Es ist ein Jahr her, dass wir uns im Mining Report Glückauf dem Thema Nachbergbau gewidmet haben. Damals ging es vorrangig um Fragen der Unternehmensorganisation beim Übergang vom aktiven Bergbau zum Nachbergbau und – beispielhaft an den Verwahrungsmaßnahmen im ehemaligen thüringischen Kalibergbau dargestellt – wie mit Hinterlassenschaften wie offene Grubenräume und Halden umzugehen ist. In der vorliegenden Ausgabe möchte ich diesen Faden wieder aufnehmen, allerdings aus einer anderen Perspektive. Denn die vom Bergbau hinterlassene Infrastruktur muss fraglos so gesichert werden, dass für die Zukunft keine Schäden für Mensch und Umwelt zu erwarten sind, sie kann darüber hinaus aber auch sinnvollen neuen Nutzungen zugeführt werden.
Mehr lesenMit freundlichem Glückauf, Andreas-Peter Sitte
Chefredakteur Mining Report Glückauf, Essen
Neue Impulse durch grüne Energie
Rund 9.020 ha Flächen aus dem eigenen Portfolio und Liegenschaften aus dem Konzernbestand der RAG Aktiengesellschaft entwickelt die RAG Montan Immobilien GmbH, Essen, derzeit für zukunftsweisende neue Nutzungen. Bei den Überlegungen zu möglichen Folgenutzungen stehen bei der RAG Montan Immobilien auch Projekte rund um die Nutzung und Erzeugung von regenerativen Energien im Fokus, wie z. B. Sonnenenergie, Haldenwind und Biomasse, aus denen Strom und Heizenergie gewonnen werden kann. An der Umsetzung solcher Projekte sind externe Partner und Investoren beteiligt, begonnen bei Kommunen und ihren Stadtwerken bis hin zu Energieversorgungsunternehmen.
Alle Ansätze haben ein Ziel: das wissenschaftlich-technische Know-how des Bergbaus für zukunftsfähige Produkte zu sichern und den Flächenbestand des Konzerns ebenfalls in das Thema zu integrieren. Das gilt sowohl für die einfache aber werterhöhende Nutzung einer Brachfläche als Standort für regenerative Energien, als auch für die Integration des Themas in eine innovative Stadt- und Quartiersentwicklung.
Autor: Frank Schwarz, stellvertretender Pressesprecher, RAG Montan Immobilien GmbH, Essen
Mehr lesenKlimafreundliches Heizen durch Wärme aus Grubenwasser im Nachbergbau
Mit 5,5 Millionen Bewohnern ist das Ruhrgebiet eines der größten urbanen Zentren Europas. In der Industrialisierung wurde das Ruhrgebiet zu dem, was es heute ist: ein industrieller Ballungsraum. Arbeit boten die Steinkohlengruben, die sich heute unter dem Schirm der RAG Aktiengesellschaft, Essen, befinden.
Durch den untertägigen Steinkohlenabbau in Teufen von mehr als 1.000 m entstand ein Gebiet mit Hohlräumen und Kammern im Untergrund des Ruhrgebiets. Regenwasser sickert in die entstehenden Hohlräume. Auf dem Weg des Wassers durch das Gestein lösen sich Mineralien im Wasser. Das Regenwasser wird zu Grubenwasser. In der Vergangenheit war das Pumpen des angesammelten Grubenwassers notwendig, um die aktiven unterirdischen Strecken und Schächte zu schützen. Im Jahr 2018 werden alle Steinkohlenbergwerke im und um das Ruhrgebiet geschlossen. Heutzutage ist es das wichtigste Ziel sicherzustellen, dass kein aufsteigendes Grubenwasser das Niveau des Grundwassers erreicht. Daher ist eine kontinuierliche Förderung des Grubenwassers auch nach dem aktiven Steinkohlenbergbau erforderlich.
