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Glückauf! 3/2023

Die politisch beschlossene Transformation des Energieerzeugungssystems in Deutschland sieht die Abkehr von fossilen Rohstoffen und eine beschleunigte Hinwendung zu erneuerbaren Energien sowie zur Elektromobilität vor. Damit verbunden sind neben den bekannten neuen Konzepten zur Stromerzeugung und -übertragung auch solche zur Stromspeicherung, die wiederum mit der Frage verbunden sind, wo die dafür erforderlichen mineralischen Rohstoffe herkommen könnten. Seltene Erden, Kobalt, Magnesium, Lithium, Kupfer und andere: Über 90 % der in Deutschland genutzten metallischen Rohstoffe wurden im vergangenen Jahr aus dem Ausland importiert …

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Mit freundlichem Glückauf, Andreas-Peter Sitte
Chefredakteur Mining Report Glückauf, Essen

AUSGABE 03/2023 // SCHWERPUNKTNew German Mining Projects for the Supply Security for Critical Raw Materials

Altbergbau im Westen der USA – rechtliche, organisatorische und technische Herausforderungen

Fig. 1. Abandoned mine sites in the USA (5). // Bild 1. Stillgelegte Metallerzbergwerke in den USA (5).

Im Sinne des bekannten Slogans „Bergbau ist nicht eines Mannes Sache“ erfordert die umwelt- und umfeldverträgliche Organisation des bergbaulichen Lebenszyklus einen beständigen transdisziplinären Dialog. In Anbetracht der globalen Ausrichtung des Bergbaus ist der Blick über die nationalen Grenzen hinaus zur Vertiefung des Verständnisses über die Herausforderungen, vor denen andere Länder stehen, unerlässlich und produktiv.

Autoren: Prof. Dr.-Ing. Jürgen F. Brune, Mining Engineering Department, Colorado School of Mines (CSM), Golden, CO/USA, Prof. Dr.-Ing. Peter Goerke-Mallet, Forschungszentrum ­Nachbergbau (FZN), Technische Hochschule Georg Agricola (THGA), Bochum

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Zeitenwende bei den Rohstoffabhängigkeiten? Europas Zugang zu kritischen Rohstoffen muss offengehalten werden

Kritische Rohstoffe sind unverzichtbar für die EU-Wirtschaft und eine breite Palette notwendiger Technologien für strategische Sektoren wie erneuerbare Energien, digitale Medien, Raumfahrt und Verteidigung. Abgebildet ist der Bergbaubetrieb Aguas Teñidas im iberischen Pyritgürtel in Südspanien, der Silber und andere Spurenmetalle aus Kupfer-, Zink- und Bleikonzentraten produziert. Foto: Sandfire Resources

Die Verfügbarkeit von strategischen und kritischen Rohstoffen ist gefährdet. In den kommenden Jahren wird die Europäische Union (EU) unverändert abhängig sein von Einfuhren aus Übersee, darunter aus vielen Ländern mit einem hohen geografischen Risiko. Zwei Zahlen spiegeln die Situation im ersten Jahr der Corona­virus-Pandemie: Die Volksrepublik China lieferte 94 % der weltweit produzierten Seltenen Erden (Rare Earth Elements – REE) und …

Autor: Axel Kunz M. A., Eric Hohlfeld M. Sc., Saxore Bergbau GmbH, Freiberg

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Das Projekt Tellerhäuser: Entwicklung einer sächsischen polymetallischen Lagerstätte

Virtuelles Bergwerksmodell zur Veranschaulichung. Quelle: Saxore

Eine der größten Zinnressourcen der Welt, reiche Bergbautradition und gute Datenlage aus Jahrzehnten – so sind die Vorzeichen des Projekts Tellerhäuser der Saxore Bergbau GmbH. Mit Sitz in der Bergstadt Freiberg wird hier seit einigen Jahren und mit den Expertinnen und Experten der hiesigen Bergakademie und lokalen Unternehmen am Projekt gearbeitet. Saxore plant, ein modernes Bergwerk mit minimalem ökologischem Fußabdruck aufzufahren …

Autoren: Axel Kunz M. A., Eric Hohlfeld M. Sc., Saxore Bergbau GmbH, Freiberg

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Erzbergwerk Pöhla der Saxony Minerals & Exploration AG: Planungsstand – Herausforderungen – vorbereitende Arbeiten

Pumpenkammer im Schacht. Foto: SME

Die Saxony Minerals & Exploration AG (SME AG), Halsbrücke, plant, die innerhalb des Bewilligungsfelds Pöhla SME gelegene polymetallische Skarn-Lagerstätte Pöhla-Globenstein in Nutzung zu nehmen. Die Besonderheit besteht darin, ein Bergwerk aus dem Nichts heraus zu planen, zu errichten und in Betrieb zu nehmen. Im speziellen Fall des Erzbergwerks Pöhla bestanden die größten Herausforderungen in erheblichen Wasserzuläufen mit hohem Schwebstoffanteil, die nach entsprechender Vorbehandlung in die Vorflut eingeleitet werden sollen …

Autor: Dipl.-Ing. Christian Zinnecker, Prokurist, Mitteldeutsche Fluorit GmbH, Ilmenau

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Status des KSL-Projekts in der Lausitz

Lage der Cu-Ag-Lagerstätte Spremberg-Graustein mit den Erzfeldern (rot), dem geplanten Standort der Tagesanlagen (grün) sowie den Bewilligungsfeldern (orange). Quelle: KSL Kupferschiefer Lausitz GmbH: Interne Unterlagen (Studien, Gutachten, Forschungsberichte, etc.), Spremberg 2009 – 2023.

