Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e.V.

  • VIK besorgt wegen erwarteter Stilllegung von weiteren Stromerzeugungskapazitäten

    Der VIK – Verband der Industriellen Kraftwirtschaft e.V., Berlin, sieht die angekündigten weiteren Stilllegungen von Kohlekraftwerksblöcken in erheblicher Größenordnung mit großer Sorge. Mit Auslaufen des Ersatzkraftwerkebereithaltungsgesetzes waren Ende März 2024 verschiedene Stilllegungen von Kraftwerksblöcken in Nordrhein-Westfalen und der Lausitz zu erwarten. Insgesamt stand dabei die beträchtliche Menge von 3,1 GW regelbarer Erzeugungsleistung in Rede.

    Um die Versorgungssicherheit weiterhin zu gewährleisten, hatte der VIK bereits zuvor gefordert, dass alle Maßnahmen, welche die gesicherte Erzeugungsleistung in Deutschland weiter reduzieren, erst dann erfolgen, wenn adäquater Ersatz für die vom Netz genommene gesicherte Leistung auch tatsächlich physisch verfügbar ist.

    VIK-Hauptgeschäftsführer Christian Seyfert: „Aus Sicht des VIK darf keine weitere endgültige Stilllegung von gesicherter Leistung erfolgen, bevor entsprechende Maßnahmen zur Kompensation abgeschlossen worden sind sowie der entsprechende Netzausbau ebenfalls die notwendigen Fortschritte erzielt hat. Diese Forderung erneuern wir dringend.“

    Es sei keine nachhaltige Strategie, wenn Deutschland zur Absicherung volatiler erneuerbarer Erzeugung hierzulande zugleich immer stärker auf Stromimporte aus dem Ausland setze. Aus Sicht des VIK müsse die fortschreitende Stilllegung konventioneller Erzeugungskapazität in Abstimmung mit z. B. dem Bau von Back-Up-Kraftwerken oder Stromspeichern sowie dem Ausbau der Erneuerbaren in Zusammenhang mit den nötigen Netzen erfolgen. Entsprechend sei auch der Aufbau von erneuerbaren Erzeugungskapazitäten stärker mit der dafür notwendigen Netzinfrastruktur zu synchronisieren, fordert der VIK.

    Die Bundesregierung hat zum Bau neuer Gaskraftwerke die Kraftwerksstrategie (KWS) angekündigt. Mit dieser wird auch die Einführung eines Kapazitätsmechanismus erwartet, der den Bau von wasserstofffähigen Gaskraftwerken anreizen soll. Aus Sicht der Industrie ist dies ein notwendiger Schritt, der im Hinblick auf die Versorgungssicherheit zügig erfolgen muss, damit die ersten Ausschreibungen für neue steuerbare Erzeugungsleistung bald erfolgen können.

    Besonders weist der VIK zudem darauf hin, dass bezüglich des Neubaus oder der Umrüstung von Kraftwerken in der KWS auch die Rolle und das Potential industrieller Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen berücksichtigt und genutzt werden sowie die Vergütung nachfrageseitigen Flexibilitätspotentials eine Rolle spielen müsse. (VIK/Si.)

     

  • Versorgungssicherheit der Industrie in Europa ist gefährdet

    Der VIK Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e. V., Berlin, hat mit Sorge auf am 8. Januar 2021 überraschend aufgetretene Probleme im europäischen Stromnetz reagiert. Christian Seyfert, VIK-Geschäftsführer: „Der Vorfall vom 8. Januar ist leider nicht der erste seiner Art, aber er muss uns allen eine Warnung sein, das Thema Netzstabilität und Versorgungssicherheit nicht aus dem Blick zu verlieren. Deutschland kann nicht davon ausgehen, dass wir schon irgendwie aus dem europäischen Ausland versorgt werden, sollte es bei uns nicht ausreichend Strom geben.“

    Mehrere Nachrichtenportale berichten übereinstimmend, dass Europa möglicherweise nur knapp einem Blackout entgangen sei, bedingt durch einen plötzlichen Spannungsabfall in Südosteuropa, während es gleichzeitig in Frankreich einen Stromengpass gebe dadurch, dass aktuell 13 Kernkraftwerksblöcke nicht am Netz seien. Vergleiche wurden dabei gezogen mit einem Vorfall vom November 2006, als durch die Abschaltung von zwei Leitungen in Deutschland ein umfassender Blackout in Westeuropa verursacht worden war, durch den etwa 10 Mio. Haushalte plötzlich ohne Strom waren.

    Seyfert wies darauf hin, dass durch den Ausstieg aus Kernenergie und Kohlekraft in Deutschland in den kommenden Jahren sogenannte gesicherte Leistung durch konventionelle Energieerzeugung in erheblichem Umfang ersatzlos stillgelegt werde. Das führe regional und deutschlandweit zu erheblichen Herausforderungen bei der Versorgungssicherheit, auf die auch politische Antworten gefunden werden müssten. „Das Prinzip Hoffnung reicht nicht aus. Eine preiswerte, klima-freundliche, aber eben auch sichere Stromversorgung ist gerade für im internationalen Wettbewerb stehende Industrieunternehmen ein entscheidender Standortfaktor“, betonte Seyfert. Sei sie zweifelhaft, schade das dem Wirtschaftsstandort Deutschland. (VIK/Si.)

  • VIK

    Günter Hilken, Vorsitzender der Geschäftsführung der Currenta GmbH & Co. OHG, wurde auf der Vorstandssitzung des VIK Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e.V., Berlin, am 27. April 2018 zum Vorsitzenden des Vorstands gewählt. Er löst Roland Mohr ab, der den Vorsitz nach dreieinhalbjähriger Amtszeit aus persönlichen Gründen abgibt.

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