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Glück auf! 3/2017

Im Mittelpunkt der vorliegenden Ausgabe des Mining Report Glückauf steht einmal mehr das, was der Bergbau nach seiner Beendigung zurücklässt und wie damit verantwortungsvoll umzugehen ist.

Nach der Produktionsphase schließt sich zunächst die Stillsetzungsphase an, in der die Grubengebäude geräumt und die Schächte verfüllt werden. Erst danach beginnt die Nachbergbau- oder Ewigkeitsphase. Der Schritt in die Nachbergbauphase bringt für die Bergbauunternehmen wichtige Veränderungen mit sich. Dem Ziel einer nachhaltigen Verantwortung für die Bergbaufolgen in den Revieren entsprechend sind neue, den künftigen Aufgaben angepasste Strukturen zu schaffen. Dies betrifft sowohl die Unternehmensorganisation als auch die Einführung geeigneter Risikomanagement- und Monitoringsysteme.

Mehr lesenMit freundlichem Glückauf, Andreas-Peter Sitte
(Chefredakteur Mining Report)

AUSGABE 03/2017

Die Beendigung des Steinkohlenbergbaus in Deutschland – Übergang zum Nachbergbau in der RAG Aktiengesellschaft

Wenn Ende 2018 die letzten Bergwerke der RAG Aktiengesellschaft, Herne, ihre Förderung einstellen, gehen mehrere Jahrhunderte Steinkohlenproduktion an Ruhr, Saar und in Ibbenbüren zu Ende. Nach der Produktionsphase schließt sich die Stillsetzungsphase an, in der die noch offenen Grubengebäude geräumt und die dann stillgelegten Schächte verfüllt werden müssen. Erst danach beginnt die eigentliche Nachbergbau- oder Ewigkeitsphase. Der Schritt in die Nachbergbauphase bringt für die Bergbauunternehmen grundsätzlich wichtige Veränderungen mit sich. Dem Ziel einer nachhaltigen Verantwortung für die Bergbaufolgen entsprechend sind sie in neue, den künftigen Aufgaben angepasste Strukturen zu überführen. Dies betrifft sowohl die Unternehmensorganisation als auch die Einführung geeigneter Risikomanagement- und Monitoringsysteme.

Autoren: Dipl.-Ing. Stefan Hager, Dipl.-Ing Frank Wollnik, Service Division On-site and Geo Services, RAG Aktiengesellschaft, Herne/Germany

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Wir können Wandel in der Region – Interview mit Prof. Hans-Peter Noll

Kreativ.Quartier Lohberg. Photo/Foto: Thomas Stachelhaus

Seit 40 Jahren gestaltet die RAG Montan Immobilien GmbH, Essen, den Strukturwandel in Nordrhein-Westfalen und im Saarland zukunftsorientiert und nachhaltig maßgeblich mit. Dabei reichen die Entwicklungen auf ehemaligen Bergbaustandorten vom Funsportareal über Gewerbe- und Logistik-standorte bis hin zum lebenswerten Stadtquartier. Die RAG Montan Immobilien verantwortet derzeit rd. 9.400 ha Fläche des RAG-Konzerns, die nicht mehr bergbaulich genutzt werden. Etwa 1.500 ha entwickelt das Unternehmen davon in 77 Einzelprojekten in Nordrhein-Westfalen und im Saarland. Prof. Hans-Peter Noll, Vorsitzender der Geschäftsführung der RAG Montan Immobilien, stellt im Interview Beispiele erfolgreicher Standortentwicklungen vor.

Autoren: Andreas-Peter Sitte, Chefredakteur Mining Report Glückauf, Frank Schwarz, stellvertretender Pressesprecher der RAG Montan Immobilien GmbH

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Bewältigung von technischen, ökologischen und sozialen Herausforderungen bei der Stilllegung von Kalibergwerken in Ostdeutschland

Fig. 1. Mining regions in the German accession states in 1990. // Bild 1. Bergbaustandorte neue Bundesländer um 1990.

