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Glückauf! 5/2019

Die Bundesrepublik Deutschland hat sich 2011 entschieden, bis zum Jahresende 2022 aus der Nutzung der Kernenergie auszusteigen. In anderen Ländern wird die Kernenergie weiter genutzt und es werden sogar neue Kernkraftwerke gebaut. Nur teilweise geklärt ist die Frage, was mit den radioaktiven Abfällen geschehen soll. Während für schwach- und mittelradioaktive Abfälle weltweit bereits Entsorgungs- und Endlagerlösungen gefunden und umgesetzt wurden, sind für hochradioaktive Abfälle aktuell noch keine Endlager in Betrieb.

Die vorliegende Ausgabe des Mining Report Glückauf gibt in Hinblick darauf unter der Überschrift „Endlagerbergbau“ einen Überblick über die internationalen Endlagerprojekte sowie den aktuellen Stand der in Deutschland laufenden Projekte. Darüber hinaus widmet sie sich technischen Ansätzen …

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Mit freundlichem Glückauf, Andreas-Peter Sitte
Chefredakteur Mining Report Glückauf, Essen

AUSGABE 05/2019

Internationale Endlagerprojekte im Vergleich

Fig. 1. Nuclear power plants in operation worldwide excl. West/Central Europe (1). // Bild 1. Kernkraftwerke in Betrieb/weltweit ohne West-/Zentraleuropa (1).

Die Bundesrepublik Deutschland hat sich 2011 entschieden, aus der Nutzung der Kernenergie bis zum Ende des Jahres 2022 auszusteigen. Weltweit jedoch wird die Kernenergienutzung weiter ausgebaut. Durch diese Nutzung fallen radioaktive Abfälle an. Während für schwach- und mittelradioaktive Abfälle weltweit bereits viele Entsorgungs- bzw. Endlagerlösungen umgesetzt wurden, sind derzeit noch keine Endlager für hochradioaktive Abfälle in Betrieb. Allerdings ist zu erwarten, dass in den nächsten zehn Jahren erste Endlager in den Ländern Finnland, Frankreich und Schweden den Einlagerungsbetrieb aufnehmen. In vielen weiteren Ländern wurden konkrete Konzepte …

Autor: Dr.-Ing. Frank Charlier, Nukleare Entsorgung und Techniktransfer (NET), RWTH Aachen University, Aachen/Germany

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Die Endlagerung radioaktiver Abfälle in Deutschland – Ein Überblick der laufenden Projekte

ImBereich der Endlagerung radioaktiver Abfälle sind in besonderem Maße vielfältige bergmännische Arbeiten mit modernster Technik und unter hohen Sicherheitsstandards durchzuführen. Dies gilt vor allem, wenn eine breite Palette an Zielstellungen bei unterschiedlichen Standortbedingungen verfolgt wird, wie es in Deutschland der Fall ist. Liegt der Fokus bei Abfällen mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung, so ist das Projekt Konrad ein Beispiel für die Umrüstung eines Bergwerks in ein Endlager, das umfangreiche Sanierungen, Erweiterungen, Umbauten und eine aufwendige Sicherung der Schächte und Strecken erfordert. Das Endlager Morsleben wird dagegen derzeit offengehalten und die Arbeiten für die Stilllegung des Endlagers gehen mit Nachdruck voran. Ein Schwerpunkt ist die Planung …

Autor: Dr.-Ing. Hans-Joachim Engelhardt, BGE TECHNOLOGY GmbH, Peine/Germany

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Endlagerung hochradioaktiver Abfallstoffe in tiefen Bohrlöchern – Ergebnisse des Projekts CREATIEF

Fig. 1. Schematic deep borehole disposal in crystalline rock. // Bild 1. Schema zur tiefen Bohrlochlagerung im Kristallin.

