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Aktuelle Ausgabe 2/2025

Andreas-Peter Sitte
(Chefredakteur Mining Report Glückauf)

Editorial

In der kapitalintensiven Bergbauindustrie ist die Zeit ein entscheidender Faktor für den Erfolg und die Rentabilität eines Projekts. Dies ist nicht zuletzt bereits beim Schachtbau der Fall. Die angewandten Schachtbauverfahren stellen oft die längste und komplexeste Phase der Ausrichtung dar und erzeugen erheblichen Druck auf die Gesamtprojektzeit und -kosten. Durch den Einsatz schneller Schachtbautechnologien können Bergbauunternehmen die Bauzeit verkürzen, die Kosten minimieren und die Aufnahme der Produktion beschleunigen. Deshalb beschäftigen wir uns in der vorliegenden Ausgabe des Mining Report Glückauf insbesondere mit neuen Trends in der Schachtbautechnologie.

Ein erster Beitrag dazu untersucht schnelle Abteuftechnologien zur Verkürzung der Projektabwicklung, Minimierung der Kosten und einem beschleunigten Abbaubeginn. Bei der Implementierung des Building Information Models (BIM), z. B. beim Schachtbauprojekt der Schächte Heilbronn der Südwestdeutsche Salzwerke AG, wird ein 3D-Referenzmodell verwendet, um die Kommunikation zu fördern, Konsequenzen frühzeitig zu erkennen und eine nachvollziehbare Entscheidungsgrundlage bereitzustellen. Schächte sind essenziell für einen reibungslosen und störungsfreien Betriebsablauf. Aufgrund der hohen Beanspruchung von Schächten und ihren Förderanlagen unterliegen insbesondere die Schachtführungsschienen einem intensiven Verschleiß. Am Institut für Maschinenbau (IMB) der TU Bergakademie Freiberg wurde eine Messeinrichtung entwickelt, die ohne bauliche Eingriffe in die Umgebung, Zustandsanalysen starrer Führungseinrichtungen in Bergwerken ermöglicht. Besondere Herausforderungen stellt die Ertüchtigung des Schachts Konrad 2 für den Betrieb des Bergwerks als Endlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle dar.

Über das Thema „Schächte“ hinaus beschäftigen wir uns im technischen Teil der vorliegenden Ausgabe am Beispiel des Shayan-Marmorsteinbruchs im Iran mit alternativen industriellen Verwendungsmöglichkeiten von Bruchmarmor, mit der Digitalisierung und Automatisierung von Instandhaltungsstrategien zur Optimierung der Betriebsprozesse im Bergbau, mit der Automatisierung des Fräsradwechsels beim Erzabbau auf dem Meeresgrund und dem Rechtsrahmen für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im Bergbau.

Darüber hinaus geht es in dieser Ausgabe wieder um die Versorgung der deutschen Industrie mit kritischen Rohstoffen und die Rolle Chinas dabei sowie um das Forschungsprojekt Holo-4-Edu an der RWTH Aachen University zur Integration von 3D-Multi-User-Hologrammtischen in Lehrveranstaltungen der Bergbau- und Rohstoffwissenschaften.

Die Rubrik „Nachbergbau“ schließlich beschäftigt sich mit dem Risikomanagement im Altbergbau bei der Bergbehörde in Nordrhein-Westfalen. Aus redaktionellen Gründen entfällt diesmal ein Beitrag zur Rubrik „ISSA Mining“.

Mit freundlichem Glückauf,

Dipl.-Ing. Andreas-Peter Sitte
(Chefredakteur Mining Report Glückauf, Essen)

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