VIK Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e. V.

  • VIK wählt Vorstand: Drei neue Mitglieder verstärken die Führung des Verbands

    Bild 1. Gilles Le Van, Vorsitzender des Vorstands des VIK. Foto: VIK

    Auf der Mitgliederversammlung des Verbands der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e. V. (VIK), Berlin, wurden am 13. Oktober 2025 drei neue Mitglieder in den Vorstand gewählt. Mit ihrer umfangreichen und langjährigen Erfahrung, sowie ihrer Branchenexpertise werden sie die Arbeit des Verbands maßgeblich bereichern. Neu in den Vorstand gewählt wurden:

    • Heike Denecke Arnold, Vorsitzende der Geschäftsführung der Salzgitter Flachstahl AG,
    • Carin Martina Tröltzsch, Mitglied des Vorstands der K+S AG,
    • Helmut Winterling, Senior Vice President bei BASF SE.

    Außerdem wurden die folgenden Vorstandsmitglieder wiedergewählt:

    • Volker Backs, Geschäftsführer der Speira GmbH,
    • Hans Gennen, Mitglied der Geschäfts­führung der Currenta GmbH und Co. OHG,
    • Joachim Kreysing, Geschäftsführer der Infraserv GmbH und Co. Höchst KG,
    • Gilles Le Van, Vice President Large Industries and Energy Transition Central Europe bei Air Liquide Deutschland GmbH und
    • Heiko Mennerich, Leiter des Geschäftsgebiets Energy und Utilities, Evonik Operations GmbH.

    Der Vorsitzende des Vorstands des VIK, Gilles Le Van (Bild 1), äußerte sich sehr erfreut über die Verstärkung des Gremiums: „Mit Frau Denecke Arnold, Frau Tröltzsch und Herrn Winterling gewinnen wir drei herausragende Persönlichkeiten, die die Vielfalt und Stärke der deutschen Industrie verkörpern. Ihre Expertise in der Stahl-, Chemie- und Kalibranche ist für unsere Arbeit von großem Wert. Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit und bin überzeugt, dass ihre Perspektiven entscheidend dazu beitragen werden, die energiepolitischen Rahmenbedingungen für unsere Mitglieder weiter voranzubringen.“ (VIK/Si.)

  • Entlastungsankündigungen bei den Energiekosten sind ein Hoffnungsschimmer – nun muss die Bundesregierung aber handeln

    Der VIK – Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e.V., Berlin, fordert die Bundesregierung auf, die Ankündigungen von Bundeskanzler Olaf Scholz zur Entlastung der Industrie nun schnell umzusetzen. Der gesamte produzierende Sektor, das belegen sämtliche Indizes, leidet seit Monaten unter den hohen Energiepreisen und den sich stetig verschlechternden Standortbedingungen. Angesichts einer hartnäckig lahmenden Konjunktur, von Standortschließungen und Personalabbau im ganzen Land sind dringend Entlastungen notwendig, um den hiesigen Industriestandort zu erhalten und dringend nötige Impulse für eine konjunkturelle Belebung zu setzen.

    Christian Seyfert, Hauptgeschäftsführer des VIK: „Der Bundeskanzler scheint den Ernst der Lage erkannt zu haben und zieht die richtigen Schlüsse. Das reicht aber noch nicht. Wir brauchen kurzfristig spürbare und dauerhafte Entlastungen, um bei der Wettbewerbsfähigkeit nicht weiter international ins Hintertreffen zu geraten.“

    Vor allem die Energiekosten sind im internationalen Vergleich indiskutabel hoch. Das ist die Hauptursache für die anhaltende Misere. Dabei sind die Kosten für die Versorgung mit Strom und Gas für die Unternehmen ein entscheidender Faktor, sowohl bei kurzfristigen Produktions- als auch langfristigen Investitionsentscheidungen. Hinzu kommen die aus dem Ruder laufenden Systemkosten der Energiewende, vor allem die akut steigenden Netzentgelte. Andernfalls ist eine Fortsetzung der wirtschaftlichen Flaute sicher – mit gravierenden Konsequenzen wie dem Verlust von Arbeitsplätzen und Wohlstand.

