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Vom Bergbau hinaus in die Welt: VISION ZERO und die Sieben Goldenen Regeln

Der 21. Weltkongress für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz, der Anfang September 2017 in Singapur abgehalten wurde, zeigte sich als wichtiger Wegpunkt für das Konzept VISION ZERO, dessen Sieben Goldene Regeln während der Tagung immer wieder zur Sprache gekommen sind. Singapur zeigte sich als idealer Gastgeber für diese Konferenz. Industrie und Experten waren gleichermaßen vertreten und Unternehmen der Region zeigten auf beeindruckende Weise, mit welcher Sorgfalt hier an der Umsetzung der vielschichten Ansätze zu VISION ZERO gearbeitet wird. Mit Unterstützung der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), der Internationalen Vereinigung für Soziale Sicherheit (ISSA) und des singapurischen Ministeriums für Arbeit, bescherte der Vorsitzende des Kongresses Ho Siong Hin den Teilnehmern eine unvergessliche Veranstaltung. Am Ende herrschte einstimmig die Meinung, dass VISION ZERO nicht nur eine Vision, sondern ein definitiv erreichbares Ziel darstellt. Mögliche letzte Zweifel Einzelner wurden schließlich von dem Neurowissenschaftler, Mediziner, Marathonläufer und Paralympics-Teilnehmer William Tan ausgeräumt, der mit seiner persönlichen Geschichte über das Meistern von Aufgaben sprach. Probleme sollten nicht als solche, sondern als Herausforderungen betrachtet werden – mit seinen Worten: „I-m-possible“. Es hätte kein besseres Schlusswort in Singapur geben können.

Autor: Peter Schrandt, Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie (BG RCI), Langenhagen

1  VISION ZERO – Die ISSA initiiert weltweite Kampagne für unfall- und gefahrenfreies Arbeiten

Fig. 1. Ho Siong Hin, President of the XXI World Congress on Safety and Health at Work in Singapore 2017, welcomed 4,000 prevention experts from all over the world. // Bild 1. Ho Siong Hin, Vorsitzender des 21. Weltkongresses für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz 2017, heißt 4.000 Experten aus aller Welt aus dem Bereich Prävention in Singapur willkommen. Photo/Foto: ISSA

Die internationale Vereinigung für soziale Sicherheit (ISSA) hat mit ihrer ersten weltweiten Kampagne eine Strategie veröffentlicht, mit der die Arbeitsbedingungen hinsichtlich Sicherheit, Gesundheit und Wohlbefinden wesentlich verbessert werden können (Bild 1). Das Präventionsprogramm „VISION ZERO“, geprägt durch seine „Sieben Goldenen Regeln“, war zunächst eine Idee der Bergbausektion der ISSA, ist nun aber für alle Branchen und weltweit verfügbar. Der Grundgedanke besteht darin, Unternehmen für Investitionen zu gewinnen, die zur Verbesserung von Gesundheit und Arbeitsmoral der Belegschaft beitragen, was nachweislich zu einer Verringerung der Unfall- und Krankheitszahlen führt (Bild 2).

Fig. 2. VISION ZERO has arrived on the international stage – ISSA’s new prevention strategy was visible in every facet of the congress and part of every keynote. VISION ZERO and the Seven Golden Rules found a huge support by all present international key stakeholders of prevention. // Bild 2. VISION ZERO tritt auf die inter-nationale Bühne – die neue Kampagne für Prävention der ISSA war der Grundgedanke des Kongresses in Singapur. Mit seinen Sieben Goldenen Regeln erlangte VISION ZERO ein hohes Maß an Unterstützung von allen Anwesenden. Photo/Foto: ISSA

Ist die Vorstellung eines Arbeitsumfelds ohne Unfall- und Gesundheitsrisiken überhaupt realistisch? „Ja“, sagt die ISSA während des Kongresses. IVSS-Präsident Joachim Breuer betonte: „-VISION ZERO lebt von dem Glauben daran, dass jeder Arbeitsunfall und jede Berufskrankheit die Folge definierbarer Vorgänge sind und nicht etwa zufällig auftreten. Wenn es eine Ursache gibt, kann diese auch beseitigt werden, um so Beeinträchtigungen durch die Arbeit zu vermeiden.“

