Verein der Kohlenimporteure e.V.

  • Der VDKi fordert eine Energiewende mit Verstand – statt mit der Brechstange

    Die Auswirkungen der Europa-Wahl sind auch im Energiebereich spürbar. Institute, Verbände und Familienunternehmer beklagen die schlechte Lage der deutschen Wirtschaft, hervorgerufen in erster Linie auch durch die hohen Energiepreise. Bei den Kosten für Strom liegt Deutschland weltweit mit an der Spitze. Überdies wurde Deutschland zum Netto-Importeur von Strom – eine schlechte Nachricht für die heimische Versorgungssicherheit.

    Insbesondere vor dem Hintergrund des Sonderberichts des Bundesrechnungshofs zur Energiewende sollte es ein „Weiter so“ nicht geben. „Die Energiewende ist bei der Stromversorgung nicht auf Kurs“, heißt es darin. „Der Bundesrechnungshof sieht das Ziel einer preisgünstigen Versorgung der Allgemeinheit mit Strom nicht als gesichert an“. Die Prüfer kritisieren, dass insbesondere Windenergie an Land nicht in dem gesetzlich vorgesehenen Umfang ausgebaut werde. Auch könne das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) seinen Zeitplan gesicherter, steuerbarer Back-up-Kapazität mit der Kraftwerksstrategie (KWS) 2026 nicht einhalten. Überdies liege der Netzausbau erheblich hinter der Planung zurück. Deshalb fordert der Verein der Kohlenimporteure (VDKi), Berlin, eine Energiewende mit Verstand und nicht mit der Brechstange.

    Das aktuell verfolgte Konzept der Energiewende ist kaum bezahlbar. Studien erwarten Investitionen in einer Größenordnung von 1,2 Bio. €. Das sind rechnerisch mehr als 50.000 € für einen Vier-Personen-Haushalt. Für den VDKi steht fest: Energie muss für den Bürger bezahlbar bleiben, sonst geht die Akzeptanz für die Energiewende verloren.

    Für eine stabile Versorgungssicherheit wird steuerbare Energie benötigt. Deshalb sollte gerade die neuere Flotte von Steinkohlenkraftwerken im Back-up-Betrieb weiter genutzt werden. Die Anlagen widersprechen nach Ansicht des VDKi nicht dem politischen Ziel der CO2-Reduzierung. Denn für die CO2-Bilanz fallen diese Kraftwerke bei geringeren Einsatzzeiten kaum ins Gewicht. Dazu kommt: Die Bundesregierung ermöglicht jetzt die Anwendung von CCS/CCU, den Transport und die Offshore-Speicherung auch in Deutschland. Für den VDKi gibt es keinen klimapolitischen Grund, der dagegen spricht, CCU und CCS auch für Steinkohlenkraftwerke zu erlauben.

    Auch sollte der mögliche Einsatz von grünem Ammoniak in Steinkohlenkraftwerken zur CO2-Reduzierung berücksichtigt werden. VDKi-Vorstandsvorsitzender Alexander Bethe: „Unser Bestreben sollte sein, technologieoffen zu handeln. Das senkt die Kosten der Energiewende.“ Die Kostenverantwortung für ein Betreiben der CCU/ CCS-Anlagen stehen im Wettbewerb mit dem CO2-Zertifikatemarkt und sind somit in der Verantwortung eines jeden Unternehmens. Deshalb sollten nur die Unternehmen, nicht die Bundesregierung, über die Eignung von CCU/CCS für Steinkohlenkraftwerke entscheiden.

    Der VDKi weist daraufhin, dass der vor uns liegende Pfad der Wasserstoff-basierten Energiewende noch sehr lang und höchst teuer sein wird. Außerdem ist Wasserstoff noch lange viel zu knapp und teuer, um in Kraftwerken verfeuert zu werden. Zudem ist Steinkohle nicht klimaschädlicher als andere zur Stromerzeugung eingesetzten fossilen Energieträger, wenn die gesamte Lieferkette betrachtet wird. Der VDKi rät vor dem Hintergrund der immensen Investitionskosten zum Grundsatz „Weniger ist oft Mehr“ für die Planung der zukünftigen Energie-Infrastruktur.

    Der Staat als vordenkender Energieunternehmer scheint sich in „Klimaschutzperfektion“ zu verrennen und die Kosten für alle in die Höhe zu treiben. „Der deutsche Steinkohlenmarkt funktioniert“, so Bethe. „Trotz der Sanktionierung russischer Kohle und des plötzlichen Wegfalls von bis zu 70 % russischer Einfuhren von Koks und Kohle war und ist eine stabile Steinkohlenversorgung in Deutschland zu jedem Zeitpunkt sichergestellt.“ Das werde auch in Zukunft so sein. Die Versorgung mit Steinkohle sei grundsolide und stabil. Bethe: „Für die Energiesicherheit in Deutschland ist ein Weiterbetrieb der Steinkohlenkraftwerke über das Jahr 2030 hinaus notwendig. Ohne Steinkohle gibt es auf absehbare Zeit keine Versorgungssicherheit“.

