VDMA

  • Verwundbares Europa: „Für Rohstoffe eigene technologische Fähigkeiten nutzen“

    Bild 1. Für Rohstoffe eigene technologische Fähigkeiten zu nutzen fordert VDMA-Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann. Foto: VDMA

    Der zunehmende geopolitische Druck, insbesondere die chinesischen Sanktionen auf wichtige Rohstoffe, macht die Verwundbarkeit Europas in puncto Versorgungssicherheit deutlich. Verzögerungen bis hin zur Gefährdung der Produktion in industriellen Wertschöpfungsketten sind die Folge. „Der VDMA fordert daher eine konsequente europäische Rohstoffstrategie. Es müssen auf EU-Ebene weitere Rohstoffpartnerschaften geschlossen werden. Zudem müssen wir die vorhandenen technologischen Fähigkeiten in Europa nutzen, um Rohstoffabbau, Weiterverarbeitung und Recycling im Sinne einer Kreislaufwirtschaft voranzubringen“, fordert VDMA-Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann (Bild 1). Er verweist auf die technische Kompetenz des Maschinen- und Anlagenbaus: Mining- und Recyclingtechnologie aus europäischer Produktion leisten einen entscheidenden Beitrag, um die Rohstoffbasis Europas zu verbreitern und wertvolle Mineralien im Produktionskreislauf zu halten.

    „Der Zugang zu Rohstoffen entscheidet über die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Europa“, betont Marcus Wirtz, Vorstandsvorsitzender des VDMA-Fachverbands Mining & Minerals. „Unsere Unternehmen liefern die Technologie, um heimische und europäische Vorkommen nachhaltig zu erschließen – und gleichzeitig die Kreislaufwirtschaft industriell auf- und auszubauen, sodass sie wirtschaftlich und effizient eingesetzt werden kann.“

    Mit Maschinen und Anlagen zur Gewinnung, Aufbereitung und Rück­gewinnung mineralischer Rohstoffe trägt die Branche entscheidend zur Versorgungssicherheit bei. Der VDMA-Fachverband Mining begleitet Delegationen in rohstoffreiche Länder, auch in Europa, wie z. B. im November letzten Jahres nach Serbien, wo Gespräche mit verschiedenen Abteilungen von Rio Tinto und eine Besichtigung der weltweit größten bekannten Lithiumlagerstätte im Jadar-Tal auf dem Programm standen. Gleichzeitig arbeiten die Mitgliedsunternehmen an Lösungen, um Sekundärrohstoffe effizient rückzugewinnen und in den Stoffkreislauf zurückzuführen.

    „Rohstoffe im Kreislauf zu halten, ist nicht nur ökologisch sinnvoll – es wird zur industriepolitischen Notwendigkeit“, betont Christoph Danner, stellvertretender Geschäftsführer VDMA Mining & Minerals. Sarah Brückner, Geschäftsführerin VDMA Abfall- und Recyclingtechnik, ergänzt: „Mit der Technik unserer Mitgliedsunternehmen schaffen wir Voraussetzungen für ressourcenschonende Prozesse entlang des gesamten Lebenszyklus.“ (VDMA/Si.)

  • Nachfrage beflügelt Bergbau- und Aufbereitungstechnik

    Innerhalb des Maschinen- und Anlagenbaus mit Produktionsstandort Deutschland ist die Branche der Bergbau- und Aufbereitungstechnik gut aufgestellt, nicht zuletzt aufgrund der geringen Abhängigkeit von der deutschen Wirtschaft und der hohen Exportquote. Das Thema Rohstoffsicherung ist in der Politik angekommen, die anhaltende Nachfrage nach metallischen Rohstoffen aufgrund der Energiewende hält die Rohstoffpreise und damit die Nachfrage nach Bergbau- und Aufbereitungstechnik hoch. Dennoch blickt die Branche skeptisch auf das kommende Halbjahr. Laut einer VDMA-internen Umfrage gehen 40 % der befragten Mitgliedsunternehmen von einer Verschlechterung der Lage aus. Aus den USA, dem wichtigsten Markt für den Maschinen- und Anlagenbau, werden Handelshemmnisse erwartet.

    Im Jahr 2023 erzielten die Hersteller von Technik zur Gewinnung von Rohstoffen am Produktionsstandort Deutschland einen Umsatz von insgesamt 3,08 Mrd. €. Von Januar bis Juli 2024 sank der Umsatz um 11,7 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. In den ersten drei Quartalen 2024 ist der Auftragseingang ebenfalls mit – 6 % im Vergleich zu Januar bis September 2023 rückläufig. Der VDMA Mining & Minerals, Frankfurt/M., schätzt, dass die Branche das laufende Jahr mit 2,72 Mrd. € Umsatz aus deutscher Produktion beschließen wird.

    Schlechte Standortbedingungen bringen vor allem mittlere und größere Firmen dazu, bestimmte Aufträge an ausländischen Standorten abzuarbeiten, so das Feedback aus der Mitgliedschaft.

    „Wir können die Politik nur immer wieder eindringlich bitten, die Standortbedingungen in Deutschland zu verbessern“, betonte Marcus Wirtz als neu gewählter Vorstandsvorsitzender des Fachverbands (Bild 1), auf dem VDMA-Branchentreff Mining & Minerals am 21. November 2024 in Essen. „Wir sind eine hoch innovative Branche mit attraktiven Arbeitsplätzen und Perspektiven, die wir erhalten und nicht verlieren wollen!“

    Mit Blick auf die Energiewende wächst der Bedarf an Lithium stetig. Der VDMA knüpft daher mit Delegations- und Geschäftsanbahnungsreisen Kontakte zu wichtigen Rohstofflieferanten, z. B. in Chile oder Argentinien, und wirbt mit Vorträgen auf renommierten Fachkonferenzen für die Technologie aus Deutschland. Am 25. November 2024 reiste eine 20-köpfige Delegation des Fachverbands für drei Tage nach Serbien, wo Gespräche mit verschiedenen Abteilungen von Rio Tinto und eine Besichtigung der weltweit größten bekannten Lithiumlagerstätte im Jadar-Tal auf dem Programm standen. (VDMA/Si.)

  • bauma Innovationspreis – Kick-off 2. Mai 2024

    Anlässlich der bauma 2025 verleihen die Spitzenverbände der deutschen Bau- und Baumaschinenindustrie zum vierzehnten Mal gemeinsam mit der Messen München den bauma Innovationspreis.

    Zugelassen sind Innovationen, die ab dem Jahr 2022 der Öffentlichkeit vorgestellt oder noch nicht veröffentlicht wurden. Die Bewerbungsfrist startet am 2. Mai 2024 und endet am 23. August 2024. Eine Teilnahme ist ausschließlich online möglich. Alle notwendigen Informationen zu den Teilnahmebedingungen sowie das Bewerbungsformular stehen auf der Internetseite www.bauma-innovationspreis.de zur Verfügung.

    Bewerberinnen und Bewerber können ihre Innovationen in fünf Kategorien einreichen:

    • Kategorie 1 Klimaschutz
    • Kategorie 2 Digitalisierung
    • Kategorie 3 Maschinentechnik
    • Kategorie 4 Bauen
    • Kategorie 5 Forschung

    Der VDMA Baumaschinen und Baustoffanlagen und VDMA Mining führen gemeinsam mit der Messe München und den Partnerverbänden HDB, ZDB und bbs das mehrstufige Bewerbungsverfahren durch und richten die Preisverleihung am 6. April im ICM in München aus. Fragen zum Bewerbungsverfahren beantwortet Ihnen gerne Martina Scherbel, Projektleiterin des bauma Innovationspreises.

    Weitere Informationen:
    www.vdma.org/bauma
    www.vdma.org/baumaschinen-baustoffanlagen
    www.bauma.de

  • Keine Klimawende ohne Rohstoffe

    Die Zahlen, bezogen auf den Produktionsstandort Deutschland, zeigen gerade in der Bergbaubranche nur bedingt die reale Situation. Die Hersteller generieren und produzieren mittlerweile einen Großteil ihrer Aufträge und Umsätze über Tochterunternehmen im Ausland (Bild 1), was sich nicht in den Statistiken widerspiegelt. Insgesamt geht es der Branche gut, weil die bereits vor mehr als zehn Jahren begonnene Diversifizierung im Bereich Minerals mittlerweile Früchte trägt.

    Im Jahr 2022 erzielten die Hersteller von Technik zur Gewinnung von Rohstoffen am Produktionsstandort Deutschland einen Umsatz von insgesamt 3,3 Mrd. €. Von Januar bis September 2023 sank der Umsatz mit 2,7 Mrd. € um 28 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. In den ersten drei Quartalen 2023 ist der Auftragseingang ebenfalls mit minus 36 % im Vergleich zu Januar bis September 2022 rückläufig. Die Exporte der Hersteller von Bergbauausrüstungen aus Deutschland heraus lagen im Zeitraum von Januar bis September 2023 mit 1,36 Mrd. € um 1,4 % unter dem Vorjahrjahreszeitraum. Der VDMA Mining, Frankfurt/M. schätzt, dass die Branche das laufende Jahr mit 2,8 Mrd. € Umsatz beschließen wird. Die Zahlen deuten darauf hin, dass sich am Standort Deutschland die Produktions­bedingungen für Bergbautechnik verschlechtert haben, denn die Nachfrage ist vorhanden. Die Beschäftigtenzahl liegt dennoch weiterhin stabil bei 12.200.

    Die Elektrifizierung der Industrie und der Bedarf des täglichen Lebens sind abhängig von ausreichend verfügbaren Ressourcen. Ein ungehinderter und zuverlässiger Zugang zu kritischen Rohstoffen ist daher ein wachsendes Anliegen der EU. Mit ihrer Critical Raw Materials List beobachtet und aktualisiert sie laufend die Risiken, die in einen Lieferstopp münden können.