Die Erreichung dieses Ziels erfordert allerdings eine systematische Integration von Arbeitsschutzmaßnahmen in allen Bereichen einer jeden beruflichen Tätigkeit, die weit über die bisher üblichen Maßnahmen hinausgehen. „Um die Unfallzahlen in der heute so komplexen und fordernden Arbeitswelt reduzieren zu können, müssen Unternehmen für Risiken am Arbeitsplatz sensibilisiert werden. Dies beginnt bereits damit, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem sich der Angestellte wohl fühlt.“, sagt ISSA-Generalsekretär Hans-Horst Konkolewsky. „Ein risikofreies Arbeiten ist damit nur möglich, wenn der Beseitigung von Gefahren jeder Art ausreichend Aufmerksamkeit entgegengebracht wird.“

2  Die Sieben Goldenen Regeln

Um den teilnehmenden Unternehmen die Umsetzung der Konzepte zu VISION ZERO zu erleichtern, wurden die Prinzipien in sieben Punkten, den sogenannten Sieben Goldenen Regeln, zusammengefasst. Dazu stehen auf der Website von VISION ZERO Checklisten und weiteres Material für interessierte Unternehmen zur Verfügung.

Die Sieben Goldenen Regeln wurden zunächst für die Bergbaubranche entwickelt. Hierfür kamen entsprechende Fachleute aus den Unternehmen, Behörden und Sozialverbänden zusammen. Schließlich konnte die Umsetzung bereits positive Ergebnisse zur Wirksamkeit der Maßnahmen zeigen, welche somit als wesentlicher Bestandteil dem Aufbau einer effektiven Unfallverhütung am Arbeitsplatz dienen können.

2.1  Die Maßnahmen zahlen sich aus

„Dass sich Investitionen in Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz auszahlen, ist bereits eine weithin bekannte Tatsache. Ebenso ist längst verstanden, dass sich die unternehmerischen Ziele deutlich besser erreichen lassen, wenn die Arbeiterschaft gesund und zufrieden mit ihrer Arbeit und dem entsprechenden Umfeld ist. Das spiegelt sich auch darin wieder, dass zahlreiche renommierte Unternehmen intensives Interesse an dem Konzept VISION ZERO bekunden.“, sagt Konkolewsky. Tatsächlich konnte gezeigt werden, dass Geld, das zunächst als Investition in die gewählten Schutzmaßnahmen einem Unternehmen abgeht, später mit mehr als dem doppelten Wert zurückfließen kann.

2.2  Unternehmen in aller Welt werden aktiv

Der Erfolg einer solchen Kampagne wächst mit der Beteiligung verschiedenster Partner – sowohl auf nationaler, als auch auf internationaler Ebene. Einige namhafte Einrichtungen und Unternehmen haben bereits ihre Teilnahme und Unterstützung zugesagt: die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die US-amerikanische Bundesbehörde für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz (OSHA), das singapurische Ministerium für Arbeit, die Abteilung für Internationales des US-Ministeriums für Arbeit (ILAB) sowie Siemens, Rolls Royce, Keppel Offshore & Marine und Boehringer Ingelheim.

Lars Hoffmann, verantwortlich für den Arbeitsschutz bei Siemens, betont: „Jeder sollte sich darauf verlassen können, alltäglich nach der Arbeit gesund und sicher zu Familie und Freunden zurückkehren zu können, was ein entsprechend sicheres Arbeitsumfeld voraussetzt. Sich um seine Mitarbeiter und auch die Umwelt zu sorgen, ist dabei vielmehr eine moralische Verantwortung, als das bloße Streben nach unternehmerischem Erfolg. Siemens nimmt seine soziale Verantwortung sehr ernst. Aber natürlich setzt ein Gelingen von VISION ZERO voraus, dass alle daran beteiligt werden, wenngleich die Vorgesetzten in der Pflicht stehen, den Stein ins Rollen zu bringen.“

Konkolewsky vermutet, dass zahlreiche weitere Unternehmen, Behörden und Organisationen der Kampagne beitreten werden. „Nur gemeinsam können wir unser Ziel erreichen, nämlich dass VISION ZERO Realität wird und Millionen von Arbeitnehmern gesünder und sicherer arbeiten und ihr Leben gestalten können.“