    Steinkohle dürfe nicht verteufelt werden und werde für eine sichere und bezahlbare Energieversorgung noch länger benötigt. Die CO2-Emssionen würden trotzdem sinken. Die aktuellen Einfuhrmengen in Höhe von rd. 33 Mio. t/a Steinkohle als Grundmenge, davon 18 Mio. t Steinkohle für Kraftwerke bei mehr als 8 Mrd. t weltweiter Förderung, werden für eine sichere Energieversorgung noch länger eine Rolle spielen. „Lesser for longer“ lautet die Devise. (VDKi/Si.)

  • Die Welt in der Energiekrise

    Die Krisen in der Ukraine und im Nahen Osten haben auf dem Weltenergiemarkt in erheblichem Ausmaß für Verunsicherungen gesorgt, vor allem auch in Deutschland und Europa. Die Spannungen und kriegerischen Auseinandersetzungen haben einen erheblichen Einfluss auf das Preisgefüge der Energiemärkte. Dazu kommt die große Verwundbarkeit der Energieversorgung Deutschlands, insbesondere auch durch LNG. Russisches Gas durch Gas aus dem Nahen Osten zu ersetzen ist keine sichere Alternative.

    „Vor diesem Hintergrund wäre es grob fahrlässig, in den bevorstehenden Wintern nicht auf Steinkohle als Schutzengel der Energieversorgung zurückzugreifen“, sagt Alexander Bethe, Vorstandsvorsitzender des Vereins der Kohlenimporteure (VDKi), Berlin. Die deutschen Kohlekraftwerke seien gut gerüstet für den bevorstehenden Winter, gerade vor dem Hintergrund der Abschaltung der letzten Kernkraftwerke. Ein großer Vorteil von Steinkohlenkraftwerken im Marktbetrieb ist ihre Flexibilität. Sie produzieren nur dann, wenn sie auch benötigt werden. Im Winter 2022/23 haben sie zur Versorgungssicherheit und Reduzierung des Gasverbrauchs beigetragen. Im Sommer 2023, als mehr erneuerbare Energien zur Verfügung standen, sind sie dagegen kaum gelaufen.

    Bethe: „Steinkohle ist ein substantieller Bestandteil der gesicherten Energieversorgung. Ein weiterer großer Vorteil von Steinkohle ist, dass der Rohstoff aus verschiedenen Ländern kommt und die Versorgungsrouten wesentlich resistenter sind als bei Gas. So haben wir im letzten Jahr die Einfuhr von mehr als 50 % russischer Kohle für den deutschen Markt in wenigen Monaten vollständig ersetzt. Selbst die Sperrung einzelner Schiffsrouten kann relativ problemlos umgangen werden.“

    Dazu kommt, LNG ist nicht klima­freundlich, durch das Entweichen von Methan z. T. sogar wesentlich klimaschädlicher als Kohle. Zudem ist der Markt für LNG knapp, LNG ist teuer und der Preis für LNG ist sehr viel volatiler als der von Steinkohle. „Der Ersatz von immer noch rd. 18 GW Leistung bei der Stromerzeugung der Steinkohlenkraftwerke durch LNG-betriebene Gaskraftwerke ist nicht in Sicht“, so Bethe. „Deshalb werden Steinkohlenkraftwerke für die Stromerzeugung noch langfristig benötigt“. Für den VDKi ist klar: Das Back-Up durch Steinkohlenkraftwerke ist für die deutsche Energiesicherheit unerlässlich. „Ohne Steinkohlenkraftwerke“, so Bethe, „gibt es keine Versorgungs­sicherheit“.

    Wieder an den Markt zurückgebrachte Kraftwerke benötigen einen Wartungsplan, um verfügbar zu sein. Fachpersonal und auch Spezialteile sind knapp. Die Kraftwerksmannschaften brauchen Planungssicherheit. Außerdem müssen Logistikkapazitäten für Kohletransporte mittelfristig gesichert werden. Vor dem letzten Winter war es ein riesiger Kraftakt der gesamten Branche, die erforderliche Logistik (Züge, Binnenschiffe) für die Transporte der Kohle von den Seehäfen zu den Kraftwerken zu organisieren. Dieses Risiko sollte nicht noch einmal eingegangen werden. „Ein Mangel an Planungssicherheit führt letztendlich zu einem Mangel an Versorgungssicherheit“, sagt Bethe. „Deshalb muss das Ersatzkraftwerke-Bereithaltungsgesetz (EKBG) verlängert werden“. (VDKi/Si.)

  • „Wir sind da, wenn wir gebraucht werden“

    „Die Strategie der Ampel-Bundesregierung beim Thema Energiewende überschätzt zum einen den Investitionswillen in neue Gaskraftwerke und zum anderen die technischen Möglichkeiten, Wasserstoff zu 100 % verstromen zu können. Zudem steht grüner Wasserstoff in den benötigten Mengen auf absehbare Zeit überhaupt nicht zur Verfügung“. Das sagt der Vorstandsvorsitzende des Vereins der Kohlenimporteure (VdKi), Berlin, Alexander Bethe beim VdKi-Jahrestreffen in Duisburg.

