürt. „Dabei können die Kunden ganz nach ihren Herausforderungen zwischen Kosten von 13.500 € (Basic-Paket) bis hin zu 36.250 € (Expert-Paket) wählen. Bereits im Basic-Paket können dabei potentielle staatliche Fördermöglichkeiten aufgezeigt werden.

    Besonders für mittelständische Industrieunternehmen bieten die Energiekonzeptstudien klare Handlungsempfehlungen hin zur CO2-Neutralität. So konnte für die Karlsberg-Brauerei im saarländischen Homberg durch die Studie aufgezeigt werden, wie die bisherige Dampfturbine zur Eigenstromerzeugung durch eine moderne Strom- und Wärmeversorgung ersetzt werden kann. Nach Umsetzung des Gesamtprojekts konnten durch die gekoppelte Strom- und Wärmeerzeugung in erheblichem Umfang CO2-Emissionen eingespart werden, nämlich rd. 5.200 t/a.

    Es sind Projekte wie dieses, die erklären, warum Kunden bei der STEAG nicht nur Rat und Unterstützung bei der Entwicklung von Ideen und Konzeptionen zur Verbesserung ihrer Anlagentechnik und Betriebsabläufe einholen, sondern die Essener Energiespezialisten anschließend auch mit der Umsetzung betrauen: „Wir können Theorie und Praxis, wissen, wovon wir sprechen und können damit punkten, dass wir die notwendige Expertise für die Umsetzung nicht zukaufen müssen. Unsere Kunden haben einen Ansprechpartner und müssen sich nicht selbst um die Koordination der einzelnen Teilschritte kümmern“, schildert Langner die Vorteile einer solchen Herangehensweise. Diese schone nicht zuletzt auch die Nerven der Kunden, die zudem von den umfassenden Erfahrungen der STEAG bei der Steuerung komplexer Infrastrukturprojekte profitierten.

    Wie genau dies in der Praxis aussieht, zeigen eindrücklich zwei aktuelle Projekte. Dabei entsteht am Standort einer kommunalen Abfallverwertungsanlage im thüringischen Zella-Mehlis künftig eine Methanol-Synthese, deren Energiebedarf sich aus der Abfallverwertungsanlage speist. „Damit stellen wir den öffentlichen Nahverkehr sowie dem Fuhrpark der kommunalen Müllentsorgung direkt vor Ort grünen Sprit zur Verfügung und leisten so einen wichtigen Beitrag zu Emissionsminderung und Klimaneutralität“, verdeutlicht Sigel die Dimensionen.

    Auch die Stuttgarter STEAG-Tochtergesellschaft OPTENDA bietet Unternehmen Hilfe bei der Dekarbonisierung. Der von ihr entwickelte „CO2 Monitor“, eine schlanke und intuitiv zu bedienende Software-Lösung zur Erfassung und Bilanzierung von Emissionen, identifiziert Ansatzmöglichkeiten, um CO2-Emissionen künftig zu reduzieren oder ganz zu vermeiden.

    All diesen Themen ist gemein, dass sie aus der STEAG-typischen Grundhaltung entwickelt wurden, die gestellte Aufgabe aus der Perspektive des Kunden zu sehen, der ein konkretes Problem zu lösen hat, oder über einen Optimierungsbedarf sowie bisher nicht gehobene Effizienzen oder ungenutzte Synergiepotentiale verfügt: „Mit unseren Fähig- und Fertigkeiten können wir die uns vom Kunden gestellte Aufgabe gewissermaßen aus einer 360°-Perspektive betrachten, analysieren und dann aus unserem Werkzeugkasten praktisch sofort auch eine konkrete Umsetzungslösung anbieten, mit der unsere Kunden direkt durchstarten können“, weiß Sigel um die Qualität der STEAG-Mannschaft. (STEAG/Si.)

  • ADNOC und STEAG vereinbaren Ammoniak-Pilotprojekt

    Die STEAG GmbH, Essen, ist einer von mehreren Partnern aus der deutschen Energiewirtschaft, mit denen die Abu Dhabi National Oil Company (ADNOC) während einer Delegationsreise des Bundesministers für Wirtschaft und Klimaschutz, Robert Habeck, in die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) Vereinbarungen unterzeichnet hat. ADNOC und STEAG vereinbarten eine Musterlieferung von kohlenstoffreduziertem Ammoniak, das zur Abscheidung und Abtrennung von Stickoxiden aus den Rauchgasen der deutschen Kraftwerke der STEAG verwendet werden soll (Bild 1).

    „Der unterzeichnete Vertrag könnte der erste Schritt zu einer langfristigen Zusammenarbeit mit einem Partner sein, der für die Versorgung der Europäischen Union mit Wasserstoff und seinen Nebenprodukten in großem Umfang eine entscheidende Rolle spielen will“, sagt Ralf Schiele, Mitglied der STEAG-Geschäftsführung.

    Gemäß der kürzlich unterzeichneten Absichtserklärung wird ADNOC die STEAG mit einer ersten Menge „blauen“ Ammoniaks beliefern, das auf der Basis von Wasserstoff aus Erdgas hergestellt wird. Mit diesem Ammoniak betreibt die STEAG den Prozess der Abscheidung von Stickoxiden aus den Rauchgasen ihrer deutschen Kraftwerke. Mittelfristig planen ADNOC und seine Partner den Aufbau einer „grünen“ Ammoniakproduktion auf der Grundlage von Energie aus erneuerbaren Quellen.

    Im Dezember 2021 wurde bekannt gegeben, dass die VAE ein globales Kraftwerk für saubere Energie schaffen werden, um die Bemühungen des Landes zu unterstreichen, bis 2050 kohlenstofffrei zu werden. ADNOC, Abu Dhabi National Energy Company PJSC (TAQA) und Mubadala Investment Company (Mubadala) werden ihre gemeinsamen Anstrengungen in den Bereichen erneuerbare Energien und grüner Wasserstoff unter der Marke Abu Dhabi Future Energy Company (Masdar) bündeln. Die Partnerschaft zwischen den drei führenden Unternehmen aus Abu Dhabi wird über eine kombinierte aktuelle, zugesagte und exklusive Kapazität von über 23 GW erneuerbarer Energie verfügen. Bis 2030 soll eine Gesamtkapazität von weit über 50 GW erreicht werden, und es wird angestrebt, diese Zahl weiter zu erhöhen.

    Die Themen, die in Zukunft zwischen den Partnern besprochen werden sollen, reichen von der bevorstehenden Wasserstofflieferung bis hin zur Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Solarenergie, wo sich die STEAG-Tochter STEAG Solar Energy Solution (SENS) als sehr erfahren erwiesen hat.

    „Wir sind bereit, die Gespräche über diese Aspekte in naher Zukunft zu vertiefen, da wir große Chancen für beide Partner sehen, von den spezifischen Kompetenzen des jeweils anderen zu profitieren“, gibt Andreas Reichel, Vorsitzender der STEAG-Geschäftsführung, einen Ausblick.

    Abschließend bedankt sich Reichel im Namen der STEAG bei Minister Habeck für die Organisation der Delegationsreise, an der die STEAG teilnehmen konnte. „Die Reise und die Möglichkeit, mit unseren Partnern in den VAE in engen und persönlichen Kontakt zu treten, war äußerst hilfreich und hat die Gespräche beschleunigt. Dem Minister gebührt großer Dank, dass er dies ermöglicht hat“, ist Reichel mit dem Ergebnis der Reise sehr zufrieden. (STEAG/Si.)

  • STEAG zeigt sich gut erholt

    Die STEAG GmbH, Essen (Bild 1), kann zum Ende des dritten Quartals des laufenden Geschäftsjahres mit ermutigenden Kennzahlen aufwarten. So liegen Umsatzerlöse und das operative Ergebnis EBIT des Konzerns über dem Vorjahres-niveau. Noch 2020 hatte das Energieunternehmen bedingt durch außerordentliche Belastungen aus dem Kohleausstieg und einen selbst angestoßenen Transformationsprozess ein schwieriges Jahr zu meistern.

    Die aktuellen Geschäftszahlen bestätigen die gute Entwicklung des traditionsreichen Energieunternehmens nach einer in mehrfacher Hinsicht herausfordernden Phase der Neuausrichtung. Neben den allgemeinen wirtschaftlichen Verwerfungen aufgrund der Corona-Pandemie hatte die STEAG insbesondere die Auswirkungen des 2020 gesetzlich geregelten Ausstiegs aus der Energieerzeugung aus Kohle in Deutschland zu bewältigen sowie die Kosten für ein tiefgreifendes Restrukturierungsprogramm zu verkraften. Insgesamt gehen dadurch in den nächsten Jahren rund 1.000 qualifizierte Arbeitsplätze in Deutschland verloren.

    Bereits Ende 2019 hatte die STEAG begonnen, sich grundlegend neu aufzustellen und auf die Wachstums- und Fokusmärkte der Energiewelt von morgen auszurichten: „Wir haben uns auf unsere traditionellen Stärken in Energietechnik und Energiewirtschaft fokussiert“, sagt Joachim Rumstadt, Vorsitzender der Geschäftsführung der STEAG. So konzentriere man sich künftig vor allem auf Industriekundenlösungen bei der Planung, Umsetzung und dem Betrieb komplexer Anlagentechnik und Dekarbonisierung sowie auf erneuerbare Energien, Wasserstoff und digitale Energiedienstleistungen.

    Die STEAG ist erst jüngst einem internationalen Kooperationsverbund beigetreten, der sich um den Hochlauf einer Wasserstoffwirtschaft in der „Grande Region Hydrogen“ im Saarland, in Luxemburg und in der angrenzenden französischen Region Lothringen bemüht. „Die Teilprojekte, die die Partner hier gemeinsam rund um das Thema Wasserstoff angehen, zielen darauf ab, bis 2030 umweltschädliche CO2-Emissionen von rd. 980.000 t/a einzusparen“, erläutert Ralf Schiele, der als Geschäftsführer der STEAG die Bereiche Markt und Technik verantwortet. Für Wasserstofferzeugung und dazugehörige Transportinfrastruktur werden die Kooperationspartner Investitionen von rd. 600 Mio. € tätigen, darunter etwa 74 Mio. € für den Bau des „HydroHub Fenne“ im saarländischen Völklingen.

    Damit steht der traditionsreiche STEAG-Standort beispielhaft für den tiefgreifenden Wandel des Energiekonzerns. Denn wo ab Mitte des Jahrzehnts mit der Wasserstoffproduktion ein neues Kapitel für Energiewirtschaft und Industrie im Saarland anbricht, endet voraussichtlich im kommenden Herbst für die STEAG das Kapitel Steinkohle. „Bis spätestens Ende Oktober 2022 wird mit Walsum 10 im nordrhein-westfälischen Duisburg nur noch ein Steinkohlenkraftwerk der STEAG in Deutschland am Markt sein. Damit werden wir unseren eigenen Kohleausstieg weitaus schneller vollziehen, als viele uns zugetraut haben“, so Rumstadt. Insofern sei die STEAG auch von einem möglicherweise auf 2030 vorgezogenen Kohleausstieg, wie er derzeit von der Bundesregierung in Betracht gezogen wird, nicht betroffen.

    Denn die STEAG hat seit Ende 2020 mehrfach erfolgreich an den Stilllegungsauktionen nach dem Kohleverstromungsbeendigungsgesetz (KVBG) teilgenommen. Dabei waren insgesamt vier Kraftwerksblöcke des Unternehmens bezuschlagt worden. Zudem prüft die STEAG für den letzten verbleibenden Kraftwerksblock Walsum 10 technische und wirtschaftliche Optionen für einen Brennstoffwechsel von Steinkohle auf Biomasse oder auch Erdgas.

    Ferner findet der zeitnahe Abschied von der Steinkohle bei der STEAG jenseits der Kraftwerksstilllegungen auch im Verkauf der bisherigen Tochtergesellschaft Power Minerals seinen Ausdruck, die auf die Vermarktung von Kraftwerksnebenproduktion spezialisiert ist. Im Frühjahr 2021 hat die STEAG die bisherige Konzerntochter an den tschechischen Konzern EPH verkauft. „Dies war nicht nur ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung der strategischen Neuausrichtung der STEAG, sondern der neue Eigentümer bietet unseren scheidenden Kolleginnen und Kollegen eine aussichtsreiche Berufsperspektive“, zeigt sich STEAG-Personalgeschäftsführer und Arbeitsdirektor Andreas Reichel zufrieden. Hier, vor allem aber auch im Fall der künftig wegfallenden Arbeitsplätze an den Kraftwerksstandorten, sei es gelungen, gemeinsam mit Arbeitnehmervertretung und Gewerkschaft bestmögliche Lösungen für die ausscheidenden Beschäftigten im Rahmen von Einzelinteressenausgleichen zu finden. „Betriebsbedingte Kündigungen konnten wir bisher vermeiden“, unterstreicht Reichel.

    Auch dies trägt dazu bei, der STEAG neue Spielräume für Zukunftsinvestitionen zu verschaffen. Neben dem optionalen Brennstoffwechsel beim einzigen verbleibenden Steinkohlenblock Walsum 10, ist am selben Standort ebenfalls eine Wasserelektrolyse von bis zu 500 MW geplant, die einen relevanten Beitrag zur Dekarbonisierung von Europas größtem Stahlstandort Duisburg leisten soll. Einige Kilometer weiter östlich in Herne wird 2022 eines der weltweit modernsten Gas- und Dampfturbinenkraftwerke (GuD) in Betrieb gehen. „Diese Anlage erzeugt nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung nicht nur Strom, sondern auch Wärme und sichert die Fernwärmeversorgung im mittleren Ruhrgebiet für die kommenden Jahrzehnte“, sagt Schiele.

    Zudem ist am Kraftwerksstandort Herne mit dem Umstieg vom bisher genutzten Energieträger Steinkohle auf Erdgas auch ein signifikanter Rückgang der CO2-Emissionen um mehr als die Hälfte verbunden. „Diese Emissionsreduzierung kann in Zukunft auch noch höher ausfallen, weil das neue GuD technisch bereits in der Lage ist, zu einem gewissen Anteil Wasserstoff mit zu verbrennen“, so Schiele. Langfristig sei auch eine technische Ertüchtigung der Anlage denkbar, um diese dann vollständig auf Wasserstoffbasis zu betreiben. Ferner rüstet die STEAG den 2022 außer Betrieb gehenden Steinkohlenblock Herne 4 zu einem erdgasbefeuerten Heizkessel um, der künftig der Fernwärmebesicherung dienen wird.

    All diese zukunftsweisenden Projekte tragen dazu bei, die STEAG auch wirtschaftlich zukunftsfest zu machen. Denn auch die mit den laufenden Projekten verbundenen Zukunftsperspektiven hatten ihren Anteil daran, dass die STEAG dank einer klaren Transformationsstrategie mit ihren Gläubigern vor wenigen Wochen eine Anschlussfinanzierung bis Ende 2023 abschließen konnte. „Dies verschafft uns den notwendigen finanziellen Spielraum, um den erfolgreich eingeschlagenen Transformationspfad entschlossen weiterzugehen“, sagt Ralf Schmitz, Chief Transformation Officer der STEAG und in dieser Funktion auch verantwortlich für den Finanzbereich des Unternehmens. Die komplexen Finanzierungsverhandlungen sind auch der Grund, warum der Jahresabschluss 2020 erst Ende November 2021 veröffentlicht werden konnte.

    Ablesbar ist die positive Geschäftsentwicklung im laufenden Jahr auch an einigen einschlägigen Kennzahlen. Das Eigenkapital der STEAG konnte auch im schwierigen Geschäftsjahr 2020 stabil bei 478,3 Mio. € gehalten werden. Das Konzerneigenkapital nach IFRS, das im Geschäftsjahr 2020 noch einen Wert von minus 108,9 Mio. € aufwies, wird am Ende des Geschäftsjahres 2021 wieder positiv sein. Für diese erfreuliche Entwicklung sind vor allem Einmaleffekte verantwortlich, die sich jedoch anders als 2020 im laufenden Geschäftsjahr positiv ausgewirkt haben. Dazu zählen die vertragliche Einigung mit dem österreichischen Energiekonzern EVN über den Ausstieg aus der Betreibergesellschaft des jungen Steinkohlenkraftwerks Walsum 10 sowie die erfolgreiche Teilnahme an den Stilllegungsauktionen für Steinkohlenkraftwerke gemäß KVBG. Diese positiven Einmaleffekte ermöglichten es, die Finanzverschuldung des STEAG-Konzerns bis zum Ende des dritten Quartals 2021 um mehr als 300 Mio. € und damit mehr als ein Fünftel zurückzuführen.

    Erste schnelle Erfolge aus der eingeschlagenen Strategie zeigen sich ferner beim Konzernumsatz. Dieser liegt nach den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahrs mit 1,6 Mrd. € um 12,9 % über dem Vorjahr. Auch das EBIT des STEAG-Konzerns nach IFRS zeigt sich mit 137,9 Mio. € gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 7 % verbessert. Es liegt auch deutlich über den Erwartungen zu Beginn des laufenden Geschäftsjahres. Angesichts positiver Rahmenbedingungen dürfte sich die positive Ergebnisentwicklung im vierten Quartal 2021 fortsetzen.

    „Grundsätzlich können wir mit der aktuellen Entwicklung der STEAG zufrieden sein“, bilanziert Schmitz. So habe die angestoßene Transformation des Unternehmens deutlich früher als noch vor einem Jahr kalkuliert Erfolge gezeitigt: „Daran wollen wir anknüpfen und unseren Weg in den kommenden Jahren entschlossen und mit wachsendem Erfolg fortsetzen.“

    Bild 2. Neuer Vorsitzender der Geschäftsführung der STEAG ist Andreas Reichel (r.). Er folgte auf Joachim Rumstadt (l.), der zum Jahresende 2021 auf eigenen Wunsch als Vorsitzender der Geschäftsführung abtrat. Foto: STEAG

    Nach 13 Jahren gab es einen Wechsel an der Spitze der STEAG: Joachim Rumstadt trat zum Jahresende 2021 auf eigenen Wunsch als Vorsitzender der Geschäftsführung ab. Er möchte nach rd. 25 Jahren in Diensten des Energieunternehmens eine Auszeit nehmen und sich dann neuen Aufgaben zuwenden. Sein Nachfolger wurde STEAG-Geschäftsführer Reichel (Bild 2). (STEAG/Si.)

  • Für eine Wasserstoffwirtschaft in der Großregion – Unternehmen aus Frankreich, Deutschland und Luxemburg bilden europäische wirtschaftliche Interessenvereinigung

    Creos Deutschland, Encevo, GazelEnergie, GRTgaz, H2V, Hydrogène de France, SHS – Stahl-Holding-Saar und die STEAG GmbH, Essen, haben sich als europäische wirtschaftliche Interessenvereinigung (EWIV) „Grande Region Hydrogen“ konstituiert (Bild 1).

    Als Mitglieder der EWIV haben sich die beteiligten Unternehmen zum Ziel gesetzt, sektorübergreifende Projekte zur Wasserstofferzeugung, -nutzung und zum Wasserstofftransport zu verknüpfen, um damit ein integriertes, grenzüberschreitendes Energiesystem zu etablieren. Dafür nutzen die Mitglieder die besonderen strukturellen Bedingungen: Die Grande Region Hydrogen setzt sich aus Projekten zusammen, die eng miteinander verbunden und aufeinander angewiesen sind. Ziel ist es, Synergien zu fördern und in der Großregion eine Wasserstoffwirtschaft entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu entwickeln und zu optimieren. Das Schwerpunktgebiet der Großregion ist das Saarland (Deutschland), die Region Lothringen (Grand-Est – Frankreich) und das Großherzogtum Luxemburg.

    Die Grande Region Hydrogen wird dazu beitragen, die Industrie und Teile des Mobilitätssektors zu dekarbonisieren und Emissionen einzusparen. Dies entspricht den Zielen der Europäischen Kommission und des Green Deal, bis 2050 Kohlenstoffneutralität zu erreichen. Die Projekte der Grande Region Hydrogen, dürften die CO2-Emissionen bis 2030 um mehr als 980.000 t/a reduzieren.

    Darüber hinaus werden die Projekte im Rahmen der Grande Region Hydrogen die Wasserstoffproduktion in Völklingen und auf der Industrieplattform in St. Avold/Carling ermöglichen. Dadurch entstehen neues Know-how und neue Arbeitsplätze im Herzen Europas. Es werden über 140 neue direkte und 230 indirekte Arbeitsplätze erwartet. Dadurch können Forschungs- und Hochschulprogramme verbessert und neue Kompetenzen entwickelt werden.

