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Bild 2. Der Muldengurtförderer führt durch unwegsames Gebiet und über instabilen Untergrund. Photo: BEUMER

RopeCon® transportiert Kalkstein über den Baumkronen von Guatemala

Die Gegend in der Nähe des Dorfs San Juan Sacatepéquez im Südosten von Guatemala ist hügelig und bewaldet. Der Zementhersteller Cementos Progreso, S. A. plante dort den Bau eines neuen Zementwerks. In diesem Zusammenhang wurde u. a. auch eine Lösung für den Transport von Kalkstein und Mergel vom Brecher zum Werk benötigt. Das Unternehmen entschied sich für einen RopeCon® um die Strecke von ca. 1,6 km und den Höhenunterschied von knapp 200 m zu überwinden. Dieses System ist für das hügelige Gelände und die Querung von bewaldeten Flächen bestens geeignet (Bild 1).

Ungefähr 35 km von der Hauptstadt Guatemala Stadt entfernt liegt das Zementwerk San Gabriel. Das guatemaltekische Unternehmen Cementos Progreso S. A. produziert hier 2,2 Mio. t/a an Zement für den Bedarf des lokalen Markts. Der dafür benötigte Rohstoff Kalkstein wird in einem Abbaugebiet gewonnen, das sich an einer ca. 200 m niedriger gelegenen Stelle befindet als das Zementwerk selbst. Zwischen dem beim Abbaugebiet positionierten Brecher und dem Werk erstrecken sich ca. 1,6 km und hügeliges, bewaldetes Gebiet.

Mit dem Einsatz des RopeCon® für den Transport zwischen Brecher und Weiterverarbeitung kann die Strecke trotz der schwierigen Topografie in einer geraden Linie überwunden werden. An der steilsten Stelle bedeutet das eine Neigung von 22°. Durch die spezielle RopeCon® Technologie, bei der in regelmäßigen Abständen Achsen mit Laufrädern angebracht sind, konnte diese Neigung ohne den Einsatz von zusätzlichen Stollen realisiert werden.

Das System benötigt auf der gesamten Strecke nur vier Stützen. Durch die langen Spannfelder zwischen den Stützen wird der Platzbedarf am Boden stark reduziert. Der Eingriff in die Vegetation kann somit auf wenige Punkte minimiert werden und die Strecke stellt kein unüberwindbares Hindernis für Tier und Mensch dar.

Der RopeCon® hat inzwischen seinen Betrieb aufgenommen. Das Material wird über ein Zuführförderband auf den RopeCon® geladen und in der Entladestation über eine eingehauste Schurre abgegeben. Stündlich werden 2.100 t an Kalkstein und Mergel befördert, um den Bedarf für die Zementproduktion zu decken.

RopeCon® ist eine vom österreichischen Seilbahnhersteller Doppelmayr, Wolfurt, entwickelte Kombination von Gurtförderer und Seilbahntechnologie. Das System, das die Vorteile von beiden Technologien verbindet, ist aktuell für die verschiedensten Materialtransportanforderungen im Einsatz. Es besteht im Wesentlichen aus einem endlosen, quersteifen Flachgurt mit Wellkanten, der über Trommeln an den Endpunkten angetrieben bzw. umgelenkt wird. Der Gurt ist in regelmäßigen Abständen mit Achsen versehen, die ihn tragen. An den Enden dieser Achsen befinden sich Laufräder, die sich auf einer Fahrbahn aus fix abgespannten Tragseilen fortbewegen und so den Gurt führen. Die drei Tragseilpaare, welche die Streckenkonstruktion des Systems bilden, werden mit Stützen vom Boden abgehoben. Das System benötigt somit wenig Platz auf dem Boden und ist bestens für schwieriges Gelände und das Überwinden von Hindernissen geeignet.

Weitere Informationen:
Doppelmayr Transport Technology GmbH
www.doppelmayr-mts.com

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