Nach dem Ende des Steinkohlenbergbaus und kurz vor dem Auslaufen des Braunkohlenbergbaus entwickelt sich Nordrhein-Westfalen zunehmend vom bedeutenden Bergbauland zu einem Nachbergbauland. Die Region nutzt ihre umfangreiche Erfahrung und ihr innovatives Wissen, um die Spuren des intensiven Rohstoffabbaus zu erfassen und zu managen …
Der direkte Austausch mit Fachleuten im Rahmen von Diskussionsrunden und informellen Gesprächen ermöglichte den Studierenden nicht nur neue Perspektiven, sondern auch erste Kontakte für Praktika oder Abschlussarbeiten sowie zu potentiellen zukünftigen Arbeitgebern. Foto: Jason Rittmeyer/Bezirksregierung ArnsbergDie Zeit, in der an der Bochumer Bergschule Steiger und andere Grubenbeamte ausgebildet wurden, ist lange vorbei. Durch den Wandel des Nachbergbaus ist heute in den traditionellen Gebäuden die Technische Hochschule Georg Agricola (THGA) beheimatet, die Fachkräfte auf neue Herausforderungen unserer Zeit vorbereitet und sich den Aufgaben des Nachbergbaus stellt. Am Austragungsort der Nachbergbauzeit NRW 2025 trafen unterschiedliche Generationen aufeinander – passend zum diesjährigen Motto „Digitalisierung trifft Tradition“. Auf Initiative des Forschungszentrums Nachbergbau (FZN) der THGA und der Bezirksregierung Arnsberg sind …
Autoren: Max Kersten B. Sc., Jule Gleba B. Sc., Jennifer Albrecht B. Eng., Research Center of Post-Mining (FZN), TH Georg Agricola University (THGA), Bochum/Germany
Drohnen als Instrument nachbergbaulicher Umwelt- und Geomonitoringanwendungen
Vergleich der räumlichen Auflösung von offenen Orthophotos (l.) und selbst hergestellten Drohnen-Orthophotos (r.). Faktisch ist die GSD und damit die Bildschärfe noch erheblich besser als in der hier gezeigten Auflösung. Im Zoom würden sich einzelne Blätter der Weiden-Baumgruppe abbilden. Quellen: Geobasis.NRW WMS (l.), Eigener Entwurf (r.)Der Beitrag ist eine teilweise Verschriftlichung des Eröffnungsvortrags zur Tagung Nachbergbauzeit in NRW 2025, die am 20. März 2025 in Bochum stattfand (1). Er zeigt ein Portfolio aus dem Forschungsumfeld des Forschungszentrums Nachbergbau (FZN) der Technischen Hochschule Georg Agricola (THGA) in Bochum. Die Ergebnisse sind eine Teamleistung. Es handelt sich um Anwendungen und Ergebnisse aus dem Bereich „Geomonitoring im Alt- und Nachbergbau“. Daher wird im Wesentlichen auf Publikationen des Teams verwiesen.
Autor: Dr. rer. nat. Bodo Bernsdorf, Forschungszentrum Nachbergbau (FZN), Technische Hochschule Georg Agricola (THGA), Bochum
Entwicklung und Evaluierung eines interaktiven Tools zur Multi-Gefahrenanalyse in europäischen Nachbergbau-Regionen
Prozess der Multi-Risiko-Bewertung. Die vorverarbeiteten Daten werden in der Modell- und Geodatenbank gespeichert und gerastert. Anschließend werden die drei Risikofaktoren sowie der Multi-Risiko-Wert für jede Rasterzelle berechnet, woraus spezifische Handlungsempfehlungen abgeleitet werden. Quelle: FZNDie Schließung von Stein- und Braunkohlenbergwerken kann zu langfristigen Umweltrisiken und sozioökonomischen Problemen führen. Das europäische Projekt „Post-Mining Multi-Hazards Evaluation for Land-Planning“ (POMHAZ), das vom Research Fund for Coal and Steel (RFCS) finanziert wird, zielt darauf ab, das methodische Wissen für Multi-Gefahren-Analysen auf der Ebene von Bergbaurevieren zu erweitern und die Gefahrenbewertung und das Risikomanagement in ehemaligen Bergbauregionen zu verbessern. Diese Forschungsarbeit schlägt einen neuartigen Ansatz vor, der eine multidisziplinäre Methodik zur Integration historischer, geologischer, topografischer, ökologischer und sozioökonomischer Daten einsetzt. Der Zweck dieser Integration besteht darin, die Stakeholder auf verschiedenen Entscheidungsebenen zu unterstützen. Zu diesem Zweck wurde ein räumliches Entscheidungsunterstützungssystem (spatial Decision Support System – sDSS) entwickelt …