    Schließlich werden die Projekte der Grande Region Hydrogen mit Investitionen zum Wirtschaftswachstum der Region beitragen. Für Produktionsanlagen und Transportinfrastrukturen werden mehr als 600 Mio. € an Investitionen erwartet.

    Durch die Projekte werden bis zu 61.000 t/a Wasserstoff produziert. In Kombination mit der für jeden Marktteilnehmer frei zugänglichen Transportinfrastruktur wird die Abstimmung von Angebot und Nachfrage wirtschaftliche Vorteile bringen. Dieser Skaleneffekt wird dazu beitragen, den Endpreis für erneuerbaren Wasserstoff zu senken, was ein wichtiger Schritt in der Entwicklung des europäischen Wasserstoffmarkts ist.

    Die Grande Region Hydrogen wird auch zur Attraktivität dieser grenzüberschreitenden Region beitragen. Sie eröffnet eine Zukunftsperspektive für ein neues industrielles Kapitel. Nach der Kohle-Ära setzen Marktteilnehmer auf grüne Energie zu einem wettbewerbsfähigen Preis.

    Weitere Informationen zur Grande Region Hydrogen und den einzelnen Projekten unter www.grande-region-hydrogen.eu.  (STEAG/Si.)

  • STEAG setzt auf Griechenland

    Das erst Ende 2020 im Bereich Photovoltaik (PV) gegründete deutsch-österreichische Gemeinschaftsunternehmen SENS LSG bringt die Energiewende in Griechenland deutlich voran. SENS wird in den nächsten Monaten gemeinsam mit der LSG Group aus Wien/Österreich die Entwicklung von PV-Parks mit insgesamt 480 MW Leistung in Griechenland fertigstellen (Bild 1). Weitere PV-Parks sollen folgen. Die STEAG Solar Energy Solutions GmbH, kurz SENS, mit Sitz in Würzburg ist eine Tochtergesellschaft des Essener Energieunternehmens STEAG GmbH.

    Das sonnensichere Griechenland bietet mit 348 Sonnentagen und 2.800 Sonnenstunden pro Jahr ideale Bedingungen für regenerative Energieerzeugung mittels PV. Diese natürlichen Standortvorteile macht SENS LSG sich nun zunutze: In insgesamt zwölf Projekt-Clustern mit zusammen 25 Teilprojekten wird das junge Gemeinschaftsunternehmen SENS LSG als Projektentwickler und Verantwortlicher für Planung, Bau und O&M–Dienstleistungen der Anlagen in einem ersten Schritt 480 MWp errichten. Der Baubeginn ist für 2022 geplant. Mit von der Partie sind die langjährigen Finanzierungspartner Green Source und Core Value Capital.

    „Wir freuen uns, gemeinsam mit unseren Partnern zum Umbau der Energiewirtschaft und somit zur CO2-Einsparung in Griechenland beitragen zu können. Mit der Entwicklung neuer Solarprojekte knüpfen wir an bereits seit 2010 bestehende Aktivitäten in Griechenland an und möchten nun die langjährige Beziehung ausbauen“, erklärt Christian Kleinhans, Head of Project Development bei SENS, zur griechischen Pipeline.

    Begünstigt wird das Projekt nicht nur durch die klimatischen Verhältnisse in Griechenland. Auch die politischen Voraussetzungen sind günstig, denn die griechische Regierung will das enorme PV-Potential des Landes stärker nutzen und die Energiewende noch in diesem Jahrzehnt massiv vorantreiben. Mit einem „Nationalen Energie- und Klimaplan (NECP)“ wird der Ausbau von Windkraft- und Solaranlagen beschleunigt, nachdem das Land bisher stark von fossilen Energiequellen abhängig war.

    Zwar hat sich im letzten Jahrzehnt in Sachen Ausbau erneuerbarer Energien einiges getan, aufgrund der wirtschaftlichen Lage des Landes und mangelnder Investitionen geschah dies zunächst jedoch sehr langsam. Ziel der griechischen Politik ist, die Treibhausgasemissionen des Landes bis 2050 auf null zu senken. Dafür braucht es einen schellen und spürbaren Zubau erneuerbarer Energien. Geplant ist, dass bis 2030 rd. 10 GW an Wind- und Solarkraftwerken in Griechenland neu entstehen.

    Das Vorhaben von SENS LSG setzt hier an und wird nach heutigem Planungsstand einen erheblichen Teil zum angestrebten Zubau an regenerativer Energieerzeugung beisteuern. Damit leistet das deutsch-österreichische Joint Venture einen bedeutenden Beitrag zum Gelingen der Energiewende in Griechenland. (STEAG/Si.)

  • STEAG-PV-Tochter schließt Kooperation für BeNeLux-Markt

    Die STEAG Solar Energy Solutions GmbH (SENS), Würzburg, und das tschechisch-niederländische Unternehmen Greenbuddies Energy BV mit Sitz in Eindhoven bündeln künftig ihre Kräfte auf dem Photovoltaik (PV)-Markt der BeNeLux-Staaten (Bild 1). Ziel ist es, in Belgien, den Niederlanden und Luxemburg Freiflächen-PV-Projekte und dazugehörige Service-Dienstleistungen anzubieten.

    Von der Greenbuddies-Niederlassung im niederländischen Eindhoven, die von Jos Schlangen geleitet wird, sollen künftig gemeinsam Utility Scale-Projekte entwickelt werden. Aktuell zeichnet sich ab, dass bis Anfang 2023 mit den ersten baureifen PV-Parks zu rechnen ist. Mittelfristig haben sich die Partner das Ziel gesetzt, bis 2025 ein Portfolio von 250 MWp zu realisieren. Dabei ist vorgesehen, dass SENS die Projekte als Generalunternehmer (EPC) planen, entwickeln und bauen sowie anschließend als Servicedienstleiter (O&M) betreiben wird.

    Dabei kommt SENS zugute, bereits über einschlägige Erfahrungen auf dem Drei-Länder-Markt zu verfügen: „Die BeNeLux-Länder sind für uns die logische Erweiterung unserer bestehenden Aktivitäten in Europa. Wir sehen in diesem Markt noch enormes Potential, auch wenn es dort schon vorhandene Akteure und Projekte gibt,“ erklärt André Kremer, Geschäftsführer der SENS. Der PV-Dienstleister ist bereits seit mehreren Jahren im niederländischen Markt aktiv und hat dort EPC-Projekte im Bereich Aufdach-PV und Freifläche realisiert. Mit dem 12 MWp-Solarpark Leeuwarden hat das Unternehmen 2019 den Frisian Energy Prize gewonnen.

    Insofern fügt sich die Kooperation mit Greenbuddies – einem auf vielen westlichen Märkten der EU vertretenen Entwicklungs-, Installations- und Bauunternehmen – perfekt in die Wachstumsstrategie der SENS. Die STEAG-Tochtergesellschaft mit eigenen Töchtern bzw. Niederlassungen in Italien, Spanien, Portugal und Großbritannien verfolgt in Europa und darüber hinaus ambitionierte Ziele.

    Deutlicher Beleg für den Expansionskurs des Unternehmens ist nicht zuletzt die Verdopplung der Mitarbeiterzahl in den letzten drei Jahren. „Vor diesem Hintergrund sind wir stets auf der Suche nach engagierten Partnern mit einem ähnlichen Mindset. Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit den Greenbuddies, die sich mit unserer „good energy“ ebenso identifizieren können wie wir“, so Kremer.

    In der Tat zeichnen sich Greenbuddies und SENS durch eine sehr ähnliche Geschäftsphilosophie aus. Die Chemie zwischen den Partnern stimmte daher von Anfang an. Das sieht auch Aleš Spáčil, Miteigentümer und Vertriebsleiter der Greenbuddies, so: „Wir waren erfreulicherweise sofort auf einer Wellenlänge mit SENS und freuen uns darauf, gemeinsam unseren Beitrag zur Energiewende in den BeNeLux-Ländern zu leisten. Unsere Mission ist, unseren Planeten grüner und nachhaltiger zu gestalten. Das verbindet unsere Unternehmen und gibt uns den Antrieb, gemeinsam möglichst viele Projekte erfolgreich zu realisieren“.
    (STEAG/Si.)

  • STEAG erreicht wichtige Meilensteine im Transformationsprozess

    In ihrem im Herbst Ende 2020 eingeleiteten Transformationsprozess erzielt die STEAG GmbH (Bild 1) signifikante Fortschritte. Nach mehreren ertragreichen Transaktionen wie beispielsweise dem Verkauf des Tochterunternehmens STEAG Power Minerals und der erfolgreichen Teilnahme an Stilllegungsauktionen im Rahmen des Kohleverstromungsbeendigungsgesetzes hat das Essener Energieunternehmen wichtige Meilensteine auf dem Weg zum smarten Energiedienstleister erreicht. Aus heutiger Sicht wird ab November 2022 nur noch das hochmoderne Steinkohlenkraftwerk Walsum 10 am Strommarkt teilnehmen. Hier prüft die STEAG die Umstellung auf den CO2-neutralen Brennstoff Holzpellets. Damit kann der Kohleausstieg in Deutschland innerhalb kürzester Zeit vollzogen werden.

    „Wir steigen zügig aus der Kohleverstromung aus und erschließen uns mit ganzheitlichen Energielösungen zur Dekarbonisierung industrieller Produktionsprozesse, mit erneuerbaren Energien und der Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle neue Wachstumsfelder und Märkte außerhalb unseres bisherigen Kerngeschäfts“, sagt Joachim Rumstadt, Vorsitzender der STEAG-Geschäftsführung.

    Außerdem hat der jüngste positive Geschäftsverlauf mit dazu beigetragen, dass sich die wirtschaftliche Lage des Unternehmens spürbar verbessert hat und die STEAG nunmehr in eine neue Transformationsphase mit veränderten Schwerpunkten eintreten wird. Infolgedessen gibt es auch einen Wechsel in der Geschäftsführung: Chief Transformation Officer (CTO) Carsten König, Managing Director der Unternehmensberatung AlixPartners, verlässt das Unternehmen. Der Experte für finanzielle und operative Reorganisationen war im Februar dieses Jahres zum STEAG-Geschäftsführer bestellt worden.

    Bild 1. Neu in der STEAG-Geschäftsführung ist Ralf Schmitz. Foto: STEAG

    Der STEAG-Aufsichtsrat hat Ralf Schmitz (Bild 2) neu in die Geschäftsführung berufen. Der Partner der Düsseldorfer Unternehmensberatung Schmitz & Partner verfügt über umfassende Erfahrung in der Restrukturierung und Transformation von Unternehmen im Industriesektor. Schmitz wird neben Rumstadt (Vorsitzender), Andreas Reichel (Personal und Arbeitsdirektor), Heiko Sanders (Finanzen) und Ralf Schiele (Markt und Technik) fünftes Mitglied der STEAG-Geschäftsführung.

    Guntram Pehlke, Vorsitzender des Aufsichtsrats der STEAG, dankt dem scheidenden CTO für seinen intensiven Einsatz in den vergangenen Monaten: „Carsten König war bereit, diese Aufgabe kurzfristig und – mit Blick auf die damalige Situation der STEAG – unter schwierigen Bedingungen anzutreten. Dafür gebührt ihm unser ausdrücklicher Dank.“ Die Fortsetzung des eingeschlagenen Wegs zur zukunftsfähigen Ausrichtung des Energieunternehmens sieht der STEAG-Aufsichtsratsvorsitzende nun bei Schmitz und der übrigen Geschäftsführung in guten Händen: „Die Basis ist geschaffen, jetzt gilt es, die nächsten Schritte praktikabel und effektiv umzusetzen.“ (STEAG/Si.)

  • STEAG startet grüne Versorgungsoffensive

    Das Essener Energieunternehmen STEAG GmbH bietet in Zusammenarbeit mit Partner Quadra Energy GmbH, Düsseldorf, die Vermarktung von Grünstrom an. Dabei nutzt die STEAG ihre umfassende Kompetenz im Bereich des Energiehandels, um mit Betreibern von regenerativen Energieerzeugungsanlagen grüne „Power Purchase Agreements“ (Green PPA) abzuschließen. Anschließend setzt die STEAG diese Energie zur Versorgung von Kunden oder eigenen Projekten ein, z. B. für die Produktion grünen Wasserstoffs, welche die STEAG mit Partnern an den Standorten Duisburg-Walsum und Völklingen-Fenne plant.

    Erfolgte die Vermarktung erneuerbarer Energien bisher zum weit überwiegenden Teil über eine Einspeisevergütung nach dem Erneuerbare Energien-Gesetz (EEG), hat der Marktanteil grünen Stroms zuletzt deutlich zugenommen. Dies liegt zum einen daran, dass die EEG-Vergütung für neue Anlagen inzwischen deutlich geringer ausfällt als in früheren Jahren. Zum anderen erreichen immer mehr regenerative Erzeugungsanlagen das Ende der im EEG festgeschriebenen Förderdauer, sodass deren Betreiber sich nach alternativen Geschäftsmodellen umsehen.

    „Hier setzen wir mit unserem Partner QUADRA Energy an“, erläutert Oliver Welling, der bei der STEAG im Bereich Trading tätig ist und dort das Thema „Green PPA“ verantwortet. „Wir sammeln die regenerativen Erzeugungskapazitäten aus Alt- und Neuanlagen ein, die nicht bzw. nicht mehr nach EEG vergütet werden, und vermarkten sie anschließend.“

    Projektpartner QUADRA Energy verfügt bereits über langjährige Erfahrungen im Bereich energiewirtschaftlicher Dienstleistungen für Betreiber regenerativer Energieerzeugungsanlagen: „Neben der Direktvermarktung von Strom aus regenerativen Energiequellen mit Förderanspruch ist die Vermarktung von Grünstrom aus Windenergieanlagen ohne Förderanspruch eines unserer Kernprodukte. Wir bündeln dazu viele, einzelne und dezentrale Erzeugungsanlagen zu einem großen Windpool. Betreiber erhalten so eine Einnahmequelle über die Förderzeit hinaus. QUADRA kombiniert diese finanzielle Sicherheit mit einem abgestimmten technischen Anlagenservice zu einem Rundum-sorglos-Paket. Wir freuen uns, STEAG aus unserem Windpool mit Strom zu beliefern.“, sagt Thomas Krings, Leiter Vertrieb von QUADRA Energy.

    Die Laufzeit der Stromlieferverträge, welche die STEAG und QUADRA nun mit Anlagenbetreibern abschließen, richtet sich dabei nach dem Alter der Anlagen. „Um die Lebensdauer älterer, ehemaliger EEG-Anlagen zu verlängern und damit ihre Rentabilität zu steigern, können wir unseren Vertragspartnern zusätzlich technische Services von STEAG anbieten“, so Welling.

    Dies betrifft vor allem die auf künstlicher Intelligenz basierenden Lösungen der STEAG-Tochter STEAG Energy Services zur vorausschauenden Wartung von Wind- und Photovoltaik-Anlagen (Bild 1). „Vorausschauende Wartung oder „predictive maintenance“ basiert auf einer kontinuierlichen Betriebsdatenanalyse der Anlagen in Echtzeit, die schon bei kleinsten Abweichungen Informationen bereitstellt, die ein vorausschauendes Eingreifen ermöglicht und so Schäden an den Anlagen abwendet, noch ehe sie entstehen können“, sagt Ralf Schiele, Geschäftsführer Markt und Technik bei der STEAG.

    Neben der unmittelbaren Vermarktung des Grünstroms und der Nutzung im Rahmen eigener grüner Wasserstoffproduktion bietet das Thema „Green PPA“ einen Anknüpfungspunkt zu einem weiteren STEAG-Projekt. „STEAG plant die Errichtung eines „Energy Cloud“-Speichers mit einer Mindestkapazität von 1.000 MWh und einer Leistung von rd. 250 MW“, sagt Christian Karalis, der das Projekt bei der STEAG leitet. Durch die Option, grüne Energie zwischenzuspeichern und dann gezielt zu nutzen, wenn entsprechender Bedarf bei Kunden besteht, reduzieren sich Preisrisiken noch einmal deutlich.

    Doch das Zusammenspiel von Green PPA und Stromspeicher hat nicht nur ökonomische, sondern vor allem ökologische Vorteile: „Weil Angebot und Nachfrage durch fluktuierende Erzeugung aus Wind- und Sonnenenergie nicht zeitlich zusammenpassen, muss dieser zwischengepuffert werden. So kann er dann tatsächlich beim Kunden genutzt werden, wenn er benötigt wird. Sonst droht der Effekt negativer Strompreise inklusive der Abschaltung von Anlagen zur regenerativen Stromerzeugung. Mittels der Speicherlösung kann ein Teil dieser sonst verlorenen Energie gerettet werden“, erläutert STEAG-Speicherexperte Karalis. Hinzu komme, dass die Kunden in vielen weiteren Stunden mit grüner Energie versorgt werden könnten und somit der Anteil der erneuerbaren Energie insgesamt gesteigert werde.

    Gerade im Zusammenspiel mit weiteren, technischen Maßnahmen bedeuten Green PPA einen wichtigen Beitrag zum Gelingen der Energiewende: „Grünen Strom so zu vermarkten, dass er dann bereitsteht, wenn er wirklich im Markt gebraucht wird, ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg hin zu einer erfolgreichen Energiewende“, sagt Schiele. Denn dies bedeute eine deutlich bessere Marktintegration erneuerbarer Energien als das EEG bislang zu leisten imstande war.

    Genau diese Kombination von energiewirtschaftlicher Kompetenz und anlagentechnischer Expertise macht die STEAG für direktvermarktungswillige Betreiber von Anlagen zur regenerativen Stromerzeugung zu einem so interessanten Partner: „Indem wir über unsere Wasserstoff- und Speicherprojekte zusätzliche Optionen haben, um den aus den Green PPA stammenden Strom optimal zu vermarkten, heben wir uns entsprechend positiv von reinen Stromhändlern ab, weil wir weitere Wertschöpfungsstufen aus einer Hand anbieten können“, so Welling. (STEAG/Si.)

  • Verantwortliches Handeln für einen nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg

    Das Essener Energieunternehmen STEAG GmbH hat seinen alljährlichen Global Compact Bericht veröffentlicht. Bereits seit 2011 ist die STEAG Mitglied im Deutschen Netzwerk des Global Compact der Vereinten Nationen (UN Global Compact). Dessen zehn Prinzipien sind eine Selbstverpflichtung für Unternehmen zu nachhaltigem Wirtschaften und eine umfassende Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung.

    „Nur die Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung und ein nachhaltiges, ressourcenschonendes Handeln sichern dauerhaft unternehmerischen Erfolg“, sagt Joachim Rumstadt, Vorsitzender der Geschäftsführung der STEAG. Diesem Credo folge die STEAG bereits seit Jahren, und nicht zuletzt die Auswirkungen der Corona-Pandemie hätten die Richtigkeit dieser Aussage erst jüngst wieder unter Beweis gestellt.

    Der nun vorgelegte Bericht knüpft an den 2020 von der STEAG veröffentlichten Nachhaltigkeitsbericht an und kombiniert dessen Themen mit den Bereichen, hinsichtlich derer die STEAG gegenüber dem Deutschen Netzwerk des UN Global Compact berichtspflichtig ist. Insofern folgt der Text einer veränderten Systematik und Gliederung und ist inhaltlich erweitert worden.

    Im unternehmerischen Handeln der STEAG beschränkt sich Nachhaltigkeit nicht allein auf Umweltbelange. Vielmehr fallen aus Sicht der STEAG auch die Wahrung von Arbeitnehmer- und Menschenrechten auch über Lieferketten hinweg sowie der Gesundheitsschutz der Beschäftigten darunter: „Um diese Prinzipien verbindlich im Arbeitsalltag zu verankern, berücksichtigen wir bei den zentralen Prozessen innerhalb des Konzerns seit Jahren verstärkt auch ökologische und soziale Bewertungskriterien“, sagt Jörg Nierhaus, Chief Compliance Officer bei der STEAG.

    Die zehn Global Compact-Prinzipien adressieren die Themen „Schutz der Menschenrechte“, „Wahrung von Arbeitnehmerrechten“, „Umwelt- und Ressourcenschonung“ und „Korruptionsbekämpfung“. „In diesem Zusammenhang achtet die STEAG insbesondere auf die Wahrung der Menschen- und Arbeitnehmerrechte bei ausländischen Zulieferern“, so Nierhaus. Auch hinsichtlich der Lebensumstände der STEAG-Beschäftigten in aller Welt kümmere sich das Unternehmen, die Fürsorge als Arbeitgeber reiche damit weit über das reine Beschäftigungsverhältnis hinaus.