    Im letzten Krisenwinter war die Steinkohle als Back-Up zur Stelle. Für den erweiterten Kraftwerkspark standen nach dem EU-Embargo ausreichend erprobte Alternativ-Kohlen bereit. Wegen des milden Winters sind die Steinkohlenlager jetzt gut gefüllt. Doch ein weiterer möglicher Krisenwinter steht bevor. Auch dafür ist die Branche gewappnet. Bethe: „Wir sind da, wenn wir gebraucht werden“.

    Und nicht nur das. „Deutschland benötigt für seinen Energiebedarf bis 2030 mindestens 50 neue Gaskraftwerke. Unter Berücksichtigung langwieriger Planungen und Baugenehmigungen, fehlender Investitionsbereitschaft bei hohen Gaspreisen und langwierigen Bauphasen ist das nicht zu schaffen“, so Bethe. „Der grüne Strom aus Wind und Solar benötigt zudem wegen der Dunkelflauten zwingend regelbare Kraftwerke. Und da alle Atomkraftwerke in Deutschland abgeschaltet sind und Gaskraftwerke fehlen, benötigen wir mehr Realismus in der Energiepolitik“. Der VDKi-Vorsitzende fordert von der Bundesregierung eine sofortige Aufhebung vorauseilender Brennstoffverbote. „Erst grüne Technik ausbauen, dann abschalten. Und nicht umgekehrt“.

    Die Diskussion, dass Steinkohle nur zwei Winter gebraucht werde, sei nach den Worten von Bethe unrealistisch. „Und schauen wir doch auf unsere modernen Kohlekraftwerke und berücksichtigen wir, dass mit CCS/CCU-Technik oder Co-Firing z. B. mit Ammoniak hohe CO2-Einsparungen möglich sind. Länder wie Norwegen, die Niederlande oder Dänemark forcieren bereits diese Techniken. Warum nicht auch Deutschland? “

    Die Förderung von Steinkohle weltweit hat mit rd. 8 Mio. t eine neue Rekordhöhe erreicht. Deutschland importiert weniger als 1 % dieser Rekordmenge. Und da die Versorgung mit russischem Erdgas jetzt wegfällt, ist sich der VdKi sicher: Angesichts der überschaubaren und teuren Welt-LNG-Produktion wird die Nachfrage nach Steinkohle nicht einbrechen. Bethe: “Steinkohle spielt eine bedeutende Rolle bei der Sicherung der Stromversorgung in Deutschland. Bis weit in den 2030er Jahre“. (VDKi/Si.)

  • Die Rückkehr der Kohle – neue Energiewelt

    „Es ist unverantwortlich, über das Ende der Steinkohle zu sprechen, ohne verlässliche Alternativen zu haben“. Das sagt Alexander Bethe, Vorstandsvorsitzender des Vereins der Kohlenimporteure VdKi, Berlin, beim traditionellen Neujahrsempfang seines Verbands in Hamburg. „Die Politik muss sich ehrlich machen. Am Standbein Kohle führt mittelfristig kein Weg vorbei“.

    Statt Laufzeitverkürzungssdiskussionen sollte der Fokus auf dem Ausbau der Netze und Speicher liegen. „Wir brauchen eine Neuorientierung der Energiepolitik und eine sofortige Aufhebung der vorauseilenden Brennstoffverbote: erst grüne Technik aufbauen, dann abschalten. Und nicht umgekehrt“, sagt Bethe.

    Die Diskussion, dass die Kohle nur ein, zwei Winter gebraucht werde, sei unrealistisch und kontraproduktiv. Das werde die Logistik-Unternehmen nicht nachhaltig überzeugen, wieder mehr in Transportmittel und in mehr Personal zu investieren. Nach dem Stopp für Russland-Kohle habe seine Branche sehr gut reagiert. In kurzer Zeit wurde auf alternative Kohlesorten umgestellt. Der Handel habe sich neue Schwerpunkte gesetzt: USA, Südafrika, Kolumbien.

    Gas werde teuer bleiben, da 100 Mrd. m³ Pipeline-Gas in Westeuropa ersetzt werden müssten. LNG-Exportkapazitäten und Transportmittel fallen nicht vom Himmel. Die als Brückentechnologie vorgesehene neue Flotte an Gaskraftwerken ist bisher nur in Fragmenten in Sicht.

    Kanzler Scholz habe von einer Zeitenwende gesprochen. Bethe: „Die Zeitenwende im Energiebereich muss beinhalten, dass die bitter benötigte Steinkohle die Energiewende noch länger begleitet“. Dabei sollte die CO2-Abscheidung und Speicherung (Carbon Capture and Storage – CCS) für Kohlekraftwerke nicht ausgeschlossen werden.

    Zu den Zahlen: Der weltweite Kohle­verbrauch könnte im Jahr 2023 mit mehr als 8 Mrd. t ein neues Rekordhoch erreichen. Deutschland wird davon etwa 43 Mio. t (Kesselkohle, Kokskohle, Koks) importieren. Das sind ca. 0,6 % der Weltproduktion. (VDKi/Si.)