    Franziska Brantner, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und Sprecherin für Europapolitik der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, sicherte in ihrer Videobotschaft der Branche bessere Unterstützung zu. Die Regierung habe beschlossen, Recycling zu ermöglichen und ggf. durch Substitution der Stoffe die Ressourcen- und Rohstoffeffizienz zu erhöhen sowie mehr Rohstoffe in Europa abzubauen und weiterzuverarbeiten. Dabei gilt es, gleichzeitig weltweit weitere Partner zu finden, um die Lieferketten zu diversifizieren. Die Regierung wolle ein faires Wettbewerbsumfeld schaffen, beispielsweise mit dem europäischen Critical Raw Materials Act. Um diesen Weg der Transformation gehen zu können, sollen Unternehmen die Möglichkeit erhalten, Investitionsunterstützung aus einem neu geschaffenen Rohstofffonds zu beziehen.

    Die massiven geopolitischen Verwerfungen im Jahr 2023 haben erheblichen Einfluss auf die Branche. Der andauernde Krieg Russlands in der Ukraine, das Decoupling von China, die Erweiterung der BRICS-Staatengemeinschaft als Gegenpol zu den westlichen Industrieländern sowie der Krieg in Israel lassen die Hersteller von Bergbautechnologie mit mehr Hoffnung auf die nord- und südamerikanischen Länder blicken. Die Explorationsausgaben im Jahr 2022 lagen auf dem amerikanischen Kontinent bei 60 % der weltweiten Ausgaben (S&P Global Market Intelligence). Es ist daher davon auszugehen, dass die meisten Projekte in den nord- und südamerikanischen Ländern stattfinden werden.

    „Lediglich die überbordende Bürokratie und das ausufernde Gesetz zur Sorgfaltspflicht in der Lieferkette hindern uns maßgeblich daran, unsere unternehmerischen Aufgaben voll zu erfüllen. Damit es uns gelingt, unsere Maschinen zügig in die Märkte zu bringen, besteht seitens der politisch Verantwortlichen dringend Handlungsbedarf“, betonte Michael Schulte Strathaus, Vorsitzender des VDMA Mining. (VDMA/Si.)

  • bauma 2022: Baumaschinenbranche hochzufrieden

    Es hat alles gepasst. Vom Besucherandrang aus dem In- und Ausland bis hin zum Wetter war die bauma 2022 ein voller Erfolg. Die Branche setzt mit diesem Ergebnis ein Zeichen gegen den allgemeinen negativen wirtschaftlichen Trend. Das soll nicht über existierende Schwierigkeiten wie Lieferkettenprobleme, Fachkräftemangel, Teuerung und Inflation hinwegtäuschen, doch Lösungen sind vorhanden. Viele Hersteller nutzten die Messe, um ihre Innovationen zur Digitalisierung und Automatisierung für Baustellen und im Bergbau zu präsentieren. Eine Entwicklung, die nicht mehr aufzuhalten ist.

    Auch das Messekonzept wurde entsprechend angepasst. Erstmalig waren 50 Start-ups in der Innovationshalle LAB0 vertreten. Gemeinsam mit MiC 4.0, dem Science Hub, einer VR-Fläche und dem bauma-Forum gab es hier an fünf Tagen ein breites Spektrum an neuen Projekten und Forschungsarbeiten zu sehen. Zusammen mit dem Schüler-Programm THINK BIG! im ICM drehte sich alles um das Thema Zukunft.

    „Wir befinden uns bereits mitten in einer tiefgreifenden Phase der Transformation“, so Joachim Schmid, Geschäftsführer des VDMA Baumaschinen und Baustoffanlagen, „der erfolgreiche Messeverlauf bestätigt uns, dass diese Erkenntnis in der Baubranche angekommen ist und von den Kunden angenommen wird. Allein kleinere, regional arbeitende Betriebe sehen die Situation nicht ganz so optimistisch. Für sie birgt der Abschwung im Wohnungsbau große Herausforderungen.“

    Mit rd. 3.200 Ausstellenden aus 60 Ländern und mehr als 495.000 Messegästen aus über 200 Ländern wurden die Erwartungen der Branche weit übertroffen. Der Anteil der internationalen Ausstellenden lag bei knapp 65 %.

    Mit Spannung war auch die Preisverleihung des bauma Innovationspreises 2022 erwartet worden. Bereits zum dreizehnten Mal hatten sich zahlreiche Unternehmen und Institute aus dem In- und Ausland um die Auszeichnung in fünf Kategorien im Rahmen der Weltleitmesse bauma beworben. Nach einem mehrstufigen Auswahlverfahren konnten am Sonntag vor Messebeginn im Max-Joseph-Saal der Münchner Residenz fünf glückliche Sieger ihren Preis in Empfang nehmen (Bild 1).

    ie lauten in den Kategorien:

    • Klimaschutz: Liebherr France SAS mit seinem Raupenbagger mit Wasserstoffmotor.
    • Digitalisierung: MiC 4.0 Machines in Construction mit einer einheitlichen digitalen Sprache für Baustellen.
    • Maschinentechnik: Herrenknecht AG mit dem kontinuierlichen Vortrieb.
    • Bauen: Holcim (Deutschland) GmbH mit vorgespannten CPC-Betonelementen.
    • Forschung: TU Freiberg Institut für Maschinenbau mit dem Deep Sea Sampling.

    Insgesamt 133 Anträge waren eingegangen, davon schafften es 41 Finalisten in die nächste Runde. In zwei Wahlgängen wählten Fachjury und Task Force ihre Favoriten. Die am bauma Mediendialog in München teilnehmenden Fachjournalistinnen und -journalisten hatten ebenfalls die Möglichkeit, im letzten Wahlgang ihr Votum abzugeben.

    Der Wettbewerb ist ein gemeinschaftliches Projekt unter Federführung des VDMA Baumaschinen und Baustoffanlagen, der Messe München, des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie e. V. (HDB), des Zentralverbands des deutschen Baugewerbes e. V. (ZDB) und des Bundesverbands Baustoffe – Steine und Erden e. V. (bbs). (VDMA/Si.)

  • Baumaschinenbranche hochzufrieden

    Nach sieben Tagen erfolgreicher Messe blicken die Hersteller mit großer Zuversicht in die Zukunft.

    München, 30. Oktober 2022 – Es hat alles gepasst. Vom Besucherandrang aus dem In- und Ausland bis hin zum Wetter war die bauma 2022 ein voller Erfolg. Die Branche setzt mit diesem Ergebnis ein Zeichen gegen den allgemeinen negativen wirtschaftlichen Trend. Das soll nicht über existierende Schwierigkeiten wie Lieferkettenprobleme, Fachkräftemangel, Teuerung und Inflation hinwegtäuschen, doch Lösungen sind vorhanden. Viele Hersteller nutzten die Messe, um ihre Innovationen zur Digitalisierung und Automatisierung für Baustellen und im Mining zu präsentieren. Eine Entwicklung, die nicht mehr aufzuhalten ist.

    Auch das Messekonzept wurde entsprechend angepasst. Erstmalig waren 50 Startups in der Innovationshalle LAB0 vertreten. Gemeinsam mit MiC 4.0, dem Science Hub, einer VR-Fläche und dem bauma Forum gab es hier hier an fünf Tagen ein breites Spektrum an neuen Projekten und Forschungsarbeiten zu sehen. Zusammen mit dem Schüler*innen-Programm THINK BIG! im ICM drehte sich alles um das Thema Zukunft.

    „Wir befinden uns bereits mitten in einer tiefgreifenden Phase der Transformation“, so Joachim Schmid, Geschäftsführer des VDMA Baumaschinen und Baustoffanlagen, „der erfolgreiche Messerverlauf bestätigt uns, dass diese Erkenntnis in der Baubranche angekommen ist und von den Kunden angenommen wird. Allein kleinere, regional arbeitende Betriebe sehen die Situation nicht ganz so optimistisch. Für sie birgt der Abschwung im Wohnungsbau große Herausforderungen.“

    Mit rund 3.200 Ausstellenden aus 60 Ländern und mehr als 495.000 Messegästen aus über 200 Ländern wurden die Erwartungen der Branche weit übertroffen. Der Anteil der internationalen Ausstellenden lag bei knapp 65 %.

    Weitere Informationen:
    VDMA e. V.
    www.vdma.org/bauma

  • Machines in Construction entwickelt Datenschnittstelle

    Neuer MiC 4.0 BUS ermöglicht einfachere Arbeitsprozesse durch  barrierefreien und direkten Datenaustausch zwischen Anbaugeräten und Baumaschinen.

    Gemeinsam mit dem vereinbarten Datenprotokoll versetzt der neue MiC 4.0 Bus jedes Anbaugerät in die Lage, eindeutig und ohne zusätzliche Hilfsmittel mit jeder Baumaschine zu kommunizieren, unabhängig von Marke und Hersteller. Er wurde im Cluster Anbaugeräte der Arbeitsgemeinschaft MiC 4.0 Machines in Construction von den beteiligten Unternehmen gemeinsam entwickelt und wird nun erstmalig auf der bauma vom 24.-30. Oktober in der Innovationshalle LAB0 live vorgestellt.

    Anwender von Anbaugeräten und Baumaschinen können ihre individuellen Arbeitsprozesse vereinfachen, indem sie mit dem MiC 4.0 Bus eine direkte und einheitliche Kommunikation zwischen den Geräten ermöglichen, ohne Insellösungen, Umwege oder Hilfsmittel Dritter in Anspruch nehmen zu müssen. Sie benötigen keine zusätzlichen Displays oder externe Technik, da sie alle vereinbarten Daten mit dem MiC 4.0-Protokoll austauschen können.