    Wie bereits früher durch den VIK gefordert, erkennt Bundeskanzler Scholz zwei besonders geeignete Instrumente, um den hohen Preisen unmittelbar entgegenzuwirken: Eine Ausweitung der Strompreiskompensation (SPK) führt zu einer Entlastung weiterer Unternehmen bei den Kosten des Stromeinkaufs. In Verbindung mit den in Aussicht gestellten Zuschüssen zu den staatlich regulierten Netzentgelten ist so die notwendige Entlastung möglich.

    „Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren. Es ist essentiell, dass die Bundesregierung und die sie tragende Koalition den Ankündigungen von Bundeskanzler Scholz nun Taten folgen lässt“, so VIK-Hauptgeschäftsführer Seyfert. (VIK/Si.)

  • VIK besorgt wegen erwarteter Stilllegung von weiteren Stromerzeugungskapazitäten

    Der VIK – Verband der Industriellen Kraftwirtschaft e.V., Berlin, sieht die angekündigten weiteren Stilllegungen von Kohlekraftwerksblöcken in erheblicher Größenordnung mit großer Sorge. Mit Auslaufen des Ersatzkraftwerkebereithaltungsgesetzes waren Ende März 2024 verschiedene Stilllegungen von Kraftwerksblöcken in Nordrhein-Westfalen und der Lausitz zu erwarten. Insgesamt stand dabei die beträchtliche Menge von 3,1 GW regelbarer Erzeugungsleistung in Rede.

    Um die Versorgungssicherheit weiterhin zu gewährleisten, hatte der VIK bereits zuvor gefordert, dass alle Maßnahmen, welche die gesicherte Erzeugungsleistung in Deutschland weiter reduzieren, erst dann erfolgen, wenn adäquater Ersatz für die vom Netz genommene gesicherte Leistung auch tatsächlich physisch verfügbar ist.

    VIK-Hauptgeschäftsführer Christian Seyfert: „Aus Sicht des VIK darf keine weitere endgültige Stilllegung von gesicherter Leistung erfolgen, bevor entsprechende Maßnahmen zur Kompensation abgeschlossen worden sind sowie der entsprechende Netzausbau ebenfalls die notwendigen Fortschritte erzielt hat. Diese Forderung erneuern wir dringend.“

    Es sei keine nachhaltige Strategie, wenn Deutschland zur Absicherung volatiler erneuerbarer Erzeugung hierzulande zugleich immer stärker auf Stromimporte aus dem Ausland setze. Aus Sicht des VIK müsse die fortschreitende Stilllegung konventioneller Erzeugungskapazität in Abstimmung mit z. B. dem Bau von Back-Up-Kraftwerken oder Stromspeichern sowie dem Ausbau der Erneuerbaren in Zusammenhang mit den nötigen Netzen erfolgen. Entsprechend sei auch der Aufbau von erneuerbaren Erzeugungskapazitäten stärker mit der dafür notwendigen Netzinfrastruktur zu synchronisieren, fordert der VIK.

    Die Bundesregierung hat zum Bau neuer Gaskraftwerke die Kraftwerksstrategie (KWS) angekündigt. Mit dieser wird auch die Einführung eines Kapazitätsmechanismus erwartet, der den Bau von wasserstofffähigen Gaskraftwerken anreizen soll. Aus Sicht der Industrie ist dies ein notwendiger Schritt, der im Hinblick auf die Versorgungssicherheit zügig erfolgen muss, damit die ersten Ausschreibungen für neue steuerbare Erzeugungsleistung bald erfolgen können.

    Besonders weist der VIK zudem darauf hin, dass bezüglich des Neubaus oder der Umrüstung von Kraftwerken in der KWS auch die Rolle und das Potential industrieller Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen berücksichtigt und genutzt werden sowie die Vergütung nachfrageseitigen Flexibilitätspotentials eine Rolle spielen müsse. (VIK/Si.)