2.3  Der Arbeitsplatz der Zukunft und die Folgen für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz

Fig. 3. ILO Director General Guy Ryder explained the latest figures in work-related accidents and disease worldwide, showing a vast need for improvement. // Bild 3. ILO-Generaldirektor Guy Ryder stellt die aktuellen internationalen Zahlen zu arbeitsbedingten Gesundheitsschäden vor, die einen deutlichen Bedarf an Verbesserung aufzeigen. Photo/Foto: ISSA

Ein Hauptaugenmerk des Kongresses war auch die Entwicklung von Unfallzahlen und deren Vergleich zwischen Ländern, Branchen und den früher erstellten Prognosen, die von der WHO und der ILO zusammengetragen wurden (Bild 3). Nach letzten Schätzungen wird die Zahl tödlich endender Arbeitsunfälle im Jahr 2017 bei 380.500 liegen und damit die Prognose des Jahres 2014 mit 341.373 derartigen Unfällen deutlich übersteigen. Die Anzahl an Arbeitsunfällen, die einen Arbeitsausfall von mindestens vier Tagen bedeuten, wird entgegen der Prognose von 302 Mio. mit nunmehr 374 Mio. angenommen. Auch die Sterbezahlen infolge von Berufskrankheiten werden mit 2,4 Mio. die Prognose von 1,98 Mio. Fällen deutlich übersteigen. Die geschätzte Anzahl von 666.000 Diagnosen zu arbeitsbedingtem Krebs wird mit den zuletzt für das Jahr 2017 prognostizierten 742.000 Fällen ebenfalls deutlich gestiegen sein.

3  Beiträge aus aller Welt zum Thema VISION ZERO auf dem Bergbau-Symposium der ISSA

Insgesamt 34 exzellente Beiträge über die Umsetzung von Arbeitssicherheitsmaßnahmen wurden zur Veröffentlichung auf dem Symposium “Management of OSH in the mining sector: Seven golden rules in mining” eingereicht. Für die zwei zur Verfügung stehendenden Vortragsstunden wurden die Berichte so ausgewählt, dass möglichst viele Nationen vertreten sind, um dem Publikum ein breites Spektrum an Eindrücken geben zu können. Die Vortragenden berichteten über ihre Erfahrungen bei der Umsetzung der Sieben Goldenen Regeln, wobei jede einzelne der Regeln entsprechende Aufmerksamkeit erfuhr (Bild 4).

Fig. 4. ISSA Mining President Ulrich Meesmann explained how the Seven Golden Rules, the key topic in Singapore, started in the mining industry. // Bild 4. ISSA-Mining Präsident Ulrich Meesmann erklärte die Sieben Goldenen Regeln und berichtete von ihren Anfängen in der Bergbaubranche. Photo/Foto: ISSA

4  VISION ZERO auf der Erfolgsspur

Fig. 5. As a central event of the World Congress combining different views on solutions towards VISION ZERO, the Technical Session 1 attracted a huge audience. // Bild 5. Ein zentrales Element des Kongresses in Singapur stellte die Technische Tagung 1 dar, welche die verschiedenen Ansätze von VISION ZERO zusammenführte und sich großer Aufmerksamkeit erfreute. Photo/Foto: ISSA

Auf der Technischen Tagung der ISSA wurde VISION ZERO aus unterschiedlichen Blickwinkeln, nämlich aus Sicht der verschiedenen Interessengruppen wie Industrie, Forschung, Versicherungen und Behörden betrachtet (Bild 5). Walter Eichendorf moderierte die Veranstaltung und zeigte, wie sich VISION ZERO im Bereich Verkehrssicherheit entwickelt hat und auf vergangenen Kongressen immer wieder zur Sprache kam. Außerdem wurde deutlich gemacht, welche Rolle die ILO in der Verwaltung des „VISION ZERO Fund“ spielt und wie die ISSA weltweit um die Umsetzung der entwickelten Strategien bemüht ist sowie auf internationaler Ebene Unternehmen von ihren Konzepten überzeugt.