    Dabei bleibt die Verantwortung, in welcher Form und unter welchen Rahmenbedingungen der MiC 4.0 Bus eingesetzt wird, bei den jeweiligen Akteuren und liegt nicht bei der Arbeitsgemeinschaft. Mögliche Kombinationen müssen durch die jeweiligen OEMs freigegeben werden – nach funktionaler Sicherheitsprüfung mittels Checkliste aus der zukünftigen MiC 4.0 Datenbank. Dieser MiC 4.0 BUS ist somit die technische Grundlage für eine gut funktionierende Plug-and-Work-Lösung und ermöglicht jegliche direkte Kommunikation zwischen Anbaugeräten und Baumaschinen.

    MiC 4.0 ist eine internationale Arbeitsgemeinschaft in Kooperation mit dem VDMA und HDB. Mitglied werden können Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen.

    Weitere Informationen:
    VDMA e.V.
    mic40.org
    www.vdma.org

  • bauma Innovationspreis 2022 – Fünfzehn Innovationen bewerben sich um den ersten Platz

    Die Nominierten stehen fest. Eine Fachjury wählte aus 41 Finalisten von ursprünglich 133 Anträgen die fünfzehn für den bauma Innovationspreis nominierten Bewerbungen aus. 

    Messe München und VDMA, gemeinsam mit den Baufachverbänden HDB, ZDB und bbs, verleihen den Preis bereits zum dreizehnten Mal. Mit den neuen Kategorien Klimaschutz und Digitalisierung ging der Wettbewerb im letzten Jahr an den Start, wieder im Rennen sind die Kategorien Maschinentechnik, Bauen und Forschung.

    Fachpressebesucher des Mediendialogs am 21. und 22. Juni in München haben vom 8. bis 13. September die Möglichkeit, online ihre Stimme abzugeben, die in die Gesamtbewertung einfließt. Alle Nominierten werden am Vorabend der bauma, am 23. Oktober 2022, im Max-Joseph-Saal in der Münchner Residenz vorgestellt, die fünf Innovationen mit der höchsten Punktzahl mit dem Preis ausgezeichnet.

    Die Jury bewertet die Bewerbungen anhand von Kriterien, die für die Branche und ihre Zukunft bedeutsam sind. Dazu gehört wie praxisorientiert eine Lösung ist oder welches wirtschaftliche Potenzial sie bietet. Die zunehmende Digitalisierung spielt ebenso eine Rolle wie Umweltschutzaspekte, Nachhaltigkeit, Ressourceneffizienz oder die Humanisierung des Arbeitsplatzes.


    Für den bauma Innovationspreis 2022 nominiert sind folgende Bewerbungen:

    Kategorie 1 Klimaschutz

    • Das Benninghoven REVOC-System – Katalysator für Asphaltmischanlagen, BENNINGHOVEN – Branch of Wirtgen Mineral Technologies GmbH
    • Minus CO2-Baumaterialien – regenerativ, besser, billiger, carbonauten GmbH
    • Raupenbagger mit Wasserstoffmotor, Liebherr France SAS

    Kategorie 2 Digitalisierung

    • Haptische Kollisionsvermeidung, Bosch Rexroth AG
    • Eine einheitliche digitale Sprache für Baustellen, MiC 4.0 Machines in Construction
    • MESH Technologie, Mesh AG

    Kategorie 3 Maschinentechnik

    • Ammann 3D Compactor eAPX 68/95, Ammann Verdichtung GmbH
    • Built Robotics Exosystem™, Built Robotics Inc.
    • Kontinuierlicher Vortrieb, Herrenknecht AG

    Kategorie 4 Bauen

    • Prozess-Erfassungssystem b.navigate, BAUER Spezialtiefbau GmbH
    • TSB – Transport System Bögl – Nahverkehr neu gedacht, Max Bögl
    • Vorgespannte CPC-Betonelemente, Holcim (Deutschland) GmbH

    Kategorie 5 Forschung

    • ROBETON, Individualisierte Bauproduktion, RWTH Aachen University
    • Site Execution System, TU Dresden – Institut für Mechatronischen MaschinenbauDesign
    • Deep Sea Sampling, TU Freiberg Institut für Maschinenbau

    Presseinformationen der Nominierten sowie Videos sind über den Link
    www.bauma-innovationspreis.de verfügbar.

    Der Wettbewerb ist ein gemeinschaftliches Projekt unter der Federführung des VDMA Baumaschinen und Baustoffanlagen, der Messe München, des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie e.V. (HDB), des Zentralverbands des deutschen Baugewerbes e.V. (ZDB) und des Bundesverbands Baustoffe – Steine und Erden e.V. (bbs).

    Mit dem Mediendialog im Juni hatte die internationale Fachpresse gut vier Monate vor Messebeginn im Rahmen von „Tischgesprächen“ die Gelegenheit, mit Ausstellenden Interviews zu führen und sich über neue Produkte und Verfahren zu informieren.

  • Rohstoffnachfrage beflügelt Bergbau

    Ende letzten Jahres rechneten die Unternehmen aus der Bergbaubranche noch mit einer sehr verhaltenen Entwicklung. Diese Annahme hat sich nur zum Teil bestätigt. Im Zeitraum Januar bis September 2021 legte der Auftragseingang um 75 % im Vergleich zum Vorjahr zu. Der Umsatz der deutschen Bergbautechnikunternehmen dagegen hinkt hinterher. Im Jahr 2020 erzielte die Branche einen Umsatz von insgesamt 3,38 Mrd. €. Von Januar bis September 2021 lag der Umsatz mit 2,8 Mrd. € um 18 % unter dem Vorjahreswert. Die Exporte lagen im Zeitraum von Januar bis August 2021 mit knapp 960 Mio. € um 10,4 % unter dem Vorjahr. Die Branche erwartet, dass der Umsatz bis Jahresende 2021 noch anzieht und rechnet mit einem moderaten Rückgang von insgesamt 5 bis 10 %. Die Beschäftigtenzahl liegt stabil bei 12.200.

    Zu den größten Exportmärkten gehören neben der EU-27 und Großbritannien die USA, China und Russland (Bild 1).

    Bild 1. Deutsche Hauptexportmärkte – Anteile der Gesamtexporte. Quelle: VDMA

    Die häufigsten Exportgüter in alle Märkte sind, in wechselnder Reihenfolge, Zerkleinerungs- und Mahltechnik, Tiefbohrtechnik, Maschinen für den Abbau und Streckenvortrieb sowie Tunnelbohr-´maschinen.

    Der Exportwert für die USA war von Januar bis August 2021 mit 126 Mio. € fast doppelt so hoch wie der für China mit 66 Mio. €. Allerdings stellt der US-Markt keine außergewöhnliche Herausforderung dar – im Gegensatz zu China. Das asiatische Land importiert ausschließlich Technik, die vor Ort noch nicht in gewünschter Qualität verfügbar ist und verursacht somit rückläufige Exportzahlen für die Bergbaumaschinenunternehmen mit Produktionsstandort in Deutschland. Das Geschäft mit Russland profitiert trotz Sanktionspolitik von langjährigen guten Beziehungen zu den Bergbaufirmen und deren Wunsch nach Qualität.

    „Ohne Bergbautechnik geht in der Industrie jetzt und zukünftig nichts. Wenn wir unseren heutigen Lebensstandard halten wollen, brauchen wir die entsprechenden Rohstoffe“, erläuterte Michael Schulte Strathaus, Vorsitzender des VDMA Mining, Frankfurt/M., auf der Pressekonferenz anlässlich des Branchentreffs am 18. November 2021 auf der Zeche Zollverein in Essen. Dabei dreht sich alles darum, die europäischen Klimaziele zu erreichen. Das gelingt nur mit zunehmend digitalisierten Produkten und Arbeitsprozessen, denn die Entwicklungsmöglichkeiten in der Mechanik sind begrenzt. „Nur Smart Mining wird zu Green Mining führen“, betonte Schulte Strathaus. „Wir sehen unsere Chancen darin, weltweit die beste Technik anzubieten, die zur ressourcenschonenden, effizienten, „grünen“ Gewinnung und Aufbereitung von Rohstoffen beiträgt.“ (VDMA/Si.)

  • Mining ist unverzichtbar für die Klimawende

    Die Bergbaumaschinenindustrie in Deutsch-land rechnet für das Jahr 2020 mit einem Umsatzrückgang um 10 bis 15 %. Die Branche blickt dennoch optimistisch in die Zukunft, denn nur modernste Bergbautechnik wird die für den Klimaschutz und die Digitalisierung benötigten Rohstoffe sicherstellen können.

    Die Bedeutung der Bergbauindustrie in diesem Kontext und damit der Maschinenhersteller betonte auch der Vorsitzende des VDMA Mining, Michael Schulte Strathaus, während der Web-Jahrespressekonferenz 2020 auf der Zeche Zollverein in Essen. Aufgrund der Pandemie könne zum jetzigen Zeitpunkt zwar niemand voraussagen, wie das Jahr 2021 verlaufen wird, doch Schulte Strathaus ist sicher, dass sich Auftragseingang und Umsatz zukünftig positiv entwickeln. „Wir sorgen dafür, dass Rohstoffe abgebaut und verarbeitet werden können. Die Bergbaumaschinen werden immer umweltfreundlicher und leisten ihren Beitrag zur Klimawende, z. B. durch alternative Antriebe und geringeren Energieverbrauch in den Bergwerken“, bekräftigte er.

    Produktion und Umsatz entwickelten sich in den Jahren 2018 und 2019 für die Mining-Unternehmen aus Deutschland sehr gut, wider Erwarten gingen das Neugeschäft und damit der Auftragseingang zum Jahresende 2019 stark zurück. Hinzu kamen Handelskonflikte, die Krise im Nahen Osten und der Brexit, die Ende 2019 die konjunkturellen Sorgen noch überstrahlten. Erwartete die Branche seinerzeit noch eine verhaltene Entwicklung mit allenfalls stagnierenden Umsätzen, setzte die Corona-Pandemie die Mining-Industrie zusätzlich unter Druck.

