Die DeepGreen Metals Inc. mit Sitz in Vancouver/Kanada sucht nach polymetallischen Knollen in der Tiefsee als umweltfreundliche und kostengünstige Alternative zum terrestrischen Bergbau. Das Unternehmen gab am 29. Januar 2021 verbesserte Werte in Bezug auf eine Knollenressource bekannt, die innerhalb des NORI-D-Explorationsvertragsgebiets liegt und sich im Besitz seiner Tochtergesellschaft Nauru Ocean Resources Inc. befindet. Die Knollenressource wird nun auf 4 Mio. t gemessene, 341 Mio t angezeigte und 11 Mio. t vermutete Mineralressourcen geschätzt (Bild 1).
Da viele Länder in umfangreich angelegte Programme zur Umstellung auf saubere Energie investieren und damit beginnen, Verbrennungsmotoren schrittweise abzuschaffen, ist die Sicherung der Mineralien, die für den Bau von Batterien und damit zur Speicherung erneuerbarer Energie und zum Betrieb von Elektrofahrzeugen benötigt werden, von entscheidender Bedeutung. Einigen wissenschaftlichen Prognosen zufolge wird der Bedarf an Nickel für Batterien in den kommenden drei Jahrzehnten um das Dreißigfache ansteigen.
DeepGreen plant, Metalle aus polymetallischem Gestein zu gewinnen, um damit Elektrofahrzeuge anzutreiben. Die aktualisierte 43-101-Mineralienressourcenschätzung des Unternehmens zeigt, dass die Häufigkeit der Knollen im Vertragsgebiet des Unternehmens im Vergleich zur Schätzung von 2019 um 5,4 % gestiegen ist (Tabelle 1).
Darüber hinaus meldete das Unternehmen einen bemerkenswerten Anstieg der Anteile von Mangan (2,2 % höher), Kobalt (5,4 % höher) und Nickel (6,1 % höher). Die Hersteller von Elektrofahrzeugen setzen zunehmend auf nickelhaltige Batterien, die eine höhere Energiedichte als andere Batterietypen bieten. Analysten warnen jedoch davor, dass neue Landfunde von Nickel in Batteriequalität nicht mit der prognostizierten Nachfrage Schritt halten können.
Die im aktualisierten Bericht von NORI festgestellten höheren Metallanteile wurden durch eine Kombination der früheren Meeresbodenkartierung und von Vermessungsarbeiten des Unternehmens mit Box Corer-Proben sowie mit Aufnahmen gemessen, die seit 2018 im Rahmen zahlreicher Forschungskampagnen gemacht wurden.
„Im Gegensatz zur Mineralienexploration an Land ist die Ressourcen-sicherheit bei polymetallischen Knollen aufgrund der zweidimensionalen Natur der Ressource ungewöhnlich hoch. Man kann die Knollen tatsächlich auf dem Meeresboden liegen sehen“, erklärte Anthony O’Sullivan, Chief Development Officer von DeepGreen, der zuvor im Global Exploration Leadership Team von BHP Billiton tätig war. „Wir haben die Probenahmen und Untersuchungen durchgeführt, um die grundlegende Varianz der Knollenressource zu verstehen. Dabei konnten wir feststellen, dass sie bemerkenswert konsistent ist. Das ist mit Landfunden nicht vergleichbar.“
Die polymetallischen Knollenfelder in der Clarion-Clipperton-Zone (CCZ) des Pazifiks stellen die weltweit größte bekannte und unerschlossene Nickelressource dar. Ein von DeepGreen in Auftrag gegebenes White Paper stellt fest, dass die Knollen unter Explorationsverträgen in der CCZ genügend Batteriemetalle enthalten, um 1 Mrd. Elektrofahrzeuge anzutreiben. Dabei entsteht im Vergleich zu an Land gewonnenen Erzen nur ein Bruchteil der sozialen und ökologischen Auswirkungen.
Die Knollen enthalten in einem einzigen Erz einen hohen Gehalt an vier verschiedenen Batteriemetallen. Das bedeutet im Vergleich zur Erz-gewinnung an Land, bei der ein Vielfaches der Erzmenge verarbeitet werden muss, um die gleiche Metallmenge zu erhalten, einen erheblich kleineren ESG-Fußabdruck und eine kostengünstigere Produktion. Und da die Tiefseeknollen keine toxischen Mengen an Elementen wie Quecksilber oder Arsen enthalten, kann die gesamte Knollenmasse in Produkten mit hohem wirtschaftlichem Wert für die Gesellschaft verarbeitet werden. Die Gewinnung von Batteriemetallen aus Knollen hat den Vorteil, dass keine festen Abfälle entstehen. Es müssen auch keine giftigen Abraum-halden beseitigt werden. Diese stellen ein großes Problem für die konventionelle Bergbauindustrie dar, die im Jahr 2020 über 189 Mrd. t Abfall erzeugte. Die Bergbauindustrie ist für den weltweit größten Abfallstrom verantwortlich und produziert 95 Mal mehr Abfall als alle Städte der Welt zusammen. (DeepGreen/Si.)