Home » Aktuelle Ausgabe 03/2016

Aktuelle Ausgabe 03/2016

portrait_sitte

Andreas-Peter Sitte
(Chefredakteur Mining Report Glückauf)

Editorial

In Deutschland blicken wir auf eine lange bergbauliche Tradition zurück. Die wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes ist eng mit dem Bergbau verknüpft. Er war der Motor beim Wiederaufbau nach dem 2. Weltkrieg und ist ein wichtiger Teil des Fundaments, auf dem unser heutiger Wohlstand beruht. Zu den gewonnenen Bodenschätzen hierzulande zählten über Generationen hinweg Steinkohle, Braunkohle, Kali, Steinsalz, verschiedene Metallerze und Rohstoffe für die Steine-Erden-Industrie sowie auch Erdöl und Erdgas.

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass jeglicher Bergbau mit Eingriffen in die Natur verbunden ist, zu dauerhaften Veränderungen unserer Lebensräume führt und möglicherweise mit Hinterlassenschaften verbunden ist, die nach Jahren noch schadensrelevant sein können. Die Verantwortung für diese Hinterlassenschaften haben in Deutschland – so ist es gesetzlich geregelt – die Bergbauunternehmen wahrzunehmen. Gerade weil sie dieser Verantwortung nachkommen, haben sie sich in Fragen des Nachbergbaus ein Know-how geschaffen, das im internationalen Maßstab seinesgleichen sucht. Es ist kein Zufall, dass das weltweit einzige Forschungszentrum für Fragen des Nachbergbaus bei der Technischen Hochschule Georg Agricola (THGA) zu Bochum angesiedelt ist.

Nachdem wir in Heft 6/2015 des Mining Report Glückauf das Thema Nachbergbau am Beispiel des Wassermanagements in verschiedenen Bergbauzweigen aufgegriffen hatten, stehen in der vorliegenden Ausgabe Einwirkungen auf die Tagesoberfläche im Vordergrund.

Die Bergbehörde des Landes Nordrhein-Westfalen stellt den Altbergbau aus ihrer Sicht dar und beschreibt ihre Anforderungen an den Aufbau eines entsprechenden Risikomanagements. Mit den Themen Gefahrenabwehr, Sanierung und Nachnutzung aufgegebener Bergwerksareale beschäftigt sich ein Beitrag der THGA. Beispiele aus der Praxis des Steinkohlen- und des Braunkohlenbergbaus in Deutschland ergänzen diese Darstellungen. Wie deutsches Know-how international nachgefragt wird, belegen die Berichte über Nachbergbaumaßnahmen im Kohlekomplex Mostar in Bosnien-Herzegowina und die Standortentwicklung der Bergbauregion Erdenet in der Mongolei.

Nachdem wir im letzten Mining Report Glückauf traditionsgemäß auf den deutschen Steinkohlenmarkt im abgelaufenen Kalenderjahr zurückgeblickt haben, betrachten wir zum Schluss die Entwicklungen in der deutschen Braunkohlenindustrie im Jahr 2015.

Abschließend möchte ich Sie in Zusammenhang mit unserer Rubrik ISSA Mining auf die „First VISION ZERO Europe Conference“ (VIZE Europe) aufmerksam machen, zu der ein europäisches Netzwerk von Arbeitsschutzexperten für Anfang September nach Bochum einlädt und die innovative Präventionskonzepte zur Strategie VISION ZERO anbietet.

Mit freundlichem Glückauf,

Andreas-Peter Sitte
(Chefredakteur Mining Report Glückauf, Herne)

Online_Abonnement