    „Aktuell bemüht sich die STEAG beispielsweise darum, allen Beschäftigten in Deutschland so rasch als möglich Impfangebote in Zusammenarbeit mit Ärzten und Dienstleistern machen zu können. Außerdem organisiert die STEAG derzeit die Lieferung von Sauerstoffkonzentratoren nach Indien. Ziel ist es, die medizinische Versorgung unserer Beschäftigten bei der indischen Tochtergesellschaft STEAG Energy Services India und deren Familien zu sichern“, sagt Andreas Reichel, Geschäftsführer und Arbeitsdirektor der STEAG.

    Neben den Kriterien des UN Global Compact fühlt sich die STEAG auch den ebenfalls von der UN definierten Zielen einer nachhaltigen Entwicklung, den „Sustainable Development Goals“ (SDG), verpflichtet. Sie geben Leitlinien für eine nachhaltige und gerechte Entwicklung der Weltgesellschaft bis 2030 vor. Im Jahr 2015 haben sich alle Mitgliedsstaaten der UN einmütig zu diesen Zielen bekannt, die von der Armutsbekämpfung, dem Gesundheitsschutz und der Gleichstellung der Geschlechter über den Schutz des Klimas und der Umwelt bis zur Wahrung von Rechtstaatlichkeit reichen.

    „Gemeinsam mit den Prinzipien des Global Compact dienen die „Sustainable Development Goals“ als eine Art moralischer Kompass für das unternehmerische Handeln der STEAG“, sagt Nierhaus. Sichtbar werde dies etwa in dem steten Bemühen des Konzerns, mehr und mehr auf regenerative Energieträger, grünen Wasserstoff und Konzepte zur Dekarbonisierung industrieller Prozesse zu setzen.

    Dazu gehört u. a. der Ausbau einer klima-freundlichen Fernwärmeversorgung am Konzernstandort Essen, ein starkes Engagement im Bereich regenerativer Energien und hier vor allem der Photov-oltaik (PV), wo die STEAG-Tochter STEAG Solar Energy Solutions insbesondere auf dem südeuropäischen und künftig auch auf dem südamerikanischen PV-Markt zahlreiche Solarparks entwickelt und betreibt (Bild 1). In den traditionellen deutschen Industrieregionen an Ruhr und Saar tragen Wasserstoff-Projekte der STEAG dazu bei, die Stahlindustrie zu dekarbonisieren und damit zukunftsfest zu machen, während die STEAG selbst die eigenen CO2-Emissionen in Deutschland seit 1990 dauerhaft um rd. 85 % reduziert hat.

    „All dies sind Facetten eines grundlegenden Wandels, den nicht nur unsere Volkswirtschaft insgesamt, sondern auch die STEAG als Energieunternehmen aktuell durchläuft. Dabei ist die konsequente Ausrichtung unseres unternehmerischen Handelns an den Kriterien des Global Compact und an den nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen unserem eigenen Verständnis nach eine wichtige Voraussetzung, die STEAG langfristig erfolgreich auf die energiewirtschaftlichen Zukunftsfelder auszurichten“, so Rumstadt. (STEAG/Si.)

  • Grenzüberschreitendes Wasserstoffprojekt an der Saar nimmt erste IPCEI-Hürde

    Das Energieunternehmen STEAG GmbH, Essen, das Energietechnologieunternehmen Siemens Energy, München, der Netzbetreiber Creos Deutschland GmbH, Homburg-Saar, die Saarbahn, Saarbrücken, und die SHS – Stahl-Holding-Saar (mit den Unternehmen Dillinger und Saarstahl), Dillingen, hatten eine gemeinsame Projektidee zur Etablierung einer grenzübergreifenden und perspektivisch grünen Wasserstoffwirtschaft entwickelt. Gemeinsam reichten die Partner beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) einen Antrag auf Förderung als wichtiges Wasserstoffprojekt von gesamteuropäischem Interesse – kurz: IPCEI – ein – mit Erfolg (Bild 1).

    Am 28. Mai 2021 gab Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier bekannt, dass der Antrag die erste Auswahlrunde erfolgreich durchlaufen hat. Das Projekt ist nun eingeladen, an der zweiten Phase, dem sogenannten Match-Making auf europäischer Ebene, teilzunehmen. Wermutstropfen war die im Rahmen der Pressekonferenz erfolgte Mitteilung, dass im Rahmen der IPCEI-Auswahlentscheidung die Projektkomponente der Saarbahn zunächst ohne positiven Bescheid bleibt. Auf Nachfrage ließ Bundeswirtschaftsminister Altmaier in der Pressekonferenz jedoch vernehmen, dass dies keineswegs bedeute, dass dieser Teil des Vorhabens gänzlich ohne Förderung bleiben werde. Vielmehr sei man mit den Verantwortlichen im Gespräch, um hier alternative Lösungen zu finden.

    Die sechs Partner sehen sich durch diese insgesamt guten Nachrichten auf ihrem gemeinsamen Weg zur Etablierung einer Wasserstoffwirtschaft im grenzüberschreitenden europäischen Verbund bestätigt: „Das Votum zeigt, dass wir beim Thema Wasserstoff auf dem richtigen Weg sind“, sagt Jens Apelt, Geschäftsführer der Creos Deutschland. Gerade die sektorenübergreifende Verbindung von Wasserstoffproduktion, Transport und Einsatz zur Dekarbonisierung von Industrie und Mobilität sei ein großes Plus des gemeinsamen Vorhabens. „Insofern setzen die Partner auch darauf, dass für den die Saarbahn betreffenden Projektteil eine Lösung gefunden wird, denn die positiven Aspekte des Projektverbunds ergeben sich gerade aus dem sektorübergreifenden Zusammenspiel der einzelnenTeilprojekte“, so Apelt. Hier gelte der Grundsatz, dass das Ganze mehr sei als die Summe seiner Teile.

    „Wir freuen uns, dass das IPCEI-Projekt „H2Syngas“ der SHS – Stahl-Holding-Saar die erste Hürde im Förderverfahren nehmen konnte und nun auf EU-Ebene geprüft wird. Mit der innovativen Technologie von „H2Syngas“ geht die SHS-Gruppe mit den Unternehmen Dillinger und Saarstahl den nächsten wichtigen Schritt auf dem Weg zur CO2-neutralen Stahlproduktion und reduziert weiter ihre CO2-Emissionen“, sagt Jonathan Weber, Geschäftsführer der SHS – Stahl-Holding-Saar und COO von Dillinger und Saarstahl.

    Für das weitere Verfahren mit dem Ziel für die ausgewählten Projekte eine Notifizierung, d. h. eine beihilferechtliche Genehmigung der EU-Kommission, zu erhalten, setzen die Partner darauf, dass das gemeinsame Vorhaben weiterhin mit dieser Transnationalität und Vielfältigkeit auf der Abnahme- und Verbrauchseite zu überzeugen vermag. „Wir sind mit der Entscheidung mehr denn je von der gemeinsamen Entwicklungsperspektive überzeugt“, so Ralf Schiele, bei der STEAG Geschäftsführer für die Bereiche Markt und Technik.

    Mit der bekanntgegebenen Entscheidung verbindet sich die Hoffnung, dass die weiteren Entscheidungen gerade auch die in Aussicht gestellte, alternative Förderung des Saarbahn-Projektteils in absehbarer Zeit erfolgt, damit die Partner möglichst zeitnah an die Umsetzung gehen können. „Wir stehen in den Startlöchern. Je früher wir Bescheid wissen, desto rascher können wir uns an die Umsetzung machen. Und je eher die Umsetzung kommt, desto schneller profitiert der traditionsreiche Energie-standort Saarland nicht nur ökonomisch, sondern dank vermiedener CO2-Emissionen auch ökologisch von dem wegweisenden Projekt“, erläutert Schiele. Für das Saarland gehe es um nichts weniger als die Chance, sich als Vorreiter einer erfolgreich entwickelten Wasserstoffwirtschaft zu etablieren.

    Alle Partner sind festen Willens, diese nicht nur für die beteiligten Unternehmen, sondern für das Saarland insgesamt bedeutende Chance zu ergreifen. (STEAG/Si.)

  • STEAG beantragt weitere Stilllegungen von Kraftwerksblöcken

    Die Geschäftsführung des Essener Energieunternehmens STEAG GmbH hat am 4. Mai 2021 beschlossen, weitere Kraftwerksblöcke für eine vorläufige Stilllegung anzumelden. Anfang April war ein solcher Antrag bereits für das Modellkraftwerk (MKV) im saarländischen Völklingen-Fenne ergangen. Nun folgen Anträge für das Heizkraftwerk Völklingen-Fenne (HKV) und das Kraftwerk Bergkamen in Nordrhein-Westfalen (Bild 1). Ausschlaggebend für die Entscheidung waren erneut wirtschaftliche Erwägungen.

    „Die Entscheidung zur vorläufigen Stilllegung ist geboten, denn einerseits verhindern die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auf absehbare Zeit einen auskömmlichen Betrieb der beiden Kraftwerkswerksblöcke. Andererseits ist ein Weiterbetrieb der Anlagen über das Jahr 2026 hinaus durch die gesetzlichen Regelungen für den Ausstieg aus der Steinkohlenverstromung praktisch ausgeschlossen“, sagt Joachim Rumstadt, Vorsitzender der Geschäftsführung der STEAG.

    Auf den Antrag der vorläufigen Stilllegung für die Steinkohlenblöcke HKV und Bergkamen folgt nun eine Prüfung des Übertragungsnetzbetreibers Amprion, ob die Anlagen als systemrelevant einzustufen sind. Die endgültige Entscheidung darüber, ob sie zur Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit erforderlich sind, trifft die Bundesnetzagentur (BNetzA). „Wie das Votum ausfallen wird, lässt sich gerade angesichts der jüngsten Entscheidung zu unserem Kraftwerksblock Walsum 9 in Duisburg nur schwer prognostizieren“, sagt Ralf Schiele, der in der STEAG-Geschäftsführung die Bereiche Markt und Technik verantwortet. Im Fall des Kraftwerksblocks 9 in Walsum hatte Amprion die Einstufung als systemrelevant beantragt, die BNetzA hatte diesem Antrag jedoch entgegen der bisherigen Praxis nicht stattgegeben.

    Die Prüfung der Systemrelevanz nimmt erfahrungsgemäß mehrere Monate in Anspruch. Sofern ein Block nach Prüfung als systemrelevant eingestuft werden sollte, wird Netzbetreiber Amprion für die Dauer der Systemrelevanz die Betriebskosten des Kraftwerks anteilig übernehmen.

    Unabhängig von der ausstehenden Entscheidung über eine mögliche Systemrelevanz steht es der STEAG weiterhin frei, die beiden aktuell zur vorläufigen Stilllegung angemeldeten Kraftwerksblöcke auch in einer der noch folgenden vier Auktionsrunden zur Stilllegung von Steinkohlenkraftwerken gemäß des Gesetzes zur Beendigung der Kohleverstromung (KVBG) anzubieten.

    Der 1981 ans Netz gegangene Kraftwerksblock Bergkamen verfügt über eine Nettonennleistung von 717 MW. Seit 2016 erzeugt die Anlage ausschließlich Strom, sodass mit einer Außerbetriebnahme keine Auswirkungen für die Wärmeversorgung der Region verbunden wären.

    Dies gilt auch für die Wärmeversorgung des Fernwärmeverbunds Saar (FVS), in den die beiden Kraftwerksblöcke MKV und HKV in Völklingen-Fenne einspeisen: „Wir haben hier frühzeitig begonnen, alternative Wärmequellen zu erschließen, als absehbar war, dass wegen des Kohleausstieg die Leistung der beiden Anlagen auf Dauer nicht mehr zur Verfügung stehen wird“, sagt Thomas Billotet, Sprecher der Geschäftsführung der STEAG New Energies GmbH mit Sitz in Saarbrücken. So seien in Völklingen und Saarlouis neue Heizwerke im Bau, um die Wärmeversorgung jederzeit garantieren zu können.

    „Und dank der Wärmeerschließung aus der Abfallverwertungsanlage Velsen stehen ab Ende kommenden Jahres jährlich 170.000 MWh an klimafreundlicher Heizwärme zusätzlich für den FVS zur Verfügung. Wir sind also gut gerüstet für den Moment, in dem die Kraftwerksblöcke in Völklingen vom Netz gehen werden“, so Billotet.

    Dabei behält auch der Standort Völklingen-Fenne für die STEAG eine zentrale Bedeutung. Dort plant das Energieunternehmen unter dem Projekttitel „HydroHub Fenne“ die Errichtung eines Elektrolyseurs zur Erzeugung grünen Wasserstoffs, der künftig von Fenne aus einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung der Stahlindustrie und des Mobilitätssektors im Saarland leisten soll.

    Auch in personalwirtschaftlicher Hinsicht hat die Beantragung der vorläufigen Stilllegung keine unmittelbaren Auswirkungen auf die Standorte und deren Belegschaften. „Da die BNetzA erst jüngst die Systemrelevanz für unsere saarländischen Kraftwerke Weiher und Bexbach bis ins Frühjahr 2025 verlängert hat, besteht hier auch mittelfristig entsprechender Personalbedarf“, sagt Arbeitsdirektor und STEAG-Geschäftsführer Andreas Reichel. Eine mögliche vorläufige Silllegung eines Blocks oder beider Blöcke am Standort Völklingen-Fenne hätte zwar eine Personalreduzierung zur Folge. Diese könne aber durch Personalwechsel an die systemrelevanten Standorte Weiher und Bexbach ohne personalwirtschaftliche Maßnahmen erreicht werden.

    Auch in Bergkamen sind im Fall einer vorläufigen Stilllegung nicht unmittelbar personalwirtschaftliche Maßnahmen zu erwarten, da das Gros der Kraftwerksmannschaft und des technischen Servicepersonals für den Erhalt der Betriebsbereitschaft weiter benötigt wird.

    „Mit der Entscheidung des heutigen Tages macht die STEAG einen weiteren Schritt auf dem Weg der Neuausrichtung des Unternehmens hin zu den Wachstumsfeldern der Energiewirtschaft von morgen“, sagt Joachim Rumstadt. Die STEAG habe bereits vor Verabschiedung des KVBG damit begonnen, sich neu auszurichten und neue Geschäftsfelder zu erschließen. „Wir engagieren uns an Ruhr und Saar beim Zukunftsthema Wasserstoff, wir setzen unser umfassendes technisches Know-how ein, um Industriekunden und kommunale Partner bei der zentralen Zukunftsaufgabe der Dekarbonisierung zu unterstützen, und wir gehen bei diesem wichtigen Thema mit gutem Beispiel voran: Gegenüber 1990 hat die STEAG die eigenen CO2-Emissionen in Deutschland bis heute dauerhaft um rd. 85 % reduziert.“

    Diesen Weg setzt die STEAG mit den aktuell getroffenen Entscheidungen konsequent fort. (STEAG/Si.)

  • STEAG meldet zwei Kraftwerke im Saarland zur endgültigen Stilllegung an

    Das Essener Energieunternehmen STEAG GmbH hat am 2. Februar 2021 seine beiden saarländischen Kraftwerksblöcke Weiher 3 und Bexbach bei der Bundesnetzagentur zur endgültigen Stilllegung angemeldet (Bild 1). Die gesetzlich vorgeschriebene Veröffentlichung auf der Transparenz-Plattform ist zeitnah erfolgt. Bislang waren beide Blöcke nur zur vorläufigen Stilllegung angemeldet. Ausschlaggebend für den Stilllegungsantrag war die verkürzte Laufzeit für Steinkohlenblöcke, wie sie das Kohleverstromungsbeendigungsgesetz (KVBG) vorsieht.

    Das im August 2020 in Kraft getretene KVBG regelt den Ausstieg aus der Kohleverstromung in Deutschland. Aber nicht, wie bei der Braunkohle, bis spätestens 2038, sondern im Fall der Steinkohle grundsätzlich schon deutlich früher. „Mit Ausnahme des jungen Kraftwerksblocks Walsum 10 in Duisburg müssen wir damit rechnen, dass unsere übrigen Anlagen spätestens ab dem Jahr 2026 entschädigungslos stillgelegt werden, wenn sie dann noch im Markt stehen“, erklärt Joachim Rumstadt, Vorsitzender der Geschäftsführung der STEAG.

    Seit 2017 sind die Steinkohlenkraftwerke Weiher und Bexbach im Saarland in der Netzreserve. „Damals sind wir davon ausgegangen, beide Anlagen zu einem späteren Zeitpunkt und bei günstigeren Rahmenbedingungen wieder am Markt anzubieten. Mit dem Inkrafttreten des KVBG bleibt uns aus wirtschaftlichen Gründen keine andere Wahl, als nun den Antrag auf endgültige Stilllegung für beide Anlagen zu stellen“, sagt Rumstadt.

    Ungeachtet dessen bleiben Weiher 3 und Bexbach zunächst in der Netzreserve und können vom Übertragungsnetzbetreiber Amprion angefordert werden, um im Bedarfsfall das Stromnetz zu stützen und die Versorgungssicherheit in der Region zu gewährleisten. In den ersten Tagen des neuen Jahres war dies wiederholt der Fall. Im vergangenen Jahr wurden die beiden Kraftwerke insgesamt 21 Mal angefordert. Gleichwohl war die Zahl der Betriebsstunden so gering, dass Weiher und Bexbach praktisch keine Chance auf einen Zuschlag bei einer Stilllegungsauktion hätten.

    Amprion wird nun prüfen, ob weiterhin Systemrelevanz besteht. Der Übertragungsnetzbetreiber kann eine Verlängerung der Systemrelevanz auch über das Jahr 2022 hinaus bei der Bundesnetzagentur beantragen. Erst nach dem Ende der Systemrelevanz dürfen beide Blöcke endgültig stillgelegt werden. Dann würden an beiden Standorten insgesamt 230 qualifizierte Arbeitsplätze wegfallen.

    „Das Saarland wird für die STEAG weiterhin eine herausgehobene Bedeutung haben“, erklärt Rumstadt mit Blick auf die in der Zukunft geplanten Projekte. „Am Standort Völklingen-Fenne beispielsweise wollen wir die vorhandene Infrastruktur nutzen und ihn zu einem Knotenpunkt für Wasserstoffproduktion und die Sektorenkopplung ausbauen.“ Für Weiher und Bexbach gebe es Konzepte, beide zu Standorten für besondere netztechnische Betriebsmittel auf Erdgasbasis auszubauen. Dort sind heute bereits Großbatteriesysteme zur Erbringung von Systemdienstleistungen untergebracht. Zurzeit wird darüber hinaus geprüft, an beiden Standorten größere Freiflächen-Photovoltaikanlagen zu errichten.

    Im Saarland betreibt die STEAG zusammen mit Partnern ein großes regionales Fernwärmeverbundsystem, die Fernwärmeschiene Saar. Heute werden rd. 13.500 Kunden mit umweltfreundlicher Fernwärme versorgt. Größter Kunde ist das Ford-Werk in Saarlouis mit dem angeschlossenen Supplier-Park. Bereits in Kürze startet die STEAG ein weiteres Großprojekt in der Region: Die Abfallverwertungsanlage Velsen wird zu einer Kraft-Wärme-Kopplungsanlage (KWK) ausgebaut und über eine Anschlussleitung an das bestehende Fernwärmenetz angeschlossen. Und mit den jährlich ausgekoppelten 170.000 MWh Wärme wird sich die Klimabilanz der Fernwärmeversorgung an der Saar noch einmal verbessern.

    In Völklingen-Fenne betreibt die STEAG eine der weltweit größten Grubengasmotorenanlagen zur Erzeugung von Strom und Wärme. Die Anlagen werden aus dem eigenen, etwa 110 km langen Grubengasnetz versorgt. Der erzeugte Strom wird im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) ins öffentliche Netz eingespeist und die Wärme in das Netz der Fernwärme-schiene Saar abgegeben. (STEAG/Si.)