  • Russische Kohle kann ersetzt werden

    Nach einer aktuellen Umfrage unter den Mitgliedern des Vereins der Kohlenimporteure e. V. (VDKi), Berlin, können die Steinkohlenimporte aus Russland zumindest mittelfristig vollständig durch andere Länder ersetzt werden (Bild 1). Und zwar aus Ländern wie den USA, Südafrika, Aus-tralien, Kolumbien, Mosambik, Indonesien. Rd. 80 % der befragten Mitglieder sprachen sich dafür aus.

    Bild 1. VDKi-Mitgliederbefragung zur Steinkohlenbevorratung. Quelle: VDKi

    Alexander Bethe, Vorstandsvorsitzender VDKi: „Es gibt einen gut funktionierenden Weltmarkt mit etwa 1 Mrd. t -Steinkohle. Deutschland hat im letzten Jahr rd. 20 Mio. t Steinkohle, davon rd. 18 Mio. t für die Kraftwirtschaft, aus Russland importiert. Das sind etwa 2 % des Welthandels.“

    Wegen der Umstellung von Warenströmen und Knappheiten bestimmter Kohlequalitäten wird es nach Ansicht des VDKi kurzfristig zu Preissteigerungen kommen. Nach Ansicht von rd. 60 % der befragten Mitglieder werden die Preise für Importkohle mittel- bis langfristig allerdings stagnieren.

    Ein Lieferstopp kommt für den VDKi wenig überraschend. Bereits seit September letzten Jahres häufen sich logistische Probleme beim Import von russischer Kohle. Seitdem suchen Handel und Verbraucher nach Alternativen und importieren bereits aus anderen Ländern als Russland.

    Überdies hat die russische Steinkohle besondere qualitative Eigenschaften. Die Umstellung auf alternative Kohlequalitäten wird die Kraftwerksingenieure in der Übergangszeit sicher fordern, die Umstellung wird nicht einfach. Das sollte auch von den Behörden in der Handhabung der Auslegungsvorschriften berücksichtigt werden. „Aber letztendlich“, so Bethe, „werden wir diese Herausforderung meistern.“

    Die aktuelle Versorgungslage für diesen Winter bewerten 56 % der Befragten mit „ausreichend“. Und für den nächsten Winter weitere 22 %.

    Die überwiegende Mehrheit der befragten VDKi-Mitglieder, 84 %, sprechen sich zudem im Rahmen einer nationalen Kohlereserve für eine dezentrale Bevorratung von Steinkohle aus. Für eine zentrale Lagerung sind 16 %.

    Stephan Riezler (STEAG GmbH), VDKi-Vorstandsmitglied: „Bis zum nächsten Winter sollte der komplette Verzicht auf russische Kohle möglich sein.“ Dabei ist aber zu berücksichtigen: Deutschlands strengste Emissionsgrenzwerte müssen unter Umständen für einen überschaubaren Zeitraum angepasst werden. (VDKi/Si.)

  • Keine Abhängigkeit von russischer Kohle!

    „Steinkohlenimporte aus Russland können in wenigen Monaten vollständig durch andere Länder ersetzt werden, insbesondere aus den USA, Kolumbien und Südafrika, aber auch aus Australien, Mosambik und Indonesien“. Das sagt Alexander Bethe, Vorstandsvorsitzender Verein der Kohlenimporteure e.V. (VdKi). „Es gibt einen gut funktionierenden, liquiden Weltmarkt. Es sind ausreichende Mengen vorhanden. Deutschland hat im letzten Jahr rd. 18 Mio. t Steinkohle aus Russland importiert. Das sind nur rd. 2 % des gesamten Welthandels“.

    Deutschland sei auch nicht von den besonderen qualitativen Eigenschaften russischer Kohle abhängig, da bei Steinkohle unterschiedliche Qualitäten leicht gemischt werden könnten, um technische Parameter zu erfüllen. Der VdKi ist zuversichtlich: „Steinkohle kann einen großen Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten. Steinkohlenimporte aus Russland können viel leichter ersetzt werden als russisches Gas“. Überdies sei Kohle anders als Gas leicht und vergleichsweise preiswert weltweit transportierbar. Sie müsse für den Transport nicht aufwendig verflüssigt werden. Mit Bezug auf die Klimadiskussion kann an den Zusatz von Ammoniak beim Steinkohleneinsatz nachgedacht werden, zur Reduzierung der CO2-Emissionen (Tests in Japan). (VdKi)

  • Steinkohle trägt die Hauptlast der Empfehlungen der Kommission Wachstum Strukturwandel und Beschäftigung

    In ihrem Schlussbericht erwähnt die Kommission den Beitrag der Steinkohle zur CO2-Emissionsminderung mit keinem Wort, obwohl die Steinkohle in den letzten Jahrzehnten den Hauptbeitrag bei der Emissionsminderung erbracht hat. Ende 2018 hat sie ihren Brennstoffeinsatz zur Stromerzeugung gegenüber 1990 glatt halbiert.

