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Fig. 1. The ceremonial handover of the last shearer loader for the German coal mining industry from Eickhoff to RAG took place on 13th July. // Bild 1. Am 13. Juli wurde der letzte Walzenlader für den deutschen Steinkohlenbergbau von Eickhoff an die RAG feierlich übergeben. Photo/Foto: Eickhoff

Maschinenübergabe des letzten Walzenladers an die RAG Aktiengesellschaft am 13.07.2017 durch die Eickhoff Bergbautechnik GmbH, Bochum

Unter dem Motto „Danke an die Deutsche Steinkohle für 153 Jahre Verbundenheit“ übergab die Eickhoff Bergbautechnik GmbH, Bochum, am 13. Juli 2017 einen Walzenlader vom Typ Eickhoff SL 750 an die RAG Aktiengesellschaft (Bild 1).

Die Hochleistungsmaschinen des Bochumer Herstellers laufen seit der Mechanisierung des untertägigen Steinkohlenbergbaus zu Beginn des letzten Jahrhunderts in den deutschen Bergwerken. Dort unterstützen sie seitdem die Bergleute bei der Gewinnung des heimischen „schwarzen Goldes“ und helfen den Abbaurevieren, immer sicherer und produktiver zu arbeiten.

Die jahrzehntelange enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen dem deutschen Konzern für Steinkohlengewinnung und des im Familienbesitz befindlichen Maschinenherstellers im Herzen des Ruhrgebiets brachte diese zuverlässige, ausgereifte Maschinentechnik hervor. Inzwischen sind Walzenlader im Allgemeinen bewährter Standard aller Hochleistungsstrebe der großen Kohleregionen weltweit. Im Speziellen genießen die Eickhoff Walzenlader global einen hervorragenden Ruf in Bezug auf Sicherheit und Verlässlichkeit.

Fig. 2. Eickhoff SL 750 shearer loader. // Bild 2. Eickhoff Walzenlader SL 750. Photo/Foto: Eickhoff

Der gelbe Gigant vom Typ Eickhoff SL 750 ist so schwer wie 50 Mittelklassewagen (96 t), kann ein Flöz mit einer Höhe von zwei Stockwerken (5 m) abtragen und besitzt eine installierte Gesamtleistung wie sieben der stärksten jemals gebauten Unimogs zusammen (1.534 kW) (Bild 2). Damit ist er in der Lage, täglich 1.500 LKW-Ladungen (40.000 t) Steinkohle zu schneiden und zu laden.

Die moderne High-Tech-Ausstattung eines solchen Gewinnungsgeräts garantiert einen sicheren Betrieb im Abbau, eine möglichst geringe Belastung der Mitarbeiter und eine Produktionssteigerung unter Vermeidung von ungewolltem Mitschnitt von Nebengestein. Die Technik besteht u. a. aus Radarsensoren zur Kollisions-vermeidung und zur Bestimmung des tatsächlich geschnittenen Profils, Schwingungssensoren und komplexer Analysesoftware für Zustandsdiagnosen und bedarfsgerechte Wartungsarbeiten, Vibrationsüberwachung für die Grenzschichterkennung zwischen Kohle und Nebengestein, Spezialkameras für die Steuerung und Überwachung aus sicherer Entfernung und vom Bediener frei zu wählende Automatik-Modi. Im Automatikbetrieb fährt und schneidet der Walzenlader selbstständig, sodass der Bediener sich immer in frischen Wettern aufhalten kann.

Das am 13. Juli übergebene Abbaugerät sieht zwar wie neu aus, es besteht aber größtenteils aus aufgearbeiteten und instandgesetzten Komponenten. Der Eickhoff Service zerlegte dafür die Maschine in ihre Baueinheiten, prüfte diese und reparierte sie gemäß den Qualitätsmaßstäben von Eickhoff. Um den reibungslosen Start der Gewinnung unter Tage zu gewährleisten, montierten und testeten gemeinsam Fachleute von Eickhoff und der RAG die Maschine in den Eickhoff-Montagehallen. Anschließend erfolgte die Demontage und der Transport der Maschine nach Untertage. Der letzte in Deutschland eingesetzte Walzenlader wird die Kumpel in der Bauhöhe 124 im Flöz Zollverein auf dem Bergwerk Prosper-Haniel in Bottrop bis zur endgültigen, politisch beschlossenen Schließung des Bergwerks im Jahr 2018 begleiten und unterstützen. Mit der feierlichen Übergabe dieses Walzenladers wird das letzte Kapitel des heimischen Steinkohlenbergbaus eingeleitet (Bild 3).

Fig. 3. Cast plate on the occasion of the delivery of the last shearer loader for RAG. // Bild 3. Gussplatte anlässlich der Auslieferung des letzten Walzenladers für die RAG. Photo/Foto: Eickhoff

Die Firma Eickhoff ist seit ihrer Gründung eng mit dem Kohlebergbau verbunden. Anfangs erst nur in Deutschland, aber seit dem frühen zwanzigsten Jahrhundert lieferte sie Maschinen schon international aus. Gewachsen mit der heimischen Steinkohle entwickelte sich Eickhoff in den letzten Jahrzehnten zu einer breit aufgestellten, international erfolgreichen Firmengruppe mit 2.000 Fachkräften weltweit. Ihr Produktportfolio und der zugehörige Kundenservice vor Ort umfasst neben Bergbaumaschinen inzwischen auch robuste Industriegetriebe, High-Tech-Getriebe für Windkraftanlagen, Speziallokomotiven und schienengebundene Transportlösungen für Untertage. (Eickhoff/Si.)

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