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VIZE Europe: Treffen Sie internationale Arbeitsschutzexperten in Deutschland

Eine Arbeitswelt ohne schwere Unfälle und Erkrankungen: Wie lassen sich die ambitionierten Ziele der Präventionsstrategie -VISION ZERO erreichen? Antworten gibt die internationale „First VISION ZERO Europe Conference“ (VIZE Europe), zu der ein europäisches Netzwerk von Arbeitsschutzexperten einlädt. Neben innovativen Präventionskonzepten für die Praxis bietet die VIZE Europe die Gelegenheit, die Lösungen des australischen Experten Jim Joy zur Identifikation von Risiken und Priorisierung kennenzulernen. Prof. Joy beriet führende internationale Bergbauunternehmen zur Optimierung des Arbeitsschutzes und bietet im Rahmen der VIZE Europe ein Seminar an – kostenlos für Mitgliedsunternehmen der BG RCI und von ISSA Mining.

Fig. 1. At the international conference VIZE Europe experts explain how the safe extraction of raw materials works. // Bild 1. Wie sichere Rohstoffgewinnung funktioniert, erläutern Experten auf der internationalen Konferenz VIZE Europe. Photo/Foto: Helmut Ehnes

Fig. 1. At the international conference VIZE Europe experts explain how the safe extraction of raw materials works. // Bild 1. Wie sichere Rohstoffgewinnung funktioniert, erläutern Experten auf der internationalen Konferenz VIZE Europe. Photo/Foto: Helmut Ehnes

Der Großbergbau wie die Rohstoffgewinnung insgesamt werden international häufig noch als Hochrisikobereiche für die Beschäftigten gesehen. Gleichzeitig gibt es zahlreiche herausragende Beispiele für das sichere und gesundheitsgerechte Arbeiten in Europa auch in dieser Industrie. Wie diese Unternehmen ihre Erfolge erreicht haben, vermitteln sie auf der „VIZE Europe“, der ersten europäischen VISION ZERO-Konferenz.

Dafür öffnet die Technische Hochschule Georg Agricola in Bochum ihre Türen weit für den Arbeitsschutz: Vom 7. bis 9. September ist die seit 200 Jahren bestehende Einrichtung der Tagungsort der „VIZE Europe“. Namhafte europäische Partner bieten damit gemeinsam eine Plattform für den Arbeitsschutz, mitten im Herzen des deutschen Steinkohlenbergbaus. Die Organisatoren der VIZE Europe sind die Internationale Sektion der IVSS für Prävention im Bergbau, die Technische Hochschule Georg Agricola, das gesamtstaatliche Versicherungsinstitut für Arbeitsunfälle in Italien INAIL und die polnische Sozialversicherungsanstalt ZUS zusammen mit der BG RCI.

Der Fokus der VIZE Europe ist die Präventionsstrategie VISION ZERO der IVSS mit ihren „Sieben Goldenen Regeln“ für die erfolgreiche Umsetzung im Betrieb. Die Internationale Vereinigung für Soziale Sicherheit (IVSS) ist die weltweit führende internationale Organisation für Institutionen, die sich mit der sozialen Sicherheit befassen. Die IVSS fördert Exzellenz in der sozialen Sicherheit durch Leitlinien, die international anerkannte Berufsstandards darstellen, durch Expertenwissen, Dienstleistungen und Unterstützung. Mit ihrer neuen Präventionsstrategie und den systematischen Umsetzungsinstrumenten schlägt die IVSS ein neues Kapitel im Arbeitsschutz auf – die VIZE Europe ist ein Teil davon.

Die Themen der VIZE Europe

Gute Praxis, neue Instrumente für Leadership, Organisation und Technik und Impulse für den wirtschaftlichen Betrieb – die VIZE Europe eröffnet eine passgenaue Themenvielfalt für wirksamen Arbeitsschutz – auch in kleinen Unternehmen.

Die Themen sind:

  • Die Präventionsstrategie VISION ZERO – Illusion oder realistisch?
  • Die Sieben Goldenen Regeln der IVSS zur Implementierung. der VISION ZERO in Unternehmen.
  • Leadership im Arbeitsschutz.
  • Eine Präventionskultur entsteht.
  • Ein neuer Fokus auf die Gefährdungsbeurteilung.
  • Kosten-Nutzen-Analyse.
  • Lösungen für kleine Unternehmen (KMU).
  • Technologietrends – Industrie 4.0.
  • Kompetenz braucht Training und Qualifizierung – Lebenslanges Lernen.
  • Investitionen in eine gesunde Belegschaft zahlen sich aus.
  • Globale Lieferketten – die europäische Verantwortung.

Die VIZE Europe richtet sich insbesondere an Unternehmer und Führungskräfte aus den Zielbranchen Bergbau, Zement, Kies und Sand, Naturwerkstein und Schotter. Das Programm bietet Lösungen für Unternehmen vom Kleinbetrieb bis zum Konzern. Die Konferenz steht Arbeitnehmervertretern, Arbeitsschutzexperten, Industrieverbänden, Herstellern und Zulieferern sowie Akademikern (auch studentisch) ebenso offen. Die Teilnahme ist kostenlos. Programm, Rahmeninformationen und Anmeldungen zur Veranstaltung über die offizielle Kongresswebseite
www.vize-europe-conference.de.

