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Fig. 1. The BEUMER pipe conveyor is completely free of dust at a height of 6 m. // Bild 1. Der BEUMER Pipe Conveyor transportiert das Material absolut staubfrei in einer Höhe von 6 m. Photo/Foto: BEUMER

Pipe Conveyor der BEUMER Group sorgt im Hafen von Callao/Peru für staubfreien Transport von Erzkonzentraten

Transportadora Callao S.A., Betreiber eines Spezialverladeterminals im Hafen von Callao/Peru, setzt auf einen Pipe Conveyor der BEUMER Group, Beckum, um Zink-, Kupfer- oder Bleikonzentrate verschiedener Bergbaufirmen vom Lager zum Terminal zu befördern (Bild 1). Der rd. 3.000 m lange Förderer passt sich mit seiner dreidimensionalen Kurvengängigkeit der Streckenführung an. Das System verhindert den Kontakt der Konzentrate mit der Umwelt und fördert sie staubfrei zu den Schiffsladeräumen. Die BEUMER Group übernahm das Engineering, die Lieferung sowie den Stahlbau, überwachte die Montage und nahm den Pipe Conveyor in Betrieb.

Callao grenzt direkt an den Pazifischen Ozean. Hier befindet sich nicht nur der größte Flughafen des Landes, sondern auch einer der bedeutendsten Fischerei- und Handelshäfen Südamerikas. In diesem Hafen ist ein modernes Schiffsbeladeterminal für Erzkonzentrate entstanden. Betreiberin ist die Transportadora Callao S.A.

Etwa 75 % der Im- und Exporte Perus, eines der wichtigsten Bergbauländer weltweit, werden in Callao bewältigt. Um die steigende Nachfrage noch effizienter erfüllen zu können, beschloss die peruanische Regierung, den Hafen auszubauen. Neben weiteren Lagerhallen umfassten diese Pläne auch das modernste und größte Schiffsbeladeterminal im Land. Aber noch etwas sollte geändert werden: die Art und Weise, wie die Rohstoffe zu den Schiffsbeladeplätzen gelangen. Bis zum Bau des Spezialterminals wurden LKWs eingesetzt, um die Konzentrate von den Lagern zum Hafenterminal zu transportieren.

Die Minen in Zentralperu befördern ihre Konzentrate zu den Lagern, die sich in einer Entfernung von etwa 3 km vom Hafen befinden. Daher war eine absolut sichere Verbindung für den Materialtransport erforderlich, durch die eine Emission von Partikeln in die Atmosphäre vermieden wird. Schließlich fiel die Entscheidung auf den Pipe Conveyor der BEUMER Group.

Der geschlossene Transport durch den Pipe Conveyor schützt nicht nur die Umwelt vor schädlichen Einflüssen durch die Verunreinigung mit Bleikonzentrat während des Transports. Es werden auch große Distanzen überbrückt und sehr enge Kurvenradien ermöglicht. Wegen der Kurvengängigkeit dieses Gurtförderers sind – abhängig von der Länge des Förderers und der verfügbaren Kurvenradien – wesentlich weniger oder keine Übergabetürme nötig. Der Anwender spart so Kosten und die BEUMER Group kann das System an individuelle Streckenführungen anpassen. Eingesetzt werden zugfeste und langlebige Fördergurte. Um die optimale Gurtausführung zu ermitteln, nutzen die Ingenieure verschiedene Berechnungsprogramme. Damit analysieren sie Zugkräfte oder auch Kräfte, die durch Beschleunigung und Verzögerung entstehen. Ermittelt werden auch die möglichen Kurvenradien. Die BEUMER Group liefert dazu für jedes Projekt maßgeschneiderte Machbarkeitsstudien und Wirtschaftlichkeitsberechnungen. Ein weiterer Vorteil ist die geringe Geräuschemission der gesamten Anlage. Dafür sorgen spezielle Tragrollen, geräuscharme Lager und die Wahl der richtigen Fördergeschwindigkeit. Geräuschmessungen entlang des Pipe Conveyors haben durchgehend Werte ergeben, die weit unter den erlaubten Grenzwerten liegen.

Die BEUMER Group lieferte und installierte einen Pipe Conveyor mit einem Achsabstand von 3.195 m. Aufgrund der Anlagenplanung und der geforderten Förderleistung wurde er mit einem Durchmesser von 400 mm dimensioniert. Der Förderer transportiert 2.300 t/h bei einer Geschwindigkeit von 4,5 m/s und wird von drei Motoren mit je 650 KW Leistung angetrieben. Das System ist mit Filtern, Abstreifern, einem Entstaubungs- und einem Steuerungssystem für die Anlage ausgerüstet. Die BEUMER Group übernahm das Engineering und die Automation, lieferte den Stahlbau und alle erforderlichen Komponenten. Die Baustellenleiter überwachten die Montage und nahmen die Anlage in Betrieb.

Fig. 2. The Pipe Conveyor ends at the transfer tower, where the material is transferred to the ship loading system. // Bild 2. Der Pipe Conveyor endet am Übergabeturm, von dem aus das Material an die Schiffsbeladeanlage übergeben wird. Photo/Foto: BEUMER

Fig. 2. The Pipe Conveyor ends at the transfer tower, where the material is transferred to the ship loading system. // Bild 2. Der Pipe Conveyor endet am Übergabeturm, von dem aus das Material an die Schiffsbeladeanlage übergeben wird. Photo/Foto: BEUMER

Der Prozess läuft nahezu störungsfrei und vor allem sicher. LKW und Züge liefern die Erzeugnisse der Bergbaufirmen von den Minen zu den Erzlagern, von denen aus sie dann der Open-Access-Station zugeführt werden. Dort werden die Konzentrate von einem 43 m langen Zuführband aufgenommen, das diese in einer Höhe von 6 m an den Pipe Conveyor übergibt. Ein Entstaubungssystem sorgt dafür, dass bei diesem Vorgang kein Material freigesetzt wird. Am Streckenende verläuft das Fördersystem im Marinehafen von Callao am Meer entlang bis zum Übergabeturm (Bild 2). Dort öffnet sich der Gurt automatisch. Er gibt das Material auf einen weiteren Gurtförderer, der das Erz zur Schiffs-beladeanlage befördert.

Dieses System, das seit 17 Monaten in Betrieb ist, hat eine Steigerung der Geschwindigkeit von 500 % bei der Verladung von Konzentraten bewirkt und die Wartezeiten der Schiffe bis zur Beladung um mehr als 80 % verringert. Diese Vorteile führen zu Einsparungen bei den Exporteuren und verbessern die Wettbewerbsfähigkeit der Bergbauindustrie in Peru.

Further information/Weitere Informationen:
Beumer Group GmbH & Co. KG
www.beumergroup.com

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