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Glückauf! 6/2023

Unsere natürlichen Rohstoffvorräte sind endlich und eine Reihe wichtiger Rohstoffe ist nur begrenzt verfügbar. Da die Weltbevölkerung wächst, steigt auch die Nachfrage nach Rohstoffen. Viele EU-Mitgliedstaaten, unter ihnen auch Deutschland, sind bei der Versorgung mit Rohstoffen von anderen Ländern abhängig. Laut Eurostat importiert die EU etwa die Hälfte der von ihr verbrauchten Rohstoffe. Deutschland ist bei Metallen, einzelnen Industriemineralen stark und bei Energierohstoffen sogar vollständig von Importen abhängig …

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Mit freundlichem Glückauf, Andreas-Peter Sitte
Chefredakteur Mining Report Glückauf, Essen

AUSGABE 06/2023 // SCHWERPUNKT: Circular Economy

Bergrechtliche und wasserwirtschaftliche Herausforderungen infolge des Kohleausstiegs

Überblick Rheinisches Braunkohlenrevier mit den Abbaugrenzen der ursprünglichen Tagebauplanungen (grau) und der Leitentscheidung 2016 (pink). Quelle: https://braunkohle.de/wp-content/uploads/2017/08/Revierkarte-RWE-Power-2021.pdf

Im Rheinischen Revier betreibt die RWE Power AG die drei Braunkohlentagebaue Inden, Hambach und Garzweiler. Die Tagebaue Hambach und Garzweiler hatten nach den ursprünglichen Planungen vor 2016 Laufzeiten bis 2045 der Tagebau Inden bis 2030. Im Kontext der Energiewende wurden die Tagebauplanungen und Laufzeiten mehrfach angepasst. Öffnungsklauseln und Regelungsabsichten in Hinblick auf ein weiteres Vorziehen des Kohleausstiegs in Deutschland werden zu einer weiteren Anpassung der Tagebauplanungen und -laufzeiten führen. Die Anpassungen müssen sowohl berg-, als auch wasserrechtlich umgesetzt werden …

Autoren: BD Dipl.-Ing. André Küster, BD Jan Wilking M.Sc., RBe Annika Mittmann M.Sc., Abteilung 6 – Bergbau und Energie, Bezirks­regierung Arnsberg, Dortmund

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Die sieben Todsünden der deutschen Rohstoffpolitik

Verschiedene Ansätze einer deutschen Rohstoffpolitik aus Sicht der Bergbauwissenschaften. Quelle: Lottermoser

Die deutsche Rohstoffpolitik verfolgt eine langfristige Beeinflussung des Rohstoffsektors, von der Gewinnung bis zum Konsum von mineralischen Ressourcen, mit Hilfe von Strategiepapieren, Informationsdokumenten, Förderprogrammen, Regeln und Gesetzen. Aber die deutsche Rohstoffpolitik hat es seit Jahren und bis jetzt nicht geschafft, Strategien zu präsentieren und Erfolge vorzuweisen, die alle Stakeholder überzeugt. In diesem Beitrag werden die schwerwiegenden Fehler der deutschen Rohstoffpolitik aus Sicht der Bergbauwissenschaften aufgezeigt. Diese kritische Betrachtung soll Politikern die erschreckende Möglichkeit der Selbsterkenntnis erlauben und der Allgemeinheit bittere Wahrheiten aufzeigen …

Autoren: Univ.-Prof. PhD Bernd G. Lottermoser, Lehrstuhl für nachhaltige Rohstoffgewinnung, Institute of Mineral Resources Engineering (MRE), RWTH Aachen University (RWTH), Aachen/Germany

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Zeitenwende in der Energie- und Rohstoffversorgung – Chancen für das Markscheidewesen

Martin Wedig, Mitglied der VRB-Geschäfts­führung bei seiner Keynote Speech. Foto: DMV