     

  • Windpark Crucea hat neuen Eigentümer

    Das Essener Energieunternehmen STEAG GmbH verkauft seinen rumänischen Onshore-Windpark Crucea (Bild 1) an den rumänischen Erzeuger erneuerbarer Energien Hidroelectrica. Dies ist im Zusammenhang mit der strategischen Neuausrichtung der STEAG zu sehen, die in Bezug auf die Aktivitäten des Unternehmens im Windbereich eine Konzentration auf die Projektentwicklung und die Erbringung von Betriebsdienstleistungen vorsieht, wobei insbesondere der französische Windenergiemarkt im Fokus steht. Aktuell betreibt die STEAG sowohl in Frankreich als auch in Deutschland Windparks.

    Am 23. Dezember 2020 haben die STEAG und die Societatea de Producere a Energiei Electrice în Hidrocentrale Hidroelectrica S.A. (Hidroelectrica) einen Vertrag über den Verkauf der STEAG-Anteile an der rumänischen Tochtergesellschaft Crucea Wind Farm S. A. (Crucea Wind Farm) und STEAG Energie Romania S.R.L. (STEAG Energie Romania) an Hidroelectrica unterzeichnet. Dies geschah nach einem wettbewerbsintensiven Verfahren, an dem sowohl lokale als auch internationale Bieter beteiligt waren. Die Transaktion wird in Übereinstimmung mit dem entsprechenden Vertrag vollzogen.

    Hidroelectrica konzentriert sich auf die Diversifizierung seiner Produktion durch die Erweiterung seines Portfolios um qualitativ hochwertige Kapazitäten im Bereich der erneuerbaren Energien, als Teil der kürzlich genehmigten Entwicklungsstrategie des Unternehmens. Das Unternehmen bekräftigt sein Ziel, während des gesamten Prozesses der Portfoliodiversifizierung zu 100 % grün zu bleiben.

    Der von STEAG entwickelte und 2014 in Betrieb genommene Windpark Crucea ist mit einer installierten Leistung von 108 MW einer der modernsten und am besten gewarteten Onshore-Windparks in Rumänien.

    Mit dem Verkauf der Anlage zum jetzigen Zeitpunkt hat die STEAG einen günstigen Moment getroffen, da die Transaktion mit der zukünftigen Wind-Strategie der STEAG korreliert, diese erneuerbaren Anlagen zu entwickeln, zu verkaufen und anschließend als Servicedienstleister zu betreiben. Im Bereich der Windenergie werden die meisten Aktivitäten der STEAG in Zukunft auf dem französischen Markt stattfinden, der Chancen für weiteres Wachstum bietet. (STEAG/Si.)

  • Grüner Wasserstoff für grünen Stahl aus Duisburg: STEAG und thyssenkrupp planen gemeinsames Wasserstoffprojekt

    Das Essener Energieunternehmen STEAG GmbH, der Duisburger Stahlhersteller thyssenkrupp Steel Europe AG und der Dortmunder Elektrolyseanbieter thyssen-krupp Uhde Chlorine Engineers GmbH arbeiten an einer gemeinsamen Machbarkeitsstudie. Gegenstand ist der Bau einer Wasserelektrolyse am STEAG-Standort in Duisburg-Walsum durch thyssenkrupp Uhde Chlorine Engineers, die Strukturierung der Energieversorgung und der Betrieb der Elektrolyse durch die STEAG sowie die Belieferung des Stahlwerks von thyssenkrupp Steel im benachbarten Duisburger Stadtteil Bruckhausen mit grünem Wasserstoff und Sauerstoff (Bild 1). Die Studie soll eine Grundlage für die folgende Projektentwicklung schaffen. Alle drei Parteien planen eine Beteiligung als Investor und werden gezielt private und öffentliche Finanzmittel einwerben.

    Die kürzlich verabschiedeten Wasserstoffstrategien des Landes Nordrhein-Westfalen sowie die des Bundes und der EU heben die Bedeutung von Wasserstoff für eine klimaneutrale Gesellschaft hervor. Sie unterstützen den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft und -infrastruktur in Deutschland und Europa. Dem Land Nordrhein-Westfalen und der Stadt Duisburg kann dabei eine Schlüsselrolle zukommen. Hier ballen sich Wasserstoffbedarf und technologische Expertise für die Errichtung und den Betrieb von Elektrolysen. Die Wasserstoff-Roadmap des Landes Nordrhein-Westfalen verdeutlicht diesen Anspruch und der Zusammenschluss von drei Unternehmen aus der Region mit dem Ziel eines lokalen Aufbaus einer Wasserstoffproduktion unterstreicht diese Perspektive.

    thyssenkrupp Steel schafft durch seine Klimastrategie in den kommenden Jahren einen kontinuierlich steigenden und verlässlichen Bedarf an grünem Wasserstoff. Dieser soll zunächst in den bestehenden Hochöfen einen Teil des eingesetzten Kohlenstoffs ersetzen und später in neuen Direktreduktionsanlagen zum Einsatz kommen. Schon in den kommenden Jahren rechnet das Unternehmen durch die Umrüstung eines Hochofens mit einem Bedarf von rd. 20.000 t/a an grünem Wasserstoff. Dieser Bedarf wird bis 2050 durch die schrittweise Umstellung des Anlagenparks auf etwa 720.000 t/a ansteigen. Mit einer Leistung von bis zu 500 MW könnte die geplante Elektrolyse auf dem STEAG-Gelände bereits bis zu rd. 75.000 t/a grünen Wasserstoff liefern – genug für die erste Direktreduktionsanlage des Stahlherstellers. Sie würde damit einen wichtigen Beitrag zur kurz- und mittelfristigen Versorgung des Stahlwerks leisten.

    „Im Kern baut unsere Klimatransformation auf Wasserstoff“, erklärt Arnd Köfler, Produktionsvorstand bei thyssenkrupp Steel. „Er ist der Schlüssel, um den großen Hebel umzulegen, den wir bei der Senkung der CO2-Emissionen in der Stahlindustrie haben. Dabei ist es wichtig, frühzeitig zu planen. Wir müssen heute die Weichen für die Versorgung stellen, um morgen klimaneutralen Stahl produzieren zu können. Diese Zusammenarbeit von drei Unternehmen aus der Region ist dabei ein wichtiges Puzzleteil. Wir legen mit dem Projekt den Grundstein für eine Wasserstoffwirtschaft in NRW. Zudem geben wir mit dem Projekt Investoren die Möglichkeit, direkt in diesen Wachstumsmarkt zu investieren.“

    Die unmittelbare Nähe der Standorte ermöglicht eine schnelle Anbindung ans Stahlwerk. Das Projekt umfasst den Bau zweier neuer Pipelines für den Transport von Wasser- und Sauerstoff von Walsum zum weniger als 3 km entfernt gelegenen Stahlwerk. Ein Anschluss ans Höchstspannungsnetz sichert die Versorgung mit grünem Strom für die Elektrolyse, Großbatteriespeicher unterstützen die Netzstabilität. Das etwa 15 ha große Gelände in Duisburg-Walsum bietet die Möglichkeit, Elektrolyseeinheiten bis zu einer Gesamtkapazität von 500 MW zu errichten. Es verfügt zudem über eine Anbindung ans bestehende Erdgasnetz, das perspektivisch auch für den Transport von Wasserstoff genutzt werden könnte.

    Doch nicht nur die räumliche Nähe des STEAG-Areals spricht für das Essener Energieunternehmen. Mit dem „HydroHub“ im saarländischen Völklingen-Fenne, einer vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) in den Kreis der „Reallabore der Energiewende“ aufgenommenen Projektskizze, hat die STEAG bereits Erfahrung in Sachen Wasserstoffwirtschaft gesammelt.

    „Das gemeinsame Projekt von thyssenkrupp und STEAG hätte Signalwirkung für ein wichtiges Zentrum der deutschen Industrie: Aufbau und Betrieb einer Elektrolyseanlage in dieser Größenordnung sicherte nicht nur langfristig den Stahl- wie auch Energiestandort Duisburg, sondern machte die Stadt mit einem Schlag zur Keimzelle einer erfolgreich florierenden, grünen Wasserstoffwirtschaft. Das hat Strahlkraft über Duisburg und das Ruhrgebiet hinaus“, sagt STEAG-Geschäftsführer Ralf Schiele. Duisburg werde so zu einem weltweiten Leuchtturmprojekt in Sachen klimaneutraler Stahlherstellung. Gleichzeitig ist das Projekt für die STEAG ein wichtiger Baustein im Rahmen der strategischen Neuausrichtung des Unternehmens. Dabei stehen der Ausbau des Geschäfts mit Energielösungen sowie vermehrte Aktivitäten im Bereich der erneuerbaren Energien im Fokus.

    Die Wasserelektrolyse wird von thyssenkrupp Uhde Chlorine Engineers Produktbereich Green Hydrogen installiert und setzt sich aus vorgefertigten Standardmodulen zusammen. Durch dieses modulare Konzept lässt sich eine Anlage einfach auf bis zu mehrere hundert Megawatt bzw. Gigawatt erweitern. Dadurch ist der Einsatz für die Dekarbonisierung über die grüne Stahlproduktion im industriellen Maßstab hinaus vor allem auf dem Weg zu nachhaltigen Wertschöpfungsketten und zur CO2-Reduktion interessant. Diese Art der Sektorenkopplung ermöglicht neue Geschäftsmodelle und eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft, die perspektivisch vollständig durch erneuerbare Energiequellen gespeist werden soll. Gemeinsam mit der Business Unit Chemical and Process Technologies kann thyssenkrupp in Dortmund somit die gesamte Palette grüner Chemikalien, von Wasserstoff bis zu Ammoniak, Methanol und synthetischem Erdgas, liefern, und so erheblich zu einer klimaneutralen Industrie beitragen.

    Als größtes Projekt seiner Art ist dies eine Blaupause für den Export von Know-how und High-Tech-Anwendungen aus Nordrhein-Westfalen in die Welt. „Wir freuen uns sehr, uns mit unserer 50jährigen Erfahrung in der Planung, dem Bau und Betrieb von Elektrolyseanlagen in diesem Projekt einbringen zu können, um wettbewerbsfähigen grünen Wasserstoff im industriellen Maßstab herzustellen“, sagt Sami Pelkonen, CEO der Business Unit Chemical and Process Technologies. „In dieser starken Kooperationspartnerschaft können wir unsere Spitzentechnologie aus der Region für die Region nutzbar machen.“

    Das Projekt soll für Investoren geöffnet werden. Neben der Beteiligung an der Projektentwicklung können Investoren Anteile an der neu zu gründenden Betreibergesellschaft erwerben. Die Investoren finanzieren dabei gemeinsam mit den Projektpartnern die Entwicklung und den Bau der Wasserelektrolyse sowie die Anbindung an das Stahlwerk und sichern sich durch die fixe Abnahme von grünem Wasserstoff und Sauerstoff durch thyssenkrupp Steel stabile Cash Flows. Die geografische Nähe zum Abnehmer macht das Projekt weitgehend unabhängig von Drittparteien und ermöglicht eine schnelle Realisierung. Neben der Öffnung für Investoren werden sich die Projektpartner auch um öffentliche Fördermittel im Rahmen der Beihilfen für klimaneutrale Technologien bewerben.

    Der Start der Projektentwicklung ist im unmittelbaren Anschluss an ein positives Ergebnis der Machbarkeitsstudie geplant. (STEAG/Si.)

  • STEAG stellt sich neu auf

    Die STEAG GmbH, Essen, treibt ihre geschäftliche Neuausrichtung und organisatorische Neuaufstellung weiter voran (Bild 1). Mit dem fortschreitenden Wandel der Energiewirtschaft sowie der politisch und gesellschaftlich gewollten Dekarbonisierung insbesondere von Energieerzeugung und Industrie nimmt dieser Transformationsprozess zusätzlich Fahrt auf. Bereits seit Längerem ist das Essener Energieunternehmen auf Wachstumsfeldern jenseits des bisherigen Kerngeschäfts erfolgreich aktiv. Diese rücken noch mehr ins Zentrum der unternehmerischen Aktivitäten.

    Gleichzeitig muss das vor mehr als 80 Jahren gegründete Unternehmen schmerzhafte Personalmaßnahmen ergreifen. Seit Inkrafttreten des Kohleverstromungsbeendigungsgesetz (KVBG) steht fest, dass die STEAG in den nächsten Jahren die meisten seiner Steinkohlenkraftwerke in Deutschland – mit Ausnahme der erst 2013 in Betrieb gegangenen Anlage Walsum 10 – schrittweise vom Netz nehmen und stilllegen muss.

    In Summe wird die STEAG an den Kraftwerksstandorten im Ruhrgebiet und Saarland, bei den damit im direkten Zusammenhang stehenden Aktivitäten, in den Verwaltungsbereichen sowie bei den übrigen operativen Geschäften in Deutschland voraussichtlich rd. 1.000 Stellen abbauen. „STEAG sieht sich dabei in einer klaren Verantwortung für die betroffenen Beschäftigten. Wir streben einen möglichst fairen und sozialverträglichen Arbeitsplatzabbau an“, betont Arbeitsdirektor Andreas Reichel, Mitglied der STEAG-Geschäftsführung. Allerdings stünden dafür aufgrund der aktuell schwierigen wirtschaftlichen Lage des Unternehmens begrenztere finanzielle Mittel zur Verfügung als in der Vergangenheit.

    Ziel ist es, die STEAG aus eigener Kraft neu aufzustellen. Am Ende dieser Transformation wird sie kleiner, flexibler, vor allem aber schlagkräftiger sein als heute. „STEAG hat mit seinem umfassenden technischen und energiewirtschaftlichen Know-how eine gute Perspektive, eine wichtige Rolle auf den Energiemärkten der Zukunft zu spielen“, unterstreicht Joachim Rumstadt, Vorsitzender der STEAG-Geschäftsführung. Im Zentrum der neuen Geschäftsfelder stehen smarte, ganzheitliche Energielösungen und das Geschäft mit erneuerbaren Energien. Die Dekarbonisierung der Industrie rückt ebenso ins Zentrum der Geschäftsaktivitäten wie die Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle.

    Die neue Struktur der STEAG soll zum Beginn des Geschäftsjahres 2022 umgesetzt sein. Entsprechende Planungen sind dem Aufsichtsrat des Unternehmens in seiner Sitzung am 30. September 2020 vorgestellt worden.

    „Wir sind davon überzeugt, dass uns die neue Aufstellung erfolgreicher und zugleich attraktiver für neue Kapitalgeber machen wird, auch wenn in diesem und im nächsten Jahr noch große Herausforderungen und Anstrengungen vor uns liegen“, sagt Joachim Rumstadt. (STEAG/Si.)

  • Glückwunsch, STEAG Fernwärme!

    Die STEAG Fernwärme GmbH, Essen, blickt in diesen Tagen zurück auf ihre unternehmerischen Anfänge. Was am 20. Oktober 1960 mit der Inbetriebnahme des Fernheizwerks an der Essener Schederhofstraße begann, hat sich bis heute zu einer echten Erfolgsgeschichte im und für das Ruhrgebiet entwickelt. Stand heute ist die STEAG Fernwärme, eine Tochtergesellschaft des Essener Energieunternehmens STEAG GmbH, das größte Unternehmen der Branche in Nordrhein-Westfalen.

    Der erste Kunde der heutigen STEAG Fernwärme im Oktober 1960 war das frühere Thyssen-Industrie-Hochhaus, heute als „Ruhr Tower“ bekannt. Das Gebäude, mit einer Höhe von rd. 80 m einst das höchste Gebäude der Stadt Essen, hatte eine Hausanschlussleistung von 5 MW. Heute liefert die STEAG Fernwärme rd. 1,6 Mio. MWh Wärme an ihre Kunden, das entspricht dem Bedarf von mehr als 275.000 Haushalten.

    „Damit ist die heute von uns an unsere Kunden gelieferte Energiemenge rd. 250 Mal so groß wie bei Gründung des Unternehmens“, zeigt Michael Straus, Sprecher der Geschäftsführung der STEAG Fernwärme, noch einmal die Wachstumsdimensionen von sechs Jahrzehnten Fernwärmegeschäft im Ruhrgebiet auf.

    Rund sechs Jahre nach der Gründung begann die STEAG Fernwärme mit der Belieferung auch der Bottroper Innenstadt mit Fernwärme. Diese stammte, durchaus typisch für die montanindustrielle Prägung des Ruhrgebiets, aus dem Heizwerk der damaligen Zeche Prosper 3. „Dass STEAG damals ein Konzept entwickelte, um Teile der Wärmeproduktion des Zechenkraftwerks für eine Belieferung der Bottroper Bürgerinnen und Bürger mit Heizwärme zu nutzen, steht sinnbildlich für die Bestrebungen von STEAG, Energie stets so effizient wie möglich einzusetzen. Dieser Anspruch ist bis heute Teil unserer Unternehmens-DNA geblieben“, sagt Straus.

    Auch die Ausweitung der Wärmeversorgung auf die Stadt Gelsenkirchen 1971 stand in engem Zusammenhang mit damaligen industriepolitischen Weichenstellungen (Bild 1). „Als mit der Ruhrkohle AG 1968 ein Verbundunternehmen geschaffen wurde, um den Herausforderungen der damals virulenten Ruhrbergbaukrise Herr zu werden, ging auch die Gelsenkirchener Zeche Consolidation von der Mannesmann AG auf die Ruhrkohle über“, berichtet Straus. In der Folge habe sich Mannesmann von seinen Zechenheizwerken getrennt. „Wie wenige Jahre zuvor schon in Bottrop, übernahm STEAG die Heizwerke und begann mit dem Aufbau einer Fernwärmeversorgung für Gelsenkirchen.“

    So gesehen war die STEAG schon früh aktiver Mitgestalter des Strukturwandels im Ruhrgebiet und Vorreiter einer ressourcen- und klimaschonenden Energieversorgung in der Region. Diese Haltung des Unternehmens manifestierte sich auch im nächsten Meilensteinprojekt, das im Sommer 1978 nach dreijähriger Planungs- und Bauzeit in Betrieb ging. Die Fernwärmeschiene Ruhr, seinerzeit das erste, überregionale Fernwärmeverbundsystem in Deutschland überhaupt, und zugleich das erste Mal, dass Fernwärme der STEAG nach dem besonders effizienten und ressourcenschonenden Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt wurde.

    „An diesem Projekt werden die beiden, bis heute für das Unternehmen bestimmenden Kernkompetenzen von STEAG besonders deutlich: Ein hohes Maß an technischem Know-how und damit einhergehend Problemlösungskompetenz und die ebenso notwendige energiewirtschaftliche Expertise, um eine überzeugende Planung auch zu einem wirtschaftlichen Erfolg zu führen“, sagt Joachim Rumstadt, Vorsitzender der Geschäftsführung der STEAG.

    Vor rund 30 Jahren stand – wie auch heute – ein Kraftwerksbau in Herne im Blickpunkt des Interesses. Damals ging mit dem Kraftwerksblock Herne IV erstmalig eine leistungsstarke Wärme-auskopplung am Standort in Betrieb, um von Herne aus die Fernwärmekunden in Essen, Bottrop und Gelsenkirchen zu versorgen. „Heute schreiben wir am Standort Herne mit dem Bau eines neuen Gas- und Dampfturbinenkraftwerks ein neues Kapitel der STEAG-Unternehmensgeschichte“, so Rumstadt.

    Das neue, hocheffiziente Gaskraftwerk wird bis Ende 2022 in Betrieb gehen und das Steinkohlenkraftwerk ersetzen. Dabei wird die auch heute schon gute Umweltbilanz der STEAG Fernwärme durch den Umstieg von Steinkohle auf den Energieträger Erdgas noch einmal spürbar besser.

    Rückblickend stellen die vergangenen sechs Jahrzehnte der STEAG Fernwärme eine beeindruckende Erfolgsgeschichte dar, wie schon die eingangs zitierten energiewirtschaftlichen Leistungsdaten des Unternehmens eindrücklich belegen. Dabei hat der wirtschaftliche Erfolg des Unternehmens die handelnden Akteure niemals dazu verleitet, sich auf dem bisher Erreichten auszuruhen – im Gegenteil. „Wir entwickeln uns stetig weiter, planen Projekte, treiben technische Innovationen voran und haben dabei aus unserem unternehmerischen Selbstverständnis heraus stets auch im Blick, dass die Versorgung mit Wärme mehr ist als ein Geschäft: STEAG ist nicht nur, aber ganz besonders im Ruhrgebiet ein fester Bestandteil dessen, was man „Daseinsvorsorge“ nennt“, skizziert Straus das Selbstverständnis seines Unternehmens.

