RAG initiiert PCB-Pilotstudie

Zum Jahresbeginn 2018 lud die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (RWTH) Aachen 200 Bergleute ein, an einer Blutuntersuchung auf PCB (polychlorierte Biphenyle) teilzunehmen. Die RAG Aktiengesellschaft, Essen, stieß die Untersuchung an, um für Aufklärung zu sorgen.

Die Blutabnahmen sowie die Anamnese werden vom Arbeitsmedizinischen Zentrum (AMZ) der RAG durchgeführt. Um aussagekräftige Vergleiche mit der möglichen Belastung der Allgemeinbevölkerung zu erhalten, ist eine Auswahl von mindestens 200 Bergleuten erforderlich. Das AMZ leitet die Proben und Unterlagen an das Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin (IASU) der Uniklinik der RWTH Aachen weiter. Das Institut übernimmt – unter Federführung von Prof. Thomas Kraus – die Analysen. Prof. Kraus ist ein ausgewiesener Experte für das Thema PCB.

Das gesamte Verfahren erfolgt in enger Abstimmung mit einem breit angelegten Steuerkreis. Dieser hat das wissenschaftliche Konzept entwickelt, eine Ethikkommission eingebunden und datenschutzrechtliche Fragestellungen geklärt.

Im Zeitraum von den 1960er Jahren bis Mitte der 1980er Jahre wurden aus brandschutztechnischen Gründen unter Tage PCB-haltige Hydrauliköle eingesetzt. Nach einem Grubenunglück in Belgien in den 1950er Jahren wies die Bergbehörde alle Bergbaubetriebe an, auf schwer entflammbare Hydrauliköle umzustellen, die zu dieser Zeit PCB enthielten. Das Gefährdungspotential von PCB wurde damals anders eingeschätzt. (RAG/Si.)

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