In Memoriam Karl Patteisky

Vor nunmehr 125 Jahren wurde Karl Patteisky am 16.04.1891 in Großolbersdorf, Kreis Wagstadt, Sudetenland, geboren. Von 1902 bis 1909 besuchte er die Deutsche Staats-Oberrealsschule in Troppau und studierte anschließend von 1909 bis 1913 Bergbau an der Montanistischen Hochschule in Leoben. Am 26.01.1923 wurde er dort zum Doktor der Montanistischen Wissenschaften und am 13.12.1924 von der Montanistischen Hochschule in Příbram, Böhmen, zum Doktor der Bergwissenschaften promoviert. Von November 1915 bis Mai 1945 war er bei den Graf Johann Wilczek´schen Ostrauer Kohlen- und Kokswerken angestellt, deren Gruben er später als Technischer Direktor leitete. Nach seiner Flucht in das Ruhrgebiet trat Patteisky im Jahr 1947 durch Vermittlung von Prof. Dr. Kukuk und Dr. Haack in die Dienste der Westfälischen Berggewerkschaftskasse Bochum ein und untersuchte u. a. die thermalen Salzsolen im Ruhrkarbon und ihre Quellgase. Von 1952 an baute er die Forschungsstelle für Gebirgsdruck und Schlagwetterbildung auf. Nach seiner Pensionierung im Jahr 1959 war er bis 1968 Dozent an der Montanistischen Hochschule von Leoben und von 1964 bis 1968 Honorarprofessor an der Universität Wien. Seine Tätigkeit dokumentiert sich in zahlreichen Veröffentlichungen zur Geologie und Paläontologie, aber insbesondere in seinem Buch „Grubengas- und Schlagwetterkunde“ von 1964 sowie der Erstellung der einzigartigen Kartenwerke „Inkohlungskarte“ und „Grubengaskarte“, die unter den Aspekten des Schlagwetterschutzes und der Gasgewinnung im Ruhrkarbon nichts an ihrer Aktualität verloren haben. Sein Humor und sein österreichischer Charme machten ihn bei allen, die ihn kannten, auch in menschlicher Hinsicht unvergesslich. Am 16.10.1968 verstarb Prof. Dr. Karl Patteisky in Bochum und wurde nach gutem bergmännischem Brauch von seinen Mitarbeitern und Kollegen zu Grabe getragen.

Prof. Dr. Wilhelm G. Coldewey, Münster

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