Mehr als 100 Expertinnen und Experten trafen sich vom 27. bis 29. September 2023 zur Tagung „Umwelt, Energie und Rohstoffe – Zeitenwende in der Energie- und Rohstoffversorgung. Chancen für das Markscheidewesen“. Sie fand an der RWTH Aachen University, Aachen, und im Energeticon in Alsdorf statt. Eingeladen hatten der Deutsche Markscheider-Verein e.V. und das RWTH-Institut für Markscheidewesen, Bergschadenkunde und Geophysik im Bergbau unter Leitung von Prof. Axel Preuße. Thematische Schwerpunkte der Tagung waren insbesondere die Möglichkeiten künstlicher Intelligenzen in den Geowissenschaften sowie der Wasserstoff- und Energiespeicherung im bergbaulichen Kontext …

Autoren: Dr.-Ing. Martin Wedig, Vereinigung Rohstoffe und Bergbau e.V. (VRB), Berlin

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Rohstoffunternehmensabgabe

E-Auto benötigen Lithium-Ionen-Batterien. Foto: © andreas160578, Pixabay

Mittlerweile werden staatliche Aktivitäten zur Sicherung der Rohstoffversorgung ins Visier genommen. Um diese zu finanzieren, liegt eine Unternehmensabgabe nahe. Wäre eine solche vereinbar mit den Grundrechten und der Finanzverfassung? Der Beitrag beruht auf einer gutachterlichen Stellungnahme des Verfassers für das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK).

Autoren: Prof. Dr. jur. Walter Frenz, Maître en Droit Public, RWTH Aachen University, Aachen

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Circular Economy im Bergbau – Aktive Integration der Environmental-, Social- and Governance-Kriterien in das Kerngeschäft

Circular Economy im Bergbau (Eigene Darstellung basierend auf: McCarney, G.; Donin, G.; Hossaini, S.; Patel, S.; Hossain, N.; Cairns, S. (2021): Primary Materials in the Emerging Circular Economy. Ottawa: Smart Prosperity Institute; University of Ottawa // Hagelüken, C. (2014): Recycling of (critical) metals.  In: G. Gunn, Critical Metals Handbook, pp 41 – 81. Chichester (UK): John Wiley & Sons, Ltd. // Meskers, C. E. (2008): Coated Magnesium – Designed for Sustainability. Technische Universität Delft.)).

Bergbauunternehmen sind die Wegbereiter der Energiewende und grüner Zukunftstechnologien, da sie die hierfür dringend benötigten Materialien in wachsender Menge und in breiterem Umfang bereitstellen. Der Bergbausektor ist eine Schlüsselindustrie in Bezug auf viele Nachhaltigkeitsfragen und wird daher mit komplexen Anforderungen von seinen Stakeholdern konfrontiert. Druck entsteht insbesondere durch verschärfte politische Regulierungen und umfangreiche Forderungen von zunehmend kritischen Investoren, welche die Erfüllung vielfältiger Environmental, Social and Governance (ESG)-Kriterien verlangen. Auf der Suche nach Lösungsansätzen …

Autoren: Stefanie Krause M. Sc., Technische Hochschule Georg Agricola (THGA), Bochum, Prof. Dr. rer. pol. Jürgen Kretschmann, RWTH Aachen University, Aachen

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Blue Mining setzt strategisch auf die Kreislaufwirtschaft

Aspekte des erweiterten Blue Mining-Konzepts, modifiziert nach: Langefeld, O.; Binder, A. (2022): Blue Mining. In: Frenz, W.; Preuße, A. (eds):. Yearbook of Sustainable Smart Mining and Energy 2021 – Technical, Economic and Legal Framework, vol 1. Springer, Cham.