Fig. 6. VISION ZERO ambassador Michael López-Alegría, former commander of the ISS spoke about the importance of VISION ZERO. // Bild 6. Botschafter von VISION ZERO, Michael López-Alegría, ehemaliger Kommandant der ISS, berichtete über die Bedeutung des Konzepts. Photo/Foto: ISSA

Bekannte Persönlichkeiten, wie etwa der frühere NASA-Astronaut und Kommandant der Internationalen Raumstation ISS Michael López-Alegría (Bild 6), haben bereits ihre Unterstützung als Botschafter für VISION ZERO zugesagt. López-Alegría meint: „VISION ZERO ist eine sehr effektive Lösung, um Gesundheit und Wohlbefinden zu gewährleisten. Das gilt natürlich für die Erde genauso, wie für den Weltraum. Risikobewertung, das Treffen von Vorbereitungen und Sicherheitsübungen waren immer wichtige Bausteine, um eine sichere Rückkehr zur Erde zu gewährleisten. Gerade mit Führungsverantwortung muss man sich eines immer wieder klarmachen: Die Sicherheit kommt getreu dem Motto „safety first“ immer zuerst. Deswegen war die Frage nach der Sicherheit immer mein erster Gedanke – bei jeder Entscheidung, die ich treffen musste, egal ob im All oder auf der Erde.“

4.1  VISION ZERO aus Unternehmersicht

Patrick Murphy, verantwortlich für den Bereich Arbeitssicherheit, Umwelt- und Gesundheitsschutz bei Origin Energy und Vorsitzender des Safety Institute of Australia, erklärte den Anwesenden, warum Unternehmen in VISION ZERO investieren sollten.

Darüber hinaus bekannten sich drei namhafte Geschäftsführer zu VISION ZERO und vermittelten ihren Standpunkt zur Führungsverantwortung, festgeschrieben in der ersten der Sieben Goldenen Regeln, und beschrieben den Erfolg ihrer Unternehmen darin, das Gefahrenpotential am Arbeitsplatz zu vermindern:

  • Wong Chit Sieng, CEO bei Singapore Power, Singapur,
  • José Raúl González, CEO bei Grupo Cementos Progreso, Guatemala, und
  • Brian Long, Leiter der Arbeitsgruppe Safety and Sustainability bei Lendlease, Australien.

Sieng zeigte den Weg seines Unternehmens auf, der über zahlreiche Sicherheitsbegehungen und -inspektionen, Meetings und der Definition individueller Sicherheitsvorgaben letztlich zu einer beachtlichen Reduzierung der Unfallzahlen führte. „Sicherheit geht bei uns immer vor. Jedes Leben ist einzigartig und schützenswert. Jeder Unfall ist vermeidbar. Wir halten ein hohes Niveau an Sicherheit und streben nach vollkommener Unfallfreiheit.“

González beeindruckte das Publikum mit Statistiken zu den beachtlich niedrigen Unfallzahlen aus seinem Unternehmen. Neben regelmäßigen Besichtigungen von Anlagen spielte bei Grupo Cementos Progreso auch die Einstellung der Führungspersonen und des Managements eine entscheidende Rolle und trug so zum Erfolg bei. Bestätigt wurde der Erfolg schließlich durch regelmäßig erteilte Auszeichnungen, wie dem Zertifikat „Great Place to Work“, dem „International Safety Award“ des British Safety Council (2016, 2017) und der Einstufung als „World’s Most Ethical Company“ in drei aufeinander folgenden Jahren.

Auch Long berichtete über seine Erfahrungen aus der Sicht einer Führungsposition mit der Umsetzung von Sicherheits- und Gesundheitsschutzmaßnahmen, die in seinem Unternehmen zu konsequent sinkenden Unfallzahlen führten, wobei seit dem Jahr 2013 kein einziger tödlicher Arbeitsunfall mehr zu verzeichnen war. Dabei muss sich seinen Worten nach die Führungsriege mit den Methoden für eine unfallfreie Arbeitswelt identifizieren können. Für den Fall, dass jemand aus einem anderen Unternehmen mit den gleichen Sicherheitszielen um Rat fragt, welche Maßnahmen sinnvoll und wie diese umzusetzen seien, fasste Long seine Erfahrungen in sechs konkrete Punkte zusammen:

  • Begeistere andere von deinem Vorhaben und überzeuge sie von deiner Vision.
  • Alle Verantwortlichen müssen sich der Sache gegenüber verpflichtet fühlen.
  • Tödliche und beinahe tödliche Arbeitsunfälle stehen zunächst im Vordergrund.
  • Sei bereit für Veränderungen, auch kurzfristig.
  • Nutze das Wissen und die Fähigkeiten aller Beteiligten.
  • Sei demütig und aufmerksam.