     

  • Die Industrie braucht wettbewerbsfähige Energiepreise

    In den Ankündigungen der letzten Wochen wird deutlich, wie ernst die Lage für die energieintensive Industrie in Deutschland ist: Die Produktion an heimischen Standorten in Europa wird reduziert, Investitionen in neue Anlagen finden in Nordamerika oder in Asien statt. „Wenn Industriestrompreise von 120 bis 140 €/MWh das „new normal“ wird, ist eine schleichende Deindustrialisierung unausweichlich. Die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit mit Standorten mit deutlich niedrigeren Energiekosten wird zu weiteren Verlagerungen führen“, so Christian Seyfert, Hauptgeschäftsführer des VIK Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e.V., Berlin. Angesichts der hohen Energiepreise, insbesondere beim Strom, werden die Bedingungen für eine konkurrenzfähige heimische Produktion immer schwieriger. Bis zum geplanten „grünen“ Industriestrompreis sollen noch mindestens sechs Jahre verstreichen – sechs Jahre, in denen die Produktionskosten vieler deutscher Güter den möglichen Erlös im internationalen Wettbewerb übersteigen werden. Das ist viel zu lange. Der VIK begrüßt in dieser Debatte ausdrücklich, dass im Bundeswirtschafts- und Klimaministerium über ein nationales und europäisches Interimsmodell nachgedacht wird. Unklar ist aber immer noch, wie dieses aussehen soll und wann zumindest die Vorschläge veröffentlicht werden sollen. Zwar sind die Energiepreise zuletzt wieder gesunken, sie verharren aber im internationalen Vergleich und im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. Vor dem Jahr 2019 lag der Strompreis noch im Bereich von 20 bis 50 €/MWh, heute sehen sich die Unternehmen immer noch mit Preisen von 120 bis 140 €/MWh konfrontiert. „Die Gewinnmargen werden niedriger, die Eigenkapitalquoten der Unternehmen sinken und die Abschreibungen werden in Zukunft die Investitionen übersteigen“, warnt Seyfert. Es wird noch in Instandhaltung und Erhalt investiert, jedoch immer weniger darüber hinaus. Ohne diese notwendigen Neuinvestitionen werden ebenfalls Aufwendungen in die industrielle Transformation und in klimafreundlichere Technologien ausbleiben. Hier drängt die Zeit für eine Lösung, denn wenn langfristige Stromlieferverträge 2025 auslaufen und die derzeit marktüblichen Strompreise bezahlt werden müssen, ist die Grundstoffproduktion oft schlichtweg nicht mehr profitabel. In den letzten Wochen gab es bereits erste prominente Fallbeispiele für diese Entwicklung aus der Chemie- und Metallbranche und dem Automobilbau, über die umfangreich berichtet wurde. Produktionskürzungen, Produktionsstopp, Personalabbau, neue Investitionen in anderen Weltregionen mit attraktiveren Standortbedingungen – so erodiert der Industriestandort Deutschland. Problematisch ist die Lage vor allem für energieintensive Grundstoffindustrien und exportorientierte Unternehmen. Global angebotene Produkte konkurrieren mit denen aus China, den USA und anderen Regionen, die angesichts deutlich niedrigerer Energiepreise und anderer Standortvorteile erhebliche Wettbewerbsvorteile besitzen. Viele dieser Produkte werden zudem auch bei der Energiewende und der industriellen Transformation zur Klimaneutralität in Deutschland eigentlich dringend gebraucht. Das hohe Niveau der Strompreise macht außerdem die Ansiedlung neuer Industrien unwahrscheinlicher, sowohl im internationalen, aber auch im europäischen Vergleich. „Mit diesen Strompreisen lassen sich keine essenziellen Teile der Wertschöpfungsketten zurückholen oder Batteriezellen- sowie Photovoltaik-Modulproduzenten anlocken. Es ist derzeit schlichtweg unrentabel, in Deutschland zu investieren. Wenn die industrielle Transformation zur Klimaneutralität wegen der zu hohen Energiepreise nicht in Deutschland stattfindet, sondern anderswo, ist damit für unseren Standort nichts gewonnen“, so Seyfert. (VIK/Si.)