    Die Kommission schlägt vor diesem Hintergrund dennoch vor, bereits im Jahr 2022 die Leistung der Steinkohlenkraftwerke um 7,7 GW auf rd. 15 GW zu reduzieren. Dieser Vorschlag ist nicht nur völlig unrealistisch, sondern zeigt, dass sich die Vertreter von Regionen, Wirtschaft, Gewerkschaften und Umweltverbänden zulasten des nicht in der Kommission vertretenen Energieträgers Steinkohle „geeinigt“ haben. Dabei verstoßen sie gleichermaßen gegen Ziele der Klimapolitik, Wirtschaftlichkeit und Versorgungssicherheit.

    Steinkohlenkraftwerke sind die bereits vorhandene und wirtschaftliche Brückenlösung für die Energiewende: Sie gleichen das schwankende Angebot der erneuerbaren Energieträger aus. Ob die erforderliche Kapazität an offenen Gasturbinen bis zum Jahr 2022 fertiggestellt sein wird, ist höchst ungewiss. Sicher ist dagegen, dass dies zusätzliche Kosten verursachen wird, auf die man getrost verzichten könnte. Denn offene Gasturbinen haben einen geringeren Wirkungsgrad als Steinkohlenkraftwerke – klimapolitisch ist diese Maßnahme kontraproduktiv. Sie verteuert die Energiewende und provoziert die Forderung der Wirtschaft nach Entlastung von diesen Kosten. Dabei wäre gerade auch für die Vertreter der Wirtschaft der einfachste Weg gewesen, diese unsinnige Kostenbelastung erst gar nicht entstehen zu lassen.

    Als Exportweltmeister kann Deutschland sich nicht energiewirtschaftlich vom Rest der Welt abschotten. Steinkohle ist weltweit frei von politischen Risiken verfügbar. Erdgas ist nicht nur mit politischen Risiken verbunden, sondern wird die Energieversorgung in Deutschland unnötig verteuern.

    Die Kommission reduzierte die „Steinkohlenwirtschaft“ in ihrem Schlussbericht auf die Beschäftigten in den Kraftwerken und ignorierte dabei die Beschäftigten in Handel und Logistik. Im Ruhrgebiet und im Saarland befinden sich viele sowohl in den letzten Jahren stillgelegte als auch in Betrieb befindliche Steinkohlenkraftwerke. Diese Regionen haben den Strukturwandel noch längst nicht überstanden und würden dringend Unterstützung benötigen. Diese fließt stattdessen in Regionen mit vielerorts geringerer Arbeitslosigkeit als im Ruhrgebiet. Das ist zwar wahltaktisch zu verstehen, hat aber mit dem Auftrag der Kommission nichts gemein.

    Zu rechtfertigen ist das auch nicht dadurch, dass die Kommission die Steinkohle erst sehr spät „entdeckte“. In ihrem Zwischenbericht zu möglichen Maßnahmen zur sozialen und strukturpolitischen Entwicklung der Braunkohlenregionen vom 25. Oktober 2018 räumte sie ein, die Arbeit der Kommission fokussierte sich bislang nur auf den Strukturwandel in den Braunkohlenrevieren. Bei der Vermeidung von Strukturbrüchen dachte sie aber trotzdem nur an die Braunkohlenreviere. Für die Steinkohle blieb im Zwischenbericht nur ein „ggf.“, im Schlussbericht einige Projektvorschläge zur Strukturentwicklung für das Saarland (VDKi/Si.)

  • Steinkohlenkraftwerke sind als Back-Up für die Energiewende klimafreundlicher als offene Gasturbinen

    Um die sichere Stromversorgung in Deutschland im Zuge der Energiewende zu gewährleisten und die Erzeugungsschwankungen der erneuerbaren Energien ausgleichen zu können, wird die Flexibilität thermischer Kraftwerke insbesondere im Teillastbetrieb künftig enorm an Bedeutung gewinnen. Schon heute leisten Steinkohlenkraftwerke aufgrund ihrer hohen Flexibilität den Hauptanteil beim Lastausgleich für die fluktuierenden erneuerbaren Energien.

    Eine vom Verein der Kohlenimporteure e. V. (VDKi), Hamburg, vorgestellte Studie des renommierten Beratungsunternehmens Pöyry Management Consulting hat daher die direkten und indirekten Treib-haus-gasemissionen der Stromgewinnung durch Steinkohlen- und Gaskraftwerke betrachtet. Hierbei wurde auch die für den Ausgleich der Einspeiseschwankungen der erneuerbaren Energien besonders wichtige Teillast betrachtet. Im Rahmen der Analyse wurden umfassende internationale Studien zu den Emissionen in Förderung und Transport von Steinkohle und Erdgas verglichen und ausgewertet. Werden diese indirekten Treibhausgasemissionen zu denen der Stromerzeugung in den Kraftwerken addiert, zeigt sich unter Berücksichtigung des Kohle- und Gasbezugsmixes für Deutschland im Jahr 2014, dass in einem Teillastbetriebsszenario die direkten Treibhausgasemissionen der Stromgewinnung bei den offenen Gasturbinen um bis zu 76 % höher liegen als bei modernen Steinkohlenkraftwerken. Auch die Treibhausgasemissionsdifferenz zwischen modernen Steinkohlenkraftwerken und Gas-und-Dampf- (GuD) Kraftwerken ohne Wärmeauskopplung reduziert sich von 36 % unter Volllast auf 30 % im Teillastbetrieb.