Mehr als 30 Länder nutzen derzeit die Kernenergie weltweit zur Stromerzeugung. In nahezu allen Ländern gibt es Überlegungen, wie radioaktive Abfälle langzeitsicher gelagert/entsorgt werden können. Endlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle sind seit Jahrzehnten in unterschiedlicher Bauweise überall auf der Welt in Betrieb. In Finnland wurde 2015 bisher als erstem und einzigem Land weltweit eine Genehmigung zum Bau eines Endlagers für wärmeentwickelnde ausgediente Brennelemente erteilt. In Deutschland wurde von Anfang an für die Entsorgung wärmeentwickelnder, radioaktiver Abfallstoffe und ausgedienter Brennelemente …

Autoren: Dr.-Ing. Tino Rosenzweig, TU Bergakademie Freiberg, Freiberg, Dipl.-Ing. Wilhelm Bollingerfehr, BGE TECHNOLOGY GmbH, Peine, Dr.-Ing. Christin Dieterichs, TU Bergakademie Freiberg, Freiberg, Dipl.-Ing. Maxi Herold, Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE), Peine, Prof. Dr.-Ing. Wolfram Kudla, TU Bergakademie Freiberg, Freiberg und Prof. Dr.-Ing. Matthias Reich, TU Bergakademie Freiberg, Freiberg

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Einsatz von Sorelbeton für Verschlussbauwerke und Stabilisierungsmaßnahmen in der Schachtanlage Asse II

Fig. 1. Basic concept for a horizontal flow barrier at Schachtanlage Asse II. // Bild 1. Grundkonzept einer horizontalen Strömungsbarriere in der Schachtanlage Asse II. Source/Quelle: BGE

Die Schachtanlage Asse II ist ein altes Kali- und Steinsalzbergwerk, welches nach Einstellung der Rohstoffgewinnung 1965 von der Bundesregierung übernommen wurde. Von 1967 bis 1978 wurden im Auftrag der Bundesregierung schwach- und mittelradioaktive Abfälle in Einlagerungskammern (ELK) eingelagert. Nach heutigem Stand besteht allerdings keine langzeitliche Sicherheit für die Abfälle, da es aufgrund der langen offenen Standzeit der erstellten Hohlräume, des geringen Abstands zum Deckgebirge sowie der Unterdimensionierung der Tragelemente zu gebirgsmechanischen Schädigungsprozessen und spätestens seit 1988 zu Lösungszutritten aus dem Deckgebirge kommt (1). Nach heutigem Kenntnisstand kann die Langzeitsicherheit des Bergwerks nur durch die Rückholung der radioaktiven Abfälle gewährleistet werden. Diese ist seit 2013 gesetzlicher Auftrag. Da eine Eskalation des Lösungszutritts in das Grubengebäude nicht ausgeschlossen werden kann …

Autoren: Dipl.-Ing. Jens Köhler, Dipl.-Ing. Lutz Teichmann, Dipl.-Ing. Matthias Heydorn, Dipl.-Geow. Dr. Paul Eric Wolff, Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH, Schachtanlage Asse II, Remlingen

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Nachhaftung und Verantwortungsverteilung für radioaktive Abfälle – und nach dem Kohleausstieg

Der Endlagerbergbau wird maßgeblich durch den Übergang der Entsorgungsverantwortlichkeit auf den Entsorgungsfonds geprägt. Im Übrigen aber bleiben die Energieunternehmen verantwortlich – ohne die Möglichkeit der Enthaftung. Diese fortdauernde Verantwortlichkeit ist im Nachhaftungsgesetz festgelegt. Besteht sie auch im Bergbau angesichts des Kohleausstiegs?

Autor: Univ.-Prof. Dr. jur. Walter Frenz, RWTH Aachen University, Aachen

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„Russland ist an Zusammenarbeit mit deutschen Unternehmen interessiert“

Fig. 1. Alexander Shokhin, President of the RSPP. // Bild 1. Alexander Schochin, Präsident des RSPP. Photo/Foto: www.kremlin.ru

Alexander Schochin (Bild 1) repräsentiert als Präsident des Russischen Verbands für Industrielle und Unternehmer (RSPP), Moskau/Russland, dem Pendant des deutschen Bundesverbands der Deutschen Industrie e. V. (BDI), die wichtigsten Vertreter der russischen Wirtschaft. Im Interview mit dem Deutsch-Russischen Rohstoff-Forum (DRRF), Freiberg, erklärt der frühere Wirtschaftsminister Russlands, mit welchen Maßnahmen die russische Regierung die Digitalisierung auf staatlicher Ebene fördert und wie wichtig für ihn die Zusammenarbeit mit deutschen Unternehmen ist. Gleichzeitig betont er, dass Ökologie und Umweltschutz inzwischen hohe Priorität für die russische Wirtschaft genießen.

Autor: Deutsch-Russisches Rohstoff-Forum e.V. (DRRF), Freiberg

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