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Aktuelle Ausgabe 2/2020

Andreas-Peter Sitte
(Chefredakteur Mining Report Glückauf)

Editorial

Bereits im letzten Nachbergbauheft des Mining Report Glückauf (Ausgabe 3/2019) stand das Thema Wassermanagement auf ehemaligen Bergwerken im Fokus. Damals ging es vor allem darum, wie mit der Komponente Wasser in verschiedenen Bergbauzweigen nach Beendigung der Gewinnung umgegangen wird. In der aktuellen Ausgabe richten wir unser Augenmerk nun vor allem auf den aktuellen Stand der Arbeiten zur Grubenwasserhaltung im ehemaligen Steinkohlenrevier an der Ruhr.

Mit der Einstellung des aktiven Steinkohlenbergbaus in Nordrhein-Westfalen zum Jahresende 2018 hat nun die Nachbergbauphase flächendeckend und nicht nur an einzelnen Standorten begonnen. Die Grubenwasserhaltung stellt dabei eine der Aufgaben für die Ewigkeit dar. Die RAG Aktiengesellschaft als ehemaliger Bergbaubetreiber hat dazu bereits im Jahr 2014 ein Konzept vorgelegt, das nun schrittweise umgesetzt wird. Die Abteilung 6 der für die dafür erforderlichen Genehmigungen zuständigen Behörde zieht eine erste Zwischenbilanz der Erkenntnisse zu den Betriebsplänen und wasserrechtlichen Erlaubnissen.

Das Grubenwasserhaltungskonzept der RAG sieht u. a. eine Reduzierung der Anzahl der Wasserhaltungsstandorte von 13 auf zukünftig noch sechs vor. Statt der momentan angewendeten konventionellen Methode mit untertägig installierten Pumpen will die RAG sich aus dem Grubengebäude zurückziehen und das Grubenwasser dann über Brunnenröhren heben. Hierfür sind in Abhängigkeit von der Beschaffenheit der Schächte zwei unterschiedliche Verfahren gebräuchlich, das Hüllrohrverfahren und der Einsatz einer Kletterschalung. Beide Verfahren werden mit ihren jeweiligen Besonderheiten vorgestellt.

Darüber hinaus werfen wir einen Blick über die Grenze nach Belgien, wo der Steinkohlenbergbau schon seit längerer Zeit stillgelegt ist. Hier beschäftigt sich die Forschungseinrichtung Bergbau der Katholischen Universität Leuven mit der Frage, wie sich Restsenkungen aufgrund des Bergbaus von Hebungen an der Tagesoberfläche infolge des Flutens der ehemaligen Bergwerke unterscheiden. In Deutschland beschäftigt sich das weltweit einmalige Forschungszentrum Nachbergbau (FZN) der Technischen Hochschule Georg Agricola (THGA) in Bochum mit den Auswirkungen des ehemaligen Bergbaus und hat einen integrierten Ansatz entwickelt, um den -Herausforderungen des Nachbergbaus zu begegnen.

Mit einer „Neuauflage“ der nationalen Rohstoffstrategie will die Bundesregierung ab diesem Jahr den aktuellen und absehbaren künftigen Herausforderungen bei der Rohstoffsicherung für die deutsche Volkswirtschaft begegnen. Erstmals greift die Rohstoffstrategie auch Aspekte des Nachbergbaus auf.

Wie immer in der zweiten Ausgabe des Jahres geben wir außerdem auch diesmal wieder einen Überblick über die Entwicklung des globalen wie auch des nationalen Steinkohlenmarkts.

Mit freundlichem Glückauf,

Dipl.-Ing. Andreas-Peter Sitte
(Chefredakteur Mining Report Glückauf, Essen)

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