    Bezieht man also die Treibhausgasemissionen mit ein, die bei der Förderung und dem Transport der beiden Energieträger entstehen, so ist die Teillast-Stromerzeugung durch moderne Steinkohlenkraftwerke zum Ausgleich der variierenden Einspeiseleistungen der erneuerbaren Energien sowie der schwankenden Stromnachfrage für den aktuellen deutschen Kraftwerkspark die deutlich klimafreundlichere Alternative zu offenen Gasturbinen. Diese stehen zwar ebenfalls kurzfristig für den Lastausgleich zur Verfügung, verursachen aber im Teillastbetrieb erhebliche Wirkungsgradeinbußen und Nachteile für die Klimabilanz. Auch bei den direkten Emissionen, ohne Berücksichtigung von Förderung und Transport des Brennstoffs, stößt eine offene Gasturbine im Teillastbetrieb bis zu 29 % mehr Treib-hausgase aus als ein Steinkohlenkraftwerk.

    In der aktuellen Diskussion um die beste Brückentechnologie auf dem Weg zur Energiewende ist Erdgas aufgrund der vermeintlich besseren CO2-Bilanz derzeit der von Politik und Gesellschaft präferierte Energieträger. Die Ergebnisse der Pöyry-Studie zeigen jedoch, dass hier bisher falsche Annahmen zugrunde gelegt wurden. Insbesondere zur Erreichung der weltweiten Klimaziele müssen auch die indirekten Emissionen berücksichtigt werden, die bei der Förderung und dem Transport der unterschiedlichen Energieträger entstehen. In einer ganzheitlichen Betrachtung und vor allem unter Teillastbetrieb schneidet die Steinkohle zum Teil deutlich besser ab als das vermeintlich klimafreundlichere Erdgas.

    Neben den CO2-Emissionen berücksichtigt die Pöyry-Analyse auch den Ausstoß des Treibhausgases Methan, der bei der Gewinnung, dem Transport und der Verarbeitung sowohl von Schiefergas als auch von konventionell gewonnenem Erdgas auftritt. Methan hat über einen Betrachtungszeitraum von 100 Jahren ein 28-mal höheres Treibhauspotential als CO2. Da der Handlungsbedarf nach der Weltklimakonferenz von Paris als sehr hoch und dringlich angesehen wird, legt Pöyry bei der Berechnung des CO2-Äquivalents einen Betrachtungszeitraum von 20 Jahren zugrunde. Das Treibhauspotential von Methan ist dann sogar 84-mal höher als das von CO2.

    Die wesentlichen Komponenten für die Emissionsbilanz der Stromerzeugung sind somit der direkte Verbrennungsprozess (CO2), der Energieaufwand für den Transport (CO2) und der Methanaustritt bei der Förderung und durch Leckagen. Die Konzentration des Treibhausgases Methan in der Atmosphäre ist seit dem Jahr 2006 stark angestiegen. Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) konnte unlängst nachweisen, dass hierfür die Förderung von Öl und Erdgas insbesondere in den USA verantwortlich ist. Auch durch die Leckage eines großen Gasspeichers im Aliso Canyon, Kalifornien, bei dem 77.000 t Methan in die Atmosphäre entwichen, wurde die Öffentlichkeit Anfang dieses Jahres auf die Relevanz dieses viel stärker als CO2 wirksamen Treibhausgases aufmerksam.

    „Durch den Einspeisevorrang der erneuerbaren Energieträger wird den fossil befeuerten Kraftwerken zunehmend die Aufgabe des Ausgleichs von Erzeugungsschwankungen und der Netzstabilisierung zugewiesen. Sie werden deshalb zunehmend in der Teillast eingesetzt“, so Roland Lorenz, Energieexperte und Geschäftsführer von Pöyry Management Consulting. „Nach den Studienergebnissen sind in diesem Lastbereich Steinkohlenkraftwerke die klimafreundlichere Alternative zu offenen Gasturbinen.“ Die effizienten GuD-Kraftwerke erzeugen Strom in direkter Verbindung mit der Erzeugung von Wärme beispielsweise für Fernwärmenetze und können daher nicht so flexibel, wie für die Energiewende notwendig, auf Einspeiseschwankungen reagieren. Daher werden sie im aktuellen Energiemarkt fast ausschließlich in Verbindung mit einem Wärmebedarf gebaut, nicht zum Ausgleich von Lastspitzen. Nur die offenen Gasturbinen ohne angeschlossenen Dampfprozess können für eine Übergangsphase bis zum Erreichen der Ausbauziele für Wind- und Photovoltaikanlagen und bis zur Lösung des Speicherproblems völlig flexibel zur Netzstabilisierung eingesetzt werden, sind aber hinsichtlich der Effizienz und damit auch im Hinblick auf die Treibhausgasemission schlechter als moderne Steinkohlenkraftwerke.