    Im Lauf des Jahres 2020, geprägt von der Pandemie, gelang es den Unternehmen, die unterbrochenen Lieferketten wieder zu schließen und eine Covid-19-gerechte Produktion zu organisieren. Die Kommunikation mit Kunden im Ausland stellten sie weitgehend auf Web-basierte Verfahren um. Ende des Sommers sendete die Branche sehr unterschiedliche Signale von nahezu unveränderten Umsatzplänen und -erwartungen bis hin zu einem Umsatzrückgang um 30 % oder mehr. Alles in allem rechnet die Branche für 2020 mit einem Umsatzrückgang um 10 bis 15 %. Der Umsatz wird sich daher zwischen 4 und 4,5 Mrd. stabilisieren.

    Zu den größten Exportmärkten gehören weiterhin die EU-Länder, die USA, Russland und China. Australien überraschte in diesem Jahr und schaffte es auf Platz 2 unter den Einzelmärkten, noch vor China und Russland. Mit einem Exportanteil von 96 % sind die Hersteller in Deutschland abhängig vom Auslandsgeschäft (Bild 1).

    Fig. 1. Main export markets for German mining technology (as a percent of total exports). // Bild 1. Hauptexportmärkte für deutsche Bergbautechnik (in Prozent der Gesamtexporte). Source/Quelle: VDMA

    Innerhalb der EU ist die Bergbauproduktion in den letzten 20 Jahren stabil geblieben. Im Sommer verkündete die EU-Kommission, sie wolle Europas Versorgung mit kritischen Rohstoffen sichern. Dazu soll die Rohstoffbeschaffung in der EU gestärkt werden.

    In den USA sieht Schulte Strathaus den Bergbau vor einem Umbruch stehen. „Mit Joe Biden wird sich das Land der Klimaneutralität verpflichten und große Teile der angekündigten Mittel von rd. 2.000 Mrd. US-$ in die Entwicklung sauberer Energietechnologien fließen lassen. Das bringt Chancen für unsere Bergbaumaschinenhersteller in Deutschland. Sie müssen sich allerdings mehr anstrengen, neue Absatzgebiete zu erschließen oder bestehende auszubauen“, erinnerte der Vorsitzende.

    Die Lieferungen nach Australien gingen nach einem sehr erfolgreichen Jahr 2019 mit Exporten in Höhe von rd. 97 Mio. in den ersten acht Monaten dieses Jahres auf 68,8 Mio.  zurück. Schulte Strathaus gab sich zuversichtlich, dass australische Kunden ab 2021 wieder mehr Interesse an Bergbautechnik aus Deutschland haben werden, da die Zurückhaltung beim Aufbau neuer Lieferantenbeziehungen eindeutig auf die derzeitige Coronakrise zurückzuführen sei.

    Russland ist derzeit aufgrund der Sanktionen, der politischen Unstimmigkeiten und des schwachen Rubels ein sehr schwieriger Markt. Reisebeschränkungen und die Unsicherheit, dass Lieferungen aus Deutschland jederzeit gestoppt werden könnten, machen die Geschäftsbeziehungen für russische Unternehmen zu riskant.

    In China lag der Kohlebergbau weit vorn an der Spitze der chinesischen Bergbauindustrie. Während sich das Land von der Corona-Pandemie erholt, erzielte der Bergbausektor in den ersten acht Monaten des Jahres 2020 einen Umsatz von rd. 309 Mrd.  und einen Gewinn von rd. 30 Mrd. . Die Hersteller aus Deutschland konnten davon nicht profitieren. Die Exporte erreichten bis August nur einen Wert von 67,7 Mio. , was einen Rückgang von 45 % bedeutet. Schulte Strathaus sieht dennoch gute Chancen für eine positive Entwicklung, weil China auf Digitalisierung und unbemannten Betrieb in den Bergwerken setze. Hier kann Bergbautechnik aus Deutschland punkten.

    Neben aller Technik rückt für die Hersteller von Bergbaumaschinen der gesellschaftliche Nutzen immer mehr in den Fokus. „Wir garantieren mit unseren Maschinen eine klimafreundliche und sichere Versorgung mit Hightech-Rohstoffen, denn ohne sie gibt es keine Energiewende!“, bekräftigte Schulte Strathaus. (VDMA/Si.)

  • Kumpel, ade!

    Wir werden uns daran gewöhnen müssen. Ein „Glückauf!“ unter Tage wird es bald nicht mehr geben. In absehbarer Zukunft ist die Bergbauproduktion voll automatisiert: virtuelle Baustellenplanungen und Inbetriebnahmen, automatisierte Arbeitsprozesse, Machine-to-Machine Communications, Augmented Reality und Virtual Reality. Digitalisierung und Automatisierung sollen unser Arbeitsleben erleichtern, Störungen besser vorhersehbar, Prozesse effizienter und neue Antriebe den Abbaubetrieb umweltfreundlich machen. Die als Webkonferenz durchgeführten VDMA Mining Technik-Tage vom 7. bis 10. September 2020 informierten umfassend über die Trends und vermittelten Eindrücke, wie die Zukunft im Bergbau aussehen wird.

    Daten sammeln und auswerten ist ein Thema, das alle beschäftigt, Stichwort Big Data. Doch es reicht nicht aus, nur zu sammeln. Erst wenn es gelingt, die Daten auszuwerten und daraus Handlungen und Prognosen abzuleiten, nützt es den Bergbauunternehmen und den Mitarbeitern vor Ort. Bis mobile Maschinen autonom agieren und eigene Entscheidungen treffen können, geschweige denn selbstständig lernen, ist es noch ein weiter Weg. Hieran forscht die RWTH Aachen im Fachbereich Advanced Mining Technologies (AMT). Die Wissenschaftler haben ein mobiles Gerät mit der entsprechenden Technik so ausgerüstet, dass es beispielsweise ohne Tageslicht seinen Weg durch ein Höhlensystem findet, mittels Infrarotthermographie Risse im Gestein erkennen und anhand von akustischen Signalen zwischen Kohle und Nebengestein unterscheiden kann. In diesem Versuchsaufbau geht es zunächst darum, Zustände zu ermitteln. Eine weitere Aufgabe ist es, Schnittstellen zu erarbeiten, welche die Ergebnisse an die am Arbeitsprozess beteiligten Maschinen weitergeben. Ist diese Technik erst einmal ausgereift, muss der Kumpel an unzugänglichen Orten nicht mehr präsent sein.

    Doch nicht nur die Auswirkungen auf den Menschen spielen bei der Forschung eine Rolle, sondern auch die geologischen Voraussetzungen in den Lagerstätten. Der Hunger nach Rohstoffen wird seit Jahrzehnten größer, folglich sind die besten Quellen schon ausgebeutet und die Erzgehalte werden schlechter. Unregelmäßige geologische Verhältnisse, abnehmende Mineralisierung und geringmächtigere Lagerstätten sind Hindernisse, die Bergbauunternehmen überwinden müssen. Je kleiner die Firmen sind, umso schwieriger ist diese Aufgabe. Das Institut für Bergbau und Spezialtiefbau der TU Bergakademie Freiberg forscht an Lösungen für kleinere und mittlere Unternehmen, beispielhaft an einer Grubenwarte, mit einem Testfeld für Through-the-Earth-Kommunikation (TTE). Eine Schlussfolgerung ist, dass es für die Datenübertragung keine Standardlösung gibt, sondern jedes Bergwerk einen spezifischen Netzwerkaufbau mit kleinen intelligenten Geräten benötigt. Abhängig von der Reichweite, der Transferrate und dem Medium haben die Wissenschaftler ein herstellerunabhängiges SCADA-System entwickelt – MoSC –, das mit .NET Core, einer Firebird Datenbank, OPC UA und einem web-basierten Frontend mit Angular und Web GL arbeitet. Alle Elemente sind flexibel, frei zugänglich und plattformunabhängig. Die Grubenwarte kann hierbei um M2M-Kommunikation erweitert werden. Das Forschungsbergwerk Reiche Zeche arbeitet mit WLAN-Optimierung, wobei das Signal an zwei Stellen gleichzeitig eingespeist wird. Das System überwacht Soll/Istwerte, visualisiert Prozesse, garantiert eine sichere Umgebung und lastet die Maschinen besser aus.

    Auch die Industrie treibt mit ihren Produktentwicklungen die Digitalisierung voran. Assistenzsysteme und teil- oder vollautomatisierte Anlagen sollen Sicherheit, Schnelligkeit, Kontinuität, Information und natürlich Produktivität garantieren. Allein die Geostatistik liefert mit täglich neu berechneten Datenmodellen ein dauerhaft aktuelles Lagerstättenmodell. Das spart Kernbohrungen und chemische Analysen. Funk, automatisierte Maschinen und Anlagen und digitale Grubenwarten helfen dem Betriebsleiter, den Abbau zu steuern. Damit hat sich auch das Ausbildungsprofil im Bergbau jetzt schon komplett verändert.

    Trotz allem bleibt der Bergbau ein „schweres“ Geschäft. Die Maschinen benötigen leistungsfähige Antriebe, die gleichzeitig umweltfreundlich sind. Die Klimaziele setzen Maßstäbe. Verbrenner raus und Batterie rein, so einfach ist es leider nicht. Brand- und Explosionsschutz, die Haltbarkeit und Einsatzfähigkeit der Batteriesysteme, der untertägige Einsatzort – das alles sind Punkte, die zu beachten sind. Eine Möglichkeit, sich für geeignete Anwendungen nicht ganz vom Verbrenner zu verabschieden, ist, ihn mit Wasserstoff zu kombinieren, der mit erneuerbaren Energien hergestellt wurde. Im Institut für Verbrennungskraftmaschinen und Thermodynamik der TU Graz forschen die Wissenschaftler an den Möglichkeiten (Bild 1). Sie konnten feststellen, dass Wasserstoffkonzepte ein dem Dieselmotor vergleichbares Volllast- und Wirkungsgradpotential bei null CO2-Emissionen haben. Dabei ist die Technik ausgereift und erschwinglich. Solche Motoren könnten vorwiegend in Verteilerfahrzeugen genutzt werden.