Autoren: Dr.-Ing. Benjamin Haske, Vinicius Inojosa M. Sc., Forschungszentrum Nachbergbau (FZN), Technische Hochschule Georg Agricola (THGA), Bochum
Umweltauswirkungen von Bergbauhinterlassenschaften. Quelle: REMINDNETSowohl weltweit als auch in Europa gibt es zahlreiche Hinterlassenschaften des Bergbaus. Von ihnen können entsprechende Gefährdungen für Mensch und Umwelt ausgehen. Unsachgemäß geschlossene oder verlassene Bergwerke stellen damit für Regierungen, Gemeinden und Bergbauunternehmen ein schwieriges Erbe dar. Sowohl die Schließung aktueller als auch ehemaliger Bergwerke erfordern Kenntnisse und Methoden, um eine erfolgreiche Sanierung zu gewährleisten. Jedoch fehlt es häufig an entsprechendem Wissen und Praktiken beim Umgang mit diesen Altlasten. Daher haben sich Natur-, Geo-, Ingenieur-, Sozial- und Geisteswissenschaftler sowie Ökonomen aus Hochschulen und Forschungseinrichtungen sowie Experten aus Behörden, Unternehmen und NGOs zu dem pan-europäischen Netzwerk REcovery MINing District NETwork (REMINDNET) zusammengeschlossen, um den internationalen Wissensaustausch zu fördern und eine gemeinsame …
Autor: Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Wirt.Ing. Stefan Möllerherm, Forschungszentrum Nachbergbau (FZN), Technische Hochschule Georg Agricola (THGA), Bochum
Erfassung historischer Betriebsstätten unter dem Aspekt des Bodenschutzes am Beispiel des Bergwerksfelds Callerstolln
Ermittelte Altstandorte und Altablagerungen sowie vermutete und ermittelte Betriebsgrenzen sowie der ehemalige Verlauf der Drahtseilbahn. Eine weitere Bleihütte, der „Bleihammer Schließenmaar“, wurde nördlich der Schachtanlage Gottessegen, rein nachrichtlich als Altablagerung mit aufgenommen. Quelle: Bezirksregierung ArnsbergDas Dezernat 63 der Abteilung Bergbau und Energie in NRW der Bezirksregierung Arnsberg in Dortmund erfasst nach Maßgabe des Landesbodenschutzgesetzes NW (LBodSchG) landesweit ehemalige, historische Betriebsstätten des Bergbaus. Die erhobenen industriehistorischen Daten werden in einem Kataster archiviert, dem sogenannten Alt- und Verdachtsflächen-Katalog (BAV-Kat). Ziel ist die Ermittlung von Informationen zu möglichen Bodenveränderungen/-belastungen durch stillgelegte bergbauliche Betriebsstätten wie Altablagerungen, beispielsweise Halden (Aufschüttungen) und Verkippungen oder Altstandorte, beispielsweise ehemalige Tagesanlagen von Kokereien oder Förderstandorte. Die Vorgehensweise bei der Erfassung einer historischen Betriebsstätte wird nachfolgend am Beispiel des Bergwerksfelds Callerstolln in der Nordeifel aufgezeigt …
Autoren: Dr. Laura Jonas, Umweltamt der Stadt Dortmund, Dortmund, BD Dipl.-Ing. Bernhard Hoschützky, Bezirksregierung Arnsberg, Abteilung Bergbau und Energie in NRW, Dortmund
Entwicklungspotentiale von Nachbergbaustandorten aus sozioökonomischer Perspektive
Faktor-Fünfeck des Entwicklungspotentials von Nachbergbaustandorten. Quelle: van de LooDas Entwicklungspotential von Nachbergbaustandorten gehört aus sozioökonomischer Perspektive zu den zentralen Fragen der Nachbergbauforschung. Dazu gibt es bisher eine gewisse Menge an Fallstudien und empirischen Untersuchungen sowie einige daraus abgeleitete Generalisierungen vor allem im Kontext der Transformationsdebatte. Was es bisher nicht gibt, ist so etwas wie eine zusammenfassende Systematisierung mit Klärung von Grundbegriffen sowie theoretisch fundierten Erklärungsansätzen im Einklang mit allgemeinen ökonomischen Erkenntnissen. Eine solche sozioökonomisch fundierte Systematisierung soll hier versucht werden. Im Zentrum steht ein 5-Faktor-Modell.
Autor: Prof. Dr. rer. oec. Kai van de Loo, Forschungszentrum Nachbergbau (FZN), Technische Hochschule Georg Agricola (THGA), Bochum