Mit einer jährlichen Produktion von fast 3,5 Mio. t K2O war die ehemalige Deutsche Demokratische Republik (DDR) nach der Sowjetunion und Kanada der drittgrößte Kaliproduzent der Welt. Über 80 % der Produktion war zur Beschaffung dringend benötigter Devisen für den Export bestimmt. Aus diesem Grund wurden ab den 1970er Jahren zunehmend auch unwirtschaftliche Hartsalzvorkommen sowie gebirgsmechanisch problematische Carnallititfelder abgebaut. Im Zuge der immer stärkeren Konzentration der verfügbaren Ressourcen auf eine Produktionsmaximierung wurde zudem der langfristig notwendige Versatz von Abbauhohlräumen zunehmend vernachlässigt. Hinzu kam, dass die Pfeiler als Tragelemente in den Abbaufeldern zunehmend schwächer dimensioniert und die Spannweite der Abbaufelder vergrößert wurden, um den spezifischen Aufwand bei der Gewinnung noch weiter abzusenken. All dies führte zu einem kritischen Anstieg von gebirgsmechanischen Risiken in den Grubengebäuden.

Autoren: Dipl.-Ing. Klaus Zschiedrich, CEO, and Dipl.-Ing. Thorsten Pietsch, LMBV mbH, Senftenberg/Germany, Prof. Dr.-Ing. Mahmut Kuyumcu, TU Bergakademie Freiberg/Germany, former CEO of LMBV mbH and GVV

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Stand der Sanierungsarbeiten der Wismut GmbH am Beispiel der Flutung der Uranerzgrube Königstein

Im Jahr 1961 begannen systematische Erkundungsarbeiten auf Uran im oberen Elbtalgraben, die im Jahr 1964 in den Aufschluss der Grube Königstein und 1967 in den konventionellen Abbau übergingen. Infolge der relativ geringen Urankonzentrationen wurde frühzeitig nach Alternativen zur konventionellen Gewinnung gesucht. Die Ende der 1960er Jahre begonnenen Untersuchungen mündeten im Jahr 1984 in der Umstellung der Gewinnung auf schwefelsaure Laugung. Am 31. Dezember 1990 erfolgte die Einstellung der Gewinnungstätigkeit. Im Anschluss begannen neben den Rückzugarbeiten aus der Grube umfangreiche wissenschaftlich-technische Arbeiten zur Vorbereitung der Flutung. Anfang 2001 wurde die Flutung in einem ersten Teilbereich bis 140 m NN begonnen. Im Januar 2013 wurde dieses Zielniveau erreicht, womit ca. zwei Drittel der Grubenflutung abgeschlossen waren. Eine Genehmigung zum Weiterfluten – im Jahr 2011 beantragt – und Erreichen des Endniveaus liegt bisher nicht vor. Gegenwärtig werden mit den Genehmigungsbehörden mögliche Szenarien und damit verbundene Risiken diskutiert.

Autoren: Dr. Ulf Jenk, Dipl.-Ing. Carsten Wedekind, Wismut GmbH, Chemnitz

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Innovative Monitoring-Maßnahmen im (Nach-)Bergbau

Fig. 1. Action fields connected to post-mining. // Bild 1. Herausforderungen im Nachbergbau. Source/Quelle: THGA

Bergbauliche Aktivitäten beeinflussen oftmals große Areale, die nur mit Methoden der Fernerkundung leistungsfähig beobachtet werden können. Seit kurzem bietet das Europäische Programm zur Erdbeobachtung Copernicus die Möglichkeit, mit innovativen Ansätzen das Monitoring sowohl in der Gewinnungs- als auch in der Nachbergbauphase zu betreiben. Die Verknüpfung der Daten der satellitengestützten Sensoren, also der Weltraum-Komponente, mit weiteren Daten aus der In-Situ-Komponente ermöglicht eine räumlich und zeitlich hochaufgelöste Darstellung der Umweltauswirkungen bergbaulicher Prozesse. Der Beitrag beschreibt erste Erfahrungen mit innovativen Monitoringmaßnahmen und setzt sich mit den Perspektiven zur Gewährleistung eines nachhaltigen Bergbaus auseinander.