    Paul Althaus, Vorsitzender des Lenkungskreises Forschung und Technik, fasst die VDMA Mining Technik-Tage so zusammen: „Die Unternehmen und Forschungsinstitute, die uns an vier Tagen Einblick in ihre Entwicklungen gegeben haben, zeigen uns klar, dass der voll digitalisierte Bergbau bald Realität sein wird. Wir müssen uns in unseren Betriebsabläufen und vor allem bei der Ausbildung unserer Mitarbeiter zu 100 % darauf einstellen. Dann können alle davon profitieren.“

    Die Bergbautechnik zählt mit einer Exportquote von 96 % zu den export-intensivsten Fachzweigen des deutschen Maschinenbaus. Der VDMA Mining vertritt namhafte, hauptsächlich mittelständische Unternehmen aus den Bereichen Bergbau über und unter Tage, Aufbereitungstechnik sowie Consulting, Forschung und Entwicklung. 145 Unternehmen sind Mitglied im VDMA Mining. Sie repräsentieren über 90 % des gesamten Umsatzvolumens. (VDMA/Si.)

  • Bergbaumaschinenhersteller erwarten Rekordjahr

    Gegen den allgemeinen Trend erwarten die Bergbaumaschinenhersteller aus Deutschland für 2019 ein Rekordjahr. Der VDMA e. V., Frankfurt/M., rechnet mit einem Umsatzplus von 38 % auf rd. 5 Mrd. €. Im Jahr 2020 sollen die Erlöse zumindest gehalten werden.

    In Deutschland werden die Bergbaumaschinenhersteller ihre Umsätze voraussichtlich um 10 % auf 110 Mio. € erhöhen. Wie der Vorsitzende des VDMA Mining Michael Schulte Strathaus (Bild 1) während der Jahrespressekonferenz auf der Zeche Zollverein in Essen sagte, ist der Heimatmarkt durch den beschlossenen Ausstieg aus der Braunkohlenverstromung und die abnehmenden Möglichkeiten, weiterhin heimische Rohstoffe zu fördern, „eher zu einer Randerscheinung“ geworden. Hinzu kämen die immer schwierigeren Raumplanungen sowie die Überplanung von Lagerstätten. Für das Jahr 2020 geht der VDMA deshalb im Inland von allenfalls geringfügig veränderten Erlösen aus.

    Weitaus erfreulicher sieht das Auslandsgeschäft aus. Gerechnet wird mit einer Umsatzsteigerung für 2019 von 38 % auf etwa 4,9 Mrd. €. Die Exportquote liegt damit bei 98 %. Für 2020 geht die Branche davon aus, ihre Erlöse zumindest halten zu können. Belastend wirken laut Schulte Strathaus der Handelsstreit zwischen den USA und China, der abermals verschobene Brexit und die weiterhin angespannte Lage im Nahen Osten. Mittel- und langfristig geht die Branche jedoch von einer weiter steigenden Nachfrage aus. Der Vorsitzende verwies in diesem Zusammenhang auf Berechnungen der OECD, wonach die Weltbevölkerung bis 2050 auf über 9 Mrd. Menschen anwachsen und sich der Rohstoffbedarf bis 2060 verdoppeln wird.

    Um den Anforderungen des digitalen Zeitalters gerecht zu werden, setzen die Bergbaumaschinenhersteller zunehmend auf Maschinen und Anlagen, die im Hartgesteinsbergbau Verwendung finden. Schulte Strathaus: „Genau dort werden viele Metalle für die digitale Zukunft gewonnen. Ohne sie und damit auch ohne unsere Produkte wäre Digitalisierung schlichtweg nicht möglich.“ Daten und Energie seien die Basis für die Zukunft – ohne Rohstoffe aber, würde es keine Energie geben, betonte er.

    Ganz oben auf der Agenda stehen für die Bergbauzulieferunternehmen auch die Themen Nachhaltigkeit und Sicherheit. Bei letzterem seien, wie Schulte Strathaus sagte, deutsche Unternehmen „Weltspitze“. Es gebe wohl kaum ausländische Hersteller, „die uns in dieser Beziehung das Wasser reichen können“. Nicht zuletzt deshalb seien Bergbaumaschinen „Made in Germany“ weltweit gefragt.

    Von den verantwortlichen Politikern wünscht sich die Branche mehr Engagement auf dem afrikanischen Kontinent. Nur so könne es gelingen, China dort Paroli zu bieten. Der Vorsitzende bedauerte auch, dass sich mehr und mehr Geldgeber aus der Finanzierung von Kohleprojekten zurückzögen. Darunter leide nicht nur seine Branche, sondern der gesamte europäische Maschinenbau.

    Den Fachkräftemangel in seiner Branche bezeichnete Schulte Strathaus als „dramatisch“. Der Facharbeiter müsse sich der Gesellschaft zugehörig und nicht, wie es heute vermehrt der Fall sei, ausgegrenzt fühlen. „Abitur für alle hilft uns nicht weiter“, sagte er.

    Größter Absatzmarkt war 2019 die EU. Auf die 28 Mitgliedsländer entfielen nach vorläufiger Schätzung 25 % der Exporte. Im Jahr 2018 waren es etwas mehr als 27 %. Die entscheidenden Impulse gingen von Frankreich und Großbritannien aus. Für 2020 wird zumindest mit einem weiteren leichten Anstieg der Ausfuhren in die Länder der EU gerechnet.

    Zweitgrößtes Exportland, mit einem Anteil von voraussichtlich 12 % an den Gesamtausfuhren, sind die USA. Im Jahr 2018 waren es noch 15 %. Verantwortlich dafür ist nach den Worten von Schulte Strathaus ein Schwenk in der dortigen Energiepolitik. Die Bedeutung der Kohle als Energielieferant gehe kontinuierlich zurück. Da das Land jedoch viele Anstrengungen unternehme, den Bergbau insgesamt zu stärken, sei man „vorsichtig optimistisch“, die Exporte in die USA im Jahr 2020 zumindest halten zu können.

    Drittgrößtes Ausfuhrland ist China. Die Branche rechnet damit, dass 2019 etwas mehr als 10 % der Exporte in die Volksrepublik gingen. Im Jahr 2018 waren es knapp 10 %. Zwar sinken Chinas Importe von Bergbautechnik schon seit 2012 tendenziell. Das gelte jedoch nur eingeschränkt für Bergbautechnik „Made in Germany“, sagte Schulte Strathaus. Die mittelfristige Absatzentwicklung bezeichnete er jedoch als „eher ungewiss“. Viele Lieferanten sehen sich bei bestimmten Maschinen und Anlagen zunehmend mit intransparenten Zulassungsverfahren konfrontiert.

    Chinesische Bergbaumaschinenhersteller wichen dem in vielen Bereichen gesättigten Heimatmarkt zunehmend aus und verschärften den Wettbewerb auf den Auslandsmärkten. Dies geschehe nicht selten mit staatlich subventionierten Dumpingpreisen, denen die deutschen Hersteller nur die Qualität ihrer Produkte und Dienstleistungen entgegensetzen könnten. Für 2020 wird jedoch davon ausgegangen, das Ausfuhrniveau zumindest halten zu können.

    Weitere große Absatzgebiete sind Russland, Australien, der Nahe und Mittlere Osten sowie Lateinamerika. (VDMA/Si.)

  • Technik für Rohstoffgewinnung weiter im Aufschwung

    Die globale Nachfrage nach Bergbautechnik aus Deutschland ist weiter hoch. Im ersten Halbjahr 2019 stiegen der Auftragseingang um 35 % und der Umsatz um 40 % im Vergleich zum Vorjahr. Damit setzt sich der Aufwärtstrend in dieser Industrie weiter fort. Nach den schwierigen Jahren 2012 bis 2017 zieht das weltweite Geschäft seit zwei Jahren wieder an. Im Jahr 2018 erwirtschafteten die rd. 150 Unternehmen der Branche einen Umsatz von ca. 3,5 Mrd. €, der zu rd. 95 % im Ausland erzielt wurde. Für das laufende Jahr wird eine weitere Steigerung des Umsatzes von etwa 15 % erwartet. „Wie die weitere Entwicklung aber aussieht, ist wegen des Verlusts an politischer Führung weltweit kaum absehbar – wir müssen auf Sicht fahren und flexibel reagieren“ sagt Michael Schulte Strathaus, geschäftsführender Gesellschafter der F. E. Schulte Strathaus GmbH & Co. KG in Werl und Vorstandsvorsitzender des VDMA Mining (Bild 1).

    Zur Sicherung der globalen Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Bergbautechnik hat der VDMA Mining die Initiative „Roadmap 2035“ ins Leben gerufen. Darin diskutieren die im Verband organisierten Hersteller die Zukunftsthemen und erarbeiten gemeinsam die Lösungen dafür. Dies betrifft beispielsweise die Nutzung von Datenströmen, die Definition von Datenschnittstellen oder das Thema Datensicherheit. Die Gewährleistung eines sehr hohen technischen Niveaus und die Innovationsführerschaft sind weitere Themen, die im Rahmen der Roadmap 2035 bearbeitet werden. Unter diesen Überschriften werden Aspekte wie Leistungsfähigkeit, Verfügbarkeit, Wartungsfreundlichkeit oder Lebensdauer der Maschinen ebenso diskutiert wie die Lösungskompetenz, die durch Ausbildung und Können der Mitarbeiter gesichert wird. Behandelt werden in der Roadmap daher auch Fragen der Nachwuchsgewinnung sowie der gewerblichen und akademischen Ausbildung.

