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Fig. 1. Bernd Tönjes, Chairman of the Executive Board of the RAG-Stiftung and moderator of the Ruhr initiative group, welcomes the delegates at the neighbourhood symposium. // Bild 1. Bernd Tönjes, Vorstandsvorsitzender der RAG-Stiftung und Moderator des Initiativkreis Ruhr, begrüßte die Teilnehmer des Nachbarschaftssymposiums. Photo/Foto: Lina Nikelowski

,,Glückauf Nachbarn – Modellquartier Integration‘‘: Zukunftsweisende Ideen und übertragbare Lösungsansätze für gelingende Integration im Quartier

Mit dem Projekt „Glückauf Nachbarn – Modellquartier Integration“, das im Rahmen der Initiative „Glückauf Zukunft!“ entstand, geben die Initiatoren RAG-Stiftung, Essen, RAG Montan Immobilien, Essen und VIVAWEST, Gelsenkirchen, richtungsweisende Impulse für eine gelingende Integration im Quartier. Der Begriff Integration ist im Projekt weit gefasst und meint nicht nur Migration, sondern die Teilhabe aller, unabhängig von Herkunft, Alter, Religion oder sozialem Stand. In Form einer Toolbox liefert das Projekt 26 Lösungsansätze und 52 Umsetzungsideen, die gleichermaßen Vielfalt, Zusammenhalt und Lebensqualität vor Ort stärken und nicht nur in vielen Quartieren im Ruhrgebiet Verwendung finden können, sondern auch in anderen Städten und Ballungsräumen. Die Toolbox wurde am 20. Juni 2018 im Rahmen eines Symposiums auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein in Essen vorgestellt.

„Auch nach dem Ende des aktiven Bergbaus muss das Ruhrgebiet als attraktive und lebenswerte Region erhalten bleiben und sich weiterentwickeln“, sagte Bernd Tönjes, Vorstandsvorsitzender der RAG-Stiftung in seiner Eröffnungsrede auf dem Symposium (Bild 1). Als industriell geprägter Ballungsraum steht das Ruhrgebiet vor großen Herausforderungen, die es in der Zukunft zu meistern gilt. Neben wirtschaftlichen Umbrüchen erzeugen gesellschaftliche Entwicklungen wie demografischer Wandel, wachsende soziale Gegensätze und die Integration von Menschen unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher Religion oder Kulturen einen massiven Handlungsdruck. „Mit „Glückauf Nachbarn“ wollen wir unsere Verantwortung und unseren Gestaltungswillen im Ruhrgebiet unter Beweis stellen und einen konstruktiven Beitrag zum Thema Integration leisten, auch vor dem Hintergrund der anstehenden Ruhrkonferenzen“, erklärte Tönjes weiter.

„2018 schließen in Bottrop und Ibbenbüren die letzten Steinkohlenbergwerke. Dies ist das Ende einer großen, deutschen und nordrhein-westfälischen Industriegeschichte. Das Ende dieser Geschichte ist zugleich auch der Anfang und die Chance für etwas Neues. Dafür steht auch die Initiative „Glückauf Zukunft!“ und speziell das Projekt „Glückauf Nachbarn – Modellquartier Integration“. Das Symposium beschäftigt sich in diesem Zusammenhang mit dem Zusammenleben von Menschen, Nachbarschaft und damit dem Kern von Heimat. In der Nachbarschaft, im täglichen Umgang wird Heimat sichtbar. Dabei grenzt sie nicht aus, sondern schließt ein. Um dies voranzutreiben und eine nachhaltige Quartiersentwicklung zu schaffen, ist das Symposium ein wichtiger Baustein. RAG-Stiftung, RAG Montan Immobilien und VIVAWEST sind mit diesem Projekt Vorreiter in ihrer Branche und setzen sich besonders für Integration im Quartier ein“, sagte Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen und Schirmherrin des Projekts.

Das Projekt folgte einem innovativen zweistufigen Prozess. In einer ersten Phase, der „Denkfabrik“, entwickelten sechs Experten aus unterschiedlichen Fachdisziplinen Thesen, wie Integration im Quartier gelingen kann. In der darauffolgenden „Werkstattphase“ erarbeiteten vier internationale, interdisziplinäre Planungsteams auf Basis dieser Thesen umfassende Konzepte mit Lösungsansätzen für eine integrationsfördernde Gestaltung von Quartieren. Die Bürger der Quartiere wurden zu verschiedenen Zeitpunkten in den Prozess eingebunden.

Das Ergebnis des Projekts ist eine Toolbox mit einer Vielzahl von übertragbaren Lösungsansätzen und wertvollen Umsetzungsideen zur Förderung von Integration im Quartier. Die in dieser Toolbox strukturierten Lösungsansätze reichen von Gemeinschaftswohnhäusern über einen Werkstätten-Yard bis hin zum Fahrrad-Rollator-Superhighway. Die Toolbox kann nicht nur in vielen Quartieren im Ruhrgebiet, sondern auch in anderen Städten und Ballungsräumen verwendet werden. Die Entwicklung der Lösungsansätze erfolgte an zwei ausgewählten Beispielquartieren: dem Bestandsquartier Duisburg-Vierlinden und dem Quartier Kamp-Lintfort Friedrich-Heinrich mit der noch zu entwickelnden Fläche des stillgelegten Bergwerks West.

Mit „Glückauf Nachbarn“ bringen die Initiatoren ihre Verantwortung und Entschlossenheit zum Ausdruck, die Zukunft des Ruhrgebiets als lebenswerte Region auch über das Ende des Steinkohlenbergbaus hinaus zu gestalten. Damit besitzt das Projekt Modellcharakter. Es steht beispielhaft für ein gemeinsames und verantwortungsbewusstes Handeln von Wirtschaftsunternehmen bei der Mitgestaltung eines aktuellen gesellschaftspolitischen Themas. (RAG-Stiftung/Si.)

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