Home » Archiv Firmennews » Firmen-News 2021 » Firmen-News 05_2021 » Technologie allein reicht nicht für den Aufbau einer Circular Economy
Bild 1. Bergwerk Nechalacho. Foto: TOMRA

Technologie allein reicht nicht für den Aufbau einer Circular Economy

Klimawandel, Umweltverschmutzung, Ressourcenknappheit, globales Bevölkerungswachstum: dies sind die beherrschenden Herausforderungen im 21. Jahrhundert. Lösungsansätze zu finden und umzusetzen, beispielsweise den Übergang zur Kreislaufwirtschaft, ist eine der schwersten Aufgaben unserer Zeit. TOMRA, ein weltweiter Marktführer auf dem Gebiet sensorgestützter Technologien, hat mehr als 50 Jahre Erfahrung in unterschiedlichen Branchen wie der Lebensmittel-, Recycling- und Bergbauindustrie. TOMRA Sorting Mining, Wedel, hat erkannt, dass Technologie allein nicht für den Aufbau einer geschlossenen Kreislaufwirtschaft reicht. Die Politik, das Engagement der Verbraucher und die Zusammenarbeit der Akteure der gesamten Wertschöpfungskette spielen eine ebenso große Rolle. Der Übergang von linear zu zirkulär bei gleichzeitigem Aufbau florierender Wirtschaftszweige erfordert vielfältige Maßnahmen: die radikale Verringerung der Umweltbelastung durch die Rohstoffgewinnung, die Reduzierung des Primärrohstoffverbrauchs, die Entwicklung abfallfreier Produkte, die Wiederverwertung von Materialien sowie die Implementierung von Technologien zur Gewährleistung eines regenerativen Systems.

TOMRA befindet sich in einer ausgezeichneten Position, um beim Übergang zur Kreislaufwirtschaft mitzuwirken. Das Unternehmen arbeitet zu diesem Zweck mit wichtigen Akteuren der gesamten Wertschöpfungskette zusammen, um neue Methoden, Verfahren, Technologien und Geschäftsmodelle zu entwickeln. Um diese Zusammenarbeit zu erleichtern, hat TOMRA ReSociety ins Leben gerufen: eine globale Gemeinschaftsinitiative mit dem Ziel, für eine nachhaltigere Zukunft unserer Welt neu zu denken (re-think), neu zu handeln (re-act) und neu zu starten (re-start). Hier tauschen sich Unternehmen, politische Entscheidungsträger und Verbraucher aus, sensibilisieren für bestimmte Themen, arbeiten mit Lösungsanbietern zusammen und treiben wirkungsvolle Veränderungen voran. Zusätzlich ist ReSociety eine Plattform, auf der TOMRA proaktiv die Ergebnisse seiner umfassenden Forschungstätigkeit und multinationalen Studien zu ganzheitlichen Abfallwirtschaftssystemen zur Verfügung stellt. Denn genau diese sind für den Aufbau einer Kreislaufwirtschaft unverzichtbar.

„Unser Engagement für die Kreislaufwirtschaft ist unmissverständlich“, sagt Volker Rehrmann, der bei TOMRA für das Segment Circular Economy verantwortlich ist. „Bis vor kurzem war es unvorstellbar, dass Akteure der gesamten Wertschöpfungskette an einem Tisch sitzen. Von Chemieunternehmen über weiterverarbeitende Betriebe bis hin zu Einzelhändlern, Markenherstellern, Abfallwirtschaftsbetrieben und Recyclingfirmen – die Suche nach Lösungen ist allen Beteiligten ein echtes Anliegen. Wir sind stolz, unseren Beitrag zu leisten: wir teilen unser Know-how, entwickeln neue Lösungen und setzen uns Tag für Tag dafür ein, unseren Planeten nachhaltiger werden zu lassen. Wir haben mit dem Recyclingsektor angefangen und beschäftigen uns hier insbesondere mit der Problematik der Kunststoffabfälle. Gerade hier erweist sich die Zusammenarbeit mit den unterschiedlichen Stakeholdern als sehr fruchtbar. Wenn wir jedoch den zukünftigen Generationen eine bessere Welt hinterlassen wollen, können wir nicht beim Recycling aufhören. Alle Bereiche müssen ihren Beitrag leisten. Darum wollen wir bei TOMRA auf unsere Erfahrungen im Bereich Recycling aufbauen und gemeinsam mit der Bergbauindustrie daran arbeiten, die Umweltbelastung durch den Bergbau zu verringern. Hierzu gehört beispielsweise die Suche nach Green-Mining-Lösungen, die bei der Rohstoffgewinnung weniger Energie und Wasser verbrauchen – bei gleichzeitig konsequenter Reduzierung der CO2-Emissionen. Oder auch die Frage, wie Abraum wertschöpfend genutzt werden kann. Mit dem Recyclingsektor arbeiten wir an dem Abbau der Plastikmüllberge. Das gleiche Ziel haben wir im Bergbausektor. Hier wollen wir uns mit den Abraumhalden beschäftigen.“