4.2  Strukturierung als Perspektive

Als zweite Gruppe berichteten Vertreter aus Forschung, Politik und Gewerkschaften, von gemeinnützigen Organisationen und Vesicherungen von ihren Erfahrungen in der Umsetzung von VISION ZERO:

  • Cristian Moraga Torres, Generaldirektor bei Mutual for Safety CChC, Chile, vertritt die Interessen der Einrichtungen für soziale Sicherheit;
  • Cameron Mustard, Präsident und leitender Wissenschaftler am Institut für Arbeit & Gesundheit in Ontario, Kanada, vertritt die Interessen der Einrichtungen für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz und
  • Ho Siong Hin, Beauftragter für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz des Ministeriums für Arbeit, Singapur, vertritt die Positionen der Regierung.

Moraga Torres zeigte auf, wie Mutual die Konzepte von VISION ZERO als Bezug zum Erreichen höherer Arbeitssicherheit nutzte. Die Regeln seien deutlich formuliert und einfach umsetzbar und damit für nahezu alle Arten von Unternehmen und unabhängig von deren Größe oder Umsatz anwendbar.

Mustard zeigte an einem Beispiel aus der Energieversorgungsbranche in Kanada, der etwa 50.000 Arbeitnehmer angehören, wie die Anzahl an Arbeitsunfällen mit dadurch bedingter Ausfallzeit in einem Zehnjahreszeitraum von 1.100 auf 390 reduziert werden konnte.

Die Unterstützung, die Singapur der Kampagne von VISION ZERO entgegenbringt und die sich auch auf dem Kongress widerspiegelte, hat zuletzt Siong Hin verdeutlicht.

4.3 VISION ZERO: Unterstützen und Voranbringen

Die nächsten Schritte der Kampagne zu VISION ZERO wurden in der Session „VISION ZERO: Unterstützen und Voranbringen“ erörtert. Shelly Frost, Beauftragte für strategisches Wachstum bei der IOSH (Vereinigtes Königreich) und Helmut Ehnes, Präventionsleiter der Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie (BG RCI) äußerten ihre Meinung zu VISION ZERO. Beide sind Vorstandsmitglieder von ISSA-Sektoren und haben den Erfolg der Organisation mit neuen Ideen und Außenarbeit wesentlich vorangetrieben. Sie verwiesen auch auf weitere Veranstaltungen wie etwa in Thailand und Deutschland im September und Oktober diesen Jahres, auf denen VISION ZERO in regionalen Projekten gestartet werden sollte.

Fig. 7. The mind behind the Seven Golden Rules: ISSA Mining’s Helmut Ehnes (left) explained what motivation led to the concept that is gaining a vast momentum in Singapore. // Bild 7. Der Begründer der Sieben Goldenen Regeln: Helmut Ehnes (l.) erklärt die Entwicklung der Sieben Goldenen Regeln, die so zahlreich zu positiver Resonanz auf dem Kongress in Singapur führten. Photo/Foto: ISSA

Ehnes sprach außerdem über die Anfänge von VISION ZERO und den Sieben Goldenen Regeln (Bild 7): Als er auf das Thema Prävention auf der Tagung zur National Safety Week in Vietnam im Jahr 2012 angesprochen wurde, versuchte er die Grundsätze der Unfallverhütung mit möglichst einfachen Worten und einfachen Beispielen so zu formulieren, dass neben Fachleuten auch Arbeitgeber die Zusammenhänge verstehen könnten. Die positive Rückmeldung darauf bestätigte schließlich, dass die Strategie aufgeht.

5  Nächster Halt auf dem Weg zur Unfallfreiheit: Kanada

Der 22. Weltkongress für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz findet im Jahr 2020 in Kanada statt.

Autor: Peter Schrandt, Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie (BG RCI), Langenhagen

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