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NEXT „New Exploration Technologies“ -Projekt übertrifft die Erwartungen

Das Ziel des europäischen Horizon 2020 Projektes NEXT war es, neue Geomodelle sowie neuartige sensiblere Explorationstechnologien und Datenanalysemethoden zu entwickeln, die insgesamt schneller, kosteneffizienter und umweltverträglicher sind, und von den lokalen Entscheidungsträgern und der Bevölkerung potentiell besser akzeptiert werden.

„Das NEXT-Projekt war nicht nur erfolgreich, sondern hat die Erwartungen übertroffen. Die Ergebnisse aus NEXT wurden bereits von Explorationsunternehmen mit großem Erfolg genutzt“, sagt der wissenschaftliche Koordinator Vesa Nykänen vom Geologischen Dienst Finnland (GTK).

Große Erfolge

„Wir hatten sieben Arbeitspakete und zu Beginn zehn Projektziele. Die nun erreichten Ergebnisse demonstrieren, dass die Zusammenarbeit zwischen den Partnern fruchtbar war und wir in allen Arbeitspaketen hervorragende Resultate erzielt haben“, sagt Projektleiter Juha Kaija vom GTK. „Mehrere Innovationen des Projekts bringen neuartige Methoden in die Rohstoffexploration ein, und sie verbessern insbesondere die Generierung von neuen Explorationszielen und können die Explorationsproduktivität erhöhen“, sagt Exploitation-Manager Torsten Gorka von der DMT GmbH & Co. KG.

Eines der Resultate wurde bereits vom „Innovationsradar“ der Europäischen Kommission ausgewählt. Unabhängige Experten des Innovationsradars stuften das neuartige Drohnen- gestützte elektromagnetische (EM) Messsystem für die Rohstoffexploration als ein Top- Innovationsprodukt ein, welches im Rahmen des NEXT-Projekts entwickelt wurde und in absehbarer Zukunft ein hohes Marktpotenzial hat. „Dieses geophysikalische Messungssystem ist ein bemerkenswertes Ergebnis des NEXT-Projekts. Das finnische Unternehmen Radai Oy begann mit seiner Entwicklung im Rahmen von NEXT und hat bereits bewiesen, dass es äußerst vielseitig ist. Jetzt entwickelt das Team von Radai das System für die kommerzielle Anwendung weiter“, erklärt Nykänen.

Die andere bemerkenswerte Errungenschaft von NEXT sind die SOM (Self-Organizing Maps) Software-Tools. Das Ziel des NEXT-Projekts war die Entwicklung von neuer moderner Software und Werkzeugen für die Datenverarbeitung und -integration. Ein neues Open-Source-Software-Tool, GisSOM, für die Integration geowissenschaftlicher Daten in Kombination mit künstlichen neuronalen Netzen und Self-Organizing Maps ist auf GitHub verfügbar.

„Der GTK und das deutsche Unternehmen Beak Consultants GmbH haben gemeinsam an der Entwicklung von Data Fusion Tools gearbeitet. Der GTK war für das Open-Source-SOM-

Softwaretool verantwortlich, und Beak entwickeln es für die kommerzielle Nutzung in ihrer advangeo®-Software-Suite weiter“, erklärt Nykänen.

Beeindruckende Anzahl von Publikationen

„Besonders erfreulich ist die große Anzahl an Veröffentlichungen im Projekt. Im Rahmen des NEXT-Projekts wurden mehr als 40 Peer-Review Artikel bereits veröffentlicht oder bei wissenschaftlichen Zeitschriften eingereicht“, informiert Nykänen. Alle Publikationen werden auf Open-Access-Plattformen veröffentlicht.

Die „Social License to Explore“ (SLE) ist heutzutage ein wichtiges Element von Explorationsaktivitäten. Im Rahmen des NEXT-Projektes wurden drei Fallstudien in unterschiedlichen Kontexten in Schweden und Finnland untersucht. Es wurden Interviews mit lokalen Akteuren und Umfragen unter den Anwohnern durchgeführt, um herauszufinden, welche Faktoren die Einstellung der lokalen Bevölkerung gegenüber der Suche nach Bodenschätzen beeinflussen. Die Untersuchung ergab, dass neue sensible Technologien im Allgemeinen von der lokalen Bevölkerung begrüßt werden, dass aber andere Faktoren, die die Einstellung der lokalen Akteure beeinflussen, wichtiger sind.

Proaktive Information und aktives Engagement in der Öffentlichkeit zu Beginn eines Explorationsprojekts können dazu beitragen, gute Beziehungen aufzubauen, und praktische Demonstrationen der neuen Technologien können bei den lokalen Beteiligten aktiv Interesse wecken. Die Ergebnisse der Forschung zum Thema SLE sowie Berichte über die neuen Technologien und die verbesserten Einblicke in die Art und Weise, wie Erzlagerstätten entstehen, wurden in einem Toolkit zusammengefasst, das sich an Explorations- und Bergbauunternehmen richtet. Diese Publikation wurde bewusst in einer leicht verständlichen Sprache verfasst und wird durch Empfehlungen ergänzt, die sich in erster Linie an Rohstoff-Explorationsfirmen richten, die daran interessiert sind zu erfahren, was, warum, wie, wann und wo in den einzelnen Phasen der Exploration über die neuen Explorationstechnologien kommuniziert werden soll.

Hilfe beim “Clustering”

 Kollaboration und Erfahrungsaustausch mit anderen laufenden EU-finanzierten Projekten war eines der Ziele des NEXT-Projekts. Obwohl dies ursprünglich so gar nicht vorgesehen war, wurde im Rahmen des NEXT-Projekts ein neues, frei zugängliches Modul „Projects Map“ auf dem europäischen CORDIS-Portal entwickelt. Dies wurde durch die aktive Zusammenarbeit des Teams des Forschungs- und Entwicklungsinformationsdienstes der Europäischen Union (CORDIS) mit Sitz in Luxemburg und der Universität Lorraine in Frankreich erreicht. Das neue Modul, https://cordis.europa.eu/datalab/p2co.php?lv=en, ermöglicht es, Synergien auf höchst effiziente Weise zu entdecken und dürfte sich nicht nur im Bereich der Rohstoffexploration und des Bergbaus als wertvoll erweisen, da die Suchfunktion es erlaubt, im „Dschungel“ der von der EU finanzierten Forschungsprojekte nach potenziellen Synergien zu jedem Thema der wissenschaftlichen Forschung zu suchen.

Das NEXT-Konsortium wurde vom Geologischen Dienst Finnlands (GTK) koordiniert. Es bestand aus insgesamt 16 Partnern von Forschungsinstitutionen, Hochschulen, Dienstleistungsunternehmen und der Bergbauindustrie aus den sechs EU-Mitgliedstaaten Finnland, Schweden, Deutschland, Frankreich, Malta und Spanien. Das NEXT-Budget belief sich auf 6,9 Millionen Euro und wurde durch das Rahmenprogramm Horizon2020 gefördert.

Die Abschlussveranstaltung von NEXT fand im September 2021 statt.

Weitere Informationen:
https://new-exploration.tech/

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