    Insofern war es für die STEAG auch nur folgerichtig, in einer Partnerschaft mit den Stadtwerken Essen den Ausbau der Fernwärmeversorgung in Essen noch einmal deutlich voranzutreiben. „Das Projekt „Osttrasse“, dessen erster von drei Bauabschnitten aktuell bis auf Restarbeiten erfolgreich abgeschlossen werden konnte, ist die Voraussetzung für eine Versorgung von 19 weiteren Essener Stadtteilen mit Fernwärme. Erste Abschlüsse mit Groß- und Endkunden liegen bereits vor. So wird ab Ende 2020 der neue ALDI-Nord-Campus in Essen-Kray mit Fernwärme versorgt. Etwa zum gleichen Zeitpunkt startet die Fernwärmelieferung für das neue Verwaltungsgebäude des TÜV-Nord in Essen-Frillendorf. Für die Stadt Essen ist dieser Ausbau der Fernwärmeversorgung in Sachen Nachhaltigkeit und Klimaschonung ein großer Schritt nach vorn“, verdeutlicht Straus die Bedeutung.

    Im Jahr 2021 wird das Projekt Ost-trasse abgeschlossen sein. Anschließend wird die STEAG Fernwärme darangehen, weitere neue Projektideen zu entwickeln, technische Innovationen voranzutreiben und damit nicht nur die eigene Erfolgsgeschichte fortzuschreiben, sondern damit zugleich auch erfolgreicher Akteur und Gestalter des Strukturwandels der Metropolregion Ruhrgebiet zu bleiben. (STEAG/Si.)

  • Ablehnung des Eilantrags enttäuscht STEAG

    „Die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts ist für STEAG eine herbe Enttäuschung“, sagt Joachim Rumstadt, Vorsitzender der Geschäftsführung der STEAG GmbH (Bild 1), Essen. „Weil die Ablehnung des Eilantrags aus formalen Gründen erfolgt ist, ist die Frage der Verfassungskonformität des Kohleverstromungsbeendigungsgesetzes dabei überhaupt nicht geprüft worden.“ Damit sei es auch nicht gelungen, die nicht zuletzt vom Bundesrat mit Nachdruck vorgebrachte Kritik am Kohleverstromungsbeendigungsgesetz (KVBG) vor Beginn der Stilllegungsauktionen am 1. September 2020 überprüfen zu lassen.

    Das Bundesverfassungsgericht hat am 19. August 2020 mitgeteilt, dass es mit Entscheidung vom 18. August 2020 den Eilantrag der STEAG betreffend das KVBG abweist. Zugleich erklärte das höchste deutsche Gericht eine mögliche spätere Verfassungsbeschwerde des Energieunternehmens in gleicher Angelegenheit von vornherein für nicht zulässig.

    „Auch wenn unser Eilantrag abgelehnt wurde, bedeutet diese Entscheidung nicht, dass bestehende verfassungsrechtliche Bedenken gegenüber dem KVBG damit ausgeräumt sind“, so Rechtsanwältin Jana Michaelis von der Kanzlei Rosin-Büdenbender, welche die STEAG in diesem Verfahren vertreten hat. Die anstehenden Auktionsverfahren finden infolgedessen wie vom KVBG vorgesehen statt, ohne dass deren Rechtskonformität festgestellt, geschweige denn überhaupt geprüft worden ist.

    Die Ablehnung des Eilantrags und die gleichzeitige Feststellung der Unzulässigkeit einer möglichen späteren Verfassungsbeschwerde gründet dabei vor allem auf dem Argument, dass die STEAG ein gemischtwirtschaftliches Unternehmen mit jedoch mehrheitlich kommunaler Anteilseignerschaft sei. Für Unternehmen, die sich zu mehr als 50 % in öffentlicher Hand befinden, lässt das Bundesverfassungsgericht nach ständiger Rechtsprechung keine Berufung auf einen Grundrechteschutz zu.

    Diese Einschätzung verkennt, dass die STEAG ein stark international ausgerichtetes Unternehmen mit einer heterogenen Anteilseignerstruktur ist. Ihre Anteilseignerschaft umfasst eine Vielzahl von Akteuren mit durchaus unterschiedlichen Positionen und Interessenlagen. Dass das Verfassungsgericht der STEAG dennoch die Grundrechtsfähigkeit abspricht, wiegt besonders schwer, da schon das KVBG selbst erheblich in Unternehmensrechte eingegriffen hat, wogegen die STEAG sich nun faktisch nicht zur Wehr setzen kann.

    Damit steht der Entscheid des Bundesverfassungsgerichts am Ende eines Gesetzgebungsverfahrens, das von Anfang an von einer Benachteiligung der Steinkohlenkraftwerksbetreiber gekennzeichnet war. Schon bei Vorlage des Referentenentwurfs zum KVBG im Januar 2020 war den betroffenen Unternehmen lediglich eine Frist von 24 h für eine Stellungnahme eingeräumt worden; eine angesichts von Umfang und Bedeutung des Gesetzes unangemessen kurze Zeitspanne, welche die Beteiligungsmöglichkeiten der betroffenen Unternehmen massiv beschnitten hat.

    Ferner hat es mit den Betreibern von Steinkohlenkraftwerken zu keinem Zeitpunkt direkte Gespräche über die Ausgestaltung des Kohleausstiegs gegeben, wie sie mit den Betreibern von Braunkohlenkraftwerken geführt worden waren. Dies mündet in die sachlich nicht begründete Ungleichbehandlung von Braun- und Steinkohle, bei der feste vertragliche Vereinbarungen auf der einen Seite einem offenen Auktionsverfahren mit Stilllegungsandrohung auf der anderen Seite gegenüberstehen.

    Das Energieunternehmen hat stets klargestellt, den von der Kommission „Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“ ausgehandelten Kompromiss zum Ende der Kohleverstromung in Deutschland nicht infrage zu stellen. „Wir akzeptieren den politischen und gesellschaftlichen Willen, in Deutschland künftig auf den Energieträger Kohle zu verzichten. Wir kritisieren jedoch die mangelhafte Art und Weise, wie der Kohleausstieg umgesetzt wird“, sagt Rumstadt.

    Die STEAG wird den Entscheid des Bundesverfassungsgerichts eingehend prüfen. (STEAG/Si.)

  • Ein wichtiger erster Schritt

    Mitte Juni 2020 hat die Bundesregierung nach langem Vorlauf die Nationale Wasserstoffstrategie (NWS) vorgestellt. Die STEAG GmbH, Essen, begrüßt die nun vorliegende Blaupause für einen erfolgreichen Markthochlauf einer Wasserstoffwirtschaft in Deutschland: „Das Papier enthält eine Reihe richtiger und wegweisender Ansätze. Wir hoffen nun aber auch, dass die Ausgestaltung dieser Ideen zeitnah in Angriff genommen wird“, sagt Joachim Rumstadt, Vorsitzender der Geschäftsführung der STEAG.

    Ausdrücklich zu begrüßen ist aus Sicht der STEAG der seitens der Bundesregierung erhobene Anspruch, beim Aufbau der Wasserstoffwirtschaft die gesamte Wertschöpfungskette im Blick zu halten. Konkret heißt es in dem Strategiepapier: „Angebot, Versorgung und Nachfrage werden immer zusammenhängend betrachtet.“

    „Diese ganzheitliche Sicht ist dringend notwendig. Denn wir müssen Produktion und Nachfrage von Wasserstoff zusammenbringen. Das ist nicht an allen Orten gegeben, an denen die Produktion von Wasserstoff prinzipiell möglich ist“, so Rumstadt. Lösung könnte es sein, mit Hilfe der politischen Flankierung die nächsten Elektrolyseure verbrauchsnah zu errichten. Wenn dies gelänge, sei das ein Meilenstein auf dem Weg, den geforderten „Heimatmarkt“ für Wasserstoff erfolgreich zu etablieren. Potentielle Abnehmer sind beispielsweise Stahlhersteller oder auch Nahverkehrsunternehmen.
    Grundvoraussetzung dafür ist eine enge Abstimmung zwischen Bund, Ländern und Kommunen, um die erkannten Potentiale, die Wasserstoff für die Ausgestaltung einer weitgehend emissionsfreien Energielandschaft der Zukunft eröffnet, tatsächlich heben zu können. Nur dann wird sich auch das selbst gesetzte Ziel erreichen lassen, insbesondere die regionale Wertschöpfung zu stärken, wie es das Strategiepapier der Bundesregierung ausdrücklich fordert.

    „Der Markthochlauf der Wasserstoffwirtschaft muss als konzertierte Aktion verstanden werden, damit sich die in diesen Energieträger gesetzten Hoffnungen auch erfüllen können“, sagt Rumstadt. Dabei dürften auch die bereits vor der Veröffentlichung der NWS auf den Weg gebrachten Projekte – im Fall von STEAG etwa das Reallabor „HydroHub Fenne“ – nicht aus dem Blick geraten.

    „Wenn die Bundesregierung im Rahmen der NWS nun in Aussicht stellt, dass etwa der für die Wasserstoffproduktion durch Elektrolyseanlagen benötigte Strom von Steuern und Abgaben befreit wird, dann muss eine solche Regelung gerade für die bereits in Vorbereitung befindlichen Projekte gelten“, sagt Philipp Brammen, der bei der STEAG das Projekt „HydroHub Fenne“ koordiniert.

    Die weitgehende Befreiung von Steuern und Abgaben hatte die STEAG mit Blick auf den geplanten HydroHub in der Vergangenheit bereits mehrfach in die Diskussion gebracht. „Insofern fühlen wir uns bestätigt, dass diese Maßnahme sich nun zumindest als Prüfauftrag in der NWS wiederfindet“, so Brammen. Dies sei ein entscheidender Hebel, die Marktreife von technischen Innnovationen zu fördern und Konzepten zur Umsetzung zu verhelfen, was die Bunderegierung in Form von „Technologiedemonstrationen“ ausdrücklich fordere. In diesem Zusammenhang begrüßt die STEAG die jüngsten Ankündigungen der EU. Diese strebt für die Etablierung einer europäischen Wasserstoffwirtschaft ausdrücklich eine europaweite Harmonisierung der Besteuerung von Wasserstoff aus Elektrolyseanlagen an.

    Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Frage nach der Stromquelle für den Wasserstoff. Langfristig strebt die Bundesregierung vor allem die Produktion von grünem, d. h. vollständig aus regenerativen Energien gewonnenem Wasserstoff an. „Fürs Erste muss es jedoch darum gehen, eine Wasserstoffwirtschaft erfolgreich zu etablieren. Dafür braucht es Elektrolyseure im industriellen Maßstab und Industriekunden. Wasserstoff, der aus Erdgas oder als Nebenprodukt aus industriellen Prozessen erzeugt wird, sollte dabei nicht per se ausgeschlossen werden“, sagt Rumstadt. „Das bedeutet nur eins: Wasserstoff wird teurer.“ Ähnlich sehe das die EU, die sich in ihrer eigenen Wasserstoffstrategie für die Phase des Markthochlaufs deutlich technologieoffener zeige. Schließlich brauche es nicht nur zusätzliche erneuerbare Stromerzeugungskapazitäten, sondern auch die erforderliche Infrastruktur und Stromspeicher, wenn die von der Bundesregierung auf 10 GW Erzeugungsleistung ausgelegte Wasserstoffwirtschaft in Zukunft flächendeckend mit grünem Strom versorgt werden solle.

    Insgesamt ist die NWS aus Sicht von STEAG ein wichtiger erster Schritt (Bild 1). Wenn es gelingt, die darin skizzierten Ideen zeitnah umzusetzen, kann dies ein starker Impuls für die Energiewende sowie die Corona-bedingt schwächelnde Konjunktur in Deutschland sein. „Wir setzen darauf, dass die Bundesregierung nun schnell für klare Verhältnisse sorgt, damit die Energiewirtschaft Rahmenbedingungen hat, dieses wichtige Zukunftsthema anzugehen“, sagt Rumstadt. (STEAG/Si.)

  • STEAG investiert in Drucklufttechnik

    Die Saarbrücker STEAG New Energies GmbH, eine Tochtergesellschaft des Essener Energieunternehmens STEAG GmbH, hat mit der Bochumer Karl Uhl GmbH, Bochum, einem führenden Unternehmen im Bereich der industriellen Drucklufttechnik, eine gemeinsame Gesellschaft gegründet.

    Ziel der neuen STEAG UHL Druckluft-Versorgung GmbH ist der substanzielle Ausbau des Druckluft-Contracting-Geschäfts in Deutschland durch die Kombination der Stärken beider Partner. STEAG hält an dem gemeinsamen Unternehmen 70 % der Gesellschafteranteile, die Karl Uhl GmbH die verbleibenden 30 % (Bild 1).

    Die Transaktion erfolgte in beiderseitiger Überzeugung, durch eine Bündelung der jeweiligen unternehmerischen Stärken künftig noch schlagkräftiger agieren zu können. „STEAG New Energies bietet ihren Kunden schon heute passgenaue Energie- und Druckluftlösungen an. Mit der Beteiligung an der gemeinsamen Gesellschaft stärken wir in diesem Bereich nochmals unsere technische Expertise“, sagt Thomas Billotet, Sprecher der Geschäftsführung der STEAG New Energies.

    Die Karl Uhl GmbH blickt auf eine 90-jährige Tradition als hochspezialisiertes Familienunternehmen zurück. „Die Produktpalette reicht von der Drucklufterzeugung, -aufbereitung und -verteilung über die komplette Elektro-, Mess- und Steuertechnik bis hin zur Be- und Entlüftung von Druckluftanlagen und Wärmerückgewinnung“, sagt Geschäftsleiter Peter Uhl. Diese Kompetenzen und den insbesondere bei Fragen der Anlagenüberwachung und -instandhaltung erfahrenen technischen Kundendienst bringt Uhl in die neue Gesellschaft mit ein.

    Zu den Stärken beider künftigen Partner zählt die Entwicklung und Umsetzung von individuellen, exakt auf die Bedürfnisse des jeweiligen Kunden abgestellten Lösungen in Sachen Anlagenkonzeption und Energieeffizienz. „Mit der neuen Gesellschaft erweitert sich das Leistungsspektrum von STEAG nochmals deutlich, sodass wir Kunden künftig die gesamte Bandbereite technischer Lösungen in Sachen Energieerzeugung und effizientem Betrieb energieintensiver Anlagen aus einer Hand anbieten können“, sagt Rüdiger Saß, der zusammen mit Peter Uhl die Geschäftsführung der neuen Gesellschaft übernimmt.

    Denn dank der Bündelung der Kompetenzen werde die neue Gesellschaft künftig in der Lage sein, der wachsenden Nachfrage nach ganzheitlichen Energiekonzepten insbesondere für Industriekunden oder auch für Stadt- und Gemeindewerke noch besser und individueller gerecht zu werden als bisher schon, sind beide Partner von der strategischen Bedeutung der Kooperation überzeugt. (STEAG/Si.)

  • STEAG

    Der Aufsichtsrat der STEAG GmbH, Essen, hat die Geschäftsführung des Unternehmens für die nächsten Jahre auf drei Positionen neu besetzt. Nachfolger von Michael Baumgärtner, der zum 30. April 2020 als CFO aus der Geschäftsführung ausschied, wurde zum 1. Mai 2020 Heiko Sanders. Der promovierte Diplom-Kaufmann und Steuerberater verfügt über eine langjährige Erfahrung in der Energiewirtschaft. Bis September 2015 war er Finanzvorstand des Energiedienstleisters EWE AG im niedersächsischen Oldenburg. Seit April 2016 führte er zwei eigene Unternehmen: die Dr. Sanders Organisationsberatung mit Schwerpunkten auf den Gebieten Strategieentwicklung, Mergers & Akquisitions sowie die Dr. Sanders Investments. Die Bestellung von Wolfgang Cieslik, Geschäftsführer Markt und Erzeugung, läuft zum 30. September 2020 aus. Seine Nachfolge tritt zum 1. Oktober 2020 Ralf Schiele an. Der promovierte Maschinenbauingenieur und derzeitige Vorsitzende der Geschäftsführung der STEAG Energy Services GmbH (SES) arbeitet seit Juli 1999 in verschiedenen Leitungsfunktionen für den STEAG-Konzern. Die SES ist einer der weltweit führenden Dienstleister für Anlagen zur Energieerzeugung. Nachfolger von Alfred Geißler als Geschäftsführer Personal und Arbeitsdirektor wird zum 1. August 2020 Andreas Reichel. Der promovierte Jurist ist Mitglied des Vorstands der E.DIS AG im brandenburgischen Fürstenwalde, verantwortet das Ressort Personal und ist Arbeitsdirektor. In Personalunion ist er Geschäftsführender Arbeitsdirektor von E.ON Deutschland. Andreas Reichel ist seit 1995 in leitender Funktion in verschiedenen Konzerngesellschaften der Energiewirtschaft tätig.

  • HydroHub-Fenne wird Reallabor

    HydroHub-Fenne wird Reallabor der Energiewende. Die Projektskizze, welche die STEAG GmbH, Essen, gemeinsam mit den Projektpartnern Siemens AG, dem Institut für ZukunftsEnergie- und Stoffstromsysteme (IZES gGmbH) und dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI GmbH) entworfen und beim Wettbewerb des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) eingereicht hat, wurde unter 90 Einsendungen ausgesucht und als förderfähig bewertet. Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) unterstrich damit am 19. Juli 2019 in Berlin, dass HydroHub-Fenne ein wichtiger Zukunftsbaustein für eine erfolgreiche Energiewende in Deutschland ist.

    Insgesamt 20 Projekte wurden im Rahmen einer Pressekonferenz von Altmaier aufgerufen, den offiziellen Förderantrag zu stellen. „Das ist ein großer Erfolg für die Projektgemeinschaft und unterstreicht unsere Strategie: STEAG leistet an Kraftwerksstandorten im Saarland und in Nordrhein-Westfalen relevante Beiträge zur Energiewende“, sagt Wolfgang Cieslik, Mitglied der Geschäftsführung der STEAG GmbH und dort verantwortlich für das Segment Markt und Technik. Das BMWi wird die ausgewählten Projekte bis 2025 mit jährlich insgesamt 100 Mio. € fördern. Der Start ist für das kommende Jahr geplant.

    Mit der Projektskizze „HydroHub-Fenne“ beteiligten sich die Projektpartner am Ideenwettbewerb „Reallabor der Energiewende“ des BMWi. Die Bundesregierung will mit den ausgewählten Projekten den Ausbau von Wasserstoff-Technologien und die Etablierung von Sektorkopplung beschleunigen und zur Marktreife bringen. „Mit diesem innovativen Wasserstoff-Infrastrukturprojekt wollen wir einen Weg zur notwendigen Weiterentwicklung der Energiewende aufzeigen sowie Empfehlungen erarbeiten, wie die regulatorischen Rahmenbedingungen für den wirtschaftlichen Bau und Betrieb solcher CO2-freier Anlagen gestaltet sein sollten“, sagt Prof. Thomas Thiemann, Leiter des Energy Transition Technologies Team vom Projektpartner Siemens Gas&Power.

    Mit dem Ausstieg aus der Atomstromproduktion im Jahr 2022 und dem geplanten Ende der Kohleverstromung im Jahr 2038 steht fest: In Deutschland sollen in Zukunft Wind- und Sonnenenergie die tragenden Säulen der Stromversorgung bilden. Doch beide erneuerbaren Energiequellen unterliegen witterungsbedingten Schwankungen. Wasserstoff kann als Energieträger diese Schwankungen ausbalancieren. Am STEAG-Kraftwerk in Völklingen-Fenne (Bild 1) soll dies an einem Energieknotenpunkt stattfinden, an dem Stromnetz, Fernwärmenetz und eine Gaspipeline zusammenlaufen. „Der Begriff Sektorkopplung, der bisher theoretisch als Schlüssel für eine gelungene Energiewende genannt wird, ist an unserem Standort Realität“, sagt Cieslik.

    Und so sieht die Projektskizze aus: Am Standort des STEAG-Kraftwerks produzieren die Projektpartner in Zeiten des Überangebots an Wind- und Sonnenenergie mithilfe eines Elektrolyseurs Wasserstoff. Dieser Energieträger kommt anschließend auf vielfältige Weise zum Einsatz, durch die Verbindung von Strom- und Gasnetz, Industrie und Verkehr. So wird der Wasserstoff an nahegelegene Stahlunternehmen geliefert, die ihn für industrielle Prozesse benötigen. Er wird ins regionale Gasnetz eingespeist und versorgt zusätzlich öffentliche Wasserstoff-Tankstellen für Brennstoffzellenfahrzeuge im Saarland. Zudem kann der Wasserstoff später wieder in Strom verwandelt werden. Die Wärme, die bei der Erzeugung des Wasserstoffs entsteht, wird in das Netz des Fernwärmeverbunds Saar (FVS) der STEAG ausgekoppelt.

