Im Inneren der Bergehalde Graf Moltke ist es ziemlich heiß. Temperaturen von bis zu 450 °C wurden zeit- und stellenweise gemessen. Der Grund: ein Schwelbrand, dem die RAG Aktiengesellschaft, Essen, seit 2022 mit umfassenden Sanierungsmaßnahmen zu Leibe rückt. Nun beginnt – im Rahmen des Abschlussbetriebsplans – der zweite Bauabschnitt (Bild 1). Nach Abschluss der Arbeiten soll die Gladbecker Landmarke als Ort für Freizeit und als Habitat für Flora und Fauna an den Regionalverband Ruhr übergeben werden. In den Jahren 2022/23 wurde der Wittringer Mühlenbach auf einer Länge von rd. 180 m verrohrt. Zudem trugen Fachkräfte eine ca. 7 m hohe Vorschüttung auf. Im nun folgenden zweiten Abschnitt der Haldenbrandsanierung gilt es, etwa 300.000 t an Bodenmassen zu bewegen. Diese dienen der Stabilisierung der Böschung, zur Abdichtung des Haldenkörpers bis zum Haldentop gegen weiteren Sauerstoffeintrag sowie zur Abdeckung. „Wir gehen von zwölf bis 14 Monaten Bauzeit aus“, sagt Projektingenieur Ulrich Ostrawsky. Wie schon zuvor werde die Halde im Sinn einer Sanierungserfolgskontrolle auch weiterhin überwacht. „Der Temperaturabfall in den „heißen“ Bereichen wird sicherlich noch mehr als weitere zehn Jahre benötigen.“ In diesem Zusammenhang betont die Leiterin des RAG-Sanierungsmanagements Simone Konzelmann-Krause: „Für die laufende Grundwassersanierung, das Grundwasser- und das notwendige Haldenbrandmonitoring trägt die RAG im Rahmen der Ewigkeitsaufgaben weiterhin die Verantwortung.“ Die Bergehalde Graf Moltke liegt im Stadtgebiet von Gladbeck in unmittelbarerer Nähe zur Bundesstraße B224 und zur Autobahn A2. Eingegrenzt wird sie im Süden von der Straße Kösheide bzw. Welheimer Mark, im Norden vom Gewerbepark Brauck und im Westen vom Wittringer Mühlenbach. Also eine Haldenbrandsanierung auf engstem Raum, bei deren Planung noch der Ausbau der B224 zur Autobahn A52 zu berücksichtigen war. (RAG/Si.)

Bild 1. Die Sanierung des Haldenbrands in der Bergehalde Graf Moltke geht in die zweite Runde. Foto: RAG