Autoren: Tobias Reiners M. Sc., Prof. Dr.-Ing. Hermann-Josef Wagner, Dr.-Ing. Nils Penczek, Lisa Altieri M. Sc., Michael Gross M. Sc., Lehrstuhl Energiesysteme und Energiewirtschaft (LEE), Ruhr-Universität Bochum (RUB), Bochum
Mehr lesenNutzung untertägiger Bergwerksinfrastruktur als Pumpspeicherkraftwerk
Pumpspeicherwerke sind eine gute Möglichkeit, elektrische Energie zu speichern. Normalerweise sind sie an größere Höhenunterschiede gebunden, sodass sie nur in bergigen Gegenden anzutreffen sind. Eine interessante Variante ist die Unterbringung mindestens des Unterbeckens im unterirdischen Raum. Hierfür gibt es die drei Varianten: Nutzung von stillgelegten Bergwerken, Nutzung von fördernden Bergwerken sowie Bau im unverritzten Gebirge. Die Studien für den Bau von Pumpspeicherwerken in stillgelegten oder fördernden Gruben werden vorgestellt und diskutiert. Für die Energiewende sind solche Pumpspeicherwerke unbedingt notwendig. Da sie zurzeit aber …Autor: Prof. Dr.-Ing. Oliver Langefeld, Institut für Bergbau der Technischen Universität (TU) Clausthal, Clausthal-Zellerfeld
Mehr lesenEin untertägiges Pumpspeicherwerk am Bergwerk Prosper-Haniel in Bottrop – Sachstand und Perspektiven
Mit dem Auslaufen des Steinkohlenbergbaus im Jahr 2018 hinterlässt der Bergbau eine umfangreiche Infrastruktur. Schachttiefen von bis zu 1.200 m, zahlreiche Ausbauten in der Tiefe und eine großräumige Wasserhaltung eröffnen Perspektiven für Folgenutzungen. Mit untertägigen Pumpspeicherwerken (UPSW) könnte an den heutigen Bergbaustandorten ein Beitrag zur Energiespeicherproblematik verfolgt werden. Ein aktuell laufendes Verbundvorhaben widmet sich ergebnisoffen der Ermittlung dabei zu berücksichtigender Aspekte am Beispiel des Bergwerks Prosper-Haniel, dem letzten verbliebenen Bergwerk im Ruhrrevier. Es stellt Ende des Jahres 2018 die Förderung ein und bietet nach dem aktiven Bergbau Perspektiven für eine Folgenutzung nach mehr als 200 Jahre Bergbautradition im Ruhrrevier.Autoren: Prof. Dr.-Ing. André Niemann und Jan Peter Balmes M. Eng., Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft, Prof. Dr. rer. nat. Ulrich Schreiber, Fachgebiet Geologie, Universität Duisburg-Essen, Essen, Prof. Dr.-Ing. Hermann-Josef Wagner, Lehrstuhl Energiesysteme und Energiewirtschaft (LEE), Ruhr-Universität Bochum, Bochum, Dipl.-Ing. Tobias Friedrich, DMT GmbH & Co. KG, Essen
Mehr lesenNeue Technologien, neue Lagerstätten, neue Perspektiven? Rohstoffwirtschaftliche und rechtliche Überlegungen
Im (Nach-)Bergbauland Deutschland werden jährlich etwa 750 Mio. t Rohstoffe gewonnen. Die heimische Gesteinsindustrie nimmt mit einer Jahresproduktion von etwa 500 Mio. t Gesteinskörnung (Kies, Sand, Naturstein) den Spitzenplatz ein. Es fällt schwer sich vorzustellen, dass die rasante Entwicklung der offenen Datenbestände, der Digitalisierung, der modernen Kommunikationssysteme, des autonomen Fahrens, der smarten Technologien und des Internet der Dinge in absehbarer Zeit an fehlenden Rohstoffen kranken könnte. Aber wie ist es um die Rohstoffversorgung bestellt und wie um die physische Verfügbarkeit?