Die Bergbauindustrie steht vor einer komplexen und drängenden Herausforderung, angetrieben durch die steigende Nachfrage nach Rohstoffen in einer sozial anspruchsvollen und globalisierten Welt. Die Gewinnung von primären Rohstoffen hat an Bedeutung gewonnen und ist zu einem Eckpfeiler der nachhaltigen Entwicklung der Menschheit geworden, insbesondere weil die erforderlichen Rohstoffe für eine nachhaltige Zukunft wie Kupfer, Lithium, Nickel und Kobalt bis 2050 nur zu 10 % durch Recycling gewonnen werden können. Daher müssen die verbleibenden benötigten 90 % durch die primäre Gewinnung beschafft werden …

Autoren: Sandra Nowosad M.Sc., Mareike Bothe-Fiekert M.Sc., Univ.-Prof. Dr.-Ing. Oliver Langefeld, Abteilung für Maschinelle Betriebsmittel und Verfahren im Bergbau unter Tage, Technische Universität Clausthal (TUC), Clausthal-Zellerfeld

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ZauBer – Zukunftsmaterialien aus dem Altbergbau

Die Herausforderungen durch eine Vielzahl an geopolitischen Umwälzungen der letzten Jahre sowie das Erfordernis, in der Sicherstellung der Rohstoffbasis für die heimische Industrie neue Wege zu gehen, sind in Europa lange ohne nennenswerten Widerhall geblieben. Tiefverwurzelt in einschlägigen Rede- und Diskussionsbeiträgen ist das Bewusstsein, dass Bergbau per se etwas Schmutziges wäre, das der Umwelt nachhaltigen Schaden zufüge. Die Diskussion um den Altbergbau mit all seinen umweltrelevanten Facetten übersieht jedoch das Kernthema der Aktivität Bergbau …

a) Die Eisenhydroxidschlämme gaben dem Roten Graben seinen Namen. b) Überlaufender Roter Graben bei Tuttendorf unterhalb des Fuchsmühlenwegs. Fotos: G.E.O.S. Ingenieurgesellschaft mbH, mit ­freundlicher Genehmigung.

Autoren: Univ.-Prof. Dr. rer. nat. habil. Martin Bertau, Martin Reiber M.Sc., Institut für Technische Chemie, TU Bergakademie Freiberg, ­Freiberg

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Prototypentests für die Aufbereitung von geothermischen Wässern zur Rohstoffgewinnung und Frischwasserproduktion

Technisches Schema des Demonstratoraufbaus, unterteilt in vier Hauptabschnitte. Das Fließbild zeigt die zugehörigen Massenströme in Form von Feststoffen und Fluiden. Quelle: KIT

Geothermische Fluide sind weltweit eine nachgewiesene Ressource für nachhaltige Grundlastenergie. In jüngster Zeit sind die in geothermischen Kraftwerken in großen Mengen zirkulierenden Fluide auch für die Gewinnung von Rohstoffen wie Lithium in den Blickpunkt gerückt. Geothermische Fluide sind das Produkt der Wechselwirkung zwischen Wasser und Gestein bei hohen Temperaturen und hohem Druck. Dies führt zu einer unterschiedlich starken Anreicherung verschiedener Elemente. Dazu gehören Elemente von wirtschaftlichem oder strategischem Interesse …

Autoren: Valentin Goldberg M.Sc.a,b, Dr. rer. nat. Daniel Winterc, Dr. rer. nat. Elisabeth Eiched,e, Dr. rer. nat. Joachim Koschikowskic, Prof. Dr. rer. nat. Thomas Kohla, Prof. Dr. rer. nat. Diego Moratab, Rebecca Schwantes PhDf, Dr.-Ing. Peter Seibtg, Julian Heboldt M.Sc.g, Dr. rer. nat. Fabian Nitschkea

a Lehrstuhl für Geothermische Energie- und Lagerstättentechnik, Institut für Angewandte Geowissenschaften, Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Karlsruhe/Deutschland // b Andean Geothermal Center of Excellence (CEGA) und Department of Geology, Facultad de Ciencias Físicas y Matemáticas, Universidad de Chile, Santiago/Chile // c Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE, Freiburg/Deutschland // d Lehrstuhl für Geochemie und Wirtschaftsgeologie und Labor für Umwelt- und Rohstoffanalytik (LERA) // e Institut für Angewandte Geowissenschaften, Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Karlsruhe/Deutschland // f SolarSpring GmbH, Freiburg/Deutschland // g Geothermie Neubrandenburg GmbH, Neubrandenburg/Deutschland
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