    Die strombasierte Wasserstoffproduktion (Elektrolyse) soll im industriellen Maßstab auf Basis von erneuerbaren Energien erfolgen. Hierbei wird Strom aus Wind und Sonne genutzt, um Wasser im Elektrolyseverfahren in Sauerstoff und sogenannten grünen Wasserstoff aufzuspalten. Der Wasserstoff kann anschließend als Ersatz für fossile Brennstoffe genutzt werden, wodurch die Energieerzeugung CO2-frei wird. Für energieintensive Branchen wie die Stahlindustrie und die chemische Industrie kann der Einsatz von Wasserstoff ein entscheidender Schritt in Richtung einer besseren Umweltverträglichkeit und hin zur Klimaneutralität sein. Die vier Projektpartner schaffen mit dem HydroHub-Fenne einen Prototyp, der bundesweit auch an anderen Standorten realisiert werden kann. Neben der Verringerung von CO2-Emissionen werden so auch neue Arbeitsplätze geschaffen. Sie veranschlagen ein Investitionsvolumen im mittleren zweistelligen Millionenbereich.

    In Völklingen-Fenne betreten die vier Partner Neuland, denn das Zusammenspiel von verschiedenen Komponenten und Anlagen wird dort erstmals im industriellen Maßstab erprobt. Ein neuer Elektrolyseur, ein großer Wasserstoffspeicher und eine neue Hochtemperaturwärmepumpe treffen an diesem Energieknotenpunkt u. a. auf ein bestehendes Großbatteriesystem, auf ein Grubengasmotorenheizkraftwerk und auf einen Elektrodenkessel. Entsprechend sind sämtliche Anschlüsse zu Strom-, Wärme- und Gasnetzen vorhanden und nutzbar. Darüber hinaus prüft die STEAG den Bau eines Gas-und-Dampfkraftwerks am Standort Fenne, in dem Wasserstoff im großen Stil in einer Gasturbine rückverstromt werden kann. (STEAG/Si.)

  • STEAG plant effizientes und passgenaues Energiekonzept für Kokerei-Standort Bottrop

    Das Essener Energieunternehmen STEAG GmbH entwickelt gemeinsam mit dem Stahlproduzenten ArcelorMittal Bremen GmbH ein passgenaues und ressourcenschonendes Energiekonzept für den Kokerei-Standort in Bottrop. Herzstück der Produktion von Strom, Wärme und Dampf ist ein modernes Gemeinschaftskraftwerk, das auf der Fläche der RAG Zentralwerkstatt der ehemaligen Zeche Prosper-Haniel entstehen soll. Die hocheffiziente Anlage soll die Gase klimafreundlich verwerten, die während der Produktion in der Kokerei Prosper anfallen. Die Inbetriebnahme des Gemeinschaftskraftwerks ist für Mitte 2023 geplant.

    Die moderne Anlage wird nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) arbeiten und Strom, Wärme und Dampf produzieren. Dieser Dreiklang hat einen hohen Gesamtnutzungsgrad des Brennstoffs zur Folge und ist aufgrund dieser hohen Effizienz besonders klimafreundlich. Der mit einer Leistung von rd. 110 MW erzeugte Strom wird in das öffentliche Stromnetz eingespeist und deckt den jährlichen Strombedarf von mehr als 200.000 Haushalten. Die gleichzeitig mit einer Leistung von bis zu 60 MW gewonnene Fernwärme wird in das Fernwärme-Verteilnetz in Bottrop eingeleitet und kann rechnerisch rd. 3.000 Haushalte mit Heizenergie und Warmwasser versorgen. Darüber hinaus wird im Kraftwerk Prozessdampf ausgekoppelt, der für den Kokereiprozess benötigt wird. Damit löst die moderne Anlage den Betrieb der alten Dampferzeuger am Standort ab. Mit diesen Bausteinen leistet das geplante Kraftwerk einen wichtigen Beitrag zur Energiewende in Deutschland.

    Aufgrund des kontinuierlich anfallenden Kokereigases wird das geplante Gemeinschaftskraftwerk als sogenanntes Grundlastkraftwerk ausgelegt. Das neu entstehende Gebäude wird sich städtebaulich in die bestehende Industriekulisse einfügen und ist durch eine bereits bestehende Wallanlage mit Baumbestand lediglich von der erhöhten Skihalle des Alpincenters Bottrop vollständig sichtbar (Bild 1). Die Genehmigung des Kraftwerks wird nach den geltenden Bestimmungen für Kraftwerksanlagen gemäß dem Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) beantragt. Im Rahmen des immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahrens durch die Bezirksregierung Münster ist eine Öffentlichkeitsbeteiligung vorgeschrieben, außerdem findet eine Umweltverträglichkeitsprüfung statt.

    Für die weitere Projektentwicklung befindet sich die Projektgesellschaft „Gemeinschaftskraftwerk Bottrop GmbH“ mit Sitz in Bottrop durch die STEAG in der Gründung. Bis Ende des Jahres 2019 wird sich ArcelorMittal Bremen mit 50 % an dieser Projektgesellschaft beteiligen. Die dafür notwendige kartellrechtliche Prüfung wurde bei den zuständigen Stellen bereits in die Wege geleitet. (STEAG/Si.)

  • Reallabore Energiewende: Partnernetzwerk erprobt neuartige Batterie-Technologie

    Die Bundesregierung hat sich im Rahmen der Energiewende den raschen Ausbau erneuerbarer Energien zum Ziel gesetzt. Allerdings unterliegen Sonne und Wind witterungsbedingten Schwankungen und orientieren sich nicht an Nachfrage und Markterfordernissen. Um diese Schwankungen ausgleichen und eine bedarfsgerechte Stromversorgung gewährleisten zu können, sind in Zukunft leistungsstarke Energiespeicher nötig. Mit der Projektskizze „Innovativer Feststoffakku“ beteiligen sich Pioniere der Batteriespeicher-Technologie an dem Ideenwettbewerb „Reallabore Energiewende“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) und wollen mit einer neuen Technologie herkömmliche Lithium-Ionen-Batterien ablösen.

    Die High Performance Battery Technology GmbH mit Sitz in Bonn, die Essener STEAG GmbH, das Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und fünf weitere Partner aus der Wissenschaft und Industrie haben sich zusammengeschlossen und beim Bundeswirtschaftsministerium eine entsprechende Projektskizze eingereicht. Die Bundesregierung will mit dem Wettbewerb „Reallabore Energiewende“ Energiespeicher im Stromsektor fördern. Diese Speicher sollen in einem realen Umfeld getestet werden und die Integration erneuerbarer Energien ins Energiesystem ermöglichen.

    Die STEAG geht als Betreiber von sechs Großbatteriesystemen bereits voran. Das Energieunternehmen sammelt seit dem Jahr 2016 als einer der größten Speicherbetreiber in Europa wichtiges Know-how. Die Batteriespeicher der STEAG werden schon heute genutzt, um Frequenzschwankungen im Stromnetz auszugleichen, die durch die zunehmende volatile Einspeisung erneuerbarer Energien entstehen. Innerhalb weniger Sekunden können die Großbatteriespeicher überschüssige Energie aus dem Stromnetz entnehmen oder benötigte Energie in das Netz einspeisen.

    Ziel des Projekts „Innovativer Feststoffakku“ ist die Entwicklung und Erprobung einer neuen Batterietechnologie, welche die herkömmliche Lithium-Ionen-Batterie ablöst. „Die geplanten High-Tech-Akkus bestechen mit einer einzigartigen Kombination von Leistungsdaten“, sagt Günther Hambitzer, CEO und Verwaltungsratspräsident der in der Schweiz ansässigen High Performance Battery Holding AG. Sie sind nichtentflammbar, tiefentladefest, langlebig, es besteht kein Rohstoffengpass. Sie haben außerdem eine nahezu konstante Kapazität bei nahezu konstantem Innenwiderstand, erheblich bessere Umweltwirkung als herkömmliche Lithium-Ionen-Akkus (50 % weniger CO2-Äquivalent über den Lebenszyklus).

    Die gewonnenen Projektergebnisse fließen in ein breites Spektrum von Anwendungsfeldern ein:

    • Netzstabilisierung und Flexibilitätsoptionen,
    • stationäre Netzpufferung für Elektromobilität als Begleitinfrastruktur von Ladesäulen,
    • Heimspeicher,
    • Anwendungen zur unterbrechungsfreien Stromversorgung und
    • Powertools und Consumer Electronics.

    „Die Batteriegröße kann dabei von Container-Speichern mit einer Kapazität von mehreren Megawattstunden bis zu kleinen Akkus im Bereich von Bruchteilen einer Kilowattstunde reichen“, so Hambitzer abschließend. (STEAG/Si.)

  • STEAG stärkt Position im Wachstumsmarkt erneuerbare Energien

    Das Energieunternehmen STEAG GmbH, Essen, stärkt seine Position im internationalen Wachstumsmarkt erneuerbare Energien. Zum 1. Juli 2019 übernahm die Konzerntochter STEAG Energy Services GmbH (SES) die GILDEMEISTER energy solutions von der DMG MORI AKTIENGESELLSCHAFT mit Sitz in Bielefeld. In den Markt für Solartechnik war der Werkzeugmaschinenhersteller DMG MORI im Jahr 2007 eingestiegen. Über den Kaufpreis haben beide Seiten Stillschweigen vereinbart.

    „Mit der Übernahme von GILDEMEISTER energy solutions gelingt uns eine strategisch wichtige Stärkung unseres Dienstleistungsportfolios insbesondere rund um den Megatrend Photovoltaik. Durch das umfangreiche Know-how und das internationale Netzwerk von GILDEMEISTER energy solutions machen wir einen großen Schritt nach vorn in diesem Wachstumsmarkt“, sagt Joachim Rumstadt, der Vorsitzende der Geschäftsführung der STEAG.

    „Die GILDEMEISTER energy solutions gehen in gute Hände über. Wir freuen uns, mit STEAG einen strategischen Investor mit einer hervorragenden Perspektive für unsere Mitarbeiter gefunden zu haben“, sagt Maurice Eschweiler, Generalbevollmächtigter von DMG MORI. „Unser Fokus liegt auf unseren Kernkompetenzen als nachhaltiger und globaler Fortschrittmacher der Fertigungsindustrie.“ Heute konzentriert sich DMG MORI auf das Kerngeschäft mit Werkzeugmaschinen und Services sowie den Ausbau der Zukunftsfelder Automatisierung, Digitalisierung und Herstellung von Additiven.

    Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von GILDEMEISTER energy solutions am Hauptstandort Würzburg sowie den Tochtergesellschaften in Stuttgart, Italien und Spanien werden von SES übernommen. Das neue Unternehmen wird künftig als STEAG Solar Energy Solutions firmieren und den Markennamen SENS tragen. „Photovoltaik ist ein Zukunftsfeld, in dem wir als STEAG verstärkt wachsen wollen. Ich bin überzeugt, dass wir die sich uns bietenden Projektchancen mit SENS noch erfolgreicher nutzen können“, begrüßt Joachim Rumstadt das jüngste Mitglied in der STEAG-Familie.
    (STEAG/Si.)

  • STEAG-Strategie zahlt sich aus

    Die Beteiligung am STEAG-Konzern zahlt sich für die Anteilseigner erneut aus. Das Essener Energieunternehmen führt für das Geschäftsjahr 2018 an seine Gesellschafterin, die Kommunale Beteiligungsgesellschaft KSBG, 45 Mio. € Gewinn ab. „Wir haben uns frühzeitig auf die tiefgreifenden Veränderungen in der Energiebranche eingestellt“, sagte Joachim Rumstadt, der Vorsitzende der Geschäftsführung der STEAG GmbH, im Rahmen des Jahrespressegesprächs in der Unternehmenszentrale in Essen (Bild 1). Das Energieunternehmen hat sich 2018 weiter stabilisiert.

    Das Jahr 2019 hat mit einer wegweisenden Entscheidung begonnen. Ende Januar hat die von der Bundesregierung beauftragte Kommission „Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“ (WSB-Kommission) die Empfehlung ausgesprochen, dass Deutschland bis zum Jahr 2038 stufenweise aus der Verstromung von Braun- und Steinkohle aussteigt. „Der Kohleausstieg ist jetzt als Ziel formuliert. STEAG hat die richtige Strategie, um den Weg dorthin zu gestalten“, sagte Rumstadt. „Ich bin davon überzeugt, dass wir die vor uns liegenden Herausforderungen meistern werden.“

    Für die STEAG, einen der führenden Strom- und Wärmeerzeuger in Deutschland, gibt es im Abschlussbericht der WSB-Kommission zahlreiche positive Ansatzpunkte. Diese betreffen beispielsweise die beiden seit April 2017 in der Netzreserve befindlichen STEAG-Kraftwerke im Saarland, die der Netzbetreiber Amprion als systemrelevant einstuft, weil sie für eine jederzeit sichere Energieversorgung unverzichtbar sind. Oder sie betreffen den Neubau von Gas- und Dampf (GuD)-Anlagen an mehreren Kraftwerksstandorten des Konzerns.

    Zudem könnte die STEAG davon profitieren, dass die klimafreundliche Wärmeversorgung aus Sicht der WSB-Kommission in Zukunft einen höheren Stellenwert haben soll. Ein gezielter Ausbau der Fernwärmeversorgung auf Basis der umweltfreundlichen Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) in der Metropolregion Rhein-Ruhr beispielsweise wird die nationale CO2-Bilanz verbessern und hilft Deutschland, die anspruchsvollen Klimaschutzziele zu erreichen.

    Wie viele Energieunternehmen befindet sich auch die STEAG in einem umfangreichen Transformationsprozess. Insbesondere mit dem Programm „STEAG 2022“ hat die STEAG-Geschäftsführung jedoch schon frühzeitig auf die Folgen der Energiewende reagiert. Im Kern geht es bei STEAG 2022 um drei Handlungsfelder: Effizienzen heben, Portfolio optimieren und neue Wachstumsfelder besetzen. Die von der STEAG-Geschäftsführung eingeleiteten Maßnahmen führten zu einer Verbesserung von 107 Mio. €. Davon entfielen 55 % auf Effizienzsteigerungen, 30 % auf Erträge eines aktiven Portfoliomanagements und 15 % auf Wachstumsinitiativen.

    Aufgrund der insgesamt geringeren Beschäftigung der STEAG-Kraftwerke und als Folge der endgültigen Stilllegung von drei Kraftwerksblöcken im Vorjahr sank der Konzernumsatz 2018 von 3,6 auf 2,9 Mrd. €. Das Konzernergebnis war im Vergleich zu 2017 ebenfalls rückläufig. Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) hat die STEAG die zu Beginn des Geschäftsjahrs ausgegebene Ergebnisprognose klar übertroffen, die einen Rückgang von 30 % voraussah. Das EBIT sank 2018 aber nur um 19 % auf 160 Mio. €.

    Zu diesem guten Ergebnis hat auch das Auslandsgeschäft beigetragen, dessen Anteil am EBIT des Konzerns sich 2018 auf 57 % erhöhte. Der Konzerngewinn ist mit 12,7 Mio. € erneut positiv. An die Gesellschafterin KSBG werden wie im Vorjahr 45 Mio. € abgeführt.

    „Die Energiemärkte im Ausland bieten erhebliches Potential. Die engagierten STEAG-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter nutzen konsequent die Chancen, die die ausländischen Märkte bieten und schöpfen mit ihrer Kompetenz die dortigen Ergebnispotentiale aus. Die kommunalen Eigentümer stehen uneingeschränkt hinter diesem Auslandsengagement der STEAG“, betont Guntram Pehlke, der Aufsichtsratsvorsitzende der STEAG GmbH.

    Für das Geschäftsjahr 2019 prognostiziert die STEAG-Geschäftsführung einen Umsatzanstieg auf 3,1 Mrd. €. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern soll sich gegenüber 2018 um 20 bis 25 % verbessern. Investitionen sind in Höhe von 230 Mio. € geplant, das ist rund ein Drittel mehr als im Vorjahr. (STEAG/Si.)

  • STEAG meldet zwei saarländische Kraftwerke zur vorläufigen Stilllegung an

    Das Energieunternehmen STEAG GmbH, Essen, hat am 29. April 2019 seine beiden saarländischen Kraftwerke Weiher 3 (724 MW) und Bexbach (780 MW) bei der Bundesnetzagentur erneut zur vorläufigen Stilllegung angemeldet. Das Verfahren wurde formal eingeleitet, um gesetzliche Fristen einzuhalten und die Perspektiven für beide Standorte über das Jahr 2020 hinaus auszuloten. Die gesetzlich vorgeschriebene Veröffentlichung auf der REMIT-Plattform, der offiziellen Transparenzplattform des Energiegroßhandelsmarkts, ist erfolgt.

    Ungeachtet des neuen Antrags bleiben beide Kraftwerke zunächst bis Ende April 2020 systemrelevant. Nach Einschätzung des Übertragungsnetzbetreibers Amprion sind sie unverzichtbar, um im Notfall das Stromnetz stabilisieren zu können. Von Dezember 2018 bis Februar 2019 wurden beide STEAG-Kraftwerke aus diesem Grund je dreimal angefordert. Die Bundesnetzagentur muss jetzt auf Antrag Amprions entscheiden, inwieweit Systemrelevanz über den 30. April 2020 hinaus besteht – oder ob die angemeldeten Kraftwerke ab Mai 2020 vorläufig vom Netz genommen werden. Bereits im Frühjahr 2017 hatte Amprion erstmals Systemrelevanz bis zum 30. April 2019 festgestellt. Aus diesem Grund muss STEAG beide Anlagen in ständiger Betriebsbereitschaft halten. Der aktuelle Beschluss gilt bis zum 30. April 2020. (STEAG/Si.)

  • Energiewende angewandt: Vier Partner testen Wasserstoffproduktion im Saarland

    Mit dem Ausstieg aus der Atomstromproduktion im Jahr 2022 und dem geplanten Ende der Kohleverstromung im Jahr 2038 steht fest: In Deutschland sollen in Zukunft Wind- und Sonnenenergie die tragenden Säulen der Stromversorgung bilden. Doch beide erneuerbaren Energiequellen unterliegen witterungsbedingten Schwankungen. Wasserstoff kann als Energieträger diese Schwankungen ausbalancieren und wird so zu einem wichtigen Zukunftsbaustein für eine erfolgreiche Energiewende. Der Kraftwerksstandort der STEAG GmbH, Essen, im saarländischen Völklingen-Fenne soll aus diesem Grund um den „HydroHub-Fenne“ erweitert werden. „HydroHub-Fenne“ bedeutet: An dem Energieknotenpunkt soll im industriellen Maßstab Wasserstoff produziert werden.

    Mit der Projektskizze „HydroHub-Fenne“ beteiligen sich die STEAG, die Siemens AG, das Institut für ZukunftsEnergie- und Stoffstromsysteme (IZES gGmbH) und das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI GmbH) an dem Ideenwettbewerb „Reallabor der Energiewende“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi). Die Bundesregierung will mit dem Wettbewerb den Ausbau von Wasserstoff-Technologien und die Etablierung der Sektorkopplung beschleunigen und zur Marktreife bringen.

    Eine Schlüsselrolle kommt der strombasierten Wasserstoffproduktion (Elektrolyse) auf Basis von erneuerbaren Energien zu. Hierbei wird Strom aus Wind und Sonne genutzt, um Wasser im Elektrolyseverfahren in Sauerstoff und sogenannten „grünen Wasserstoff“ aufzuspalten. Der Wasserstoff kann anschließend als Ersatz für fossile Brennstoffe genutzt werden, wodurch die Energieerzeugung CO2-frei wird. Für energieintensive Branchen wie die Stahlindustrie und die chemische Industrie kann der Einsatz von Wasserstoff ein entscheidender Schritt in Richtung einer besseren Umweltverträglichkeit und hin zur Klimaneutralität sein.