Autoren: Prof. Dr.-Ing. Peter Goerke-Mallet und Prof. Dr. rer. nat. Christian Melchers, Forschungszentrum Nachbergbau, Technische Hochschule Georg Agricola (THGA), Bochum, Dr. rer. nat. Andreas Müterthies, EFTAS Fernerkundung Technologietransfer GmbH, Münster

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Arbeitsschutz als zentrales Element einer modernen Tagebauplanung

Der Artikel ist ein Plädoyer für eine stärkere Beachtung und intensivere Integration von sicherheitsrelevanten Themen in moderne Bergbau-Planungsprojekte. Durch die Berücksichtigung von grundlegenden Aspekten des Arbeits- und Gesundheitsschutzes innerhalb eines modernen und ganzheitlichen Lagerstättenmanagements kann nicht nur die Arbeitssicherheit im zukünftigen Tagebaubetrieb signifikant gesteigert, sondern auch der Betrieb durch die Verhinderung von Ereignissen vor schwerwiegenden finanziellen Schäden bewahrt werden. Anhand der vier arbeitssicherheitsrelevanten Beispiele Böschungsstandsicherheit, Sohlenbreite und -höhe, Fahrweg- und Rampenplanung sowie der zeitlichen und räumlichen Abfolge des Abbaugeschehens wird die enge Wechselbeziehung zwischen planerischen und arbeitssicherheitstechnischen Gesichtspunkten innerhalb eines Bergbau-Planungsprojekts aufgezeigt.

Autor: Dipl.-Ing. Stefan Fuchs, M.Sc., advisor/referent of BG RCI and owner-manager FUMINCO GmbH, Aachen/Germany

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Mischtechnik im Bergbau: Welcher Mischer für welche Aufgabe?

Bei der Rückverfüllung und dem Bergeversatz im Bergbau ist oft eine Konditionierung der Versatzmaterialien erforderlich. Das Spektrum reicht vom Konditionieren pulverförmiger Stoffe mit Korngrößen im Zehntelmillimeterbereich bis zum Mischen von Filterkuchen mit mehr als faustgroßen Stücken, außerdem vom trockenen Aufbereiten bis zur Herstellung fast flüssiger Schlämme. Auch beim Befeuchten von Material – beispielsweise von Flugasche – für den staubfreien Transport und das sichere Deponieren sind Mischer gefragt, die große Mengen von Material homogen und wirtschaftlich herstellen. Dieser Fülle von Aufgabenstellungen steht eine große Anzahl unterschiedlicher Mischertypen gegenüber. Es gilt, für jede Anwendung denjenigen Mischer auszuwählen, der sowohl in Bezug auf die Homogenität der Mischung als auch auf die Leistungsfähigkeit optimal geeignet ist.

Autor: Dipl.-Ing. Thomas Berens, Sales Manager Industrial Mixing Solutions, BHS-Sonthofen GmbH, Sonthofen/Germany

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Energiequelle Uran – Ressourcen, Gewinnung und Reichweiten

Fig. 1. World Nuclear Power Reactors (2, 3). // Bild 1. Nutzung von Kernenergie weltweit (2, 3).

Deutschland ist eins der ersten Industrieländer, das aus der friedlichen Nutzung der Kernenergie aussteigt. Andere, wie Österreich und Australien, sind erst gar nicht eingestiegen und Italien hat nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima den Ausstieg vollzogen. Neben der Risikotechnologie Kernkraft wurden und werden immer wieder zwei weitere Faktoren gegen die Kernenergie ins Feld geführt, die fehlende langzeitsichere Entsorgungsmöglichkeit (Endlagerung) sowie die fehlende Ressourcensicherheit für den Kernbrennstoff Uran (Thorium). Im vorliegenden Beitrag soll die zweite Frage, die der Ressourcensicherheit für den Energierohstoff Uran, näher betrachtet werden. Für die Energiequelle Uran wird verdeutlicht, in welchem Umfang natürliche Ressourcen bekannt sind, welche Ergebnisse aus der weiteren Erkundung zu erwarten sind und unter welchen Randbedingungen die daraus resultierende Reichweite zu quantifizieren und zu bewerten ist. Darüber hinaus wird diskutiert, wie sich die Höhe bekannter Ressourcen in ihrer Zeitabhängigkeit bisher entwickelt hat und von welcher Prognose bei einer Reichweitendiskussion ausgegangen werden sollte.

Autor: Dr.-Ing. Michael Lersow, Breitenbrunn/Germany

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