Die Welt sucht nach Lösungen für die Umweltprobleme unserer Zeit. Hier kann die Bergbauindustrie einen maßgeblichen Beitrag leisten. Bergbauunternehmen müssen Möglichkeiten finden, die Effizienz ihrer Betriebsstätten zu maximieren und den Verbrauch von Wasser und anderen Ressourcen zu reduzieren. Gleichzeitig müssen Abfälle weitestgehend vermieden und die Umweltbelastung minimiert werden. U. a. muss die Lagerung und Entsorgung von Abraum, der eine potentielle physikalische und chemische Gefährdung der Umwelt darstellt, effizient organisiert werden.

Dank der fortschrittlichen sensorgestützten Sortiertechnologien von TOMRA kann die Umweltbelastung durch Bergbaubetriebe deutlich herabgesetzt werden. Nach Stilllegung ist sogar eine vollständige Sanierung des Geländes möglich. Außerdem ermöglichen diese Technologien eine wesentlich effizientere Ausbeute an Ressourcen. So bieten diese Lösungen einem Bergbauunternehmen gleich den zweifachen Vorteil von mehr Nachhaltigkeit und höherer Profitabilität.

TOMRAs sensorgestützte Technologien reduzieren nachweislich den Energie- und Wasserverbrauch im Vergleich zu konventionellen Verfahren wie der Schwertrübescheidung bei gleichzeitiger maximierter Leistungsfähigkeit und Gewinnung der wertvollen Erze. In einer umfassenden Studie von Alchemy Process Plants (AlcPro) wurden diese Verfahren miteinander verglichen. Man kam zu dem Schluss, dass die Lösung von TOMRA gleich mehrere Kostenvorteile biete.

Der Wasserverbrauch ist ein extrem wichtiger Aspekt bei der Beurteilung der Umweltbelastung durch einen Bergbaubetrieb, denn er kann die lokale Wasserversorgung stark beeinträchtigen. Wasserbewirtschaftungsstrategien sind unverzichtbar, um den Verbrauch des Betriebs zu senken und die Wasserversorgung der umgebenden Gemeinden sicherzustellen. Die Water Research Commission in Südafrika hat ein Projekt in Auftrag gegeben, in dessen Rahmen ein Kompendium der besten Verfahren und technologischen Innovationen in Bezug auf Wassereinsparung und Wasserbedarfsmanagement im Bergbausektor zusammengestellt werden soll. In ihrer Studie benannte Youlita Vemblanathan die Röntgentransmissionstechnik (XRT) der TOMRA Sortiereinlagen als eine Lösung, die zu einer wesentlich effizienteren Wassernutzung führen würde.

„TOMRAs sensorgestützte Sortiertechnologien senken nicht nur den Wasserverbrauch der Bergbaubetriebe, sie sorgen auch dafür, dass weniger feinkörnige Feststoffe zurückbleiben. Auf diese Weise tragen sie auch zur Lösung des Problems der feststoffhaltigen Abwässer bei und verringern die mit Absetzanlagen verbundenen Risiken“, bestätigt José Guilherme Valadares, Project Coordinator of Exploration and Mineral Projects beim Bergbauunternehmen Vale. Vale prüft gerade die Einführung der sensorgestützten Sortierung für verschiedene Prozesse in mehreren Bergwerken in Brasilien.

Bild 2. Wolfram-Bergwerk in Mittersill. Foto: TOMRA

TOMRAs sensorgestützte Sortiertechnologie kann in Bergbaubetrieben und Aufbereitungsanlagen zur Kreislaufwirtschaft beitragen. Nebengestein kann wertschöpfend genutzt werden, was sich positiv sowohl auf die Nachhaltigkeit als auch auf die Profitabilität des Betriebs auswirkt. So auch bei der Wolfram Bergbau und Hütten AG in Mittersill/Österreich (Bild 2), bei der TOMRA zwei COM Tertiary XRT-Sortieranlagen installiert hat. Alexander Mosser, Verantwortlicher für die Erzaufbereitungsanlage, erklärt: „Die Sortieranlage in der Scheelit-Aufbereitung in Mittersill sortiert Störstoffe in einer Größenordnung von 16 bis 60 mm aus. Hierdurch werden Zermahlen und Flotation überflüssig, was normalerweise bei diesem Material erforderlich wäre. Gegenüber Zermahlen und Flotation ergeben sich bei den groben Störstoffen folgende Einsparungen: 75 % niedrigerer Energieverbrauch, Wasser und Reagenzien für die Flotation entfallen. Zusätzliche Rohstoffeinsparung: die aussortierten Stoffe können an die ansässige Bauindustrie verkauft werden. Die Absetzteiche werden entlastet und die Belastung der Natur durch lokale Kieswerke wird verringert. Durch die Sortieranlage verringert sich also nicht nur die Umweltbelastung durch den Bergbaubetrieb, sondern auch durch die Kiesgruben in der Umgebung.“

