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Forschungsprojekt PROGRESS: wichtige Erkenntnisse für die Gesundheit am Arbeitsplatz

Spannende neue Erkenntnisse zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Gesundheit am Arbeitsplatz hat das Forschungsprojekt PROGRESS geliefert. Daran beteiligt waren die Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie (BG RCI), Heidelberg, die Verwaltungs-BG, Hamburg, die BG Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse, Köln, sowie die FernUniversität in Hagen, Hagen. Das Projekt lief von Juni 2021 bis September 2023. Nachfolgend sind die Ergebnisse zusammengefasst. Die Erstveröffentlichung des Beitrags erschien in Ausgabe 4/2024 des BG RCI-Magazins.

Authors/Autoren: Ivon Ames M.Sc, EVAO GmbH, Königstein/Taunus, Prof. Dr. Jan Dettmers, FernUniversität in Hagen, Hagen, und Dr. Miriam Rexroth, Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie (BG RCI), Heidelberg

Was wurde untersucht?

Im Mittelpunkt stand der FGBU Fragebogen (Dettmers & Krause, 2020), ein Instrument zur Bewertung der psychischen Belastung am Arbeitsplatz. Insgesamt nahmen 32 Unternehmen mit 9.413 Mitarbeitenden an der Studie teil – eine vielfältige Gruppe, die ein breites Spektrum an Branchen repräsentiert. Mit dem Fragebogen bewerteten die Teilnehmenden ihre Arbeitsbedingungen und gaben Auskunft über Burnout und körperliche Beschwerden.

Wichtige Erkenntnisse

Die Analysen bestätigten frühere Studien, die zeigten, dass gute Arbeitsbedingungen mit weniger Gesundheitsbeeinträchtigungen und schlechte Bedingungen mit höheren Gesundheitsbeeinträchtigungen einhergehen. Die Studie zeigte auch, dass die erhobenen arbeitsbedingten psychischen Belastungen im psyBel Fragebogen nicht nur Burn-out, sondern auch körperliche Beschwerden gut vorhersagen können.

Besonders spannend ist, dass Durchschnittswerte von Arbeitsgruppen, z. B. Teams, gut vorhersagen können, ob für einzelne Mitarbeitende ein Risiko besteht, Burnout oder psychosomatische Beschwerden (körperliche Beschwerden durch psychischen Stress) zu entwickeln. Dies bedeutet, dass wir präzise und gleichzeitig anonym Gesundheitsrisiken erkennen können, ohne den Datenschutz einzelner zu gefährden.

Praktische Anwendung

Für die betriebliche Praxis ist dies ein echter Gewinn: Die sorgfältige Bildung der zu beurteilenden Tätigkeitsgruppen ist von grundlegender Bedeutung für die Qualität der Gefährdungsbeurteilung. Hierbei ist es wichtig, eine angemessene Balance zwischen der datenschutzkonformen Gruppengröße und möglichst vergleichbaren Arbeitsplätzen mit einer ähnlichen Belastungssituation zu finden.

Das Forschungsprojekt PROGRESS zeigt also, dass der FGBU-Fragebogen und die Auswertung auf Gruppenebene eine genaue und anonyme Diagnose von optimierungsbedürftigen Arbeitsbedingungen ermöglicht. Wenn man gezielt Schwerpunkte belastender Arbeitsbedingungen erkennen kann, ist es möglich, dort anzusetzen und passgenau Maßnahmen zu ergreifen. So können Arbeitsbedingungen verbessert und die Gesundheit der Mitarbeitenden gefördert werden.

Die Daten bestätigen zudem die Übertragbarkeit der Methoden auf verschiedene Gesundheitsindikatoren, was die Bedeutung dieses Ansatzes für die Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen und die betriebliche Gesundheitsförderung unterstreicht. Zudem konnte gezeigt werden, dass dies für Personen aus den unterschiedlichsten Branchen gilt.

Weitere Informationen und Unterstützung

Sie haben noch keine Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung durchgeführt? Sie möchten wissen, wie Sie vorgehen können? Unser psyBel Befragungsinstrument sowie alle weiteren Angebote und Informationen zur Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung finden Sie unter www.bgrci.de/psybel. Nutzen Sie gerne auch die Möglichkeit unserer Online-Beratungen zum Thema oder informieren Sie sich über unseren Erfahrungsaustausch im Dezember 2025 und sichern sich einen Platz.

Haben Sie Erfahrungen mit psyBel Befragung gemacht, dann schreiben Sie uns gerne Ihr Feedback an psybel[at]bgrci.de.

Authors/Autoren: Ivon Ames M.Sc, EVAO GmbH, Königstein/Taunus, Prof. Dr. Jan Dettmers, FernUniversität in Hagen, Hagen, und Dr. Miriam Rexroth, Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie (BG RCI), Heidelberg

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