    Das Ende des deutschen Steinkohlenbergbaus im vergangenen Jahr hat die Branche gut verkraftet. Die Zeit zwischen dem Beschluss zum Ausstieg und der Schließung des letzten Steinkohlenbergwerks in Deutschland haben die Unternehmen genutzt und verstärkt im Ausland neue Kunden geworben. In diesem Jahr sind – neben dem Euro-Raum – die USA, China, Australien und Russland die größten Einzelmärkte. Diese Länder gehören auch zu den größten Steinkohlenproduzenten weltweit. Mehr als 7 Mrd. t Kohle wurden 2018 dort gefördert und ganz überwiegend für die eigene Energieversorgung in diesen Ländern verwendet.

    Weitere Perspektiven sieht die Branche in der steigenden Nachfrage nach Rohstoffen für die Energiewende und Zukunftstechniken. Die entsprechenden Investitionen der Bergbaugesellschaften in Gewinnungs- und Aufbereitungstechnik für Lithium, Kobalt, Tantal oder Seltene Erden und Neodym schlagen sich in den Exporten der Bergbaumaschinenhersteller nieder.

    Auch in Deutschland, vor allem in Sachsen, gibt es Investitionen in neue Bergbauprojekte zur Gewinnung von Lithium. Das Zinnwald Lithium-Projekt südlich von Dresden plant den Abbau von jährlich 5.100 t Lithium und hat im Juni mitgeteilt, dass eine Machbarkeitsstudie diese Planung bestätigt hat. In Sadisdorf, ebenfalls südlich von Dresden gelegen, plant das australische Bergbau- und Technologieunternehmen Lithium Australia den Abbau von Lithium, um eine steigende Nachfrage nach dem Rohstoff für die Elektromobilität bedienen zu können. (VDMA/Si.)

  • Hersteller von Bergbaumaschinen rechnen mit 12 % mehr Umsatz

    Der Heimatmarkt Deutschland spielt für die Bergbaumaschinenhersteller nur noch eine untergeordnete Rolle. Für das Jahr 2018 wird mit einer Verringerung des Gesamtumsatzes um 22 % auf 90 Mio. € gerechnet. Die wenig rohstoff-, und damit auch wenig bergbauaffine Politik lasse für das Inlandsgeschäft kaum Impulse erwarten, sagte Michael Schulte Strathaus, Vorsitzender des VDMA Mining, Frankfurt am Main (Bild1). Deutschlands Bergbaumaschinenindustrie werde immer abhängiger vom Ausland. Während hierzulande das letzte Steinkohlenbergwerk geschlossen wurde, sei man in Polen dabei, die Steinkohlenförderung auszubauen, um sich so unabhängiger von Importen zu machen. Auch aus der Kali- und Salzindustrie erwarte man, wie Schulte Strathaus während der Jahrespressekonferenz seines Verbands im November 2018 in Essen betonte, kaum große Impulse. Für das Jahr 2019 geht die Branche auf ihrem Heimatmarkt von weiter sinkenden, im günstigsten Fall stagnierenden Umsätzen aus.

    Die Exporterlöse werden sich im Jahr 2018 um 13 % auf etwa 3 Mrd. € erhöhen, lautet die VDMA-Prognose. 25 % der Ausfuhren gehen in die EU. Im Jahr 2017 waren es noch 31 %. Größte Abnehmer sind Italien, Österreich, Polen, Frankreich und Belgien. Wie Schulte Strathaus erläuterte, ist der Markt vor allem durch große Infrastrukturprojekte gekennzeichnet, die nach und nach auslaufen. Vollständigen Ersatz gebe es bisher nicht, sagte er. Der VDMA geht deshalb für das Jahr 2019 von stagnierenden, allenfalls leicht steigenden Exporten in die EU-Länder aus.

    Der Anteil der USA am Gesamtexportvolumen erhöht sich nach Berechnungen des VDMA von 15 % im Jahr 2017 auf 17 % im Jahr 2018. Als Grund nannte Schulte Strathaus die unter US-Präsident Trump geänderte Energiepolitik. Restriktionen seien gelockert worden, was zu einem vermehrten Einsatz im Inland gewonnener Steinkohle geführt habe. Gefragt seien vor allem Maschinen, mit denen die Produktivität verbessert und somit die Gewinne gesteigert werden können. Und dies komme vor allem den deutschen Herstellern zugute. Die Branche geht für das Jahr 2019 von einer weiteren moderaten Erhöhung der Ausfuhren in die USA aus.

    Gute Geschäfte machen die deutschen Bergbaumaschinenhersteller auch in China. Der Exportanteil wird im Jahr 2018 voraussichtlich von 7 auf knapp 10 % steigen. Die politisch Verantwortlichen, so Schulte Strathaus, hätten eingesehen, dass sich die Einrichtung von Hochleistungsbergwerken allein mit heimischer Technik nur beschränkt realisieren lasse. Die deutschen Hersteller böten Techniken, die in China nicht oder nur eingeschränkt zur Verfügung stehen. Allerdings unternehmen die Chinesen erhebliche Anstrengungen, noch vorhandene Technologielücken zu schließen. Schulte Strathaus: „Noch haben wir in der Gewinnungstechnik, vor allem im untertägigen Bergbau, einen Vorsprung. Wie lange wir den halten, ja vielleicht sogar ausbauen können, wissen wir nicht.“ Die Branche erwartet, dass ihre Exporte nach China im kommenden Jahr weiter steigen. Insgesamt rechnet VDMA Mining für das Jahr 2018 mit einer Umsatzsteigerung von 12 % auf 3,1 Mrd. €. Für 2019 wird ein weiteres Wachstum der Erlöse erwartet.

    Die Zukunft der deutschen Bergbaumaschinenhersteller liege im Ausland, betonte Schulte Strathaus. Schon früh habe die Branche, unterstützt durch den VDMA, ihre Auslandsaktivitäten hochgefahren. Intensiv seien neue Märkte erkundet und erschlossen worden. Man blicke deshalb durchaus optimistisch in die Zukunft. Die Nachfrage nach Rohstoffen werde weiter steigen. Schulte Strathaus verwies auf eine Untersuchung der OECD, wonach sich der Rohstoffbedarf bis zum Jahr 2060 nahezu verdoppeln wird. Das werde sich positiv und auch nachhaltig auf das Geschäft auswirken. Eine stärkere Nachfrage wird vor allem von solchen Unternehmen erwartet, die Rohstoffe gewinnen, welche bei alternativen Formen der Energieerzeugung Verwendung finden.

    Die deutschen Bergbaumaschinenhersteller werden sich in Zukunft stärker mit den Anforderungen auseinandersetzen, welche die Gesellschaft an die Rohstoffgewinnung und damit an die Bergbaubetreiber als Kunden der Maschinenhersteller stellt. Als Stichworte nannte Schulte Strathaus Nachhaltigkeit, green mining, gesunde und sichere Arbeitsplätze. Zusammen mit dem VDMA wird derzeit eine Roadmap erarbeitet, welche die Unternehmen unterstützen soll, die neuen Herausforderungen zu erkennen und marktgerecht und damit erfolgreich darauf zu reagieren. Es gelte, aus der Fülle schon heute gewonnener Maschinendaten die entscheidenden Parameter herauszufiltern und für die Steuerung der Maschinen und damit letztlich auch für den Gesamtprozess nutzbar zu machen. (VDMA/Si.)

  • Bergbaumaschinenhersteller haben die Wende geschafft

    Die in Deutschland produzierenden Bergbaumaschinenhersteller haben die Wende geschafft. Nachdem die Erlöse vier Jahre in Folge gefallen waren, erwartet die Branche für das Jahr 2017 beim Umsatz eine schwarze Null.

    Wie der Vorsitzende des Fachverbands Mining im Verband der Deutschen Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA), Frankfurt/M., Michael Schulte Strathaus (Bild 1), mitteilte, rechnen die Bergbaumaschinenhersteller auf Basis der Zahlen für die ersten neun Monate damit, ihren Vorjahresumsatz von 2,95 Mrd. € zumindest halten zu können. Im Ausland werden die Erlöse voraussichtlich um 1 % auf 2,84 Mrd. € steigen. Für das Inland wird ein Rückgang um 15 % auf 110 Mio. € prognostiziert.

    Als Grund für den Optimismus nannte Schulte Strathaus die seit dem vierten Quartal vergangenen Jahres gestiegenen Auftragseingänge aus dem Ausland. Gegenüber dem Vorjahr legten sie allein in den ersten neun Monaten dieses Jahres um 38 % zu. Da in der Branche zwischen Auftragseingang und Rechnungsstellung oft ein Jahr und länger vergehen, wird auch für die Jahre 2018 und 2019 mit wieder anziehenden Umsätzen gerechnet. Durch ihre Präsenz auf praktisch allen Weltmärkten seien die Unternehmen zunehmend in der Lage, auch erhebliche Marktschwankungen auszugleichen, erläuterte Schulte Strathaus. Derzeit werden etwa 96 % des Umsatzes im Ausland erwirtschaftet. Beschäftigt werden rd. 11.600 Mitarbeiter.

    Den Rückgang im Inlandsgeschäft auf nur noch 110 Mio. € führte Schulte Strathaus auf die „allgemeine Unsicherheit“ in der deutschen Rohstoffbranche zurück. Die Schließung der beiden letzten Steinkohlenzechen stehe bevor und die Braunkohle leide unter einer „unklaren Zukunft“. Die von der Politik erhobene Forderung nach einem schnellen Ausstieg aus der Kohleverstromung belaste die Branche. Deutschland betreibe eine kleinteilige, unkalkulierbare und energiewirtschaftlich nicht immer nachvollziehbare Energiepolitik. Obwohl kein Ersatz vorhanden sei, werde die durch Braunkohle gesicherte Energieversorgung untergraben. Schulte Strathaus verwies auf Aussagen von Fachleuten, die schon seit langem vor unkalkulierbaren Risiken für die Netzstabilität und damit die Stromversorgung im Land warnen. Trotz allem hofft die Branche ihren Umsatz im Inland im kommenden Jahr halten zu können. Mittel- und auch langfristig wird allerdings mit kontinuierlich fallenden Erlösen gerechnet.

