Gute Nachrichten für mehr Bildungsgerechtigkeit im Ruhrgebiet: Die RAG-Stiftung, Essen, der Projektträger Accenture und die KfW ermöglichen gemeinsam die Gründung eines neuen TUMO-Lernzentrums. Bei TUMO handelt es sich um ein innovatives kostenloses Bildungskonzept für junge Menschen zwischen zwölf und 18 Jahren, das in Armenien entwickelt und auf Initiative der KfW in Deutschland eingeführt wurde. Es richtet sich vorwiegend an chancenbenachteiligte Jugendliche und vermittelt ihnen wichtige MINT- und Digitalkompetenzen. Das neue „TUMO-Lernzentrum Essen | Ruhrgebiet“ wird seinen Betrieb nach den Sommerferien aufnehmen (Bild 1). Zuhause ist es künftig in renovierten und eigens an die Bedarfe des Zentrums angepassten Räumlichkeiten des Colosseums im Essener Stadtzentrum.
Mehr als 700 Jugendliche pro Woche werden künftig nach der Schule im Essener TUMO-Zentrum ihre Fähigkeiten in acht Themenbereichen entfalten können. Dank eines individuell entwickelten Lernpfads erlangen die Teilnehmenden zunächst digitale Grundfertigkeiten, die anschließend zweimal pro Woche in einem von ihnen ausgewählten Workshop mit zwölf bis 16 Jugendlichen und eigenen Lernlaboratorien vertieft und gefestigt werden. Es stehen Workshops zu den Themen Animation, Programmierung, 3D-Modellierung und Robotik, aber auch Grafikdesign und Fotografie auf dem „Lehrplan“, die mehrfach pro Woche angeboten werden. Dabei bestimmen die Jugendlichen ihr Lerntempo selbst.
Finanziell gefördert wird das Zentrum von der RAG-Stiftung, die als größter Bildungsförderer im Ruhrgebiet bereits zahlreiche Projekte initiiert und umgesetzt hat, die insbesondere chancenbenachteiligte Kinder und Jugendliche auf ihrem Bildungsweg unterstützen.
„Bildungschancen dürfen nicht von der Herkunft oder dem Geldbeutel der Eltern abhängen. Die RAG-Stiftung zielt mit ihrer Bildungsförderung darauf ab, einen Beitrag zu mehr Bildungsgerechtigkeit in den ehemaligen Bergbauregionen zu leisten. Auch das TUMO-Lernzentrum Essen | Ruhrgebiet zahlt künftig auf dieses Ziel ein, da es Jugendlichen die Möglichkeit bietet, sich MINT- und Digitalkompetenzen anzueignen – freiwillig nach der Schule und vor allem komplett kostenlos. Aus diesen Gründen unterstützen wir den Aufbau des TUMO-Lernzentrums in Essen mit großer Überzeugung und haben uns für die Ansiedlung im Ruhrgebiet stark gemacht“, sagt Bärbel Bergerhoff-Wodopia, Mitglied im Vorstand der RAG-Stiftung.
Accenture wird das Lernzentrum in Essen als Projektträger operativ betreiben. Dies beinhaltet u. a. die pädagogische Leitung des Zentrums sowie die Einstellung und Schulung der Coaches (Lernbegleitung der Jugendlichen) und Workshopleiter.
Christina Raab, Vorsitzende der Geschäftsführung von Accenture in Deutschland, betont: „Digitale, kreative Technologien werden in unserer Arbeitswelt immer wichtiger. Accenture unterstützt deshalb seit vielen Jahren Initiativen, die Jugendlichen und Berufstätigen genau diese Fähigkeiten vermitteln. TUMO Essen | Ruhrgebiet bietet ein großartiges außerschulisches Ausbildungsangebot, um die Jugendlichen von heute auf die beruflichen Anforderungen von morgen vorzubereiten. Wir sind stolz, dieses Projekt mit der RAG-Stiftung realisieren zu dürfen.“
Mit dem TUMO-Lernzentrum Essen | Ruhrgebiet entsteht neben Berlin, Mannheim, Hirschaid und Lüdenscheid das fünfte TUMO-Zentrum für außerschulische Bildung in Deutschland.
Das erste TUMO-Zentrum liegt bis heute in einem Park, der nach dem armenischen Dichter Hovhannes Tumanyan benannt ist. Umgangssprachlich wird der Park auch TUMO genannt, woraus sich die Bezeichnung TUMO-Zentrum ableitet. Ziel von TUMO ist es, Jugendliche zu befähigen, mit den Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung in Gesellschaft und Arbeitswelt umzugehen.
Weitere Informationen zu TUMO Essen | Ruhrgebiet inklusive Details zur Anmeldung sind hier erhältlich: https://essen.tumo.de (RAG-Stiftung/Si.)