Die KSL Kupferschiefer Lausitz GmbH, Spremberg, wurde 2007 als deutsches Tochterunternehmen der MINERA S.A. gegründet und bereitet die Kupferlagerstätte Spremberg seitdem zum Abbau vor. Dazu werden seit 2008 neue Erkenntnisse über die seit den 1960er Jahren bekannte und teilerkundete Lagerstätte gesammelt. Außerdem werden technologische Konzepte für Gewinnung und Aufbereitung entwickelt sowie wirtschaftlich bewertet. Ein weiteres bedeutendes Handlungsfeld sind die Genehmigungsverfahren. Zurzeit wird das Raumordnungsverfahren (ROV) zum KSL-Projekt sowohl in Brandenburg als auch in Sachsen durchgeführt …

Autor: Dipl.-Geol. Ralph Braumann, GLU Geologische Landes­untersuchung GmbH, Freiberg, KSL Kupferschiefer Lausitz GmbH, Spremberg

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Das Flussspatprojekt Gehren im Verbund der Fluorchemie-Gruppe

Verlauf der weltweiten angenommenen Nachfrageentwicklung von Säurespat und Metallspat bis 2050. Quelle: imformed.com / Euston Witbooi

Fluorit, bergmännisch geläufig auch Flussspat genannt, ist ein Industriemineral, das vielen unbekannt ist, aber in vielerlei Anwendungen bis heute zu finden ist. Als eines der wenigen in der Natur vorkommenden fluorhaltigen Minerale zählt es mittlerweile zu den 30 von der EU festgelegten kritischen Rohstoffen, bei denen weiterhin starke Abhängigkeiten zu Ländern außerhalb der EU vorherrschen. Die Fluorchemie-Gruppe (FCG) nutzt Flussspat ausschließlich in der Form von Säurespat (> 98 % CaF2) zur Herstellung von Flusssäure (HF) und ist bei einer Jahresproduktion von ca. 24.000 t HF zum Teil auf Importe von außerhalb der EU angewiesen. Jedoch wird bereits ein Teil des Rohstoffbedarfs durch heimische Produktion …

Autor: Dipl.-Ing. Christian Zinnecker, Prokurist, Mitteldeutsche Fluorit GmbH, Ilmenau

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Bergbaubedarfsplanung

Abbau des Primärrohstoffs Braunkohle im Rheinischen Revier.Foto: Frenz

Das Bergrecht ist nach § 48 Abs. 2 Satz 2 BBergG explizit mit dem Raumordnungsrecht verknüpft. Letzteres hat danach eine wichtige Bedeutung für bergrechtliche Betriebsplanzulassungen. Im INSTRO-Reformgutachten wird eine stärkere Berücksichtigung von raumordnerischen Belangen gefordert – zu Recht? Das führt zu der Grundsatzfrage: Wie stark soll und darf die Rohstoffgewinnung überhaupt geplant werden – angesichts des Klimaschutzgebots und der anstehenden Umsetzung der aktuell in Revision befindlichen EU-Gebäudeeffizienzrichtlinie?

Autor: Prof. Dr. jur. Walter Frenz, Maître en Droit Public, RWTH Aachen University, Aachen

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Weniger CO2-Emissionen – mehr Umweltschäden? Erneuerbare Energien und Seltene Erden

Absetzbecken bei der Gewinnung von Seltenen Erden enthalten eine Vielzahl von toxischen Chemikalien und radioaktiven Elementen. Foto: Kevnmh/Wikimedia Commons

Um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zur Begrenzung des globalen Temperaturanstiegs auf 1,5 °C zu erreichen, sind massive Investitionen in erneuerbare Energien erforderlich. Der Übergang zu einem dekarbonisierten Energiesystem wird zu einem enormen Anstieg der Nachfrage nach Mineralien führen, insbesondere nach Metallen, Seltenen Erden (SEE) und Lithium, wodurch der Energiesektor zu einer wichtigen Kraft auf den Rohstoffmärkten wird. Mehr Bergbau als je zuvor wird erforderlich sein. Die weltweite Bergbauproduktion wird das Risiko großer Schäden erhöhen, wenn die Mineralien nicht so nachhaltig wie möglich abgebaut werden. Insbesondere der Abbau und die Verarbeitung von Seltenen Erden zur Herstellung von …

Autoren: Dr.-Ing. Olaf Drusche, Technische Hochschule Georg Agricola (THGA), Bochum, Prof. Dr. rer. pol. Jürgen Kretschmann, RWTH Aachen University, Aachen

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