    Die vier Projektpartner wollen mit dem „HydroHub-Fenne“ einen Prototyp schaffen, der bundesweit auch an anderen Standorten realisiert werden kann. Neben der Verringerung von CO2-Emissionen werden so auch neue Arbeitsplätze geschaffen. Mit einer Entscheidung, ob die Initiative im Rahmen der zweiten Phase des Wettbewerbs einen konkreten Antrag zur Förderung einreichen kann, wird Ende Juni 2019 gerechnet. Die Projektpartner veranschlagen ein Investitionsvolumen im mittleren zweistelligen Millionenbereich.

    Der Energieknotenpunkt Fenne bietet optimale Voraussetzungen, in einem Reallabor Erfahrungen für den Betrieb und die kommerzielle Nutzung des Elektrolyseverfahrens zu sammeln. An dem Standort besteht nicht nur die nötige Strom-, Gas-, Wärme- und Speicherinfrastruktur, dort arbeiten auch qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, welche die Energiewende mit ihrem Know-how bereits aktiv gestalten. Hinzu kommt die räumliche Nähe zur saarländischen Stahlindustrie als möglicher Abnehmer für Wasserstoff. Darüber hinaus soll eine Verbindung zum Verkehrssektor für wasserstoffbetriebene Fahrzeuge geschaffen werden.

    Die vier Partner betreten in Fenne Neuland, denn das Zusammenspiel von verschiedenen Komponenten und Anlagen wird dort erstmals im industriellen Maßstab erprobt. Ein neuer Elektrolyseur, ein großer Wasserstoffspeicher und eine neue Hochtemperaturwärmepumpe treffen an dem Energieknotenpunkt u. a. auf ein bestehendes Großbatteriesystem, auf ein Grubengasmotorenheizkraftwerk und auf einen Elektrodenkessel. Entsprechend sind sämtliche Anschlüsse zu Strom-, Wärme- und Gasnetzen vorhanden und nutzbar. Darüber hinaus prüft die STEAG den Bau eines Gas-und-Dampfkraftwerks am Standort Fenne, in dem Wasserstoff im großen Stil in einer Gasturbine rückverstromt werden kann. (STEAG/Si.)

  • Strom aus dem Container

    Mehr als 1,3 Mrd. Menschen und ein starkes Wirtschaftswachstum führen zu einer enormen Nachfrage bei Waren, Dienstleistungen und Rohstoffen in Indien. Die Entwicklung der Infrastruktur, insbesondere der unbeschränkte Zugang zu Elektrizität in ländlichen Regionen, stellt nach wie vor eine große Herausforderung dar. Darüber, welchen Beitrag ein Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen bei dieser Aufgabe leistet, informierte sich Nordrhein-Westfalens Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie Prof. Andreas Pinkwart am 4. Februar 2019 auf Einladung der STEAG GmbH, Essen, in Neu Delhi (Bild 1).

    Im Konferenzcenter India Habitat Centre der indischen Hauptstadt begrüßte Joachim Rumstadt, Vorsitzender der Geschäftsführung der STEAG, den Wirtschaftsminister. Rumstadt stellte ihm eine dezentrale und ressourcenschonende Stromerzeugung auf PV-Basis vor, welche die STEAG in Indien anbietet. Begleitet wurde Prof. Pinkwart von einer Wirtschaftsdelegation, der weitere Unternehmensvertreter aus Nordrhein-Westfalen angehörten. „Wirtschaftswachstum braucht Energie, flächendeckend und zuverlässig“, sagte Rumstadt zur Begrüßung.

    Seit den 1990er Jahren ist der Essener Energieerzeuger mit seiner Tochter STEAG Energy Services (SES) in Indien aktiv und bietet sein Know-how in allen Bereichen des Energiesektors an. Minister Pinkwart zeigte sich beeindruckt und sagte: „Der Photovoltaik-Container der STEAG ist ein gutes Beispiel dafür, welche innovativen Produkte aus der Verbindung von Know-how und Kompetenz aus Nordrhein-Westfalen und Indien entstehen können. Ich wünsche mir, dass viele Entrepreneure in Nordrhein-Westfalen die Chancen erkennen und nutzen, die der Zukunftsmarkt Indien eröffnet.”

    Die SES beschäftigt in Indien mittlerweile rd. 1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – mehr als in jedem anderen Land jenseits der deutschen Grenze – und baute über Jahre ein belastbares Netzwerk und lokale Kompetenz auf. Die STEAG verfügt in Indien über gewachsene Marktkenntnis und entwickelt dort eigene technische Lösungen. Eine dieser Lösungen wurde Minister Pinkwart in Form eines 6 m langen und 2,45 m breiten Überseecontainers anschaulich und begehbar präsentiert: Eine containerbasierte Hybrid-Photovoltaikanlage, die um Batterien ergänzt zuverlässig bis zu 24 h/d Strom liefert – mit und ohne Netzanbindung (Bild 2).

    Fig. 2. Distributed and resource-conserving electricity generation on the basis of PV technology from STEAG in India. // Bild 2. Dezentrale und ressourcenschonende Stromerzeugung auf PV-Basis der STEAG in Indien. Photo/Foto: STEAG

    „STEAG setzt mit seiner Entwicklung da an, wo gesellschaftliche Entwicklung und wirtschaftliches Wachstum in Indien gebremst wird“, sagte Rumstadt. Im ländlichen Raum ist die Anbindung an das Stromnetz bestenfalls unzuverlässig, in vielen Gebieten gibt es gar keine Elektrifizierung. Trotz vorhandener Pläne und bereitgestellter Budgets bleiben einfachste Annehmlichkeiten für viele Millionen Menschen ein Traum. Vor diesem Hintergrund hat die SES diese effektive Solar-Lösung entwickelt. Die Leistung reicht für 4 kWp.

    Die in Indien mit robuster Technik vorinstallierten Container können schnell eingerichtet und einfach in Betrieb genommen werden. Der Container dient zunächst als Transportbehälter, in dem die gesamte Ausrüstung angeliefert wird. Der am Bestimmungsort dann verfügbare Stauraum ist so vorbereit, dass er multifunktional genutzt werden kann.

    Gemeinsam mit der renommierten indischen non-profit Organisation „The Energy and Resources Institute (teri)“ wird die STEAG diese technische Lösung in Indien und Ländern Afrikas vermarkten. Das unabhängige Institut sucht seit Mitte der 1970er Jahre nach nachhaltigen Lösungen, um die Lebensbedingungen der indischen Bevölkerung kontinuierlich zu verbessern.

    Den ersten Container hat die STEAG an die Dr. Nalin Singhal Memorial Stiftung übergeben. Er ist im nordindischen Bundesstaat Uttar Pradesh im Einsatz. In der Stadt Gorakhpur versorgt die PV-Anlage ein Projekt der Nichtregierungsorganisation (NGO) URJA Energy zuverlässig mit Strom. URJA setzt sich für die Verbesserung der Lebensbedingungen und die Förderung der Gesundheit von Frauen ein. Im Rahmen des Projekts in Gorakhpur finden Frauen Arbeit und stellen in einer kleinen Produktion Hygieneartikel her. Stromausfälle waren bislang an der Tagesordnung und haben die Arbeit stark beeinträchtigt. Der STEAG-Container sorgt nun für eine kontinuierliche Stromversorgung. Dies ist ein eindrucksvolles Beispiel, wie Erfahrungen und Initiative aus Nordrhein-Westfalen, verbunden mit lokaler Kenntnis und Kompetenz die Lebensbedingungen der Menschen in armen ländlichen Gegenden verbessern kann. (STEAG/Si.)

     

  • Über 300 Gäste nehmen Abschied vom Kraftwerksstandort Lünen

    Es war ein an Emotionen reicher Abend in der historischen Maschinenhalle des STEAG-Kraftwerks, der in eine Feier bis in die Morgenstunden mündete. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Familienangehörige, Freunde und ehemalige Kolleginnen und Kollegen waren am 19. Januar 2019 eingeladen, um sich vom Gründungsstandort der Steinkohlen-Elektrizität AG (STEAG) zu verabschieden (Bild 1). Zum 31. Dezember 2018, nach fast 80-jähriger Stromproduktion in Lünen, sind die Steinkohlenblöcke 6 und 7 endgültig vom Netz gegangen.

    Die insgesamt über 300 Gäste standen an diesem Abend an der Wiege des Unternehmens, an der Stelle, an der die STEAG im Jahr 1940 die Stromproduktion aufgenommen hat. Blaue und rote Strahler verliehen der ehrwürdigen Industriehalle feierlichen Glanz. Die erst am 22. Dezember 2018 stillgelegte Turbine erinnerte im Hintergrund der Bühne an den eher traurigen Anlass für die Einladung. Zuletzt hingen 101 Arbeitsplätze an der Stromproduktion, 101 berufliche Perspektiven.

    Dass dieser Arbeitsplatzabbau ohne betriebsbedingte Kündigungen gemeinsam vom Unternehmen und Betriebsrat organisiert werden konnte, milderte den Abschiedsschmerz spürbar. Insgesamt 48 Beschäftigte nehmen eine Vorruhestandsregelung in Anspruch, 53 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden künftig wohnortnah an anderen STEAG-Standorten weiterbeschäftigt.

    In seiner Rede dankte Joachim Rumstadt, der Vorsitzende der Geschäftsführung der STEAG GmbH, Essen, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und machte deutlich: „Wir tragen in Lünen weiterhin unternehmerische Verantwortung und sind präsent.“ Rumstadt verwies auf das moderne Strahlmittelwerk und an die Batteriespeicher, die weiterhin wichtige Primärregelenergie für das Stromnetz liefern. Darüber hinaus betreibt das Tochterunternehmen STEAG New Energies in Lünen bei Remondis ein Biomassekraftwerk. Der STEAG obliegt darüber hinaus weiterhin die Betriebsführung für das moderne Trianel-Kraftwerk.

    „Das zeigt eindrucksvoll: STEAG ist Teil des Wandels auf dem Energiemarkt“, sagte Rumstadt. Anschließend verabschiedeten sich Kraftwerksleiter Kai-Uwe Braekler und Ralf Melis, Konzern-Betriebsratsvorsitzender der STEAG, von „ihrer Mannschaft“. Nach dem offiziellen Teil wurde schnell deutlich, was in allen Ansprachen hervorgehoben wurde: Lünen als Gründungsstandort zeichnete sich immer durch besonders gelebten Zusammenhalt und Solidarität in der Belegschaft aus – es wurde gemeinsam bis in die Morgenstunden Abschied gefeiert. (STEAG/Si.)

  • STEAG meldet Kraftwerk Lünen zur endgültigen Stilllegung an

    Das Energieunternehmen STEAG GmbH, Essen, hat am 2. März 2018 bei der Bundesnetzagentur die Kraftwerksblöcke 6 und 7 in Lünen rechtlich verbindlich zur Stilllegung angemeldet. Die Bundesnetzagentur wird auf Antrag des Übertragungsnetzbetreibers Amprion entscheiden, inwieweit Systemrelevanz besteht – oder ob die beiden Kraftwerksblöcke endgültig abgeschaltet werden.

    Die STEAG konnte ihren Kraftwerkspark durch frühzeitige Optimierungen der Kosten- und Erlösstruktur lange im Markt halten. Aber das anhaltend schwierige Marktumfeld verschlechtert die Wirtschaftlichkeit der Anlagen. „Wir kämpfen um jeden Kraftwerksblock“, sagt Joachim Rumstadt, Vorsitzender der Geschäftsführung der STEAG. „Allerdings gehen wir nicht davon aus, dass der Block 7 in Lünen auch aufgrund seines Alters künftig ausreichend positive Deckungsbeiträge erwirtschaftet. Der Block 6 liefert vertraglich gebunden noch bis Ende 2018 Strom für die Deutsche Bahn. Nach Auslaufen des Vertrags sehen wir auch für diesen Block keine wirtschaftliche Perspektive mehr“, erläutert Joachim Rumstadt. Die STEAG plant, die Blöcke 6 und 7 zum 2. März 2019 endgültig stillzulegen.

    Die anhaltend niedrigen Großhandelspreise für Strom verschlechtern die Wirtschaftlichkeit konventioneller Großkraftwerke in Deutschland. Davon betroffen ist auch der STEAG-Kraftwerksblock MKV im saarländischen Völklingen-Fenne. Die STEAG beabsichtigt, diesen in diesem und im nächsten Jahr jeweils von Anfang April bis Ende September vorübergehend vom Netz zu nehmen. Diese Maßnahme gilt dieses Jahr ebenfalls für Block 7 in Lünen.

    „Infolge der endgültigen Stilllegung der beiden Kraftwerksblöcke in Lünen werden Arbeitsplätze verlorengehen“, sagt der STEAG-Konzernbetriebsratsvorsitzende Ralf Melis. „Wir haben bereits Ende 2016 gemeinsam mit der Geschäftsführung der STEAG und der Gewerkschaft IG BCE einen Konzernsozialplan und Rahmeninteressenausgleich erarbeitet, mit dem Ziel, den Stellenabbau sozialverträglich und ohne betriebsbedingte Kündigungen zu vollziehen. Nun werden wir für die betroffenen Kolleginnen und Kollegen einen Einzelinteressenausgleich aushandeln.“

    Bereits im März 2017 hatte die STEAG die Kraftwerksblöcke West 1 und 2 in Voerde sowie im Sommer 2017 Herne 3 in Nordrhein-Westfalen endgültig vom Netz genommen. „Im Paket mit den jetzigen Maßnahmen ist der Anpassungsprozess aus heutiger Sicht abgeschlossen. Für unsere leistungsfähigen Kraftwerke im Ruhrgebiet sehen wir eine gute Perspektive“, sagt Joachim Rumstadt. „Wir gehen davon aus, dass sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nach dem Ausstieg aus der Kernenergie wieder deutlich verbessern werden.“ (STEAG/Si.)

  • STEAG gewinnt Allianz Global Investors als Partner für Windparks in Frankreich

    Das Essener Energieunternehmen STEAG GmbH verkauft im Rahmen seines aktiven Portfoliomanagements einen Anteil von 49 % an ihrem Windparkportfolio in Frankreich an einen Infrastrukturfonds von Allianz Global Investors, den Vermögensverwalter des Münchener Versicherungskonzerns (Bild 1). Ein entsprechender Vertrag wurde Ende November 2017 unterzeichnet. Die Transaktion, die rückwirkend zum 1. Januar 2017 wirksam wird, steht unter dem Vorbehalt der Freigabe der zuständigen Kartellbehörden. Über den Kaufpreis haben beide Partner Stillschweigen vereinbart.

    Dem Verkauf der Anteile an dem französischen Windparkportfolio mit einer Gesamtleistung von 94 MW war ein offener, transparenter und kompetitiver Bieterprozess vorausgegangen, in dem sich Allianz Global Investors als erfolgreiche Bieterin durchsetzen konnte. Käufer ist der Allianz Renewable Energy Fund II, ein Infrastrukturfonds, den Allianz Global Investors für institutionelle Anleger verwaltet.

    STEAG bleibt mit 51 % Mehrheitsgesellschafter der Windparks und wird auch in Zukunft zuständig für die kaufmännische und technische Betriebsführung sein. (STEAG/Si.)

  • STEAG verkauft regionales Stromnetz im Saarland

    Die STEAG GmbH verkauft im Zuge ihrer Portfoliooptimierungen ihr regionales Stromnetz im Saarland rückwirkend zum 1. Januar 2017 an die Creos Deutschland Holding GmbH. Der Kaufvertrag wurde am 31. Juli 2017 unterzeichnet. Die Veräußerung des Stromnetzes im Saarland ist Teil des Strategieprojekts „STEAG 2022“, mit dem das Essener Unternehmen auch sein Portfolio neu ausrichtet. Der Verkauf erfolgte über ein von STEAG aufgesetztes, kompetitives Bieterverfahren, in dem sich die Creos Deutschland Holding GmbH als erfolgreiche Bieterin durchgesetzt hat. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

    Die STEAG Netz GmbH betreibt mit 26 Mitarbeitern ein ca. 450 km langes Mittel- und Hochspannungsnetz im Saarland. Das Netz diente bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts der Versorgung des Saar-Bergbaus mit Strom. Heute nutzen das Netz Indus-trie-, Gewerbekunden, Energieerzeuger und regionale Weiterverteiler. Das Verteilnetz besteht aus 194 km Freileitung für Hochspannung (110 kV und 65 kV) sowie 277 km Kabel für Mittel- und Niederspannung und verfügt über insgesamt rd. 240 Entnahmestellen. Es erstreckt sich vom Südwesten des Saarlands (Grenze zu Frankreich) bis zum Nordosten (Grenze zu Rheinland-Pfalz). Es durchläuft das Saarland vom Warndt im Südwesten bis nach Lebach im Norden und nach Bexbach im Osten. (STEAG/Si.)

  • Grundsteinlegung für die Erweiterung der Energiezentrale der TU Darmstadt

    Die Energiezentrale der TU Darmstadt wird um einen Neubau erweitert: Das Gebäude wird eine komplexe Kälteversorgungsanlage sowie ein hocheffizientes Blockheizkraftwerk (BHKW) aufnehmen. Am 12. Mai 2017 wurde feierlich der Grundstein gelegt (Bild 1). Die TU Darmstadt wird seit dem vorigen Jahr im Rahmen eines langfristigen Contracting-Vertrags mit der Projektgesellschaft ENTEGA STEAG Wärme GmbH mit Wärme, Kälte und Strom versorgt. Wichtige Bestandteile des Vertrags sind der Ausbau der Energienetze der TU Darmstadt, die Modernisierung des bestehenden Heizkraftwerks und die Errichtung eines neuen Technikgebäudes in unmittelbarer Nachbarschaft auf dem Campus Lichtwiese.

    Das neue Gebäude mit einer Grundfläche von rd. 600 m2 und 11 m Höhe wird bis zum Jahr 2018 mit zwei „Herzstücken“ ausgerüstet: einem BHKW mit einer elektrischen Leistung von etwa 3 MW sowie einer modernen Kälteanlage. Zur Kälteerzeugung wird zunächst eine Absorptionskältemaschine (Kälteleistung 1 MW) eingebaut, die es ermöglicht, aus der im BHKW entstehenden Wärmeenergie auf besonders umweltschonende Weise Kälte zu erzeugen. Diese wird zukünftig in das rd. 3 km lange Ringleitungsnetz eingespeist, das derzeit auf dem Campus Lichtwiese gebaut wird, und wird z. B. den Lichtenberg-Hochleistungsrechner und die technische Laborinfrastruktur im Fachbereich Chemie kühlen. In einem späteren, auf die künftige Entwicklung des Campus Lichtwiese abgestimmten Schritt ist vorgesehen, eine weitere Absorptions-kältemaschine mit 2 MW Leistung zu installieren.

    Die für die Finanzierung, den Ausbau und den Betrieb der gesamten Anlagen der Energiezentrale eigens gegründete Gesellschaft ENTEGA STEAG Wärme GmbH mit Sitz in Darmstadt investiert in diesem und im nächsten Jahr rd. 14 Mio. € in die Wärme- und Kälteinfrastruktur. Das gesamte Investitionsvolumen beträgt 17 Mio. €.

    „Das Bauprojekt ist ein weiterer Meilenstein zum ökologisch und wirtschaftlich verantwortungsvollen Ausbau der Infrastruktur der Universität“, sagte TU-Präsident Prof. Hans Jürgen Prömel. „Die Energiezentrale trägt wesentlich zur langfristigen Sicherung der zukunftsfähigen und entwicklungsfähigen Energieversorgung der TU Darmstadt und zahlreicher Liegenschaften im Stadtgebiet bei.“ Prömel fügte hinzu, die Universität unterstütze so konkret die Klimaschutzziele des Landes („CO2-neutrale Landesverwaltung“). Schließlich werde die Energiezentrale als „Forschungsobjekt hervorragend in das vom Bund finanziell geförderte interdisziplinäre Projekt „Energieeffizienter Campus Lichtwiese“ eingebunden.“

    Mit der Erweiterung der Energiezentrale geht auch die Verbindung des Fernwärmenetzes der TU Darmstadt mit dem Fernwärme-netz Darmstadt Nord einher. Über diese Verbindungsleitung werden künftig jährlich rd. 30.000 MWh an Wärme aus dem Müllheizkraftwerk in das TU-Netz eingespeist. So kann die TU Darmstadt den Anteil an aus Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) erzeugter Wärme deutlich erhöhen.