    Größte Exportregion für Bergbaumaschinen ist die EU. Etwa 28 % der Ausfuhren gingen in den ersten neun Monaten des Jahres 2017 dorthin. Das waren 7 % mehr als im Vorjahr. Verkauft wurden insbesondere Fördertechnik, Sicherheitseinrichtungen und Zubehör. Gut läuft das Geschäft auch im Bereich Tunnelbau. Für das Jahr 2018 wird mit gleichbleibenden, eventuell auch steigenden Umsätzen gerechnet. Auf die USA, das zweitgrößte Exportland, entfielen etwa 15 % der Ausfuhren. Gegenüber dem Vorjahr entspricht das einer Steigerung von 5 %. US-Präsident Donald Trump habe seine Versprechen, die Kohlegewinnung nicht zurückzufahren und von Bergwerksschließungen abzusehen, weitgehend erfüllt, sagte Schulte Strathaus. Auch die Arbeitsplätze seien erhalten worden. Für das kommende Jahr rechnet die Branche mit einem weiteren Anziehen ihrer Exporte in die USA.

    Ebenfalls gestiegen sind die Ausfuhren nach China und Russland. Berg-bautechnik „Made in Germany“ sei in China nach wie vor gefragt, erläuterte der VDMA-Fachverbandsvorsitzende. Die Konzentration auf Hochleistungsbergwerke halte an. Kleine, unsichere und ineffiziente Bergwerke würden geschlossen und durch neue große Einheiten ersetzt. In Russland habe sich ein Nachholbedarf aufgebaut, der in diesem Jahr teilweise realisiert worden sei. Die Hersteller erwarten für beide Länder eine weitere Verbesserung ihres Geschäfts.
    (VDMA/Si.)

  • Bergbaumaschinenhersteller haben Talsohle durchschritten

    Die Bergbaumaschinenhersteller aus Deutschland haben die Talsohle durchschritten. Nach einem Umsatzrückgang von voraussichtlich 21 % auf 2,8 Mrd. € im Jahr 2016 rechnet die Branche für 2017 mit einer Stabilisierung der Situation. Im Jahr 2018 soll es dann wieder aufwärts gehen.

    Im Inland wird für das Jahr 2016 mit einem Umsatzrückgang von 36 % auf etwa 210 Mio. € gerechnet. Die Erlöse im Ausland werden um etwa 21 % auf rund 2,6 Mrd. € fallen, schätzte der Vorsitzende des Branchenverbands Mining im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V. (VDMA), Frankfurt/M., Dr. Michael Schulte Strathaus (Bild 1), auf der Jahrespressekonferenz 2016 auf der Zeche Zollverein in Essen.

    Allerdings gehen die Bergbaumaschinenhersteller davon aus, dass die Zeiten teilweise zweistelliger Umsatzrückgänge damit vorbei sind. Als Gründe wurden steigende Rohstoffpreise und damit einhergehend eine wieder zunehmende Investitionsbereitschaft der Rohstoffindustrie genannt. Die Preise erholten sich auf breiter Front, sagte Schulte Strathaus. Als Folge davon verzeichneten die Bergbaumaschinenhersteller im dritten Quartal 2016 einen um 12 % höheren Auftragseingang als im Vergleichszeitraum des Vorjahrs. Der entsprechende Index stieg in der gleichen Zeit von 61 auf 80 Punkte. Allerdings dauere es vom Eingang eines Auftrags bis zu dessen Abwicklung teilweise bis zu 15 Monate, erläuterte Schulte Strathaus. Mit wieder steigenden Umsätzen sei deshalb voraussichtlich erst Anfang 2018 zu rechnen. Trotz dieser nicht gerade einfachen Situation sei es den Unternehmen gelungen, ihren Personalbestand mit etwa 12.000 Mitarbeitern stabil zu halten. Veränderungen seien nicht geplant.

    Den Umsatzrückgang im Inland auf etwa 210 Mio. € führte der Vorsitzende in erster Linie auf ausbleibende Aufträge aus der Steinkohlenindustrie zurück, deren letztes Bergwerk im Jahr 2018 geschlossen wird.

    Deutschland betreibe eine kleinteilige, unkalkulierbare und energiewirtschaftlich nicht immer nachvollziehbare Energiepolitik, merkte Schulte Strathaus an. Obwohl kein Ersatz vorhanden sei, werde die durch Braunkohle gesicherte Energieversorgung untergraben. Schulte Strathaus: „Es regieren Konzeptionslosigkeit und übertriebener Aktionismus, die nationale Umweltanforderungen festgelegen, die weit über europäische oder internationale Vereinbarungen hinausgehen.“ Die Rechnung dafür müssten die Maschinenhersteller in Form von weniger Aufträgen und vor allem die Bürger mit steigenden Strompreisen zahlen. Kosten und Nutzen der von der Bundes-regierung betriebenen Energiepolitik stünden „außerhalb jeglichem Verhältnis“. Was den Politikern fehle, sei ein vernünftiger Plan. Es werde zu viel reagiert und zu wenig agiert. Für das kommende Jahr rechnet die Branche auf ihrem Heimatmarkt mit tendenziell weiter fallenden Umsätzen.

    Größter Exportmarkt der deutschen Bergbaumaschinenhersteller ist die EU. Etwa 20 % der Ausfuhren gehen dorthin. Gut laufen die Geschäfte vor allem in Großbritannien, Italien und Frankreich. Gefragt sind insbesondere Maschinen für den Tunnelbau. Für das Jahr 2017 wird von zumindest gleichbleibenden Umsätzen ausgegangen. Gute Geschäfte -vermeldete Schulte Strathaus auch mit der Türkei. Das Land setze, was Rohstoffe anbelange, zunehmend auf Selbstversorgung, um so seine wirtschaftliche Basis zu stärken und die Abhängigkeit von Einfuhren aus dem Ausland zu vermindern. Das gelte sowohl für die Energieerzeugung durch Kohle als auch für die Herstellung von Industrie-metallen.

    Als zweitwichtigste Absatzregion mit einem Anteil von rd. 11 % an den Gesamt-exporten nannte der Vorsitzende Afrika und hier insbesondere Nordafrika. Seit dem Jahr 2014 haben sich die Ausfuhren dorthin fast verdreifacht. Größte Abnehmer sind Ägypten und Algerien. Verkauft werden vor allem Maschinen und Anlagen zur Realisierung von Infrastrukturprojekten. Drittgrößter Abnehmer sind die USA. Etwa 10 % der Exporte gehen dorthin. Verkauft werden vor allem Aufbereitungstechnik und Tiefbohrgeräte. Zweifel äußerte Schulte Strathaus daran, dass unter dem neuen amerikanischen Präsidenten Donald Trump die derzeitige Politik, Bergwerke zu schließen und die Kohlegewinnung zurückzufahren, weiter verfolgt wird. Trump habe nicht nur versprochen, Arbeitsplätze in diesem Bereich zu erhalten, sondern sogar neue zu schaffen. Die Maschinenhersteller gehen davon aus, ihren Exportanteil in die USA im Jahr 2017 weiter ausbauen zu können.

    Positiv bewertete Schulte Strathaus die verstärkte Diversifizierung in den Unternehmen. Vermehrt würden neue Produkte auf den Markt gebracht und auch neue Absatzregionen erschlossen. Mittlerweile hätten fast alle namhaften Hersteller auch Maschinen für den Hartgesteinsbergbau im Angebot. Die Resonanz bei den Abnehmern sei durchaus positiv. Schulte Strathaus kündigte eine europaweite Vernetzung von Firmen an. Dadurch soll es u. a. möglich werden, neue Produkte gemeinsam, und damit um einiges schlagkräftiger, auf den Markt zu bringen. (VDMA/Si.)

  • Bergbau in Brasilien bietet vielfältige Chancen

    Der Bergbau in Brasilien ist nicht nur ein wichtiger Rohstofflieferant für die deutsche Industrie, er bietet Unternehmen aus Deutschland auch Chancen für Investitionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Dies gilt nicht nur für die Zusammenarbeit in Großprojekten, sondern auch für Projekte mit kleineren, aufstrebenden brasilianischen Bergbauunternehmen. Allerdings muss das Land dazu mehr Anstrengungen unternehmen, die Qualität der Ausbildung von Technikern und Facharbeitern zu verbessern, sagte der Präsident des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V. (VDMA) Dr. Reinhold Festge auf der ersten Deutsch-Brasilianischen Bergbaukonferenz, die am 9. und 10. August in Belo Horizonte im Bundesstaat Minas Gerais stattfand (Bild 1). Brasilien müsse beginnen, sich als Exportnation zu verstehen, resümierte Festge.

    Antônio Castello Branco, Direktor der Gesellschaft für wirtschaftliche Entwicklung des Bundesstaats Minas Gerais (CODEMIG), betonte die großen Anstrengungen, die sein Bundesstaat unternehme, um die dort vorhandenen Rohstoffe in einer komplexen Wertschöpfungskette zu verarbeiten. Er appellierte in diesem Zusammenhang auch an deutsche Zulieferer und Industriepartner, sich den Projekten der CODEMIG anzuschließen. Dies gelte vor allem hinsichtlich der Entwicklung einer Wertschöpfungskette rund um Permanentmagnete, die u. a. für die Stromerzeugung von Windkraftanlagen eine zentrale Rolle spielen. Die CODEMIG betreibt eigene Bergwerke, in denen die zugrundeliegenden Rohstoffe (Seltene Erden) gewonnen werden.