Die sensorgestützten Sortierlösungen von TOMRA bieten nicht nur erwiesenermaßen Vorteile für die Umwelt, sondern auch zusätzlichen Nutzen für die Bergbaubetriebe. Durch sie kann es leichter werden, die am Anfang eines Bergbauprojekts erforderlichen Genehmigungen zu erhalten, da sie nachweislich für einen effizienten Einsatz von Wasser und Energie, deutlich weniger Abraum und Rückstände, Chemikalien/Reagenzien sorgen und die Risiken für die Umwelt herabsetzen. Man denke hier nur an einen möglichen Dammbruch an einem Absetzteich.

Das auf Seltene Erden spezialisierte Bergbauunternehmen Cheetah Resources hat von der kanadischen Regierung einen Kredit für den Kauf einer TOMRA Sortieranlage für sein Demonstrationsprojekt im Bergwerk Nechalacho östlich von Yellowknife erhalten (Bild 1). Ausschlaggebend war die nachhaltige Leistung der XRT-Technologie. Die Sortierlösung reduziert den Wasser- und Kraftstoffverbrauch deutlich, verzichtet auf Chemikalien und hinterlässt weniger Rückstände. Nebengestein kann zur zukünftigen Verwendung auf Halden zwischengelagert oder sofort für Infrastrukturarbeiten, beispielsweise für den Straßenbau, verwendet werden. Ziel des Projekts ist die Errichtung eines umweltfreundlichen Bergbaubetriebs zur Gewinnung Seltener Erden, die in grünen Technologien verwendet werden, was in der Region Arbeitsplätze schaffen und wirtschaftliche Vorteile mit sich bringen wird.

„Wir gehen davon aus, dass wir mit diesem Projekt die wirtschaftliche Machbarkeit sowie die technischen und ökologischen Vorteile der sensorgestützten Sortierung von Seltenen Erden zur Herstellung eines wertvollen gemischten Seltenen-Erden-Konzentrats in den Nordwest-Territorien demonstrieren können“, erklärt David Connelly, Vice President of Corporate Affairs and Strategy bei Cheetah Resources.

Die Bekämpfung der Umweltverschmutzung durch den Übergang zur Kreislaufwirtschaft ist eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Der Bergbausektor als Rohstofflieferant spielt hier eine zentrale Rolle, aber dennoch ist ein ganzheitlicher Ansatz erforderlich. Neben einem effizienten Betrieb und einer effizienten Abfallbewirtschaftung bei der Gewinnung der Primärrohstoffe ist es notwendig, übermäßigen Konsum einzuschränken und wiederverwendbare Produkte zu entwickeln, die am Ende ihrer Lebensdauer problemlos recycelt werden können. Zu einem solchen holistischen Ansatz gehört auch die globale Sensibilisierung der Industrie und der Verbraucher.

Als weltweiter Vorreiter bei der Förderung eines Kreislaufs der Ressourcen hat TOMRA sich das Ziel gesetzt, die Abfallbewirtschaftung von Kunststoffverpackungen aus dem Hausmüll weltweit voranzubringen. TOMRA hat angekündigt, bis zum Jahr 2030 40 % aller weltweit von Endverbrauchern verwendeten Kunststoffverpackungen zu Recyclingzwecken zu sammeln. Mit einem ähnlichen ganzheitlichen Ansatz, der Zusammenarbeit und Partnerschaften über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg vorsieht, können ebenso ehrgeizige Ziele bei der Begrenzung der Umweltbelastung durch den Bergbau erreicht werden.

Es gibt heute wirtschaftlich tragfähige Lösungen, die den Weg zu einer wirklich grünen Bergbauindustrie beschleunigen können. Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt, damit zu beginnen – mithilfe von Technologien, bewährten Strategien und der Zusammenarbeit aller Akteure, um unsere Zukunft nachhaltiger zu gestalten.

Weitere Informationen:
TOMRA Sorting Mining
www.tomra.com/mining

Online_Abonnement