    Die Studienergebnisse unterstreichen den politischen Handlungsdruck: Die Stromerzeugung aus Steinkohle eignet sich als besonders flexible Brückentechnologie bis zum Erreichen der Ausbauziele für Wind- und Photovoltaikanlagen und bis zur Lösung des Speicherproblems mindestens ebenso gut wie die Stromerzeugung aus Erdgas. Dennoch ist die öffentliche Wahrnehmung eine andere. Politische Akteure verweisen immer wieder auf die vermeintlich emissionsärmere Stromerzeugung aus Erdgas. Doch in den Debatten über Treibhausgase werden lediglich direkte Emissionen betrachtet und pauschal die Wirkungsgrade von hocheffizienten GuD-Kraftwerken mit Kraft-Wärme-Auskoppelung zugrunde gelegt. Wichtig ist aber auch hier zu unterscheiden, welcher Lastbetrieb erforderlich ist und welche Technik dafür zum Einsatz kommen muss. Hierbei wird offensichtlich der Emissionsvorteil von Steinkohlenkraftwerken im Teillastbetrieb außer Acht gelassen. Um die mittelfristige Stromversorgung in Deutschland ohne steigende Emissionswerte und die notwendige Flexibilität in der Fahrweise des thermischen Kraftwerksparks sicherstellen zu können, sollten alle vorhandenen Energiequellen ökonomisch genutzt werden. Zudem muss ein fairer Wettbewerb zwischen den fossilen Energieträgern gewährleistet werden, damit die Verbraucher vor weiteren Preissteigerungen geschützt sind. (VDKi/Si.)

     

  • Nur mit Kohlekraftwerken bleibt die Stromversorgung sicher und bezahlbar

    Der Verein der Kohlenimporteure e.V. (VDKi), Hamburg, konnte auf seinem Neujahrsempfang am 15.01.2016 prominenten Besuch begrüßen. Der Vorsitzende der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie (IG BCE), Michael Vassiliadis, war Hauptredner vor rd. 170 Mitgliedern und Gästen.

    Er hält jüngste Vorschläge zum Ausstieg aus der Kohle der Initiative „Agora Energiewende“ für nicht überzeugend. Deutschland brauche eine energiepolitische Gesamtkonzeption, in die soziale, wirtschaftliche und klimapolitische Zielsetzungen eingehen. Stattdessen ordne die „Agora Energiewende“ die Energiepolitik allein einer klimapolitisch begründeten Regulierungsstrategie unter. Den Anforderungen der Realität hielten die Agora-Vorstellungen nach Meinung des IGBCE-Vorsitzenden nicht stand.

    Steinkohle ist trotz und wegen der Energiewende ein unverzichtbarer und wettbewerbsfähiger Energieträger, der zuverlässig verfügbar ist und Schwankungen im Angebot der erneuerbaren Energieträger ausgleicht. Zugleich ist sie ein wichtiger Rohstoff, insbesondere für die Stahlindustrie.

    So wies der VDKi-Vorsitzende Dr. Wolfgang Cieslik darauf hin, dass Kilowattstunden-Rekorde erneuerbarer Energieträger bei der Stromerzeugung allein kein Erfolg seien. Der Strom müsse vielmehr auch bei den Verbrauchern ankommen und bezahlbar sein. Beides gewährleisteten aber die Erneuerbaren nicht. Der Netzausbau hielte, so Cieslik, nicht Schritt mit der ungebremsten Entwicklung des Ökostroms und die jährlichen Subventionen hätten die Marke von 25 Mrd. € fast erreicht. Es entstünden darüber hinaus enorme Folgekosten für die Netzbetreiber und letztendlich für die Stromverbraucher. Cieslik weiter: „Auch nach dem Klimagipfel von Paris gilt: Nur mit Kohlekraftwerken bleibt die Stromversorgung sicher und bezahlbar.“ (VDKi/Si.)

  • VDKi gibt erste Abschätzung über Welthandel, Verbrauch und Importe von Steinkohle im Jahr 2015 bekannt

    Wie schon im Sommer letzten Jahres vom Verein der Kohlenimporteure e.V. (VDKi), Hamburg, angedeutet, ist das seit über einem Jahrzehnt berichtete stetige Wachstum der Förderung von Steinkohle (Kokskohle und Kesselkohle) nun voraussichtlich nicht nur zum Stillstand gekommen, sondern erstmals rückläufig. Der VDKi schätzt, dass die weltweite Förderung um etwa 150 bis 200 Mio. t auf 7 Mrd. t und auch der seewärtige Steinkohlenhandel um 50 Mio. t auf 1,12 Mrd. t zurückgegangen sind. Im Einzelnen schätzt der VDKi:

    • In China ist die Förderung um 110 Mio. t und in den USA um 70 Mio.t zurückgegangen;
    • Australien und Indien konnten die Produktion von Kesselkohle halten bzw. erheblich ausweiten.
    • Indonesien konnte aus vielen Gründen die Produktion von Kesselkohle nicht mehr wie in den Vorjahren ausweiten, sondern drosselte die Förderung von Stein- und Braunkohle um 11 % auf 408 Mio. t.

