Die klimafreundliche Erzeugung von Wärmeenergie ist Teil der Energiewende in Deutschland. Geothermie ist hier das Stichwort, insbesondere die Tiefengeothermie. Sie ist emissionsfrei und steht potentiell unbegrenzt überall und unabhängig vom Wetter zur Verfügung. Bei München wird bereits seit 2011 das Fernwärmenetz mit warmem Wasser aus einer tiefen Bohrung versorgt und auch in Berlin, Potsdam und Schwerin gibt es aktuell entsprechende Projekte. Warum aber hat sich die tiefe Geothermie für die Wärmewende bisher nicht flächendeckend durchgesetzt und welche Alternativen gibt es für den Wärmesektor? In der vorliegenden Ausgabe des Mining Report Glückauf gehen wir u. a. dieser Frage nach …
With my best regards // Mit freundlichem Glückauf Dipl.-Ing. Andreas-Peter Sitte Chefredakteur Mining Report Glückauf, Essen
AUSGABE 01/2025 // SCHWERPUNKT: Heat Transition
Effektive Staubkontrolle im Bergbau bedeutet erhebliche Kosteneinsparungen
Effektive Staubkontrolle an Förderbändern durch das ScrapeTec-System. Foto: ScrapeTecDie Spezialisten der ScrapeTec Trading GmbH, Kamp-Lintfort, arbeiten ständig an der Entwicklung zuverlässiger Lösungen für spezifische Probleme an Übergabestellen in Fördersystemen bei denen Staub und verschüttetes Material ein Problem darstellen …
Erneuerbare Energien statt heimischer Kohle: eine Zwischenbilanz
Fig. 1. Development of renewable energies, domestic coal mining and other domestic energy raw materials since 2000. // Bild 1. Aufbau erneuerbare Energien, Abbau heimischer Kohle und anderer heimischer Energierohstoffe seit 2000. Source/Quelle: AGEBDer geplante Kohleausstieg und die Energiewende mit ihren klimapolitischen Zielvorgaben in Deutschland sind mit der Erwartung verbunden, dass nicht nur, aber auch und insbesondere die heimische Kohle und somit der Kohlebergbau vollständig durch erneuerbare Energien verdrängt wird. Zu einem beträchtlichen Teil ist das hierzulande schon erfolgt. Die energiewirtschaftlichen Folgen sind aus diesem Blickwinkel bisher jedoch kaum explizit betrachtet und analysiert worden. Also ist es an der Zeit, einmal nüchtern und faktenbasiert eine entsprechende Zwischenbilanz zu ziehen und …
Autor: Prof. Dr. rer. oec. Kai van de Loo, Forschungszentrum Nachbergbau (FZN), Technische Hochschule Georg Agricola (THGA), Bochum
Wie kann die Tiefengeothermie die Wärmewende in Deutschland unterstützen?
Potentiale der Oberflächennahen und Tiefen Geothermie im Sinne der hydrothermalen Geothermie im Vergleich zum Wärme- und Kältebedarf Deutschlands im Jahr 2022. Quelle: Bundesverband Geothermie e.V./Susann Piesnack nach Roadmap Oberflächennahe Geothermie (2022) (9) und Umweltbundesamt (31/2020)Die Tiefengeothermie, als zuverlässige und nachhaltige Wärmequelle, wird eine entscheidende Rolle bei der Wärmewende in Deutschland spielen. Diese Technologie nutzt die in tiefen geologischen Schichten gespeicherte Erdwärme, um Gebäude zu heizen und industrielle Prozesse zu unterstützen. Im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen ist geothermische Energie (nahezu) emissionsfrei und steht unabhängig von Wetterbedingungen sowie Brennstoffimporten kontinuierlich und faktisch überall zur Verfügung. Ein wesentlicher Vorteil der Tiefengeothermie ist ihre Fähigkeit, große Wärmemengen direkt in städtische Fernwärmenetze einzuspeisen. Dies kann den Bedarf an fossilen Brennstoffen erheblich reduzieren …
Autoren: Dipl. Verwaltungswissenschaftler Gregor Dilger, Bundesverband Geothermie e.V., Berlin, Prof. Dr. rer. nat. Bodo Lehmann, DMT GmbH & Co. KG, Essen
Exploration, ein wesentlicher Baustein in der Wertschöpfungskette der Tiefengeothermie
Bausteine in der Wertschöpfungskette der Tiefengeothermie. Quelle: DMTDer Artikel behandelt Strategien zur Optimierung und Beschleunigung der Erkundung tiefer Geothermie, um Kosten und Risiken zu reduzieren und Erfolgsraten zu erhöhen. Erkundungsmethoden wie Luft- und Bodengeophysik, seismische Messungen und Mikroseismik werden erörtert. Die seismische Erkundung umfasst Vorbereitung, Messung und Auswertung, wobei 3D-Seismik mehr Ressourcen erfordert als 2D-Seismik. Herausforderungen in urbanen Regionen und alternative Nutzungstechniken wie petrothermale Systeme werden skizziert. Alle Phasen eines Geothermieprojekts von Planung bis Betrieb werden beschrieben und …
