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Fig. 1. Working together on a sustainable mine water plan (from left to right.): Prof. Christian Melchers, Joachim Löchte (RAG), Prof. Josef Klostermann, Prof. Christian Wolkersdorfer and Rainer Lüdtke came together for the kick-off meeting at the foundations association in Essen. // Bild 1. Gemeinsam für ein nachhaltiges Grubenwasserkonzept (v.l.n.r.): Zum Kick-off in Essen kamen Prof. Christian Melchers, Joachim Löchte (RAG), Prof. Josef Klostermann, Prof. Christian Wolkersdorfer und Rainer Lüdtke beim Stifterverband zusammen. Photo/Foto: THGA

Forum Bergbau und Wasser: Christian Melchers von der THGA gehört zum neuen Experten-Kuratorium

Was passiert, wenn der Bergmann geht und das Wasser kommt? Was muss man beachten, um Natur und Umwelt nicht zu belasten? Diesen und anderen Fragen rund um Grubenwasserkonzepte widmet sich die unabhängige Treuhandstiftung „Forum Bergbau und Wasser“, die jetzt in Essen ihre Arbeit aufgenommen hat (Bild 1). Risiken und Chancen, die sich daraus ergeben, will das Kuratorium aus internationalen Experten untersuchen – darunter auch Prof. Christian Melchers, wissenschaftlicher Leiter des Forschungszentrums Nachbergbau an der Technischen Hochschule Georg Agricola (THGA), Bochum, der zum stellvertretenden Vorsitzenden ernannt wurde. Die Erkenntnisse sollen helfen, die bisherigen Grubenwasserkonzepte für die Reviere an der Ruhr, der Saar und in Ibbenbüren nachhaltig zu optimieren. Gefördert wird die Stiftung dabei in den kommenden fünf Jahren von der RAG Aktiengesellschaft mit 5 Mio. €.

Nachdem Ende 2018 die letzte Tonne deutsche Steinkohle zu Tage gefördert wurde, soll das Grubenwasser bis zu einer umweltverträglichen Höhe ansteigen. Das sehen bestehende Konzepte vor. Kritiker befürchten dadurch allerdings Auswirkungen auf Trinkwasser und Umwelt. Die Diskussion zeige, so Prof. Melchers, dass es beim Grubenwasseranstieg einen Optimierungsbedarf gebe, den weitere Forschungen decken könnten.

Um diese Forschungen zu realisieren, hat die Stiftung sechs international anerkannte Experten auf den Gebieten der Hydrogeologie – also der Wissenschaft vom Wasser in der Erdkruste – und des Grubenwassers ins Kuratorium berufen. „Wir sind unabhängig und forschen für die Praxis. Unsere Forschungsergebnisse sollen dazu beitragen, ökonomisch und ökologisch nachhaltige Lösungen für Mensch und Natur zu entwickeln“, sagt der Vorsitzende, Prof. Josef Klostermann, ehemaliger Direktor des Geologischen Dienstes in Nordrhein-Westfalen.

Dabei führt die Stiftung eigene Forschungsprojekte aus, vergibt aber auch Fördergelder für Projekte an Dritte, erklärt Prof. Melchers: „Unterstützt werden Grundlagen- und anwendungsbezogene Forschung. Impulse aus Fachkreisen und der interessierten Öffentlichkeit sind uns sehr willkommen.“ Noch in diesem Jahr soll es deshalb eine große Dialogveranstaltung geben. Hier können sich interessierte Bürger, Behörden und die Politik beteiligen, eigene Vorschläge einbringen, um so Herausforderungen zu identifizieren. „Außerdem sollen diese Veranstaltungen helfen, die komplexen Zusammenhänge des Grubenwasseranstiegs zu erklären und so die Akzeptanz in der Gesellschaft zu steigern.“

Die Unabhängigkeit der neuen Stiftung ist garantiert. Der Förderer RAG kann keinen Einfluss auf die Arbeit der Organisation nehmen. Das kontrolliert auch der Stifterverband, der das Vermögen verwaltet. Darüber hinaus hat sich die RAG dazu verpflichtet, die Vorschläge des Expertenkreises in ihren Grubenwasserkonzepten zu berücksichtigen und in die Praxis umzusetzen.

Zum Expertenkreis des „Forum Bergbau und Wasser“ gehören neben Prof. Melchers und Prof. Klostermann Prof. Maria-Theresia Schafmeister, Universität Greifswald, Prof. Christian Wolkersdorfer, Tshwane University of Technology, Pretoria/Südafrika, Prof. Sylke Hilberg, Universität Salzburg/Österreich, Prof. Georg Wieber, Universität Mainz und Rainer Lüdtke, der die gemeinnützige Treuhandstiftung für den Stifterverband koordiniert. (THGA/Si.)

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