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Fig. 1. Awarding of the special prize to the RAG works councils in the former plenary hall of the German Bundestag. // Bild 1. Verleihung des Sonderpreises an die RAG-Betriebsräte im ehemaligen Plenarsaal des Deutschen Bundestags. Photo/Foto: RAG

Deutscher Betriebsräte-Preis: Auszeichnung für ein Jahrhundertprojekt

Eine besondere Ehrung erfuhren die Betriebsräte der RAG Aktiengesellschaft, Essen, sowie die Sozialpartner des Unternehmens bei der jüngsten Vergabe des „Deutschen Betriebsräte-Preises“ in Bonn. Für die „herausragende Gestaltung des Strukturwandels“ im deutschen Steinkohlenbergbau zeichnete sie eine Fach-Jury anlässlich des Deutschen Betriebsräte-Tags mit einem erstmalig vergebenen Sonderpreis aus (Bild 1).

Packend, fesselnd hochemotional: Einzigartige Momente spielten sich bei der Preisverleihung im ehemaligen Plenarsaal des Deutschen Bundestags ab. Trotz fortgeschrittener Stunde blieb kein Platz frei, die meisten Gäste verfolgten die Auszeichnung stehend. Ihr Blick richtete sich auf die Mitte des Saals.

Dort standen Seite an Seite – ohne dass ein Blatt dazwischen passte – aktive und ehemalige RAG-Betriebsräte sowie Spitzenvertreter des Unternehmens – darunter die Gesamtbetriebsratsvorsitzende Barbara Schlüter, der RAG-Vorstandsvorsitzende Peter Schrimpf, die ehemaligen Gesamtbetriebsratsvorsitzenden Ludwig Ladzinski und Norbert Maus sowie viele weitere Vertreter der betrieblichen Mitbestimmung eingerahmt vom Ruhrkohle-Chor. Mit nicht enden wollendem Applaus bedachte das Publikum die Leistungen im Auslaufprozess des Steinkohlenbergbaus. Ovationen für ein „einmaliges Jahrhundertprojekt“ wie Moderatorin Eva-Maria Stoppkotte sagte.

„Ihr habt tolle Arbeit geleistet“, rief IG BCE-Vorstandsmitglied Karin Erhard den Geehrten bei ihrer Laudatio zu. Gemeinsam habe man für die Sozialverträglichkeit gekämpft. Nun sei es ihr eine Freude, den Sonderpreis, den sie mit einem Oscar gleichsetzte, zu vergeben.

Schlüter, die den Preis stellvertretend für alle Betriebsräte entgegennahm, sprach von einer „großen Gemeinschaftsleistung“. Jedem Beteiligten gebühre großer Dank. Die Auszeichnung sei eine Ehre und mache sehr stolz. Ihre Worte verband sie mit der Hoffnung, dass der sozialverträgliche Strukturwandel im deutschen Steinkohlenbergbau auch als Vorbild für andere Unternehmen und Branchen dienen könne.

Anerkennung zollte Schrimpf: „Ich ziehe den Hut vor unseren Betriebsräten.“ Ihrer Aufgabe, mitzubestimmen und mitzuverantworten, seien sie immer gerecht geworden. Auch unangenehme Entscheidungen wie Stilllegungen hätten sie stets mitgetragen. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit habe immer das Wohl aller gestanden.

Der „Deutsche Betriebsräte-Preis“ ist eine Initiative der renommierten Fachzeitschrift „Arbeitsrecht im Betrieb“. Er zeichnet seit 2009 das Engagement und die erfolgreiche Arbeit von Betriebsräten aus, die sich nachhaltig für den Erhalt oder die Schaffung von Arbeitsplätzen oder für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den Unternehmen einsetzen. Eine hochkarätig besetzte Jury mit Vertretern von Gewerkschaften sowie Wissenschaftlern und Praktikern trifft jedes Jahr eine Auswahl aus einer stets hohen Anzahl eingereichter Projekte. (RAG/Si.)

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