    Die Bergbauindustrie Brasiliens ist breit aufgestellt. Fast 8.900 Unternehmen inkl. Steine und Erden-Sektor sind darin registriert. Allein die als „mittelgroß“ geltenden 1.233 Unternehmen produzieren jährlich jeweils zwischen 100.000 und 1 Mio. t Material. Das Projektportfolio beschränkt sich nicht auf das klassische Exportgut Eisenerz, sondern umfasst auch Gold, Bauxit, Phosphat, Mangan, Kupfer, Diamanten, Blei, Seltene Erden und Zink.

    Nach Ansicht von Rolf Fuchs, Gründer der in Belo Horizonte ansässigen Beratungsfirma integratio, ist es daher höchste Zeit, sich auch um die kleinen und mittleren Bergbauunternehmen zu kümmern. Deren Aufträge haben zwar nicht die Dimension von Großprojekten, sie entfalten aber trotzdem Nachfrage nach Technologieinvestitionen.

    Sven-Uwe Schulz von der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) in der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) hob die Nachfrage der deutschen Industrie hervor, die in sehr großem Maß von Rohstoffimporten abhängt. Allein aus Brasilien importierte Deutschland im Jahr 2015 Rohstoffe im Wert von 2,13 Mrd. €. Darunter befanden sich Eisenerz (1,35 Mrd. €), Kupfer, Graphit, Edelsteine, Niob, Magnesit, Zinn und Mangan. Hier liegen Potentiale für brasilianische Lieferanten, ihren Anteil am deutschen Import von Rohstoffen und Vorprodukten auszubauen.

    Der deutsche Botschafter Dirk Brengelmann betonte, dass die deutsche Aufmerksamkeit für Brasilien sich nicht auf den Investitionsstandort São Paulo beschränken sollte. Er äußerte die Hoffnung, dass die Bergbau- und Rohstoffkonferenz in Zukunft regelmäßig in Belo Horizonte stattfindet, vielleicht sogar eingebettet in ein bilaterales Rahmenabkommen. Thomas Timm, Hauptgeschäftsführer der AHK São Paulo, zeigte sich ebenfalls optimistisch: „Jetzt ist die Zeit, um über künftige Projekte zu sprechen.“

    Insgesamt bestätigten die 130 Teilnehmer der Konferenz den großen Bedarf an einem intensiven Informations- und Erfahrungsaustausch zwischen Brasilien und Deutschland. Die nächste Deutsch-Brasilianische Bergbaukonferenz findet im kommenden Jahr erneut in Belo Horizonte statt. (VDMA/Si.)

  • VDMA: Bergbaumaschinenhersteller rechnen mit 3 Prozent weniger Umsatz

    Hält es für möglich, dass die Branchenmesse bauma im kommenden Jahr in München „einen gewissen Schub“ für die deutschen Bergbaumaschinenhersteller bringt: Dr. Michael Schulte Strathaus, Vorsitzender des VDMA-Fachverbandes Mining.
    Hält es für möglich, dass die Branchenmesse bauma im kommenden Jahr in München „einen gewissen Schub“ für die deutschen Bergbaumaschinenhersteller bringt: Dr. Michael Schulte Strathaus, Vorsitzender des VDMA-Fachverbandes Mining. Foto: VDMA

    Essen, 19. November 2015.- Das Überangebot und der damit einhergehende massive Preisverfall vor allem bei metallischen Rohstoffen haben auch in den Bilanzen der deutschen Bergbaumaschinenhersteller ihre Spuren hinterlassen. Für das laufende Jahr rechnet die Branche mit einem Umsatzrückgang von 3 Prozent auf 3,62 Milliarden Euro. Ihre Zukunft sehen die Hersteller positiv.

    Auf ihrem Heimatmarkt in Deutschland hat sich der Abwärtstrend für die Bergbaumaschinenhersteller fortgesetzt. Die politische Diskussion um die Zukunft der Braunkohlekraftwerke, so der Vorsitzende des VDMA-Branchenverbandes Dr. Michael Schulte Strathaus während der Jahrespressekonferenz auf der Zeche Zollverein, „drückt auf die Investitionsneigung“. Für das laufende Jahr kündigte er einen Umsatzrückgang in der Branche von etwa 8 Prozent auf 210 Millionen Euro an. 2016 müsse mit weiter fallenden Erlösen gerechnet werden.

    Bei den Auslandsumsätzen erwarten die Hersteller in diesem Jahr ein Minus von 3 Prozent auf 3,41 Milliarden Euro. Mit 17 Prozent gehen die meisten Exporte in den Nahen und Mittleren Osten. Saudi-Arabien hat sich mit einem Anteil von 8 Prozent zum größten Abnehmerland entwickelt. Dort, wie auch im Iran, so Schulte Strathaus, wollten die Regierungen die Abhängigkeit ihrer Länder vom Öl reduzieren. Der Bergbau werde zu einem weiteren Standbein ausgebaut. Mit knapp 11 Prozent zweitgrößte Absatzregion ist Lateinamerika. Auf den weiteren Plätzen folgen China mit 8, die USA mit 7 und Russland mit knapp 5 Prozent.

    Rückgang bei Exporten

    Für das kommende Jahr rechnet die Branche mit einem weiteren Rückgang der Exporte im unteren einstelligen Prozentbereich. Als Grund nannte der Vorsitzende die wegen ihrer vielfach schlechten Ertragslage eher geringere Investitionsneigung von Rohstoffproduzenten. Derzeit versuchten sie durch Schließung von Produktionsstätten dem Preisverfall zu begegnen. Es gebe Stimmen, die davon ausgingen, dass das Überangebot an Kupfer schon 2017 in eine Unterversorgung umschlagen könnte, sagte Schulte Strathaus. Unterm Strich hätten sich die Bergbaumaschinenhersteller in diesem schwierigen Umfeld „wacker geschlagen“. Umfangreiche Personalanpassungen seien vermieden worden. Die Zahl der Mitarbeiter ist in den zurückliegenden 12 Monaten um etwa 600 auf 13700 gesunken. Kurzarbeit, sagte Schulte Strathaus, könne nur begrenzt helfen auf vielfach veränderte Marktbedingungen zu reagieren.

    Neue Geschäftsfelder in Sicht

    Positiv hingegen sieht es im Bereich neuer Geschäftsfelder aus. Wie der Vorsitzende mitteilte, registrieren immer mehr Unternehmen eine Zunahme von Kundenanfragen, beispielsweise im Hartgesteinsbergbau. Sie gehen davon aus, dass die Nachfrage nach Rohstoffen, die im Hartgesteinsbergbau gewonnen werden, als Folge des weltweiten Ausbaus alternativer Methoden zur Energiegewinnung kräftig steigen wird. Als weiteren Grund für ihren Optimismus sehen die Maschinenhersteller den Zwang der Rohstoffproduzenten zum Sparen. Um Kosten zu senken, müssen die Bergbaubetreiber ihre Effizienz steigern. „Und da“, sagt Schulte Strathaus,„kommen unserer Maschinen und Anlagen ins Spiel“. Auch der weltweit zu beobachtende Trend zu mehr Sicherheit komme den deutschen Herstellen zugute. Außerdem hält er es für möglich, dass schon die Branchenmesse bauma, die im kommenden Jahr in München durchgeführt wird, „einen gewissen Schub bringt“.

    Kompetenzzentren helfen

    Ausdrücklich begrüßte Schulte Strathaus den Aufbau von bisher vier Kompetenzzentren für Bergbau und Rohstoffe durch das Bundeswirtschaftsministerium. Sie hätten die Aufgabe, sich vor Ort in Kanada, Chile, Südafrika und Australien um die von der Bundesregierung geforderte nachhaltige Rohstoffpolitik und -versorung zu kümmern. Zwei weitere Zentren in Brasilien und Peru seien in Planung. Die Hersteller arbeiteten eng mit den Einrichtungen zusammen. Schulte Strathaus: ¡Auch das hilft uns, neue Aufträge und Kunden zu gewinnen.“

    Um ihre weltweit, vor allem im Bereich des untertägigen Bergbaus, führende Stellung zu sichern, befassen sich die Hersteller intensiv und wie Schulte Strathaus sagte, „schon viel länger, als es den Begriff gibt“, mit dem Thema Industrie 4.0. Die erste Maschine, die völlig selbständig und autonom unter Tage Kohle oder anderes Material abbaue, habe die Branche schon Anfang 2010 vorgestellt; und was die Modernisierung der eigenen Fertigungsanlagen anbelange, liege man im weltweiten Vergleich „sicherlich an der Spitze“.

  • VDMA

    Neuer Sprecher der VDMA Arbeitsgemeinschaft Großanlagenbau ist Rainer Hauenschild, Chief Executive Officer (CEO) Energy Solutions der Siemens AG. Seine Stellvertreter sind Jürgen Nowicki, Mitglied der Geschäftsleitung der Engineering Division der Linde AG, und Dieter Rosenthal, Mitglied des Vorstands der SMS SIEMAG AG.

  • VDMA

    Seit dem 1. März 2015 ist Matthias Zelinger neuer energiepolitischer Sprecher des Verbands deutscher Maschinen und Anlagenbau (VDMA), Frankfurt/M. Darüber hinaus bleibt er auch weiterhin Geschäftsführer des Fachverbands Power Systems innerhalb des VDMA.

  • VDMA

    Thilo Brodtmann ist seit dem 1. Februar 2015 neuer Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA). Sein Vorgänger Dr. Hannes Hesse wechselte zum 31. Januar 2015 in den Ruhestand. Brodtmann war seit 2001 stellvertretender Hauptgeschäftsführer des VDMA.

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