(Chefredakteur Mining Report Glückauf)
Editorial
Ende Dezember 2018 schließen mit Prosper-Haniel im Ruhrrevier und Ibbenbüren im nördlichen Münsterland politisch gewollt die beiden letzten Steinkohlenbergwerke in Deutschland. Damit geht eine mehr als 200-jährige Industriegeschichte zu Ende. Anlass für den Mining Report Glückauf, die vorliegende Ausgabe dem Steinkohlenbergbau zu widmen.
Wir werfen in diesem Zusammenhang einen Blick auf die Chronik der letzten beiden Bergwerke und darauf, was die Zukunft für diese Standorte bereithält. Das Ende des Steinkohlenbergbaus fällt zeitlich auch zusammen mit dem 50-jährigen Bestehen der RAG Aktiengesellschaft, Essen, die als Ruhrkohle AG Ende des Jahres 1968 zur Neustrukturierung des Steinkohlenbergbaus im Ruhrrevier gegründet wurde und im Lauf der Jahre bis heute das Erbe der übrigen Steinkohlenbergbaugesellschaften in Nordrhein-Westfalen und im Saarland antrat. Vor diesem Hintergrund blicken wir zurück auf 50 Jahre Technikentwicklung bei der RAG zur Gewinnung und Förderung der Kohle. Das Ende der Steinkohlenförderung ist aber nicht zugleich das Ende der RAG. Sie erledigt zukünftig die mit den Ewigkeits- und Altlasten des Bergbaus verbundenen operativen Aufgaben.
Unmittelbar auf die Gründung der Ruhrkohle AG im Jahr 1968 folgte die Gründung des Gesamtverbands des deutschen Steinkohlenbergbaus, heute Gesamtverband Steinkohle e.V. (GVSt), Essen. Er vertritt die Interessen seiner Mitglieder insbesondere auf wirtschafts- und sozialpolitischem Gebiet auf nationaler und europäischer Ebene. In einer Zusammenfassung des aktuellen Jahresberichts des GVSt geht der Blick zurück auf 50 Jahre Energie-, Kohle-, Umwelt- und Sozialpolitik.
Initiiert vom Verein für die bergbaulichen Interessen (VbI) erschien das Glückauf-Heft vor 154 Jahren zum ersten Mal. Schon bald danach gründete der VbI für die Zeitschrift den Glückauf-Verlag. Dieser gab sie über Jahrzehnte heraus und entwickelte sie zu so etwas wie dem Publikationsorgan für den Steinkohlenbergbau. Der jahrzehntelange Rückzug der Branche führte zu wirtschaftlichen Problemen, die zum Verkauf des Verlags führten. Um der inzwischen unter dem Namen Mining Report Glückauf herausgegebenen Zeitschrift eine nachhaltige zukunftsorientierte Entwicklung zu ermöglichen, übernahm der GVSt, auf den der VbI vor einigen Jahren verschmolzen wurde, das Magazin zum Ende des Jahres 2014 wieder selbst und gab ihm eine neue inhaltliche Ausrichtung über den Steinkohlenbergbau hinaus. Ab dem nächsten Jahr wird das Magazin nun wiederum aus der unmittelbaren Obhut des GVSt entlassen und von uns – dem auch bisher schon für Herstellung, Vertrieb und Inhalt verantwortlichen Team der Essener Werbeagentur Together Concept GmbH und mir erstellt. Wir hoffen, dass Sie, liebe Leser, uns auch zukünftig gewogen bleiben.
Mit freundlichem Glückauf,
Dipl.-Ing. Andreas-Peter Sitte
(Chefredakteur Mining Report Glückauf, Essen)