    „Dieses Projekt ist von großer ökologischer und strategischer Bedeutung“, betonte Marie-Luise Wolff-Hertwig, Vorsitzende des Vorstands der ENTEGA AG. „Durch die Anbindung des TU-Wärmenetzes an das Wärmenetz der ENTEGA bringen wir die besonders energieeffiziente Wärmeversorgung in Darmstadt einen entscheidenden Schritt voran. So werden beispielsweise im Zuge des Ausbaus auch das Klinikum

  • Investition in Innovation: Einweihung der STEAG Großbatterie-Systeme

    Mit zwei Festakten in Quierschied-Weiher und Duisburg-Walsum wurden Mitte November 2016 die Großbatteriesysteme der STEAG GmbH, Essen, offiziell in Betrieb genommen. Gemeinsam mit Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer drückte Joachim Rumstadt, Vorsitzender der STEAG-Geschäftsführung, am saarländischen Kraftwerksstandort Weiher am 15. November den symbolischen roten Schalter (Bild 1). Damit sind die drei Systeme in Bexbach, Fenne und Weiher offiziell zum Ausgleich von Schwankungen im Stromnetz verfügbar. In Nordrhein-Westfalen folgte dann am 17. November die offizielle Inbetriebnahme der weiteren drei Standorte. Beim Festakt in Duisburg-Walsum vollzog NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin den symbolischen Akt gemeinsam mit Joachim Rumstadt.

    Kramp-Karrenbauer sagte in ihrer Rede: „Das Großbatteriesystem-Projekt ist ein Zeichen dafür, dass STEAG an der Spitze des technologischen Fortschritts steht.“ Sie begrüßte ebenfalls die Initiative zur Sicherung der Netzstabilität.

    Duin hob in Duisburg ebenfalls die Bedeutung des Projekts hervor: „Das Batteriespeichersystem leistet einen wichtigen Beitrag zur Energiewende: Zum einen stabilisiert es das Stromnetz und erhöht die Versorgungssicherheit, zum anderen werden durch die Einsparung fossiler Brennstoffe die Emissionen gesenkt. In dem derzeitigen energiewirtschaftlichen Umfeld mit einer hohen Veränderungsdynamik begrüßen wir die Investitionen der STEAG sehr – insbesondere vor dem Hintergrund, dass das Projekt ohne Subventionen umgesetzt wird. Es zeigt, dass gute Ideen bei entschlossenem Handeln schnell zur Marktreife entwickelt werden können.“

    Rumstadt betonte: „Die Netzstabilität und die damit verbundene Versorgungssicherheit sind derzeit die wichtigsten Kriterien für das Gelingen der Energiewende. Durch den immer höheren Anteil an volatilem Strom aus erneuerbaren Energien gerät das Stromnetz zunehmend unter Stress. Stolz bin ich, dass wir mit dem Großbatteriesystem nicht nur technologischer Vorreiter sind, sondern unsere Investition auch vollständig auf Marktbasis umgesetzt haben, also ohne öffentliche Fördermittel.“

    Bislang wurde die sogenannte Primärregelleistung zum Ausgleich der Schwankungen vor allem durch konventionelle Kraftwerke erbracht. Erstmals werden dafür durch die STEAG in großem Stil Großbatteriesysteme eingesetzt. Innerhalb von Sekunden gleichen sie Frequenzschwankungen im Stromnetz aus, indem sie bei zu niedriger Frequenz Energie einspeisen oder bei zu hoher Frequenz Energie aufnehmen. Innerhalb von nur zwölf Monaten seit dem Investitionsentscheid konnte das bislang größte Batteriesystem in Deutschland realisiert werden.

    Fig. 2. During the opening ceremony in Duisburg-Walsum, NRW Minister of Economics Garrelt Duin (second from left) and KlimaExpo.NRW CEO Heinrich Dornbusch (second from right) presented the KlimaExpo award to Joachim Rumstadt, Chairman of the Executive Board at STEAG GmbH (right) and project manager Christian Karalis (left). // Bild 2. Beim Festakt in Duisburg-Walsum überreichte NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin (2. v. l.) gemeinsam mit KlimaExpo.NRW-Geschäftsführer Heinrich Dornbusch (2. v. r.) die Auszeichnung der KlimaExpo an Joachim Rumstadt, Vorsitzender der Geschäftsführung der STEAG GmbH, (r.) und Projektleiter Christian Karalis (l.). Photo/Foto: STEAG

    Im Rahmen der Veranstaltung in Duisburg-Walsum wurde das Großbatteriesystem der STEAG auch als Referenzprojekt der KlimaExpo.NRW qualifiziert. Aus den Händen von Duin und KlimaExpo.NRW-Geschäftsführer Heinrich Dornbusch nahm Rumstadt in Duisburg die „Wir sind dabei“-Urkunde der Landes-Klimaschutz-Initiative entgegen (Bild 2). Für das Projekt sieht Dornbusch ein großes Potential: „Das System der STEAG leistet nicht nur einen wichtigen Beitrag für die Gewährleistung der Netzstabilität und eine sichere Energieversorgung. Wir sehen auch noch weitere Einsatzmöglichkeiten von Batteriesystemen, sowohl in der Erbringung von Systemdienstleistungen im Rahmen der Energiewende als auch zur Kostenoptimierung und zum Risikomanagement von Industriestandorten. Insofern liegt es auf der Hand, dieses Projekt als ‚Fortschrittsmotor Klimaschutz’ in die Leistungsschau aufzunehmen.“

    Fig. 3. At the STEAG power station in Duisburg-Walsum, NRW Minister of Economics Garrelt Duin (on the right) listened to an explanation of how the large batteries work by Joachim Rumstadt (Chairman of the Executive Board at STEAG GmbH, shown on the left) and Wolfgang Cieslik (centre), a member of the management team at STEAG GmbH. // Bild 3. NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin (r.) ließ sich am STEAG-Kraftwerk Duisburg-Walsum das Innenleben der Großbatterien von Joachim Rumstadt (l.), Vorsitzender der Geschäftsführung der STEAG GmbH, und Wolfgang Cieslik (M.), Mitglied der Geschäftsführung der STEAG GmbH, erläutern. Photo/Foto: STEAG

    Die STEAG hatte im November 2015 mit den Vorbereitungen für die Realisierung der sechs Großbatteriesysteme mit einer Gesamtleistung von 90 MW begonnen (Bild 3). Die Investitionshöhe beträgt rd. 100 Mio. €. Das Projekt wurde in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit den Lieferanten Nidec ASI und LG Chem realisiert und die Arbeiten konnten im Rahmen des Zeit- und Kostenplans vollzogen werden.

    Der Einsatz und die Vermarktung der Großbatterien erfolgt über das Optimierungsnetzwerk „STEAG OneOpt“ durch den Handelsbereich Trading & Optimization der STEAG. Mit der Investition in diese neue und innovative Technologie leistet die STEAG einen Beitrag zur Umsetzung der Energiewende in Deutschland. (STEAG, Si.)

  • STEAG und Macquarie gründen gemeinsame Investitionsplattform für Energieprojekte in Südostasien

    Die STEAG GmbH, Essen, und der austra-lische Finanzdienstleister Macquarie verstärken ihre Aktivitäten in Südostasien. Dazu haben beide Partner im November 2016 eine gemeinsame Entwicklungs- und Investmentplattform gegründet, die Energieprojekte in Südostasien, vornehmlich in Indonesien, Malaysia, Thailand und auf den Philippinen entwickeln, realisieren und betreiben soll. Zum CEO der Plattform wurde der ehemalige für die Asien-Pazifik Region zuständige Geschäftsführer von APR Energy, Clive Turton, ernannt.

    Die gemeinsame Gesellschaft, die unter dem Namen Asia Power Development Platform Joint Venture Pte. Ltd. (APDP-JV) firmiert, wird die gesamte Wertschöpfungskette der Projektentwicklung und Realisierung, d. h. von der Entwicklung, der Finanzierung, der Errichtung bis zum Betrieb von Kraftwerksprojekten risikominimierend für externe Investoren bearbeiten. Eine technologische Fokussierung erfolgt auf Gas, Kohle, Wind, Solar, Wasserkraft und thermische Abfallbehandlung im mittleren Kapazitätssegment (50 bis 300 MW). Es sollen rd. 500 Mio. US-$ Eigenkapital investiert werden. Hierzu findet derzeit eine Vielzahl an Gesprächen mit prominenten Finanzierungspartnern statt.

    „In der Region Südostasien gibt es viele Emerging Countries, also Länder, die einen hohen oder wachsenden Bedarf an Energieinfrastruktur und verlässlicher Energieversorgung haben“, erläuterte Joachim Rumstadt, Vorsitzender der Geschäftsführung der STEAG GmbH. „STEAG kennt sich mit Kraftwerksprojekten in solchen aufstrebenden Ländern aus. Eine gemeinsame Plattform für Kraftwerksprojekte mit einem Partner wie Macquarie, der das Know-how beim Einsammeln von Invest-Kapital hat, ist daher für uns eine hervorragende Konstellation für erfolgreiche Projekte in der Region. Von der Zusammenlegung der Fähigkeiten und Kenntnisse werden alle Beteiligten – Entwickler, Stromabnehmer, Investoren und Regierungen – profitieren.“

    Turton nannte es eine Freude, mit STEAG und Macquarie Capital gemeinsam diesen neuen Mitspieler im Energiemarkt Südostasiens zu etablieren. Die ersten Schritte seien bereits unternommen worden und es werde immer klarer, dass es hervorragende Möglichkeiten zur Ausweitung des Geschäfts in Südostasien gibt.

    Die STEAG hat bereits seit vielen Jahren in Kolumbien (1999), der Türkei (2003) und auf den Philippinen (2006) erfolgreich in Kohlekraftwerke mehrheitlich investiert. Sie steht mit ihrem Know-how international für verlässliche Energieerzeugung. Mit Macquarie arbeitet die STEAG bereits langjährig in verschiedenen Projekten zusammen. (STEAG, Si.)

  • STEAG übernimmt zwei Müllverbrennungsanlagen von Vattenfall

    Die STEAG GmbH, Essen, hat Mitte November 2016 einen Vertrag zur Übernahme der Anteile des Energieversorgers Vattenfall an der Thermischen Abfallbehandlung Lauta (T.A. Lauta, 74,9 %) in Sachsen sowie des Industriekraftwerks (IKW) Rüdersdorf bei Berlin (100 %) unterzeichnet. Kumuliert verfügen beide Anlagen über eine Müllverbrennungskapazität von 475.000 t/a. Über die Kaufsumme haben beide Parteien Stillschweigen vereinbart. Das Bundeskartellamt hat der Übernahme bereits zugestimmt.

    Für die STEAG ist die thermische Verwertung von Abfällen und Sonderbrennstoffen bereits ein vertrautes Geschäftsfeld. An der T.A. Lauta hielt die STEAG bereits 25,1 % der Anteile seit der Inbetriebnahme im Jahr 2004 und sie betreibt das Raffineriekraftwerk Leuna, das aus Produktionsrückständen der Raffinerie Strom und Wärme erzeugt. „STEAG ist Spezialist in der Erzeugung von Strom und Wärme auf Basis anspruchsvoller Brennstoffe und Technologien. Wir haben eine jahrzehntelange Erfahrung im Betrieb von Kraftwerken, in der Optimierung und in der Entsorgung von Kraftwerksreststoffen“, erläuterte Joachim Rumstadt, Vorsitzender der Geschäftsführung der STEAG GmbH. „Mit dem Erwerb dieser Anlagen gelingt es uns einerseits, unser Portfolio durch zusätzliche grundlastfähige Erzeugungskapazitäten, die zu 50 % CO2-neutral eingestuft sind, zu ergänzen. Damit erhöhen wir den Anteil erneuerbarer Strom- und Wärmeproduktion in unserem Portfolio. Andererseits weiten wir durch den strategischen Markteintritt unsere Geschäftsaktivitäten im Waste to Energy-Markt aus.“

    Alle Aktivitäten rund um den Müllverbrennungsmarkt werden künftig in einem neuen Tochterunternehmen, der STEAG Waste to Energy GmbH, gebündelt. Die STEAG ist darüber hinaus durch ihr Tochterunternehmen, STEAG New Energies, einer der großen Akteure in der thermischen Biomasseverwertung. Bundesweit setzt das Unternehmen derzeit in elf dezentralen Anlagen rund 550.000 t Biomasse, hauptsächlich Altholz, ein. Die dabei erzeugte Wärme wird in Fernwärmenetze eingespeist oder aber als Prozessdampf an die Industrie geliefert.

    Doch nicht nur für das Erzeugungsportfolio der STEAG ergeben sich mit dem Erwerb der Anlagen neue Möglichkeiten. Auch für die STEAG-Tochterunternehmen, STEAG Power Minerals (SPM) und STEAG Technischer Service (STS), sieht Rumstadt Potential: „Die STEAG Power Minerals ist Marktführer im Bereich der Vermarktung von Kraftwerksnebenprodukten, wie Flugasche, REA-Gips und Schmelzkammergranulat. Sie kann ihre Kompetenz auch bei diesem Projekt in einem neuen Marktfeld einbringen. Dies gilt genauso für STEAG Technischer Service, der ein breites Dienstleistungsangebot im Bereich der Instandhaltung mitbringt. Dies wollen wir zukünftig auch im Waste to Energy-Markt platzieren.“ (STEAG/Si.)

  • STEAG

    Dr. Arndt Neuhaus ist neues Mitglied im Aufsichtsrat der STEAG GmbH, Essen. Der Unternehmensberater tritt im Aufsichtsgremium des Energieunternehmens die Nachfolge von Dietmar Bückemeyer, Vorstand der Stadtwerke Essen AG, an.

  • STEAG übernimmt Betriebsführung in Brasilien

    Zum 01. Februar 2016 hat die STEAG Energy Services do Brasil Ltd. (SESBR) die Betriebsführung für eine Gasaufbereitungsanlage der Firma Parnaiba Gas Natural S.A. (PGN) übernommen. Die brasilianische STEAG-Tochter hatte diesen Auftrag Ende letzten Jahres gewonnen. Ulrich Sigel, Mitglied der Geschäftsführung der STEAG Energies Services GmbH, erklärte, dass sein Unternehmen den Auftraggeber durch ein Operations- & Maintenance-Konzept überzeugen konnte, das aus der international anerkannten Kompetenz in der Betriebsführung von thermischen Kraftwerken abgeleitet ist. Für die STEAG Energies Services GmbH bedeute dies auch den Einstieg in ein neues Geschäftsfeld, die Betriebsführung von Öl- und Gasanlagen.

    In der Aufbereitungsanlage im Bundesstaat Maranhao in Nordbrasilien wird das Gas mehrerer Erdgasfelder aufbereitet und gereinigt. Dazu werden Kondensate (Wasser und Kohlenwasserstoffe) abgetrennt sowie Feststoffe ausgefiltert. Anschließend wird das Erdgas komprimiert, konditioniert und an ein ca. 1 km von der Aufbereitungsanlage gelegenes Kraftwerk des brasilianischen Betreibers ENEVA geliefert. Der Vertrag der brasilianischen STEAG-Tochter SESBR läuft über zunächst zwei Jahre. (STEAG/Si.)

  • STEAG nimmt 60 MW-Windpark in Türkei planmäßig in Betrieb

    Im Nordwesten der Türkei nahm die STEAG GmbH, Essen, im November 2015 die letzten acht Turbinen des Windparks Süloglu in Betrieb. Insgesamt 20 Windenergieanlagen mit einer Leistung von je 3,0 MW sind dort seit September sukzessive freigeschaltet worden. Gut ein Jahr nach der Inbetriebnahme des Windparks Crucea Nord in Rumänien mit 108 MW ging damit ein weiteres großes Wind Onshore-Projekt der STEAG ans Netz.

    Joachim Rumstadt, Vorsitzender der Geschäftsführung der STEAG, verwies auf die strategische Bedeutung des Projekts: „Eine Stoßrichtung unserer Strategie ist es, auch im Ausland wirtschaftlich rentable Wind Onshore-Projekte umzusetzen und so den Ausbau der erneuerbaren Energien voranzutreiben.“ Mit dem nun in Betrieb genommenen Windpark Süloglu verfügt STEAG über gut 300 MW installierte Windenergie in Deutschland, Frankreich, Polen, Rumänien und der Türkei. Darüber hinaus beginnt für weitere 50 MW Windenergie – mit einem Schwerpunkt in Frankreich – demnächst die Bauphase.

    Die Inbetriebnahme des Windparks Süloglu markiert für die STEAG gleich in mehrfacher Hinsicht einen Meilenstein. Mit dem großen Kraftwerk Iskenderun (1.320 MW) liefert STEAG bereits seit dem Jahr 2003 versorgungssicher Strom für den türkischen Energiemarkt. Der Windpark ist nun die erste Investition im Sektor der erneuerbaren Energien in der Türkei. Gleichzeitig wurde der Grundstein für die weiteren Aktivitäten der STEAG im türkischen Strommarkt gelegt: Das Unternehmen ist nun erstmals über seine Tochter STEAG Turkey Enerji in der Türkei in der Direktvermarktung von Strom aus erneuerbaren Energien tätig. Unmittelbar nach dem Start der Stromproduktion hatte STEAG mit dem Handel an der türkischen Spot- und Intradaybörse EPIAŞ begonnen.

    Das Projekt nutzt auch die Förderungen, mit denen die türkische Regierung die Erzeugung erneuerbarer Energien vorantreiben will: Windprojekte in der Türkei können einen festen Einspeisetarif erhalten, der über einen Zeitraum von zehn Jahren gezahlt wird. Die Vergütung, die seit Anfang 2016 in Anspruch genommen werden kann, trägt dazu bei, die Wirtschaftlichkeit des Windparks zu sichern. Darüber hinaus ist es dem Betreiber freigestellt, den erzeugten Strom am freien Markt zu verkaufen. Beide Vermarktungswege wird die Steag in der Türkei zukünftig beschreiten. (STEAG/Si.)

  • STEAG-Kompetenz reduziert Indiens CO2-Emissionen um 1,6 Mio. t pro Jahr

    Jährliche Einsparungen von 1,6 Mio. t CO2 (dies entspricht ca. 1,2 Mio. t indischer Kohle oder umgerechnet einem kompletten indischen Kohlezug mit mehr als 50 Waggons pro Tag) sind der Erfolg eines Programms, das im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ) von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und auf indischer Seite von der Energiebehörde (Central Electricity Authority/CEA) aufgelegt wurde. Die STEAG GmbH, Essen, war als Berater und Effizienzdienstleister wesentlich beteiligt. Bei einer Tagung Ende Juni in Neu Delhi dankten der Vorsitzende des CEA, Major Singh, und der Direktor des Bureau of Energy Efficiency (BEE), Dr. Ajay Mathur, der STEAG für ihr Engagement.

    Das Indo-German Energy Programme (IGEN) „Power Plant Optimisation Component“ startete 2009 mit dem Ziel, den Brennstoffverbrauch und die Emissionen in Indien zu reduzieren. Im Rahmen dieses Programms hat die STEAG über 100 Ingenieure aus staatlichen indischen Versorgungsunternehmen geschult, Machbarkeitsstudien zu Energiesparmaßnahmen in 30 Anlagen durchgeführt und beispielhafte Sparmaßnahmen in vier ausgewählten Modellkraftwerken implementiert. Eine wesentliche Rolle zur Identifizierung von möglichen Effizienzmaßnahmen spielt dabei die von der STEAG entwickelte Software EBSILON®-Professional – ein Werkzeug zur Modellierung thermodynamischer Kreisprozesse. Diese Software bietet die Möglichkeit, verschiedene Arten von Kraftwerksprozessen abzubilden und hinsichtlich ihrer Effizienz und ihresTeillastverhaltens zu bewerten.

    Einige der Optimierungsmaßnahmen in den Modellkraftwerken wurden im Rahmen der IGEN-Tagung vorgestellt: So konnten mit Hilfe der STEAG-Software Effizienzverluste identifiziert und Sparmaßnahmen in indischen Anlagen realisiert werden. Im Modellkraftwerk Suratgarh, Provinz Rajasthan im Nord-Westen Indiens, wurde zudem ein intelligentes Rußblassystem installiert, welches bereits innerhalb kurzer Zeit zur Verbesserung des Kesselwirkungsgrads geführt hat.

    Dr. Winfried Damm, Direktor des Indo-German Energy Program der GIZ, unterstrich im Abschlussreport des IGEN-Programms dessen Erfolg: “Das IGEN-Team hat in den sechs Jahren zusammen mit der indischen Energie-Behörde und den Beratern der STEAG große Fortschritte in der Energieeffizienz indischer Kraftwerke erreicht.“

    (STEAG/Si)

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