  • Versorgungssicherheit und Energiepreise sind von vorrangiger Bedeutung

    Der VIK Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e. V., Berlin, sieht im Krieg der russischen Staatsführung unter Wladimir Putin gegen die Ukraine eine außen- und sicherheitspolitische Zäsur. Deshalb fordert der VIK in einem kürzlich veröffentlichten Positionspapier zur Sicherung einer unterbrechungsfreien Energieversorgung in Deutschland eine vorbehaltlose Prüfung aller in Frage kommenden Optionen. Neben dem gesteigerten Ausbau der erneuerbaren Energien, die jedoch erst mittel- bis langfristig nennenswerte zusätzliche Kapazitäten in den Markt bringen werden, müsse kurzfristig und vorübergehend auch wieder verstärkt auf konventionelle Erzeugung zurückgegriffen werden können. Sofern für die Versorgungssicherheit nötig, sollten daher Kohlekraftwerke aus den Reserven und Bereitschaften befristet für die Dauer der Krise aktiviert werden. Weitere Stilllegungen konventioneller Kapazitäten seien zu überprüfen, ggf. Wiederinbetriebnahmen ins Auge zu fassen. Politisch müssten hierfür die notwendigen regulatorischen Vorgaben modifiziert bzw. vorübergehend angepasst werden, so der VIK.

    Auch bei den Energiepreisen gebe es hohen Handlungsbedarf, da sie sich auf Rekordniveau bewegen. Mit Blick auf staatlich induzierte Preisbestandteile und Kosten sollten umgehend Maßnahmen ergriffen werden, um private wie auch industrielle Verbraucher spürbar zu entlasten und die Märkte zu beruhigen. Der VIK schlägt deshalb die Senkung der Stromsteuer auf den europäischen Mindestsatz rückwirkend zum 1. Januar 2022 vor, die Befreiung industrieller Stromverbraucher von weiteren Umlagen (KWK/Offshore), die Verlängerung der Verordnung Abschaltbare Lasten über den 30. Juni 2022 hinaus und die Erhöhung des Ausschreibevolumens, die gesetzliche Garantie der Strompreiskompensation bis 2030 und das Aussetzen des BEHG für die Dauer der Krise. Eine vorübergehende, konditionierte zeitliche Streckung des Ausstiegs aus der konventionellen Stromerzeugung könnte außerdem auch dämpfend auf die Preise wirken, da im Markt verbleibende Stromerzeugungskapazitäten das Angebot vergrößern. Zudem wird einer verstärkten Nachfrage nach Erdgas entgegengewirkt.

    Auf europäischer Ebene fordert der VIK zudem ein Aussetzen der Marktstabilitätsreserve (MSR) und die Entnahme von 400 Mio. t aus der MSR und ihre Auktionierung bis Ende 2022. Ein Höchst- bzw. Mindestpreis für CO2-Zertifikate (Preiskorridor) würde darüber hinaus sofort disruptiven Preisentwicklungen entgegenwirken und zudem die Wettbewerbsfähigkeit und den Trend zu klimafreundlichen Technologien absichern. Außerdem schlägt der VIK die Rücknahme der Einschränkungen aus den neuen Beihilfeleitlinien (KUEBLL) und die Ausweitung des Begünstigtenkreises und -umfangs vor, den Verzicht auf Verschärfungen im Rahmen weiterer ETS-Reformen, die großzügige Ausgestaltung der Kriterien zur Erzeugung „grünen“ Wasserstoffs, eine testweise CBAM-Einführung nur auf freiwilliger Basis sowie die Prüfung der Einführung eines europäischen Industriestrompreises zur Transformation und Gewährleistung internationaler Wettbewerbsfähigkeit.

    Zur Sicherung der Versorgung der Industrie mit Erdgas schlägt der VIK schließlich die kurzfristige Fortschreibung des Notfallplans Gas vor. Die Versorgung der Bevölkerung und wichtiger Infrastrukturen, z. B. Krankenhäuser, habe Priorität und sei daher bereits geregelt. Auch die Industrie benötige jedoch eine Notversorgung mit Erdgas, sonst drohten massive und teils irreparable Schäden mit schwerwiegenden Folgen für Produktion und Wertschöpfung am Standort Deutschland. Hier könne eine unverzüglich einzuberufende Task Force unter Beteiligung auch der Industrie ihren Beitrag leisten, um die Kompensation möglicherweise ausfallender Gaslieferungen aus Russland und die Mobilisierung neuer Erdgaskapazitäten vorzubereiten. (VIK/Si.)

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