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Grußwort der RAG-Stiftung

Bernd Tönjes
Vorsitzender des Vorstands
RAG-Stiftung, Essen

Mit dem Jahr 2018 endet nach über 200 Jahren der industrielle Steinkohlenbergbau in Deutschland. Dieses Ende ist für die deutschen Steinkohlenreviere zugleich auch ein Anfang, denn es beginnt eine neue Ära, die des Nachbergbaus. Auf Basis und im Rahmen der im Jahr 2007 getroffenen kohlepolitischen Verständigung zur Beendigung der subventionierten Steinkohlenförderung ist die RAG-Stiftung gegründet worden. Ihre Aufgabe ist es zum einen gewesen, die unternehmerische Steuerung einer sozialverträglichen Beendigung des RAG-Steinkohlenbergbaus zu gewährleisten sowie zum anderen den ehemaligen „weißen Bereich“ der RAG zu verselbständigen – daraus ist die Evonik Industries AG entstanden, heute einer der Global Player der Spezialchemie. Die daraus entstehenden Kapitalmarkt- und Beteiligungserlöse sind für den Aufbau eines privatwirtschaftlichen Stiftungsvermögens zu verwenden. Aus diesem Stiftungsvermögen werden – ohne die öffentlichen Haushalte zu belasten – künftig die Ewigkeitslasten des stillgelegten Steinkohlenbergbaus finanziert: Grubenwasserhaltung, Poldermaßnahmen, Grundwasserreinigung. Die operativen Aufgaben dafür übernimmt die Nachbergbau-RAG, die außerdem aus ihren Rücklagen die geordnete Stillsetzung der letzten Bergwerke und die zeitlich begrenzten Altlasten des schon stillgelegten Steinkohlenbergbaus – wie Bergschäden, Schachtsicherung oder Flächensanierung – bestreitet. Die RAG-Stiftung fördert darüber hinaus Bildung, Wissenschaft und Kultur in den Bergbauregionen, soweit sie mit dem deutschen Steinkohlenbergbau in Zusammenhang stehen. Dazu gehört neben den vielen Projekten der mit Blick auf die Verabschiedung des Steinkohlenbergbaus gestarteten Initiative „Glückauf Zukunft!“ etwa die Unterstützung des Deutschen Bergbaumuseums in Bochum als kulturelles Gedächtnis der deutschen Steinkohle oder der Technischen Hochschule Georg Agricola mit ihrem Forschungszentrum Nachbergbau. Alle angesprochenen Aufgaben erfordern – wie bisher – auch künftig eine wissenschaftliche Begleitung und dafür möglichst auch ein Fachmagazin als Darstellungsform dieser wissenschaftlichen Arbeit. Das ist bislang in bewährter und über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannter Weise die traditionsreiche Zeitschrift Mining Report Glückauf. Sie bleibt es auch noch über das Jahr 2018 hinaus.

Bernd Tönjes
Vorsitzender des Vorstands
RAG-Stiftung, Essen

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