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Fig. 1. The Board of Executives at the annual press conference of the RAG-Stiftung: (From left to right) Bernd Tönjes (Chairman), Bärbel Bergerhoff-Wodopia and Helmut Linssen. // Bild 1. Der Vorstand beim Presse-Jahresgespräch der RAG-Stiftung: Bernd Tönjes (Vorsitzender), Bärbel Bergerhoff-Wodopia und Helmut Linssen (v.l.n.r.). Photo/Foto: Lina Nikelowski

RAG-Stiftung weiterhin solide finanziert

Im zehnten Jahr ihres Bestehens hat die RAG-Stiftung, Essen, ein weiteres erfolgreiches Geschäftsjahr absolviert. Im Rahmen ihres Presse-Jahresgesprächs, welches erstmals am neuen Verwaltungssitz von RAG-Stiftung und RAG Aktiengesellschaft auf dem Essener UNESCO-Welterbe Zollverein stattfand, berichtete der Stiftungsvorstand (Bild 1) über die Geschäftsentwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr und gab einen Ausblick in die anstehende Zeit ohne deutschen Steinkohlenbergbau. Auch in begleitenden Gutachten wird das Schadensrisiko durch Hebungen als äußerst gering eingestuft. Die RAG geht sogar davon aus, dass es überhaupt nicht zu Schäden kommt. Das Unternehmen hat angekündigt, von bereits in Grundbüchern von Hauseigentümern vereinbarten Bergschadensersatzverzichten keinen Gebrauch zu machen.

Zu Beginn des Presse-Jahresgesprächs fand Bernd Tönjes, der das Amt des Vorstandsvorsitzenden der RAG-Stiftung jüngst am 24. Mai 2018 übernommen hatte, noch einmal anerkennende Worte für seinen Vorgänger: „Dr. Werner Müller sowie seiner großartigen Lebensleistung gilt mein ganzer Respekt. Er hinterlässt uns als Gründungsvater der Stiftung ein großes Erbe. Es ist mir und meinen Vorstandskollegen eine Verpflichtung, den von ihm eingeschlagenen Weg fortzusetzen.“

Für die anstehenden Aufgaben ist die RAG-Stiftung gut aufgestellt. Anfang 2019 wird sie erstmals für die Ewigkeitsaufgaben des deutschen Steinkohlenbergbaus aufkommen. Hierfür generiert die Stiftung zuverlässig die benötigten Erträge aus ihrem mehr als 17 Mrd. € umfassenden Vermögen. „Unsere Verantwortung endet nicht mit dem Ende des deutschen Steinkohlenbergbaus – sie fängt dann erst richtig an“, betonte Tönjes mit Blick auf die bald anbrechende Ära des Nachbergbaus.

Das Ergebnis der Stiftung lag auch im Jahr 2017 mit 430 Mio. € (Vorjahr 393 Mio. €) weit über den für die Ewigkeitsaufgaben erwarteten Ausgaben von jährlich rd. 220 Mio. €. Dies ist der höchste Jahreserfolg seit Bestehen der Stiftung – abgesehen von den Überschüssen der beiden Jahre 2008 und 2013, in denen größere Evonik-Anteilsverkäufe getätigt wurden. Die Rückstellung für Ewigkeitslasten, denen das Ergebnis zugeführt wird, summierte sich somit zum Jahresende 2017 auf 5,27 Mrd. € (Vorjahr 4,84 Mrd. €).

Größte Einnahmequelle für die RAG-Stiftung ist weiterhin ihre renditestarke Beteiligung an der Evonik Industries AG, die mit ihrer jährlichen Dividendenzahlung erneut über 360 Mio. € zum Ergebnis der Stiftung beigetragen hat. Gleichzeitig setzt die RAG-Stiftung ihren Weg der Diversifizierung ihrer Kapitalanlage konsequent fort. „Über 40 % ihres Vermögens hat die Stiftung mittlerweile in andere Anlagen – außerhalb von Evonik – investiert“, hob Finanzvorstand Helmut Linssen hervor. Neben ihrer Beteiligung an Vivawest in Höhe von rd. 1,5 Mrd. € sind hier sonstige Kapitalanlagen im Wert von 5,9 Mrd. € zu nennen (Stand Dezember 2017). Allein im Jahr 2017 hat die Stiftung knapp 1,3 Mrd. € in neue Kapitalanlagen investiert. „Trotz des Niedrigzinsumfelds lässt sich am Kapitalmarkt noch Geld verdienen“, so Linssen. Über 6 % Rendite konnte die Stiftung im Jahr 2017 mit ihren sonstigen Kapitalanlagen erwirtschaften.

Bärbel Bergerhoff-Wodopia, im Vorstand der Stiftung verantwortlich für Personalthemen und Förderaktivitäten, lobte kurz vor dem Auslaufen des deutschen Steinkohlenbergbaus die Leistungen der Bergleute: „Ihnen gebührt großer Respekt. Obwohl sie wissen, dass Ende 2018 Schluss ist, gehen sie bis heute tagtäglich hochmotiviert ihrer Arbeit nach und bereiten die Schließung ihrer Bergwerke vor.“ Auch im letzten Jahr der Steinkohlenförderung in Deutschland verläuft der sozialverträgliche Personal-abbau planmäßig. Die Förderaktivitäten der Stiftung konnten weiter intensiviert werden. Damit nimmt die Stiftung – mit dem Förder-schwerpunkt auf Bildungsprojekten für junge Menschen – eine gesellschaftliche Mitverantwortung in den bald ehemaligen Bergbauregionen wahr und gibt Impulse für deren Zukunftsfähigkeit. Im Jahr 2018 wird die Stiftung für die Förderung von Bildung, Wissenschaft und Kultur insgesamt 16,5 Mio. € einsetzen. Auch in der Flüchtlingshilfe ist die Stiftung weiterhin aktiv und ebnet jungen Flüchtlingen über Bildungsprojekte den Weg in die Gesellschaft.

Die im Jahr 2016 gestartete Initiative „Glückauf Zukunft!“ anlässlich des Auslaufens des deutschen Steinkohlenbergbaus hat eine große Projekt- sowie Veranstaltungsvielfalt entwickelt und steuert derweil auf ihre Höhepunkte zu. Dazu zählen auch die geplanten Bürgerfeste unter dem Motto „Danke Kumpel“ sowie die zentrale Abschiedsveranstaltung des Bergbaus auf dem Bergwerk Prosper-Haniel im Dezember 2018, in dessen Rahmen die Leistungen des Bergbaus noch einmal besonders gewürdigt werden. Die „Glückauf Zukunft!“-Initiative hat in der Zeit ihres Bestehens bereits wichtige Impulse für die Weiterentwicklung der Bergbauregionen gesetzt, die auch nach dem Ende des Bergbaus weiter wirken werden. Alle Projekte und Veranstaltungen der Initiative sind online unter www.glueckauf-zukunft.de einsehbar. (RAG-Stiftung/Si.)

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