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Fig. 1. Delegates from all over the world came together in Aachen for the Smart Mining Conference. The exhibition that ran in parallel to the conference gave attendees the chance to share expertise and ideas. // Bild 1. Teilnehmer aus aller Welt trafen sich in Aachen zur Smart Mining-Konferenz. Die begleitende Ausstellung bot Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch. Photo/Foto: RWTH

Forum Bergbau 4.0: Stand zur Digitalisierung in der Bergbauindustrie

Vom 14. bis zum 15.November 2017 trafen sich Akteure aus Wissenschaft, Industrie und Verbänden im Aachener Tivoli, um den aktuellen Stand der Digitalisierung im Bergbau zu besprechen. Organisiert wurde die Smart Mining Conference vom Institute for Advanced Mining Technologies (AMT) der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen, dem VDMA Mining und der DMT GmbH & Co. KG.

Es ist die zweite Veranstaltung zum Thema Bergbau 4.0 und diesmal wurde die maximale Teilnehmerzahl von 200 Akteuren erreicht. Fazit der Veranstalter: Die Vortragsblöcke waren zu jeder Zeit außerordentlich gut besucht. Ein Zeichen dafür, dass mit der Veranstaltung ein Nerv getroffen wurde.

Das Forum Bergbau 4.0 findet seit 2015 alle zwei Jahre statt. Ziel der Veranstaltung ist es, Akteuren aus Industrie, Forschung und Verbänden einen Austausch über das Thema Digitalisierung im Bergbau zu ermöglichen. Dabei wird die Digitalisierung aus verschiedenen Perspektiven und vor allem auf internationalem Level betrachtet.

Dieses Jahr bildeten die 24 Vorträge den Kreislauf von Daten und ihre sichere Weiterverarbeitung im Zeitalter der Industrie 4.0 im Bergbau ab: Von Ruggedized Sensors, also der Frage, welche Daten den Bedingungen im Bergbau standhalten, über die Frage nach sicherer Datenverarbeitung in Zeiten von Big Data bis zur standardisierten und sicheren Kommunikation zwischen Maschinen. Es war das Anliegen der Veranstalter, die Zusammenhänge und das Bewusstsein für die notwendigen Schnittstellen zu schaffen. Denn zum einen gibt es international noch viele Unterschiede im Stand der Technik, zum anderen kann ohne die Standardisierung in der Kommunikation keine Automatisierung im Bergbau umgesetzt werden.

Das zukünftige Ziel im Bergbau ist eindeutig das autonome Mining. Dazu zählt, dass keine Menschen mehr unter Tage in kritischen Bereichen beschäftigt und Gruben mit dem kleinsten Fingerabdruck hinterlassen werden – also mit den geringsten Folgen für Mensch und Umwelt. Das sind auch die Fragen, die für die Zukunft des Bergbaus, beispielsweise beim Meeresbergbau oder beim extraterrestrischen Bergbau von existentieller Bedeutung sind.

Um die Internationalität des Forums zu stärken, fanden an beiden Tagen die Vorträge sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache statt. Gäste und Redner aus 16 verschiedenen Nationen informierten sich wechselseitig über den Stand der Bergbautechnik in ihrem Land oder knüpften beim gemeinsamen Abendevent neue Kontakte. Ein ganz besonderes Highlight des Forums bildete das Grußwort von Erich Schnake, stellvertretender Minister für Bergbau der Republik Chile. Kurz zuvor hatte in den gleichen Veranstaltungsräumen das Deutsch-Chilenische Rohstoffforum getagt, so dass für das Forum eine hochrangige Delegation aus Chile als Referenten gewonnen werden konnte.

Neben dem Austausch der Teilnehmer geht es beim Forum Bergbau 4.0 auch darum, den Innovations- und Technologiestandort Deutschland in der internationalen Wahrnehmung zu fördern und zu stärken (Bild 1).

So zufrieden alle Organisatoren auch sind, die Themenplanung für das nächste Forum Bergbau 4.0 im Jahr 2019 steht bereits in den Startlöchern. Die Veranstalter denken an weitere Formate, wie einen firmenweiten App-Contest. Außerdem ist geplant, Young Innovatives eine Plattform zu geben, um das Thema Innovation im Bergbau voranzutreiben. Außerdem stehen Themen wie gemeinsame Standards, IT-Security und rechtliche Fragen in Hinblick auf die Besitzverhältnisse von Daten auf der Agenda.

Insgesamt zeichneten die Organisatoren in ihrer Abschlussrede jedoch ein äußerst positives Bild und beschrieben die Haltung und Reaktion der Akteure zur Digitalisierung als deutlich unaufgeregter als noch vor zwei Jahren. Fazit: Die Digitalisierung ist im Alltag der Bergbauindustrie angekommen. (RWTH/Si.)

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