Autoren: Prof. Dr. rer. nat. Bodo Lehmann, Dr. rer. nat. Boris Dombrowski, DMT GmbH & Co. KG, Essen
Erteilung von bergrechtlichen Erlaubnissen für die Aufsuchung von Erdwärme – ein Beitrag zur Energiewende
Bestehende Felder zur Aufsuchung und Gewinnung von Erdwärme. Quelle: Bezirksregierung Arnsberg, Stand 30.06.2023Aufgrund der jüngsten weltpolitischen Ereignisse wird die Bedeutsamkeit einer ganzjährig stabilen und gesicherten Energieversorgung aus zuverlässigen Quellen unverkennbar. Die zur Sicherstellung unserer nationalen Energieversorgung benötigten Brennstoffe werden in großem Umfang importiert, teilweise aus politisch eher als instabil zu bewertenden Ländern. Zur gebotenen Steigerung der Unabhängigkeit ist es daher naheliegend, neben einer Diversifizierung der Bezugsquellen alle Anstrengung zu unternehmen, vorzugsweise heimische Energiequellen zur Deckung des Energiebedarfs heranzuziehen. Hierbei kann die Nutzung geothermischer Potentiale …
Autorin: BVDin Dipl.-Ing. Carola König, Bezirksregierung Arnsberg, Abteilung Bergbau und Energie in NRW, Dortmund
Status quo, Potentiale und Herausforderungen beim energetischen Einsatz von Grubenwasser
Möglichkeiten der Nutzung von Grubenwassergeothermie nach Oppelt, L.; Pose, S.; Grab, T. et al. (2020): Geothermische Nutzung von Grubenwasser zur regenerativen Energieversorgung. In: Geothermische Energie, Heft 95, S. 25 – 27.Der Umbau der Energieversorgung ist seit den vergangenen geopolitischen Ereignissen in Zusammenhang mit der befürchteten Verknappung fossiler Energieträger verstärkt in den Fokus gerückt. Zusätzlich sind die Ziele der Treibhausgasneutralität in den Sektoren Verkehr, Strom sowie Wärme bis 2045 zu erfüllen, was auch durch das Bundesklimaschutzgesetz untermauert wird …
Autoren: Timm Wunderlich MBA, Dipl.-Wi.-Ing. Lukas Oppelt, Tom Ebel M. Sc., Fritz Raithel M. Sc., Dipl.-Wi.-Ing. Willi Krause, Dr.-Ing. Thomas Grab und Prof. Dr.-Ing. Tobias Fieback, Institut für Wärmetechnik und Thermodynamik, TU Bergakademie Freiberg, Freiberg
Untergrundspeicherung von Wasserstoff im Kavernenfeld Epe
Geplante Erweiterung der Übertageanlage des L-Gasspeichers der RWE Gas Storage West zur Wasserstoffspeicherung. Quelle: RWE Gas Storage West GmbHZur Realisierung der Energiewende ist es aufgrund der starken Volatilität und jahreszeitlichen Abhängigkeit der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien von essenzieller Bedeutung, Speichermöglichkeiten mit sehr hohen Kapazitäten zu entwickeln. Dabei gilt es, die in wind- und sonnenreichen Zeiten gewinnbare, aber zu dieser Zeit nicht benötigte Energie zu speichern, um sie in erzeugungsschwachen Zeiten bei höheren Bedarfen nutzen zu können. Ausgesolte oder zur Untergrundspeicherung genutzte Kavernen, die gegenwärtig bei Nutzung als Gasspeicher vor …
Autoren: OBR’in Denise Strauch M. Sc., BD Christian Biermann M. Sc., Bezirksregierung Arnsberg, Abteilung Bergbau und Energie in NRW, Dortmund
Gerechter Strukturwandel für die Kohle- und CO2-intensiven Regionen in der EU? Der Just Transition Mechanismus (JTM) zwischen marktwirtschaftlichen Anpassungshilfen und planwirtschaftlichem Lenkungswahn
Die EU verfügt mit dem EU ETS bereits über ein ausgezeichnetes Instrument, das eine zielgemäße und einigermaßen marktkonforme Emissionsminderung ermöglicht. Qulle: EU-KommissionDer mittlerweile in praktisch allen EU-Mitgliedstaaten angepeilte Kohleausstieg wird auf europäischere Ebene seit 2017 begleitet von der europäischen Coal Regions in Transition Initiative. Seit 2020 ist diese eingebettet in die um Regionen mit CO2 -intensiven Industriezweigen erweiterte Just Transition Initiative mit der Etablierung des sogenannten Just Transition Mechanism. Für diese Initiativen werden im Rahmen des besagten „Mechanismus“ nicht nur beträchtliche Finanzmittel aus dem EU-Haushalt bereitgestellt, zunächst bis 2027 und mit Anschlussperspektive für die Zeit danach – die neue EU-Kommission wird dazu Vorgaben machen …
Autore Prof. Dr. rer. oec. Kai van de Loo, Forschungszentrum Nachbergbau (FZN), Technische Hochschule Georg Agricola (THGA), Bochum