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Aktuelle Ausgabe 1/2020

Andreas-Peter Sitte
(Chefredakteur Mining Report Glückauf)

Editorial

Smart Mining, Nachhaltigkeit im Bergbau, Bergbau 4.0 – all das sind Begriffe, die in den letzten Jahren in Zusammenhang mit der Rohstoffgewinnung innerhalb der Branche in aller Munde sind. Gemeint und Ziel ist ein Bergbau, der eine Gefährdung des Lebens und der Gesundheit seiner Mitarbeiter ausschließt, umweltverträglich ist und die Belange der Öffentlichkeit, insbesondere die der Anwohner berücksichtigt. Gleichzeitig soll er natürlich wirtschaftlich sein, was angesichts der Volatilität der Rohstoffmärkte allein schon eine schwierig zu lösende Aufgabe ist. Dabei sollte allen Beteiligten – den Bergbautreibenden wie auch der breiten Öffentlichkeit – klar sein, dass es keine absolute Sicherheit gibt, weder im Bergbau noch anderswo, dass die Gewinnung von Rohstoffen immer einen Eingriff in die Natur darstellen wird und die Interessen der Allgemeinheit letztlich so vielschichtig sind, dass nicht jedermann zufriedengestellt werden kann. Es ist dabei nicht so, dass das Streben nach Nachhaltigkeit für uns Bergleute weltweit etwas Neues wäre – die Konferenz „Sustainable Development Indicators in the Mining Industry (SDIMI)“ z. B. findet seit 2003 alle zwei Jahre statt, zuletzt 2019 in Australien.

Dennoch ist es natürlich wichtig, sich weiter zu verbessern, wofür es eine Vielzahl von Ansatzpunkten gibt – von der Technik, der Technologie, der Organisation bis hin zur Kommunikation, um nur einige zu nennen – und die dabei erworbenen Erkenntnisse zu verbreiten. Das erfolgt u. a. im Rahmen von Konferenzen, aber auch von Fachmagazinen wie dem Mining Report Glückauf.

In dessen vorliegender Ausgabe spannen wir thematisch einen weiten Bogen, was die Ansatzpunkte für einen (noch) nachhaltigeren Bergbau betrifft. In der Rubrik ISSA Mining berichten wir über die letzte International Mining Rescue Body (IMRB)-Konferenz, die im September 2019 erstmals in Kolumbien zum Thema Grubenrettungswesen stattfand. Weitere Beiträge befassen sich mit Fragen der Unternehmensführung in Südafrika, der Gebirgsschlagverhütung in Polen, den Herausforderungen, denen sich die Betreiber der neuen Bergwerke im Osten Deutschlands zu stellen haben, und einer neuen Technologie zum Abteufen von Schächten – das mechanische Schachtbohren – in Weißrussland. Auch die Rückgewinnung von Rohstoffen aus Tailings dient nicht zuletzt einem nachhaltigeren Bergbau.

Zur Nachhaltigkeit gehört auch eine gesicherte Rohstoffversorgung. Die Fachvereinigung Auslandsbergbau und internationale Rohstoffaktivitäten (FAB) fördert die deutschen Positionen im globalen Rohstoffsektor und ist insbesondere um den Auslandsbergbau bemüht. In einem weiteren Beitrag wirft sie einen Blick auf den afrikanischen Kontinent. Die Länder dort sind zu einem großen Teil Bergbau- und zugleich Entwicklungsländer. Ein fairer und effizienter Bergbau in Afrika könnte helfen, der Bevölkerung dort neue Perspektiven zu eröffnen.

Mit freundlichem Glückauf,

Dipl.-Ing. Andreas-Peter Sitte
(Chefredakteur Mining Report Glückauf, Essen)

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