Der Beitrag beleuchtet aktuelle Informationen und Gesichtspunkte und entwickelt Perspektiven. Dabei werden die Lagerstättenpotentiale von (alt-)bergbaulichen Objekten und Deponien in den Blick genommen und mit der Expertise der Gesteinsindustrie verknüpft. Darüber hinaus erfolgt …
Autoren: Prof. Dr.-Ing. Peter Goerke-Mallet, Forschungszentrum Nachbergbau, Abteilungsdirektor a. D. Michael Kirchner, Lehrbeauftragter, Prof. Dr.-Ing. Albert Daniels, Rohstoffgewinnung über und unter Tage, Technische Hochschule Georg Agricola (THGA), Bochum
Mehr lesenDie Verwendung von Geokunststoffen im Bergbau
Der Einsatz von Geokunststoffen im Bergbau wächst jährlich, da Bergbauunternehmen zunehmend auf die technischen und wirtschaftlichen Vorteile von Geokunststoffen aufmerksam werden. Diese Werkstoffe ermöglichen effiziente Abdichtungen, sichere Zufahrtstraßen, platzsparende und stabile Böschungen und vieles mehr. Dieser Beitrag stellt eine Zusammenfassung der Einsatzmöglichkeiten von Geokunststoffen bei Bergbauaktivitäten vor. Er zeigt die konstruktiven und betriebsbedingten Anforderungen an die einzelnen Komponenten bei Haufenauslaugungen und Aufbereitungsrückständen sowie kurz und knapp für andere Anwendungen, wie z. B. bei Verdunstungsbecken, Stilllegungen, Zufahrtstraßen oder steilen Dämmen. Der Wassersituation sollte dabei immer größte Bedeutung beigemessen werden …Autoren: Dipl.-Geol. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Andy Post, Gebietsleiter Subsahara-Afrika, Dipl.-Ing. Kent v. Maubeuge, Marketingdirektor und Produktmanagement, NAUE GmbH & Co. KG, Espelkamp
Mehr lesenNachbergbau – ein neues Forschungsprogramm auch für die Wirtschaftswissenschaft
In Deutschland entsteht derzeit eine neue Art von Perspektivbranche, der „Nachbergbau“. Damit verknüpft sind zugleich interessante Aspekte und Fragestellungen für die Wissenschaft. Während bisher zur Lösung der unmittelbar anstehenden Aufgaben und Probleme des Nachbergbaus vor allem geo- und ingenieurwissenschaftliche Expertise mobilisiert worden ist, erweist sich bei näherer Betrachtung und in der Vorausschau künftiger Herausforderungen, dass sich ebenso eine Reihe von neuen ökonomischen Fragen stellt, die ein Forschungsprogramm auch für die Wirtschaftswissenschaft inspirieren, und zwar für die Betriebswirtschaftslehre ebenso wie für die Volkswirtschaftslehre. Mit Schwerpunkt auf Letzterer soll dies in diesem Beitrag genauer erläutert werden.Autor: Dr. rer. oec. Kai van de Loo, Gesamtverband Steinkohle e. V. (GVSt), Essen, und Lehrbeauftragter für Volkswirtschaftslehre, Technische Hochschule Georg Agricola (THGA), Bochum
Mehr lesenScheitert der Tagebau Hambach am Naturschutz?
Der Naturschutz ist für den Braunkohlentagebau Hambach ins Blickfeld geraten. Umweltschützer haben dort ein Camp errichtet, der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e. V. (BUND), Berlin, hat als Umweltverband um Rechtsschutz ersucht. Können der Habitat- und der Artenschutz als unionsrechtliche Vorgaben den Braunkohlentagebau stoppen?Autor: Prof. Dr. jur. Walter Frenz, Lehr- und Forschungsgebiet Berg-, Umwelt- und Europarecht, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (RWTH) Aachen, Aachen
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