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Aktuelle Ausgabe 3/2021

Andreas-Peter Sitte
(Chefredakteur Mining Report Glückauf)

Editorial

In der August-Ausgabe 2015 des Mining Report Glückauf (MRG) hatten wir erstmals das Thema „Meeresbergbau“ in einem einzelnen Beitrag angerissen. Wegen des global steigenden Bedarfs an metallischen Rohstoffen befinden sich marine mineralische Rohstoffe (MMR) aus der Tiefsee auch nach wie vor im Blickfeld der Experten. Ob sie in absehbarer Zeit eine Rolle bei der Versorgung unserer Industrie spielen sollten, ist dabei höchst umstritten. Viele Wissenschaftler und Nichtregierungsorganisationen haben vor allem wegen der möglichen Umweltauswirkungen des Tiefseebergbaus Bedenken geäußert. Voraussetzung für eine kommerzielle Gewinnung von MMR sind daher internationale Standards, die höchste Ansprüche stellen, wie marine Ressourcen nachhaltig und ökologisch verantwortlich erschlossen werden können. Die dafür erforderlichen Regularien werden von der Internationalen Meeresbodenbehörde (ISA) formuliert. Darüber hinaus spielen natürlich Fragen der Verfügbarkeit metallischer Rohstoffe aus terrestrischen Quellen und ihr Preis auf dem Weltmarkt eine gewichtige Rolle. Und last but not least sind auch noch einige technologische Hürden zu überwinden.

An der Beantwortung der aus all dem resultierenden Fragen und Problemstellungen sind auch Forschungseinrichtungen und Unternehmen aus Deutschland beteiligt. In der vorliegenden Ausgabe des MRG stellen wir deshalb das Thema „Meeresbergbau“ in den Mittelpunkt und vermitteln beispielhaft Eindrücke aus den Forschungsarbeiten des GEOMAR Helmhotz-Zentrums für Ozeanforschung in Kiel, des Institute for Advanced Mining Technologies (AMT) der RWTH Aachen sowie des DeepSea Mining Alliance e. V. in Hamburg in Verbindung mit der BAUER Maschinen GmbH aus Schrobenhausen.

In zwei weiteren Beiträgen greifen wir noch einmal die Themen „Endlagerbergbau“ und „Geothermie“ auf, indem wir zum einen über die für die Rückholung der im Bergwerk Asse eingelagerten radioaktiven Abfälle erforderlichen weiteren Erkundungsmaßnahmen des Salzstocks Asse östlich vom bestehenden Bestandsbergwerk und zum anderen über die Potentiale der Geothermie in einem zwar rohstoffreichen, aber sich wirtschaftlich in einer herausfordernden Lage befindlichen Land wie der Mongolei informieren.

Obwohl die Arbeitsbedingungen in Industrieunternehmen hinsichtlich Mikroklima, Lärm, Vibration, Staub usw. einen komplexen Einfluss auf die Belegschaft haben, sind die Auswirkungen bezüglich ihrer gegenseitigen Abhängigkeiten noch immer nicht vollständig klar. In unserer Rubrik ISSA Mining beschäftigen wir uns daher diesmal mit einem methodischen Ansatz für die Vorhersage und Verringerung der Intensität nachteiliger Faktoren im Arbeitsumfeld. Und zum ständigen Thema „Nachbergbau“ stellen wir die Nutzung von Fernerkundungsdaten für die Aufgabenerledigung bei der Bergbehörde des Landes Nordrhein-Westfalen vor.

Mit freundlichem Glückauf,

Dipl.-Ing. Andreas-Peter Sitte
(Chefredakteur Mining Report Glückauf, Essen)

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