Home » Archiv Kurznachrichten » Kurznachrichten 2021 » Kurznachrichten Ausgabe 03_2021 » Energiezukunft in Herne nimmt Gestalt an
Bild 1. Steinkohlenkraftwerk der STEAG in Herne. Foto: STEAG/Bernhard Fischer

Energiezukunft in Herne nimmt Gestalt an

Am traditionsreichen Standort Herne der STEAG GmbH, Essen, entsteht zurzeit ein hochmodernes Gas- und Dampfturbinenkraftwerk (GuD), das den bisher dort betriebenen Steinkohlenblock im Verlauf des nächsten Jahres ersetzen wird (Bild 1). Das neue GuD Herne, das die STEAG gemeinsam mit Partner Siemens betreiben wird, zählt zu den flexibelsten, effizientesten und damit ressourcenschonendsten Kraftwerken seiner Art weltweit. Den Steinkohlenblock, der 1989 ans Netz ging, hat die STEAG zur endgültigen Stilllegung angemeldet.

Ziel ist es, den Kraftwerksblock zu einem erdgasbefeuerten Heizkessel umzubauen. Dieser soll künftig zur Besicherung der Fernwärmeversorgung im Herzen des Ruhrgebiets dienen. Wenn das neue GuD Herne 2022 in den kommerziellen Dauerbetrieb geht, wird der alte Kraft-Wärme-Kopplungs-(KWK-) Steinkohlenblock am selben Standort Geschichte sein. „Mit der GuD-Anlage, die ebenfalls nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung Strom und Wärme zugleich erzeugt, sorgen wir auf deutlich umweltschonendere Weise für die sichere Versorgung und die Stützung des Energiesystems“, sagt Ralf Schiele, der als Geschäftsführer der STEAG die Bereiche Markt und Technik verantwortet. Und weiter: „STEAG baut in Herne die Energiezukunft und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung und zum Gelingen der Energiewende in der Region, denn mit dem Umstieg auf Erdgas werden sich die CO2-Emissionen in etwa halbieren.“

Die STEAG plant am Standort Herne sogleich auch den zweiten Schritt in Sachen nachhaltige CO2-Einsparungen. „Wir werden auch die Anlagen, die in Zukunft zur Besicherung der Wärmeversorgung dienen, auf einen emissionsärmeren Brennstoff umstellen“, so Schiele. Dazu plane die STEAG, den bisherigen Steinkohlenblock Herne 4 zu einem erdgasbefeuerten Heizkessel umzurüsten.

Voraussetzung dafür, dass sich die notwendigen Arbeiten in den laufenden Zeitplan für Bau und Inbetriebnahme des GuD Herne einfügen, ist eine Erlaubnis zur endgültigen Stilllegung des bisherigen Steinkohlenblocks durch den Übertragungsnetzbetreiber Amprion. „Da einer solchen Entscheidung umfangreiche Prüfungen u. a. der Systemrelevanz der stillzulegenden Anlage vorausgehen, hat STEAG heute bei Amprion einen entsprechenden Antrag gestellt, um perspektivisch im kommenden Frühjahr handlungsfähig zu sein“, erläutert Schiele.

Sobald die Zustimmung des Netzbetreibers zur endgültigen Stilllegung vorliegt, kann die STEAG nach der Heizperiode 2021, also im Frühjahr 2022, an die Umsetzung der Planungen gehen. „Mit der GuD Herne und dem Umbau von Herne 4 auf Erdgas wird die heute schon klimafreundliche Wärmeversorgung von rechnerisch rd. 275.000 Haushalten im Herzen des Ruhrgebiets noch einmal spürbar emissionsärmer“, so Michael Straus, Sprecher der Geschäftsführung der STEAG Fernwärme GmbH.

In Sachen Ressourceneffizienz und Klimaschonung kommt hinzu, dass mit einem möglichen anteiligen Umstieg der Befeuerung auf grünen Wasserstoff die CO2-Emissionen am Standort Herne in Zukunft noch weiter reduziert werden können.

Auch mit Blick auf den Wirtschaftsstandort Ruhrgebiet sind die Umrüstungspläne der STEAG für den alten Steinkohlenblock in Herne eine gute Nachricht. Denn damit fällt die Anzahl der Arbeitsplätze, die auch nach dem Umstieg von Steinkohle auf Erdgas am Standort langfristig erhalten bleiben wird, noch einmal größer aus. „Herne ist und bleibt ein qualifizierter Energieknotenpunkt, an dem die Energiewende für Deutschland gestaltet wird. Das ist eine gute Nachricht in Sachen Umweltschutz in unserer Stadt und in der ganzen Region“, sagt Hernes Oberbürgermeister Frank Dudda.

Zugleich sind die Projekte in Herne Ausdruck und Symbol des konsequent vorangetriebenen Transformationsprozesses der STEAG insgesamt: „Wir sind seit mehreren Jahren erfolgreich und mit zunehmender Geschwindigkeit dabei, das Unternehmen auf die Wachstumsmärkte der Energiezukunft auszurichten“, sagt Joachim Rumstadt, Vorsitzender der STEAG-Geschäftsführung, und ordnet die umweltschonenden Umrüstungen am Standort Herne in einen größeren Zusammenhang ein.

„Ob im Bereich der Wasserstoffwirtschaft, der regenerativen Energieerzeugung und -belieferung, der Speichertechnik, der Wärmeversorgung, der Planung und Umsetzung maßgeschneiderter Dekarbonisierungs- und Effizienzlösungen für Industriekunden oder beim Bau und Betrieb von dezentralen Erzeugungsanlagen oder Großkraftwerken wie in Herne – STEAG bringt stets ein über mehr als acht Jahrzehnte gewachsenes Know-how in Sachen Energie ein“, sagt Joachim Rumstadt.

Dies mache STEAG zu einem aktiven und erfolgreichen Mitgestalter der Energiewende insbesondere auch in Deutschland. „Denn“, so fasst Joachim Rumstadt zusammen, „gerade die Projekte in Herne erfüllen beinahe idealtypisch die Anforderungen für eine zukunftsweisende Energieversorgung: Sie garantieren Versorgungssicherheit, sind wirtschaftlich, ressourceneffizient und damit umweltverträglich.“ (STEAG/Si.)

Online_Abonnement