Auf einen Blick

VIZE Europe – First VISION ZERO Europe Conference
7. bis 9. September 2016
Technische Hochschule Georg Agricola,
Herner Str. 45, 44787 Bochum
Konferenzsprachen: Englisch und Deutsch
www.vize-europe-conference.de

VIZE_MRG_Partner

 

Strategische Partnerschaften vertiefen“ Der neue ISSA Mining-Präsident Ulrich Meesmann im Interview

Strategische Partnerschaften vertiefen“ Der neue ISSA Mining-Präsident Ulrich Meesmann im Interview

Ulrich Meesmann ist Geschäftsführer der Berufsgenossensschaft Rohstoffe und chemische Industrie (BG RCI), Heidelberg. Photo/Foto: BG RCI

Ulrich Meesmann ist Geschäftsführer der Berufsgenossensschaft Rohstoffe und chemische Industrie (BG RCI), Heidelberg. Photo/Foto: BG RCI

Herr Meesmann, seit dem 1. April 2016 sind Sie Präsident des internationalen Netzwerks ISSA Mining. Welche Wünsche und Erwartungen verbinden Sie mit Ihrer neuen Rolle?

ISSA Mining ist insgesamt gut aufgestellt! Für die Zukunft habe ich jedoch insbesondere drei Zielrichtungen im Blick.

Zum einen gilt es, die vielfältigen strategischen Partnerschaften zu vertiefen und weiter auszubauen, die ISSA Mining unterhält. Um einen höheren Wirkungsgrad weltweit zu erzielen, wollen wir aber auch unseren Blick auf weitere Länder richten, in denen die Bergbau- und Steine-Erden-Industrie einen Schwerpunkt bildet, und hier um weitere Kooperationspartner und auch Mitglieder werben.

Außerdem wird es darum gehen, unsere Strategie „Vision Zero – Safe Mining Worldwide“ zu kommunizieren und weiter auszubauen. Letzteres gilt besonders für unsere Dienstleistungsangebote.

Ein weiterer Schwerpunkt wird die Beschäftigung mit Themen und Fragestellungen der Zukunft sein, wie fairen Produktions- und Arbeitsbedingungen, transparenten Wertschöpfungsketten und neuen bergbaurelevanten Geschäftsfeldern, wie z. B. e-waste, und deren Auswirkungen auf den Arbeits- und Gesundheitsschutz. Hier sehe ich uns im Dialog mit unseren Partnern und Mitgliedern, mit denen wir gemeinsam Lösungen erarbeiten wollen.

Ihre neue zusätzliche Aufgabe ist sicher so etwas wie ein Warmstart, denn Sie nehmen seit 20 Jahren eine leitende Rolle in der Unfallversicherung wahr. Auch als Mitglied der BG RCI-Geschäftsführung haben Sie die internationale Kooperation im Blick und die Zusammenarbeit mit Präventionsakteuren in anderen Ländern entwickelt.

Das ist richtig. Ich bin seit 2010 unter anderem für die Prävention bei der BG RCI verantwortlich, wir erreichen mehr als 1 Mio. Beschäftigte in rd. 35.000 Betrieben. Dazu gehört der Bergbau, der in Deutschland auf eine großartige Arbeitsschutzentwicklung zurückblickt. Diese Erfahrungen international zu multiplizieren, halte ich für ausgesprochen wichtig. Natürlich habe ich viele weitere hervorragende Beispiele kennengelernt, von deren Lösungen Bergbauunternehmen weltweit profitieren können. Diese finden wir etwa bei unseren strategisch gut aufgestellten Partnern in Chile und Kanada.

Gibt es aus Ihrer Sicht besondere Schwerpunkte, die ISSA Mining mit Ihnen als Präsident verfolgen wird?

Wir verfolgen die Präventionsstrategie „Vision Zero“ mit dem Ziel einer Arbeitswelt, in der niemand getötet oder so schwer verletzt wird, dass er lebenslange Verletzungen davonträgt. Der Erfolg lebt von der Umsetzung in der Industrie und hierfür haben wir die „Sieben Goldenen Regeln“ entwickelt. International treffen wir mit diesem Konzept auf hervorragende Resonanz. Besonders erfreulich ist, dass die ISSA unser Modell als zentrale Präventionsstrategie für alle Sektionen adaptiert hat. Ich möchte dieses Konzept weiter international verbreiten und entwickeln, denn ich bin davon überzeugt. Auch bei der BG RCI haben wir die Vision Zero und die Umsetzungshilfen für Betriebe erfolgreich eingeführt.

Zudem haben wir einen Strategieworkshop mit 50 Experten aus 20 Ländern durchgeführt und nach einer fachlich sehr inspirierenden Diskussion gemeinsam mehrere Projekte entwickelt, mit denen wir unsere gemeinsamen Initiativen bündeln möchten. Das unterstützt eine Kultur der Prävention im Bergbau, und unser Ziel der „Vision Zero“.

Herr Meesmann, wenn Sie einmal in die Zukunft blicken: Wo sehen Sie ISSA Mining im Jahr 2026, in zehn Jahren?

Wir haben große Schritte in Richtung der Vision Zero geleistet und viele Bergbauunternehmen in der ganzen Welt von dieser Strategie überzeugt. Unsere „Sieben Goldenen Regeln“ haben weltweit dazu beigetragen, das Leben vieler Bergleuten zu retten, und es ist uns gelungen, die Verankerung einer ausgeprägten Präventionskultur zu unterstützen. Die Unternehmen profitieren zusätzlich von höherer Wirtschaftlichkeit durch besseren Arbeitsschutz.

 

 

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