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Aktuelle Ausgabe 3/2019

Andreas-Peter Sitte
(Chefredakteur Mining Report Glückauf)

Editorial

Die Komponente Wasser spielt im Bergbau eine herausragende Rolle. Das gilt sowohl für den aktiven als auch den Nachbergbau. Im aktiven Bergbau geht es insbesondere um das Entwässern im Tief- ebenso wie im Tagebau, das für einen sicheren und ordnungsgemäßen Betrieb erforderlich ist. Insofern liegt das Interesse hier vor allem beim Bergbaubetreiber. Dies ändert sich mit dem Ende des Bergbaus, wenn das öffentliche Interesse in Hinblick auf das zunimmt, was zukünftig auf den dann ehemaligen Bergbauflächen passieren wird. Dabei geht es um Fragestellungen wie die Beeinflussung des Grundwassers durch Grubenwasser, die Flutung von Tagebaurestlöchern, die Sanierung von Tagebaufolgeseen und grundsätzlich die Behandlung von Grubenwasser bezüglich möglicher Verunreinigungen. Die diesjährige Nachbergbauausgabe des Mining Report Glückauf widmet sich daher insbesondere dem Wassermanagement.

Die RAG Aktiengesellschaft hat ein Konzept beschlossen, das Maßnahmen vorsieht, wie nach Beendigung des deutschen Steinkohlenbergbaus in den letzten Revieren an der Ruhr und in Ibbenbüren zukünftig mit dem ansteigenden Grubenwasser umzugehen ist. Wie wichtig dabei die richtige Einschätzung der hydrogeologischen Verhältnisse ist, zeigen die Beispiele des Grubenwassermanagements im britischen Steinkohlenrevier Durham im Vergleich mit dem Konzept in Lothringen.

Nach dem Ende eines Braunkohlentagebaus soll das abgesenkte Grundwasser grundsätzlich möglichst schnell wieder auf den vorbergbaulichen Zustand ansteigen. Dabei sind sowohl bergbauliche Einwirkungen auf die Wasserlandschaft als auch infrastrukturelle und siedlungsbezogene Aktivitäten zu berücksichtigen. In diesem Zusammenhang ergeben sich verschiedene wasserwirtschaftliche Aufgabenstellungen und Verantwortlichkeiten, die hier für das Rheinische Braunkohlenrevier dargestellt und diskutiert werden. Sanierungsmaßnahmen in ehemaligen Braunkohlenbergbaugebieten und wie sich extreme Trockenperioden wie beispielsweise im Sommer 2018 darauf auswirken, werden am Beispiel des Lausitzer Reviers beschrieben.

Welchen Einfluss hydrogeochemische Prozesse beim Wassermanagement haben, stellt das Beispiel eines Erztagebaus in Schweden dar. Darüber hinaus rückt dieser Beitrag die Rückgewinnung von Wertelementen aus Tailingskörpern bzw. Bergbauwässern in den Fokus.

Auch bei der Folgenutzung bergbaulicher Flächen kann Wasser, z. B. beim Betrieb von Pumpspeicherkraftwerken, eine Rolle spielen. Im aktuellen Marktumfeld ist ihr Bau jedoch derzeit leider nicht wirtschaftlich. Weitere Beispiele für mögliche Folgenutzungen ehemaliger Bergbauflächen zeigen die Beiträge der RAG Montan Immobilien GmbH für das Steinkohlenrevier an der Ruhr sowie der LEAG für das Lausitzer Braunkohlenrevier auf.

Mit freundlichem Glückauf,

Dipl.-Ing. Andreas-Peter Sitte
(Chefredakteur Mining Report Glückauf, Essen)

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