    Der seewärtige Steinkohlenhandel und seine Veränderungen werden maßgeblich von China und Indien bestimmt. Verantwortlich für den Rückgang ist vor allem China, das zur Stützung des eigenen Kohlebergbaus die Kohleimporte um über 30 % oder 73 Mio. t reduzierte. Mit dem Wegfall des Einfuhrzolls von 6 % auf Kesselkohle auf Grund des Inkrafttretens des Handelsabkommens mit China im Februar 2016 könnte sich aber die Exportsituation zumindest für Australien wieder verbessern.

    Deutliche Verschiebungen zeichnen sich innerhalb der Exportnationen ab:

    • Im Vergleich zum Jahr davor konnten Australien mit 386 Mio. t und Südafrika mit 76 Mio. t ihr Exportniveau im Jahr 2015 halten. Russland konnte die Exporte um 7 Mio. t oder 5 % auf 150 Mio. t und Kolumbien um 2,5 Mio. t auf 79 Mio. t steigern. Hier spielte auch die Abwertung des russischen Rubel und des kolumbianischen Pesos eine begünstigende Rolle.
    • Demgegenüber werden nach vorläufigen Zahlen des VDKi Indonesien die Exporte um 32 Mio. t auf dann 325 Mio. t und die USA die Exporte um 20 % oder 17 Mio. t auf rd. 65 Mio. t verringert haben.

    Die Weltmarktpreise für Steinkohle befinden sich bis auf eine kurze Unterbrechung nunmehr im fünften Jahr auf Talfahrt. Sie erreichten im Februar 2015 mit etwas über 63 US-$/t cif ARA für die Kesselkohle ihren letztjährigen Höhepunkt und im Dezember mit knapp unter 50 US-$ ihren vorläufigen Tiefpunkt. Mitte Dezember 2014 kostete Kesselkohle mit 72 US-$/t noch ca. 30 % mehr als heute. Die Preise für Lieferungen im Februar und März 2016 liegen bereits unter 50 US-$.

    In der EU ist überwiegend ein Rückgang der Kohleimporte gegenüber dem Jahr 2014 zu verzeichnen. Besonders stark sind die Importe im Vereinigten Königreich zurückgegangen (37 %). Italien und Deutschland haben im Jahr 2015 schätzungsweise insgesamt so viel Steinkohle eingeführt wie im Jahr zuvor. Spanien erhöhte seine Importe um 2 Mio. t auf 18 Mio. t. Eine erhöhte Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien und die insgesamt nicht nachhaltig wachsende Wirtschaft in den EU-Ländern werden den Import von Kesselkohle voraussichtlich auch im Jahr 2016 in Grenzen halten.

    Positiv war aus Sicht des VDKi, dass der Clean Dark Spread (Kosten für Kohle, Fracht und CO2-Zertifikate) gegenüber dem Clean Spark Spread (Kosten für Gas, Transport und CO2-Zertifikate) auch im Jahr 2015 trotz erheblichen Drucks auf Mengen und Preise beim Gas günstiger geblieben ist. Dies hat die Kohleverstromung im „Rennen um die Deckung der Last“ nach den vorrangig einspeisenden Erneuerbaren gestützt und die Stromerzeugung aus Gas in Europa weiter verdrängt. Der Strom wurde dabei häufig in Länder exportiert, die stark auf Gas für die Stromerzeugung setzen, wie z. B. das Vereinigte Königreich oder die Niederlande. Exportiert wurde wegen des trockenen Sommers 2015 Strom ferner in Länder mit nicht ausreichend am Netz verfügbaren Kraftwerkskapazitäten, wie z. B. Frankreich oder Österreich.

    Während sich der Einsatz von Steinkohle in Deutschland im Jahr 2015 insgesamt nur um 0,7 % auf 57,7 Mio. t SKE verminderte, blieb der Kohleeinsatz in der Stahlindustrie mit 17,8 Mio. t unverändert. Der Einsatz von Steinkohle fiel in der Stromerzeugung moderat um 0,8 % auf 38,0 Mio. t SKE und in der Wärmeerzeugung minimal um 0,1 Mio. t SKE. Insgesamt entfallen rund zwei Drittel des gesamten Verbrauchs an Steinkohle in Deutschland auf die Stromerzeugung.

    Die Steinkohlenimporte nach Deutschland waren im Jahr 2015 in Anbetracht der „klimapolitischen Großwetterlage“ beachtlich: Nach vorläufigen Berechnungen des VDKi sind sie nur um 4 % auf rund 54 Mio. t gefallen. Der Gesamtabsatz an Steinkohle in Deutschland von 57,7 Mio. t SKE (vorläufig) wurde zu 89 % aus Importen gedeckt und zu 11 % aus heimischer Steinkohle. (VDKi/Si.)

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